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Emilia Ratz

Emilia Ratz
Österreich
Wien
Datum des Interviews: Juli 2004
Name des Interviewers: Tanja Eckstein

Frau Emilia Ratz, von ihren Freunden Mila genannt, beeindruckt mich nach kurzer Zeit durch ihre außergewöhnliche Geschichte und durch ihren Humor, der die Tragik des Erlebten manchmal im ersten Moment nicht so tragisch erscheinen lässt. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit, ich bin fast überzeugt davon, dass sie bereits mit einer großen Portion Selbstbewusstsein, Zivilcourage und Zielstrebigkeit das Licht der Welt erblickte. Ihr großes Interesse gehört der Politik, Kunst und Kultur. Es fühlen sich auch viel jüngere Menschen von ihrer Persönlichkeit angezogen, denn ihr Freundeskreis besteht aus jung und alt.

Frau Ratz ist September 2015 gestorben.

Meine Familiengeschichte
Meine Kindheit
Meine Jugend
Während des Krieges
Flucht nach Lemberg
Flucht nach Stalingrad
Nach dem Krieg
Wien

Meine Familiengeschichte

Die gesamte Familie meines Vaters wohnte in Warschau zusammen in einem Haus, das meinem Großvater gehörte. Die Großeltern wohnten im Vorderhaus, die anderen zur Familie gehörenden Familien wohnten im Seitengebäude des Hinterhauses und hatten je eine Zweizimmerwohnung ohne Bad. Die Badewanne in unserer Wohnung war in der Küche. Tagsüber fungierte sie als Tisch, indem wir eine Tischplatte darüber legten. Wir hatten fließendes Wasser und Strom, aber keinen Garten und auch keine Haustiere. Wir lebten sehr bescheiden.

Das Vorderhaus hatte drei oder vier Stockwerke mit ungefähr 15 Wohnungen, in denen jüdische Familien lebten, nur der Hausmeister war nicht jüdisch. Im Hinterhof gab es einen rechten und einen linken Seitenflügel.

Der Großvater besaß eine Seifenfabrik, welche sich im Keller des Hinterhauses befand. Die Fabrik bestand aus drei Räumen: dem Büro, dem Packtischraum und dem Kesselraum. In einem großen Kessel wurde die Seife hergestellt, in einer Maschine gestanzt und danach geformt. Übrigens hat mein Vater dann auch Zahnpasta produziert, die er nach mir Milodont nannte. Ich denke im Kessel war Kokosfett, Duftwasser und Lauge. Es gab maximal vier Arbeiter, wahrscheinlich waren sie jüdisch. Der Vater hatte kein eigenes Geschäft, er verkaufte an Geschäfte und Privatpersonen; vor christlichen Feiertagen auch an Stände am Markt. An jüdischen Feiertagen wurde nicht gearbeitet.

Die Wohnung des Großvaters war groß, sie hatte 3-4 Zimmer aber ich erinnere mich nicht mehr genau. Was mir noch gegenwärtig ist, ist der Geruch der Wohnung, es war eine Mischung aus Samt und Gewürzen.

Ich kannte den Großvater Endler, aber als ich ein Kind war, waren die Beziehungen zwischen Enkeln und Großeltern anders als heute. Ich kann mich nicht erinnern - ich war aber auch noch im Vorschulalter - jemals direkt mit meinem Großvater gesprochen zu haben. Der Großvater war eine angesehene und respektierte Autorität.

Die gesamte Familie versammelte sich hauptsächlich zu den hohen Feiertagen zum Essen bei ihm. Immer wenn ich den Großvater sah, trug er einen schwarzen Anzug. Er hatte auch immer ein Käppi [Kippa] am Kopf. Er ist groß und dicklich in meiner Erinnerung. Er sprach die Gebete und leitete das Essen. Ich erinnere mich an einen großen Tisch, an dem alle Familienmitglieder aßen, selbstverständlich gab es auch eine Köchin; an anderes Dienstpersonal kann ich mich nicht erinnern. Die Kinder mussten sich gut benehmen, und die Eltern konzentrierten sich darauf, dass ihre Kinder sich gut präsentierten. Nach dem Essen küsste man ihm die Hand, um sich bei ihm zu bedanken.

Für Schabbat 1 hat meine Mutter Challot 2 gebacken und Kerzen gezündet. Vater, der ein starker Raucher war, hat am Schabbat nicht geraucht. Ich kann mich auch erinnern, dass es zu Chanukka 3 Kartoffelpuffer und zu Purim 4 Hamantaschen [Anm.: traditionelle Süßigkeit zu Purim] gab. Zu Yom Kippur 5 habe ich nicht gefastet, und zum Ausfasten gab es viel zu Essen. Zu Sukkot wurden im Hof Hütten gebaut und dort wurde gegessen. Es gab eine chassidische Familie 6 im Haus, die tanzte an allen Feiertagen.

An eine Großmutter Endler kann ich mich überhaupt nicht erinnern. Entweder sprach sie nur jiddisch oder sie war sehr kontaktarm, vielleicht war sie aber auch schon tot, ich weiß es nicht. Ich kenne sie nur vom Porträt. Leider kann ich das nicht korrigieren, es gibt niemanden, den ich fragen könnte.

In unserer Wohnung hingen zwei Porträts, eines von der Großmutter und eines vom Großvater. Mehr weiß ich nicht, ich kann mich auch nicht erinnern, dass man über sie gesprochen hat.

