Renee Molho mit Freunden in Palästina

Renee Molho mit Freunden in Palästina

Hier bin ich in Tel Aviv, Israel, damals noch Palästina, mit Mimi Nahmias und Toto Benies. Das Foto wurde 1945 gemacht. Mimi Nahmias war ein Mädchen der Jüdischen Gesellschaft von Thessaloniki. Als ich entkam, entkam sie auch. Sie war da mit ihrer Schwester Rita Nahmias, die Paul Noah geheiratet hat, und ihrer jungen Tochter. Wir gingen praktisch alle zusammen. Wir haben den Griechischen Widerstand kontaktiert und der vereinbarte mit uns ein Treffen in einem Café. An diesem Ort kamen alle Leute an, die Griechenland verlassen wollten. Paul Noah bezahlte meine Gebühr für die Reise an den Widerstand und gab mir auch etwas Geld für den Neuanfang, da ich nichts hatte. Ich hatte kein Geld und all mein Hab und Gut war in einer kleinen Tasche. Er bezahlte auch für Toto Benies, der mit uns reiste. Toto ist die dritte Person auf diesem Bild. Ich weiß nicht, wie er es gemacht hat, alles, was ich weiß ist, dass ich tief in Pauls Schuld stehe. Von den Partisanen unterstützt, wurden wir auf ein Boot gebracht und in die Türkei gefahren. Als wir dort ankamen, wurden wir in ein Militärlager gebracht. Dort entschieden wir uns nach Paul, Rita, Mimi und den anderen zu suchen, die vorher auf ein anderes Boot gebracht wurden. Als wir fragten, sagte man uns, dass sie noch nicht angekommen seien, trotz der Tatsache, dass sie Griechenland eine Woche vor uns verlassen haben. Wir waren besorgt, aber eine Woche später kamen sie an. Wissen Sie, ihr Kapitän hatte eine Freundin auf einer Insel und fuhr mit den Boot und den Passagieren dorthin und um bei seiner Freundin sein zu können, blieb er eine Woche oder zehn Tage auf der Insel, natürlich blieben die Passagiere im Frachtraum und hatten große Schwierigkeiten mit Wasser und Essen und all dem. Was kann ich sagen, auf jeden Fall war unser Kapitän viel effizienter und tapferer und er brachte uns binnen ein oder zwei Tagen in die Türkei, während die anderen, die eine Woche eher starteten, zehn Tage später ankamen. Das ist, was das Glück einem beschert. Als wir in Athen zurückblieben, während die anderen starteten, bemitleideten wir uns und dachten wir hatten Pech im Bezug auf die Ankunft in der Türkei, aber im Endeffekt hatten wir Glück, so sehen Sie, Sie wissen nie was gut und schlecht sein kann. Die Dinge sind nicht, wie sie scheinen.
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