Wilhelm und Johanna Schischa im Ghetto Opole in Polen

Das sind meine Eltern im Ghetto Opole im Juli 1941. Mein Vater hatten den Fotografen des Ortes gebeten, Fotos zu machen. Zu dieser Zeit hatte er noch Geld und konnte die Fotos bezahlen und seinen Verwandten nach Wien schicken. Mein Vater schrieb viele Briefe aus Opole an meine Tanten Fany Bauer und Berta Ohme, die Schwestern meiner Mutter, nach Wien. Meine Tanten schickten meinen Eltern, die zu dieser Zeit nicht ahnten, dass sie nur noch ein Jahr, bis zu ihrer Ermordung in den Vernichtungslagern Belzec oder Sobibor, leben durften, viele Pakete mit Lebensmitteln und Kleidung. Mein Vater hatte noch ein wenig Geld und konnte bescheidene Lebensmittel kaufen, aber niemand durfte arbeiten und so wurde das Geld immer weniger. 12 000 Juden lebten in dem kleinen Ort in Polen und viele mußten in Massenquartieren, ohne sanitäre Einrichtungen, leben. Dazu kamen natürlich Krankheiten.

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