Mein Vater war der Älteste von fünf Geschwistern. Sein Name war Israel Endler. Die Geschwister meines Vaters hießen Ignatz, der in Südamerika lebte, Adolf, Helena und eine Schwester, deren Namen ich nicht weiß und die in einer Anstalt lebte.

Die Beziehung zwischen meinem Vater und seinem jüngeren Bruder Adolf war nicht besonders vorbildlich. Sie stritten manchmal, aber damals wurden die Kinder in solche Sachen nicht einbezogen. Onkel Adolf war Büroangestellter einer Firma oder sogar eines Kartells. Er war materiell ziemlich gut gestellt. Ich glaube, sie stritten deshalb, weil mein Vater die Seifenfabrik des Großvaters geerbt hatte. Angeblich, und darüber sprach man, hatte mein Vater dem Onkel Adolf seine gute Stelle im Büro verschafft. Dank meinem Vater lebte Onkel Adolf sehr gut, während mein Vater sich mit seiner Fabrik ziemlich plagen musste.

Die Frau vom Onkel Adolf hieß Tante Felicia. Tante Felicia hatte einen Sohn Mieczyslaw, der 1921 geboren wurde, also genauso alt war wie ich. Er war ein typisches Einzelkind; verwöhnt und in guten materiellen Verhältnissen. Er stieß mich einmal vom Rad, und ich verletzte mir mein Knie. Die ganzen Ferien war ich krank wegen des Knies, und ich habe ihm das bis jetzt nicht verziehen. Vielleicht ist das übertrieben, aber er war auch sonst ganz anders als ich.

Onkel Adolf starb 1938 nach einer Blinddarmoperation, Tante Felicia überlebte das Warschauer Ghetto 7 nicht, Mieczyslav gelang die Flucht aus dem Ghetto. Er beschaffte sich ‚arische Papiere’ und kam mit der Organisation Todt 8 nach Südrussland, wo es ihm gelang, sich 1943 der polnischen Exilarmee anzuschließen. Er marschierte mit der Polnischen Armee [siehe Anders-Armee] 9 1945 nach Polen ein, wurde dann Journalist und arbeitete bei einer Zeitung. Anfang der 1950er-Jahre fuhr er im Auftrag seiner Zeitung nach Schweden und kam nicht mehr zurück nach Polen. Später folgte ihm seine Familie. Er ist geschieden, seine Söhne leben in Schweden, und er lebt zwischen Deutschland und Schweden.

Onkel Ignatz war das schwarze Schaf der Familie. Er verließ die Familie in jungen Jahren und wanderte nach Südamerika aus. Ich sah ihn nur ein einziges Mal, das war im Jahre 1939. Ich kann mich erinnern, dass er mit einem Schiff kam und einen Überseekoffer dabei hatte. Er brachte meinem Vater zwölf Hemden mit weichen Kragen mit - heute tragen alle Männer solche Hemden. Mein Vater aber trug sein ganzes Leben lang nur Hemden mit steifen Kragen. Er bedankte sich bei seinem Bruder, aber als Onkel Ignatz wieder abgefahren war, sagte er: ‚Na Mila, jetzt kannst du dir 12 Blusen machen, so etwas werde ich nicht tragen.’ Aus einem Hemd machte ich mir eine Bluse, die den sogar den Krieg überlebte.

Onkel Ignatz war für mich die Personinfizierung des ‚reich sein’ - so einen Koffer zum Beispiel, zwölf Hemden auf einmal! Gut, mein Vater hatte wahrscheinlich auch viele Hemden, aber wenn man auf eine Reise geht, zwölf Hemden als Geschenk mitnehmen? Und so einen Überseekoffer hatte ich noch niemals gesehen. Das alles war für mich ziemlich exotisch. Ob er wirklich reich war, weiß ich nicht. Er war sehr sympathisch, und ich erinnere mich bis jetzt an den Ring, den er mir geschenkt hat. Das war mein erster Ring, ich war damals 17 Jahre alt. Der Ring war aus Gold und mein Name war eingraviert. Onkel Ignatz verunglückte tödlich bei einem Flugzeugabsturz. Wann das war, weiß ich nicht.

Tante Helena war Hausfrau. Ihr Mann hatte ein Textilgeschäft im jüdischen Viertel, im Herzen Warschaus. Das Geschäft war in der Nalewki Strasse, einer sehr langen und berühmten Straße, in der es viele jüdische Geschäfte gab. Diese Straße kommt in allen Büchern über jüdisches Leben in Warschau vor dem Holocaust vor.

