Ernest Galpert mit seiner Frau Tilda Galpert

Das ist ein Foto von meiner Frau Tilda Galpert, geborene Akerman, und mir während eines Besuchs bei meinen Schwestern in Haifa, Israel, im Jahr 2000. Meine Frau und ich reisten 1988 zum ersten Mal nach Israel als die Perestroika gerade begann. Wir kamen zu einer Party zusammen und die ersten Toasts widmeten wir Grobatschow. Es wahr als kehrten wir zum Leben zurück! Tilda und ich trafen Voita, mein Freund, der mit mir in den Lagern war, und Frieda, die Freundin meiner Frau, die mit ihr in den Konzentrationslagern war. Eine solche Freundschaft bedeutet mehr als Blutsverwandtschaft. Wir trafen sie nach so langer Zeit wieder. Wir umarmten und küssten uns. Natürlich beeindruckte mich Israel sehr. Die antike und moderne Zeit verflechten sich hier wunderbar. Seitdem waren wir viele Male in Israel. Ich denke, dass es ein wunderbares Land ist. Ich bewundere die Menschen, die aus einer Steinwüste ein Paradies erschaffen haben. 1994 ging ich in Rente. Meine Frau ging in Rente als sie 55 Jahre alt war. Das Management fragte sie, ob sie nicht länger bleiben könne, da man ohne sie nicht klarkäme. Tilda blieb auf ihrer Position für fünf weitere Jahre und bestand dann 1983 darauf, dass sie aufhören will. Es war Zeit für sie sich auszuruhen. Meine Frau und ich werden dieses Jahr 80, aber wir versuchen nicht aufzugeben. Jeden Tag machen wir einen Spaziergang, egal bei welchem Wetter. Uns ist es egal, ob es regnet, schneit oder friert, aber wenn es windig ist, ist es am schlimmsten. Wir laufen sechs Kilometer jeden Tag. Wir haben eine Lieblingsroute: Wir laufen zu einem Park außerhalb der Stadt. Tilda und ich gehen drei Mal in der Woche zum Schwimmbad. Wir gehen da seit 15 Jahren hin. Wir versuchen gut in Form zu bleiben. Ich weiß nicht, wie lange wir es schaffen werden. Jetzt ist meine Lieblingsfreizeitbeschäftigung der Computer. Als ich ihn bekam, dachte ich er sei gut, um mit meinem Enkel zu kommunizieren, weil Anrufe nach Israel so teuer sind. Ich kaufte ihn also wegen der E-Mails, aber später freundete ich mich mit ihm an. Ich besuche einen Computerkurs in der Hesed. Ich werde so nervös, wenn ich etwas falsch mache, aber wenn ich etwas neues lerne, bin ich sehr glücklich. Ich habe das jüdische Alphabet in meinem Computer gefunden und kann jetzt Hebräisch schreiben. Ich genieße es so sehr. Der Computer ist mein einziges Hobby, das meine Frau nicht mit mir teilt. Alles andere machen wir gemeinsam. Ungeachtet dessen was passiert ist, bin ich unendlich dankbar, dass wir uns getroffen haben und geschafft haben unsere Leben gemeinsam zu leben.