Moses und Golda Luster

Moses und Golda Luster

Das sind meine Eltern im Lichthof unseres Hauses in der Schreygasse 12 vor der Wohnung in der wir leben mussten. Ich hab das Bild fotografiert. Schon als Kind hatte ich einen Fotoapperat. Ich habe immer viel und gern fotografiert. Am 10. November 1938, nach der Pogromnacht der sogenannten ?Kristallnacht?, wurde mein Vater verhaftet und eingesperrt. Unsere Wohnung war im dritten Stock. In dem Haus, in dem wir wohnten, gab es auch eine Kellerwohnung ohne Licht, ohne Strom und Wasser und ohne eine Toilette. Das war eine Einzimmer-Wohnung mit einer kleinen Küchenecke. In dieser Wohnung wohnte ein Mann, ein illegaler Nazi. Er kam zu uns in die Wohnung rauf, und hat gesagt, dass wir die Wohnung räumen müssen. Er hat uns aus unserer Wohnung rausgeschmissen. Als er kam, waren nur meine Schwester und ich zu Hause. Wir mussten unsere Sachen aus der Wohnung nehmen, die, die wir tragen konnten und in die Kellerwohnung gehen. Er ist einfach raufgegangen und hat uns unsere Wohnung weggenommen. Und wir haben dann dort gewohnt. Wir hatten dort nur eine Petroleumlampe, und das Wasser mussten wir vom Gang holen.
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