Die Familie meiner Tante war finanziell auch nicht schlecht gestellt. Sie hatten eine Tochter, die hieß Friederike und war zwei, drei Jahre älter als ich. Mit Friederike verstand ich mich auch nicht besonders, denn erstens war sie dumm, zweitens lernte sie sehr schlecht und drittens waren wir auf demselben Gymnasium. Wenn ich die Klasse verlassen musste, weil ich den Unterricht gestört hatte, musste ich durch ihre Klasse, und sie petzte das meiner Mutter: ‚Die Mila ist schon wieder aus der Schulstunde geflogen!’ Ich war aber eine gute Schülerin! Und ich hatte sehr gute Zensuren auf meinem Maturazeugnis. Friederike wurde von ihren Eltern ausschließlich als Kandidatin zum ‚guten Heiraten’ erzogen. Sie verbrachte die meiste Zeit vor dem Spiegel, ich aber war in einer ganz anderen Phase: Ich versuchte auch, mit allerdings beschränkten Mitteln, mich gut anzuziehen, war aber immer sehr beleidigt, wenn man nur mein Äußeres sah. Ich wollte immer, dass man unbedingt gleich meinen Intellekt durchleuchtet. Die Friederike ließ das alles kalt, lieber war sie auf der Suche nach einer ‚guten Partie’. Sie heiratete auch wirklich einen Anwalt, der älter war als sie. Ich gefiel damals einem Studenten vom vierten Jahr. Das heißt, er war vier oder fünf Jahre älter als ich. Da dachte ich, der ist verrückt, das ist ein alter Mann, was will der von mir! Und als Friederike 1938 den Anwalt Stützer heiratete, dachte ich auch so ähnlich. Ich war nicht die Einzige, die so dachte. Aus meiner Klasse, es waren alles jüdische Jugendliche, wollten höchstens 25-30 Prozent nach der Matura heiraten. Die anderen wollten weiter studieren.

In Polen war das so: Wenn man Akademiker war, auch als Jude, kam man, glaube ich, zwangsläufig in so eine Unteroffizierschule. Man nahm den Mann von Friederike also 1939 in die Armee, und er kam entweder in den Kriegsgeschehnissen um oder in einem Lager in Russland. Aber sein jüngerer Bruder überlebte. Friederike starb im Warschauer Ghetto. Als ich nach dem Krieg eine Freundin in London besuchte, sagte sie mir, sie sei mit einem Stützer befreundet, und er wäre der Bruder des Mannes meiner Cousine Friederike.

Mein Vater hatte noch eine Schwester, deren Namen ich nicht weiß. Sie sei verrückt geworden, sagte man in der Familie, aber genau weiß ich es nicht. In der Zeit des Ersten Weltkrieges sprengten die Russen in Warschau eine Brücke. Angeblich war sie in der Nähe, und seitdem sprach sie nicht mehr und lebte in einer Anstalt. Damals sperrte man solche Leute hinter Gitter. Solange ich denken konnte, war sie in dieser Anstalt. Ich war mit meinem Vater unzählige Male in dort in der Nähe von Warschau, Tworki heißt die Anstalt, und sie existiert noch heute. Ich habe diese Schwester nie gesehen, denn Kinder ließ man nicht in die Anstalt hinein. Ich fragte auch meinen Vater nicht über die Tante aus, ich akzeptierte einfach, dass es so war.

Diese Schwester meines Vaters hatte eine Tochter Rosa, die auch in einer Wohnung im Haus wohnte. Ich ging sie gern besuchen, sie unterrichtete mich sogar eine kurze Zeit in französischer Sprache. Für die Familie hatte sie einen Makel, weil sie von ihrem nichtjüdischen Freund, der schon etwas älter war, ein Kind hatte. Damals war es noch ein Baby. Es wurde von der Familie nicht gern gesehen, dass ich sie besuchte, aber für mich war sie interessant. Wahrscheinlich hatte sie eine etwas andere Einstellung, als damals üblich, Kindern gegenüber. Sie achtete vielleicht meine Ansichten und sprach mit mir über Dinge, über die meine Eltern mit mir nicht gesprochen hätten. Rosa und ihr Kind kamen im Holocaust ums Leben.

Als der Großvater gestorben war, das war vielleicht Ende der 1920er-Jahre, zerfiel die Gemeinsamkeit, jede Familie feierte die Feste in ihrer eigenen Wohnung. An Familienfeiern kann ich mich später nicht erinnern.

Die Großeltern mütterlicherseits hießen Katz. Auch diese Großmutter kannte ich nicht. Ich war als Kind niemals in dem Ort Narewka, in dem die Großeltern lebten und meine Mutter und ihre Geschwister geboren wurden. Aber den Großvater kannte ich, denn jedes Jahr, bis zu seinem Tod, besuchte er uns für einige Tage in Warschau. Auch zu diesem Großvater hatte ich keinen näheren Kontakt. Als ich in die Volksschule ging, starb er. Man teilte wahrscheinlich meinen Vater telefonisch mit, dass er gestorben sei, und mein Vater verheimlichte das erst einmal vor meiner Mutter - es fiel ihm so schwer, ihr den Tod ihres Vaters mitzuteilen. Als ich an diesem Tag aus der Schule kam, klopfte ich wie immer an unsere Wohnungstür und hörte in der Wohnung meine Mutter schrecklich weinen. Auf der Stiege vor unserer Wohnungstür stand immer eine Kiste für Kohlen, und ich setzte mich auf diese Kiste und fürchtete mich davor, die Wohnung zu betreten, denn niemals vorher hatte ich meine Mutter so schrecklich weinend erlebt. Ich war damals vielleicht sieben Jahre alt, denn meine Schwester war noch sehr klein.

