Richard Kohn im Bergbau

Dieses Foto wurde vor meinem Unglück, als ich den Fuß verlor, aufgenommen. Das war unsere Gruppe, wir wohnten zusammen in einem Zimmer. Rechts neben mir sitzt ein Jude aus Odessa. Er wurde später Ingenieur in einem Werk. Nachdem ich im Jahre 1939 von Wien nach Nisko, in Polen, deportiert wurde, arbeitete ich dort sehr schwer. Um das Lager war ein Stacheldrahtzaun und mir wurde sehr schnell klar, dass ich mich nur retten konnte, wenn ich weglief. Das tat ich und schaffte es bis nach Lemberg, dass zu dieser Zeit unter sowjetischer Herrschaft war. Dort fand ich Arbeit, was sehr schwer war und blieb bis 1941, dem Überfall der Deutschen auf die Sowjetunion. Ich flüchtete vor den Deutschen und wurde von den Russen als feindlicher Ausländer nach Kasachstan deportiert. Dort verbrachte ich mein Leben bis 1993.