Hillel Kempler mit seiner Schulklasse

Da bin ich mit meiner Schulklasse in Tel Aviv. Es gab nicht genug Schulen, weil viele Menschen aus der ganzen Welt nach Palästina emigrierten. So wurden Wohnhäuser von der Stadt als Schulen gemietet. Die ersten zwei Jahre war ich in der Bialik-Schule, die sich zwischen der Berech Salame und Rechow Lewinski in einem Wohnhaus befand. Es gab keinen Hof, also sind wir in den Pausen auf der Straße herumspaziert. Da es nicht genug Klassen gab, haben sie noch ein Haus gemietet. So waren die Schulen damals. Miriam und ich haben sehr schnell Hebräisch gelernt. Ungefähr zwanzig Kinder waren immer zusammen in einer Klasse. Zwei Jahre bin ich in diese Schule gegangen. Hebräisch war die Unterrichtssprache. Die Lehrer kamen aus allen Ländern. Wir hatten Unterricht in Hebräisch, Rechnen, Schreiben, Lesen und Biologie. Biologie war ein sehr wichtiges Fach. Später haben wir angefangen Englisch zu lernen, aber wir hatten keinen Religionsunterricht. Nachdem mein Vater mitbekommen hatte, dass wir nichts Religiöses dort lernen, hat er gesagt, er will, dass ich in eine Schule gehe, in der man auch Religion lernt. Er hat die Schule Beit Sefer Tachkemoni in der Lilienblum Street gefunden, und ich hab dort viel Religion gelernt. Ich war acht Jahre in der Schule, davon habe ich sechs Jahre lang viel Religion gelernt. Aber der Unterricht war modern, nicht so wie im Cheder.