In Narewka war ich im Jahre 1969 das erste Mal, da hatte mein Mann bereits die Bewilligung durch die polnischen Behörden bekommen, mit unseren Kindern nach Österreich zu übersiedeln. Ich bat ihn, mit mir in diesen Ort zu fahren, weil ich wusste, dass ich ohne ihn Narewka nie sehen würde. 1888 hatte Narewka ungefähr 860 Einwohner, davon waren 780 Juden. 1908 führte man über die Ortschaft die Eisenbahnlinie Hajnowka–Wolkowysk. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Städtchen nicht zerstört. In der Zwischenkriegszeit gab es in dem Ort kleine Industriebetriebe, eine Terpentinfabrik und die Glashütte von Hackiel und eine Windmühle. Natürlich war das jüdische Leben nach dem Zweiten Weltkrieg ausgelöscht, sicher lebte nicht einmal ein Jude mehr in Narewka. Es gab keine Synagoge, kein jüdischer Friedhof zeugte von der Existenz jüdischen Lebens vor dem Holocaust.

Meine Mutter hieß Marija und wurde 1896 in Narewka geboren. Sie absolvierte das Gymnasium, sprach Deutsch, Russisch und Polnisch. Während des Ersten Weltkrieges hat sie in der Post gearbeitet. Nachdem sie verheiratet war und Kinder bekommen hatte, hat sie ab und an in der Seifenfabrik meines Vaters ausgeholfen, aber meistens war sie zu Hause.

Meine Mutter hatte zwei ältere Schwestern und viele Brüder, von denen ich nur einen kannte. Eine Schwester hieß Bertha. Sie war verheiratet mit einem Mann, der eine Weinhandlung in Grodno [heute: Weißrussland] besaß. Sie hatten keine Kinder. Die andere Schwester hieß Sonja und war nicht verheiratet.

Der Bruder meiner Mutter, den ich kannte, hieß Joel Katz. Er war Kaufmann, besaß einen Holzhandel in Bialystok, war verheiratet und hatte einen Sohn, der Josef hieß. Manchmal besuchten die Geschwister meiner Mutter uns, aber dass meine Eltern zu ihnen gefahren wären, daran kann ich mich nicht erinnern. Meine Mutter war sicher froh, dass sie in so einer großen Stadt wie Warschau leben durfte.

Alle Geschwister meiner Mutter und ihre Familien wurden im Holocaust ermordet.

Mein Vater Israel Endler wurde 1890 in Warschau geboren; seine Muttersprache war Polnisch. Er hatte eine kaufmännische Ausbildung und war Seifenfabrikant. Er war als Geschäftsmann viel unterwegs. Die Firma war klein, und er versuchte, seine Ware zu verkaufen, indem er von Ort zu Ort reiste.

Meine Kindheit

Ich weiß, dass mein Vater meine Mutter kennen lernte, als er geschäftlich unterwegs war. Ich kann mir vorstellen, dass meine Mutter bei ihrem Bruder Joel war, als sie sich kennen lernten, weil ich glaube, dass mein Vater seine Ware nicht in so einem kleinen Städtchen wie Narewka es war, versuchte zu verkaufen, sondern eher in größeren Städten wie Bialystok. Aber ich weiß es nicht genau. Sie lernten sich gleich nach dem Ersten Weltkrieg - ich wurde 1921 geboren - kennen. Wahrscheinlich heirateten sie 1919 oder 1920, denn ich wurde am 9. Dezember 1921 in Warschau geboren. Meine Schwester Halina war fünf Jahre jünger als ich und wurde 1926 in Warschau geboren.

Als Kind hatte ich eine Kinderfrau, die sogar Deutsch sprach. Später waren es hauptsächlich Bauernmädchen, die meiner Mutter in der Wohnung halfen. Sie mussten sehr bescheidene Verhältnisse hinnehmen, denn sie schliefen auf einem Klappbett in der Küche, weil unsere Wohnung ja nur aus einem Wohnzimmer, Schlafzimmer, der Küche und einem kleinen Vorraum bestand. Außerdem war die Wohnung ziemlich dunkel, weil sie im ersten Stock lag. Wahrscheinlich schlief ich als Kind im Schlafzimmer meiner Eltern, aber später habe ich im Wohnzimmer auf einem Sofa geschlafen und meine Schwester im Schlafzimmer meiner Eltern.

Meine Hausaufgaben musste ich am Esstisch erledigen. Wir hatten in unserem Wohnzimmer ein ziemlich breites Fensterbrett. Wenn es warm war, machte ich die Aufgaben auf dem Fensterbrett. Uns gegenüber wohnte eine sehr fromme Familie. An Wochentagen war alles in Ordnung, aber wenn ich am Samstag meine Aufgaben für die Schule am Fensterbrett erledigte, sagte mein Vater: ‚Warum musst du diese Leute von Gegenüber ärgern?’

Unsere Urlaube verbrachten wir mit der Mutter in der Nähe von Vilnius, das ist jetzt Litauen. Als wir kleine Kinder waren, fuhr sie mit uns für zwei Monate, aber später, als wir in die Schule gingen, konnten wir nur mehr kürzere Urlaube machen.

Sie fuhr mit uns manchmal in die Landschaft, in der sie geboren wurde. Oft fuhren wir aber auch nur in die Nähe von Warschau in kleine Ortschaften oder wir mieteten einen Bauern mit einem Wagen und man fuhr auf Sommerfrische. Ungefähr eine Stunde von Warschau, man nannte es die ‚Linie’, befanden sich verschiedene kleine Orte. Die letzten Orte waren etwas vornehmer als die ersten Orte der ‚Linie’. Wir nahmen uns eine Wohnung, und der Vater kam Freitag in der Früh oder vor dem Schabbat mit der Bahn und fuhr Samstagabend oder Sonntag in der Früh zurück. Wenn wir auf längere Zeit weg fuhren, nahmen wir unser eigenes Geschirr und unser Bettzeug mit. Im Urlaub kochte Mutter für uns, manchmal half ein Bauernmädchen. Wir spielten, im Urlaub spielte auch meine Mutter mit uns, und es gab Seen in dieser Gegend. So konnten wir auch im Wasser baden. Wenn meine Mutter keine Hausarbeit verrichtete oder mit uns spielte, las sie Bücher und Zeitungen.

