Ernest Galpert mit seiner zukünftigen Ehefrau Tilda und Freunden

Ernest Galpert mit seiner zukünftigen Ehefrau Tilda und Freunden

Das ist ein Bild von mir und meinen Freunden, das 1944 in Mukatschewo gemacht wurde. Von unten nach oben: die Freundin meiner Frau Frieda, meine zukünftige Frau Tilda Galpert, geborene Akerman, Ich und Rote, unsere Kollegin in der Papierfabrik. Zu dieser Zeit verfügten die Ungarischen Autoritäten, dass Juden gelbe Zeichen zu tragen haben. Eine Woche später wurden sie durch gelbe Sterne ersetzt. Wir wussten noch nicht, dass die Mehrheit der jüdischen Bevölkerung Mukatschewos in Konzentrationslager geschickt werden würde. 1938 besetzten die Deutschen die Tschechoslowakei und gaben das ehemals ungarische Territorium, einschließlich der Vorkapaten, zurück an Ungarn. [Notiz des Autors: Die Deutschen besetzten nur Tschechien, die Slowakei wurde ein unabhängiger Staat, aber der Teil, der fast nur von ungarischen Menschen bewohnt war, wurde im Einklang mit dem Ersten Wiener Schiedsspruch 1938 an Ungarn gegeben.] Im Laufe der Zeit wurde deutlich, dass dies ein faschistisches Ungarn war und die Autoritäten begannen anti-jüdische Gesetze einzuführen. Mein Meister verlor seine Lizenz für das Geschäft. 1940 wurde der Laden geschlossen. Ich musste nach einer Arbeit suchen. Ich arbeitete für Herr Rots Papierfabrik, die zu dieser Zeit noch in Betrieb war. Ich wurde Mechaniker. In Herr Rots Fabrik lernte ich meine zukünftige Frau Tilda Akerman kennen. Sie wurde zu der Zeit Toby genannt. Tilda und ich waren gleichaltrig. Sie kam aus Mukatschewo. Sie erzählte mir, dass wir zusammen auf die gleiche Grundschule gegangen sind, ich sie aber ignoriert habe. Tilda arbeitete in der Fabrik. Dort gab es auch andere Mädchen. Wenn etwas mit der Gerätschaft schiefging, riefen sie mich, um das Problem zu lösen. Das ist, wie ich Tilda kennenlernte. Wir hatten jüdische Freunde. Tildas Freundin Frieda und mein Freund Voita arbeiteten in der Fabrik. Frieda und Voita hatten vor, wenn der Zweite Weltkrieg vorbei ist, zu heiraten. Tilda und ich verliebten uns auch ineinander. Wenn es keinen Krieg gegeben hätte, hätten wir geheiratet, aber aufgrund des Kriegs wussten wir nicht, was uns geschehen würde. Im April 1944 wurde ich zur Zwangsarbeit eingezogen. Tilda und ich wussten nicht, was vor uns lag. Wir vereinbarten, dass wir durch die Schwester meines Vaters, die in der Schweiz lebte, in Kontakt bleiben würden. Tilda und ich waren dazu bestimmt uns wieder zu sehen. Sie kehrte nach Mukatschewo zurück als ich im Militärdienst war. 1944 wurden Tilda und ihre Familie nach Auschwitz geschickt, wo jüngere Juden zur Arbeit gezwungen und ältere Juden vernichtet wurden. Die Deutschen brauchten Arbeitskraft. Tildas Familie kam in Auschwitz um. Tilda und ihre Freundin Frieda wurden von Auschwitz in ein Arbeitslager in Reichenbach geschickt. Meine Schwestern Olga und Toby waren auch dort. Das Lager befand sich in der Nähe einer Militäranlage für Radioequipment. Die Insassen des Lagers montierten Radioanlagen. Tilda und meine Schwestern blieben in diesem Lager bis sie befreit wurden. Meine Schwestern erzählten Tilda, dass meine Verwandten in Auschwitz umgekommen sind. Nachdem sie aus dem Lager befreit wurden, gingen Tilda und ihre Freundin Frieda nach Mukatschewo.
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