Gyula Friedmann mit seiner Familie vor unserem Geschäft

Gyula Friedmann mit seiner Familie vor unserem Geschäft

Das ist mein Vater mit seiner Familie vor unserem Geschäft in Soltvadkert.

Soltvadkert war ziemlich unterentwickelt, wenn man bedenkt, dass es 1944 - als ich von dort deportiert wurde - noch nicht einmal elektrischen Strom gab.

Erst nach dem Krieg kam der Strom in das Städtchen. Auf den Straßen gab es Brunnen, von denen man Trinkwasser holen musste.

Aber fast alle Familien hatten ein eigenes Haus, oder ein bis zwei Familien lebten in einem Haus, da gab es auf jedem Hof einen Brunnen - auch wir hatten einen.

Wir hatten sogar zwei Brunnen, einen im Vorderhof und einen im Hinterhof, denn das Haus war so groß und der Hof so lang. Die Weinkeller waren im Hinterhof.

Es waren riesengroße Weinkeller, denn auch meine Onkel mütterlicherseits hatten ihre Kellerei bei uns. Das alles, Hof und Haus und auch die Geschäfte, hatten wir vom Großvater Schmuel geerbt.

Es war ein großes, altes Haus, in dem das Geschäft, die Büros, ein Weinkeller und die Wohnung waren. Am Ende des Hofes war ein langer Acker.

Es war ein lebendiges Haus. Sogar meine Großmutter hat dort gewohnt. Die Feiertage wurden streng eingehalten, die Frauen trugen Perücken, immer kam jemand zu Besuch - es war immer ein großes Kochen und Backen.

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