Ich ging zwei Jahre in die private Volksschule. Ich war nicht so wahnsinnig fleißig, aber ich musste meine Aufgaben machen, das war meine Pflicht. In dieser Zeit ging es meinen Eltern wahrscheinlich finanziell nicht so schlecht, sonst hätten sie sich die Privatschule nicht leisten können. Dann nahmen sie mich von dieser Schule, und ich musste vier Jahre auf eine kostenlose öffentliche Schule gehen. Erst das Gymnasium war wieder eine Privatschule. Ich hätte auch auf ein öffentliches Gymnasium gehen können, aber in Warschau war es für jüdische Kinder wegen des Antisemitismus nicht so leicht, aufs Gymnasium zu kommen.

Religionsunterricht hatten wir in der Schule. Man musste eine gute Note haben, denn eine schlechte Note in Religion, egal in welcher, auch der jüdischen, war für die Behörden ein Zeichen dafür, dass man einer kommunistischen Organisation angehörte. Aber man hatte als Jude auch noch andere, zusätzliche Schwierigkeiten, um auf eine höhere Schule zu kommen.

Meine Jugend

Auf meinem Gymnasium waren hauptsächlich jüdische Lehrer, die ziemlich schwer in öffentlichen Schulen untergekommen wären und sehr engagiert waren. Ich nehme an, meine Eltern gaben mich sicher sehr bewusst auf diese Schule, denn mit dem starken polnischen Antisemitismus wurde ich auf dieser Schule überhaupt nicht konfrontiert. In der Schule waren alle assimilierten jüdischen Kinder – es war ja keine jüdische Schule. Wir Kinder standen bewusst zu unserem Judentum und waren bewusste Bürger Polens, und Polen war unsere Heimat. Wir hatten damals sogar im polnischen Parlament jüdische Abgeordnete. Mitte der 1930er-Jahre, nach Hitlers Machtantritt, war es damit vorbei. Josef Pilsudski 10 war ein Diktator, aber er war jüdisch freundlich.

Ich hatte einen Cousin, ich weiß nicht genau, von wessen Seite er stammte, er ging in Breslau in die Schule. Der war 1938 als polnischer Jude aus Deutschland ausgewiesen worden. Einmal war er zum Mittagessen bei uns. Er hatte sehr rechte politische Ansichten, aber er erzählte genau über die ‚Judengesetze’ in Deutschland. Ich begann mich um 1935, im Alter von 14 Jahren, bereits für Politik zu interessieren. Damals begann bereits der polnische Faschismus. Ich lernte linke Studenten kennen und bekam eine linke Einstellung. Ich sagte zu meiner Mutter, ich war damals nicht einmal 16 und mein Cousin war mir zuwider: ‚Wenn dieser Henry, so hieß der Cousin, noch einmal von dir zum Mittag eingeladen wird, sag mir Bescheid, ich werde nicht zu Hause sein.’

Ich sah wirklich genug jüdisch aus, aber nie passierte es, dass ich auf der Straße beschimpft wurde, niemals erlebte ich so etwas! Einer Gymnastiklehrerin, sie war keine Jüdin, wurde nachgesagt, sie sei antisemitisch. Zufälligerweise traf ich sie nach dem Krieg, sie zerdrückte mich fast vor Freude darüber, dass ich am Leben geblieben war. Gut, viele Christen, die sich zum Antisemitismus vor dem Holocaust bekannten, änderten ihre Meinung, als sie sahen, was das bedeutet. In Polen gab es damals einen geflügelten Satz: Weg mit den Juden, Jüdinnen mit uns! Natürlich nur deshalb, weil die jüdischen Mädchen sehr hübsch waren.

In meiner Schule gab es ein Schultheater, in dem ich Mitglied war und unter der Führung von Lehrern an Theaterstücken arbeitete. Auch die Kulissen fertigten wir selbst an. Jedes Jahr wurde über das Thema abgestimmt, das wir darstellen wollten. Ich erinnere mich zum Beispiel an ein Thema, das hieß: Mein Lieblingsbuch. Man wollte den Lesestoff der Kinder beeinflussen. Dargestellt wurde das Fragment eines geschichtlichen Romans oder eines Krimis, von dem Krimi wurde natürlich abgeraten.

Ich war auch in dem literarischen Kreis und konnte sehr gut schreiben. Ich war ein Kind, das sich für verschiedenste Dinge interessierte. Während der Schulzeit besuchte ich auch Kurse über Biologie und Astronomie. Ich will damit natürlich nicht sagen, dass ich bereits als Intellektuelle geboren wurde, aber ich war immer ein bisschen reifer als viele andere Kinder und sehr früh an sozialen Dingen interessiert.

