Richard Kohn und seine Frau Bella Kohn

Dieses Foto wurde 1946 in Karaganda in einem Fotostudio aufgenommen. Als ich Anfang März 1946 in der Kohlengrube meinen Fuß verlor, kam Bella nach der Operation ins Krankenhaus, auch sie arbeitete im Kohlenbergbau, denn auch Frauen mussten im Kohlenbergbau arbeiteten, und sie sagte zu mir: ?Du sollst dich nicht fürchten. Wenn du aus dem Krankenhaus entlassen wirst, kommst du gleich zu mir.? Sie schlief in einem Durchgangszimmer, hatte dort ihr eigenes Bett, und der Besitzer der Hütte war nett zu mir. Meine Frau wurde schwanger, und weil wir ein eheliches Kind wollten, holte ich mir einen Ausweis, um heiraten zu können. Diesen Ausweis bekam ich an meinem Geburtstag, das ist der 18. September. Es war das Jahr 1946. Sofort schleppte ich meine Frau aufs Standesamt. An einen Rabbiner und eine jüdische Hochzeit war gar nicht zu denken.