Das Gymnasium kostete theoretisch ziemlich viel Geld, aber praktisch, da die Lehrer sehr engagiert waren, bezahlten die Familien der Mädchen, die aus sehr reichen Häusern kamen, fast alles, und die meisten Kinder erhielten dadurch eine ziemlich hohe Ermäßigung. Aber mein Vater sagte nach der kleinen Matura, die mit der 10. Klasse endete [die kleine Matura dauerte 10 Jahre statt 12. Sie reichte als Voraussetzung für ein Studium nicht aus]: ‚Du hast eine kleine Matura, jetzt ist genug! Du bist nicht krumm, du bist nicht schief, du bist ganz hübsch, jetzt kannst du heiraten!’ Nun, ich veranstaltete erfolgreich einen riesengroßen Skandal. Ich sagte zu meinem Vater: ‚Ich will lernen, und wenn du nicht zahlen kannst, werde ich Nachhilfestunden geben und die Schule selber bezahlen. Wenn ich weiter zu Hause wohnen kann, schaffe ich das.’ Da ich Freunde in verschiedenen Milieus hatte, sah ich deutlich den Unterschied zwischen meinem typisch kleinbürgerlichen Zuhause und anderen Lebensformen. Mein Vater war in allen Beziehungen ziemlich konservativ, und darum waren wir fast immer unterschiedlicher Ansicht. Er war ein typischer kleiner Geschäftsmann, der die Familie ernähren wollte und dem es darum ging, dass seine Töchter sich anständig und angepasst benehmen. Wenn es nach meinem Vater gegangen wäre, wäre alles so geblieben wie es immer war. Meine Schwester und ich hätten vor allem anderen gut heiraten sollen. Meine Mutter rebellierte damals im Inneren gegen meinen Vater, denn sie war eine sehr kluge Frau und hat nicht gutgeheißen, was mein Vater sagte. Aber sie traute sich nicht, öffentlich Sturm zu machen. Und doch setzte sie sich immer irgendwie durch.

Meine Schwester war damals noch ein Kind und ziemlich faul. Ich fand, dass meine Schwester die Verwöhnte war. Wenn ich Geld für etwas ‚nicht Wichtiges’ von meinem Vater haben wollte - Taschengeld gab es ja damals nicht - schickte ich sie vor, denn ihre Chancen, dass sie etwas bekommt waren größer als meine.

Mein Vater erlaubte es, dass ich später in den Schulferien in ein Schullager fuhr, das weder koscher - die Lehrer waren ja nicht fromm - noch zionistisch war. Dort lernte ich einmal einen Studenten kennen - er hatte in der Nähe gezeltet - der sich in mich verliebte und mir nachher Briefe schrieb. Ich kam überhaupt nicht auf die Idee, dass er an mir interessiert sei. Ich war noch nicht einmal 17 Jahre alt und hatte noch keine Matura und ein 20 oder 22 Jähriger war für mich ein alter Mann. Mein Vater bekam durch die Briefe mit, dass ein jüdischer Bursche aus reichem Hause an seiner Tochter interessiert sei. Ich habe zu meiner Mutter gesagt: ‚Wenn er anruft, sag ihm, das ich nicht zu Hause bin.’ Da war mein Vater völlig entsetzt, weil ich so eine gute Partie wegschmeiße. Das charakterisiert, was er von Frauenemanzipation hielt.

Meine Freunde lernte ich meist in der Schule, durchs Schultheater und Kurse kennen, die wir gemeinsam besuchten. Ins Kino oder Kaffeehaus gingen wir wegen Geldmangel nicht, bei fortschrittlichen Freundinnen trafen wir uns auch zu Hause, wenn es deren Eltern erlaubten.

Mein Vater besaß den Talmud in hebräischer Sprache und andere religiöse Bücher. Ich sah nie, dass er irgendwo saß oder auf dem Sofa lag, so wie ich es tue, und ein Buch las. Aber meine Mutter las Romane, und sie war auch viel aufgeschlossener. Ich habe da so eine Theorie: Irgendwann in der Zeit des Ersten Weltkrieges, als sie noch nicht verheiratet war, hat sie wahrscheinlich irgendwo gearbeitet. Damals waren auch die Frauen zur Arbeit zwangsverpflichtet. Bestimmt hatte sie zu dieser Zeit irgendeinen deutschen Freund. Woher konnte sie sonst die deutsche Sprache, denn in diesem Teil Polens war das eine Seltenheit. In Galizien 5 sprach man jiddisch und deutsch, aber da wo meine Mutter lebte, sprachen die Leute russisch und polnisch. Meine Mutter besaß und las auch viele Bücher in deutscher Sprache, und auch ich lese seit meiner Kindheit viele Bücher.

Wenn ich an das kulturelle Leben meiner Eltern denke und es mit meinem kulturellen Leben vergleiche, war ihres sehr arm. Sie gingen wenig ins Theater, und wenn, dann sahen sie sich Operetten oder Revuen an. Zweimal nahmen sie mich in eine Revue mit.

In unserer Gegend waren alle Juden koscher, es gab sehr viele koschere Geschäfte. Wir wohnten in einer Strasse, die sehr lang war. In einem Teil lebten die Juden - der einzige Nichtjude in unserem Haus war der Herr Stanislaw, der Hausbesorger - im anderen Teil die Christen. Unserem Haus gegenüber stand eine katholische Kirche, das einzige Gebäude, das den Feuersturm im späteren Warschauer Ghetto [siehe: Aufstand im Warschauer Ghetto] 11 überlebte.

Die große Synagoge war nicht in unmittelbarer Nähe, deshalb beteten mein Vater und meine Mutter zu den großen Feiertagen in einem Bethaus, das wenige Häuser von unserem Haus entfernt war. Mein Vater war streng gläubig und befolgte alle Regeln: Er betete täglich und am Freitagnachmittag, zu Beginn des Schabbat, rauchte er nicht mehr, und das Licht wurde nicht angezündet. Samstags wurde nicht gekocht, das Essen war komplett vorbereitet. Ich erinnere mich an ein einziges Mal, dass mein Vater die Küche betrat. Er hatte ein Messer, das für Fleisch war, beim Milchigen erwischt. Meine Mutter in ihrer Not sagte, das sei wahrscheinlich das Kindermädchen gewesen. Mein Vater steckte sofort das Messer in der Küche in einen Topf mit Erde.

Mein Eindruck ist, dass meine Mutter weit weniger religiös war, als mein Vater. Ich kann das nicht genau analysieren, aber meine Mutter benahm sich die ganze Zeit sehr tolerant mir gegenüber, sie bestrafte mich auch nie. Mein Vater erwischte mich einmal, als ich am Telefon über eine Summe Geld sprach, die ich für die Interbrigadisten im Spanischen Bürgerkrieg 12 sammelte. Er war im Nebenzimmer, und plötzlich kam er und fragte: ‚Was ist das für Geld, woher hast du so viel Geld?’ Daraufhin musste ich gestehen, und er sagte: ‚Warum mischst du dich da ein, das ist nicht deine Sache!’ Er war eindeutig konservativ, regimetreu und glaubte, wenn man alles macht, wie sie wollen, dann passiert einem nichts.

Zionistisch waren wir alle nicht. Ich hörte niemals ein Gespräch über Emigration nach Palästina oder so etwas. Vielleicht gab es diese Gespräche unter den Erwachsenen, aber vielleicht war das auch eine Frage des Geldes, wir waren Leute, die nie im Ausland waren.

Während des Krieges

Der Krieg brach am 1. September 1939 13 aus. Meine Freundin und ich fuhren Ende August mit der Straßenbahn zur Technischen Universität, um unsere Papiere für das Studium einzureichen. Ich wollte Chemie studieren, es war mein Wunsch, einmal als Chemikerin zu arbeiten. Im Zentrum der Stadt hörte ich, dass kleine Buben laut schreiend die ‚Extraausgabe’ einer Zeitung verteilten. Ich sagte zu meiner Freundin, dass ich aussteige, weil ich sehen muss, was in der Zeitung steht. Der Krieg lag bereits in der Luft! Als ich über die Mobilmachung der Männer in der Zeitung las, sagte ich zu meiner Freundin: ‚Ich gebe meine Papiere nicht her, der Krieg ist so gut wie sicher.’ Sechs Tage später waren die Deutschen vor Warschau. Die Männer und die jungen Leute versuchten zu fliehen. Auch ich wollte weg, weil ich ahnte, dass es schlimm werden würde.

Ich war hundertprozentig davon überzeugt, dass man fliehen muss. Die polnische Regierung sagte: ‚Wir sind stark, wir werden kämpfen und wir werden siegen!’ Und in meinem kleinen Gehirn - damals glaubte ich allerdings, ich sei wahnsinnig erwachsen und weiß schon alles - wusste ich in dieser Zeit, dass der Kampf gegen die Deutschen verloren war. Warschau fiel nach drei Wochen in die Hände der Deutschen.

Mein Vater - das war eine Katastrophe - wollte mich nicht gehen lassen. ‚Du verlässt die Familie?’ sagte er, und ich blieb. Ich war die einzige Person Lebensmittel besorgte - meine Schwester war 12 Jahre alt, meine Mutter dicklich und keine Anstrengungen gewöhnt, mein Vater war wahrscheinlich Herz- und Nierenkrank und schwitzte immer- und sich nach Wasser anstellte, denn es gab keines mehr.

Als die Deutschen in Warschau einmarschierten stand ich mit den Händen zu Fäusten geballt auf der Strasse. Sie marschierten ein wie die Helden: schwarz gekleidet, mit Panzern und mit überheblichen Gesichtern. Ich lief nach Hause und kämpfte mit meinen Eltern, ich wollte, dass wir zusammen fliehen. Mein Vater sagte: ‚Was willst du, du bist ein Kind, du verstehst nichts, das ist alles übertrieben.’ Und meine Mutter sagte: ‚Weißt du, die Deutschen sind doch ein zivilisiertes Volk, denk an Goethe und Schiller!’ Ich musste einsehen, dass es aussichtslos ist. Zwei Jahre vor dem Krieg war die wirtschaftliche Lage besser geworden: meine Eltern hatten Möbel und solche Sachen gekauft, und daran klammerten sie sich. Dann kämpfte ich um meine Schwester. Da bekam mein Vater wirklich einen Wutanfall. ‚Was bildest du dir ein, du bist nicht erwachsen!’ Daraufhin zog ich zu meiner Freundin Halina Altmann. Sie hatte sehr fortschrittliche Eltern, die Mutter war damals sogar für ihre politische Überzeugung im Gefängnis, oder schon entlassen, ich weiß das nicht mehr so genau. Sie waren alle links und beschlossen zu flüchten. Halina floh nach Lemberg [heute Lviv, Ukraine] und studierte an der Universität. Ihre Eltern und ihr jüngerer Bruder flohen nach Lutzk, einem kleinen Ort, der unter russischer Herrschaft war und heute in der Ukraine liegt. Der Vater war gerade auf einer Dienstreise in Kiew, als die Deutschen in Lutzk einmarschierten und die Mutter und den Bruder von Halina ermordeten. Halina und ihr Vater überlebten den Holocaust.

Flucht nach Lemberg

Ich terrorisierte von außen meine Eltern und sagte, ich käme nur dann zurück, wenn sie wenigstens mich gehen ließen. Ich war noch nicht volljährig, aber es fehlten nur ein paar Monate.
Bereits kurze Zeit nach dem Einmarsch der Deutschen nach Warschau sah ich, wie man auf einem Markt einem Juden den Bart abschnitt. Ich sagte zu meinen Eltern: ‚Ich weiß, ich habe hier keine Chance. Ihr habt auch keine Chance, aber ich kann euch nicht zwingen mitzukommen.’ Mein Vater blieb stur, es kam für ihn nicht in Frage, mich gehen zu lassen, und in dem Moment sagte meine Mutter zu meinem Vater, sie brachte wahrscheinlich ihren ganzen Mut auf: ‚Weißt du was, ich kann für Mila die Verantwortung nicht übernehmen, ich weiß nicht, was passieren wird.’ Daraufhin stimmte mein Vater zu. Seine Bedingung war, ich dürfe nicht mit allen ‚Verrückten’ gehen, er besorgte ein Taxi für mich. Mit dem Taxi sollte ich zum Bruder meiner Mutter, Onkel Joel, nach Bialystok fahren, und der werde sich schon um mich kümmern. Mein Vater steckte noch 100 Zloty in meine Schuhe, was überhaupt keinen Sinn hatte, denn mit dem Geld konnte ich überhaupt nichts mehr anfangen.

Ich besitze kein einziges Foto von meinen Eltern und meiner Schwester, denn mein Vater kontrollierte noch meinen Rucksack, und er fand ein Kuvert mit Fotos, das ich eingesteckt hatte. Er nahm alle Fotos aus dem Kuvert, nur Fotos von mir ließ er drinnen und sagte: ‚Wenn du dich gefährden willst, bitte, aber du wirst nicht die ganze Familie gefährden.’ Darum besitze ich kein einziges Familienfoto.

Mit mir fuhr eine Frau mit einem Baby, ihr Mann war schon auf der russischen Seite. Aber wir wussten nicht, dass am 17. Oktober 1939 die Teilung Polens durch den Hitler-Stalin-Pakt 14 in deutsches und russisches Gebiet stattgefunden hatte. Das Taxi kam gerade mal ganze 20 Kilometer. Dann konfiszierten es die Deutschen. In diesem Durcheinander sagte die Frau mit dem Baby zu mir, sie gehe wieder zurück. Ich bat sie, zu meinen Eltern zu gehen und ihnen zu erzählen, sie habe mich aus den Augen verloren. Ich schloss mich daraufhin absolut fremden Leuten an, und wir gingen zu Fuß weiter. Ich glaube, es waren ungefähr 300 Kilometer bis nach Bialystok [heute Weißrussland]. Das war ein bisschen ein Schafgefühl - alle gehen, ich gehe auch. Manchmal nahm uns irgendein Bauer mit seinem Fuhrwerk mit, Autos fuhren kaum, denn erstens gab es nur wenige Autos, und diese wenigen Autos hatten die Deutschen requiriert.

Wie viele Tage wir unterwegs waren, weiß ich nicht. Halb verhungert und halb verdurstet bekamen wir manchmal etwas Milch von Bauern. Geld spielte überhaupt keine Rolle mehr. Aber wenn man ein Stück Seife hatte, und ich hatte ein paar Stück Seife - das hatte mein Vater richtig erkannt - konnte man sie gegen Lebensmittel eintauschen.

Wir kamen an die Demarkationslinie und bei meiner Gesinnung damals glaubte ich, dass die Sowjets an der Grenze stehen und auf mich warten. Zufällig war gerade kein deutscher Posten da, und wir liefen schnurstracks auf die sowjetische Seite. Der russische Grenzsoldat nahm den Karabiner, hielt ihn auf uns und sagte: ‚Stoi! Zurück!’

Dreimal versuchten wir herüber zu kommen, dreimal übergaben uns die Russen zum Glück nicht den Deutschen, das war so ein neutraler Streifen. Dann beschlossen wir - ich war die Jüngste - wir gehen ins Dorf und versuchen, einen Bauern zu finden, der uns über die grüne Grenze fährt. Der Bauer, den wir fanden, gehörte zu einer deutschen Minderheit, die sehr arm war. Er fuhr uns ein Stück mit seinem Boot. ‚Zur Sicherheit’, wie er sagte, nahm uns dieser Bauer allen Schmuck, auch meine Uhr und meinen Ring, den mir mein Onkel Ignatz aus Südamerika geschenkt hatte, ab. Diese Flucht missglückte, aber wir schafften es dann doch, illegal die Grenze zu passieren. Ich verkühlte mich, es war Oktober und die Nächte waren schon kalt. Mit 17 Jahren denkt man nicht so viel an Krankheiten, denn ich hatte einen Mantel, den ich aber vergessen hatte anzuziehen. Als ich in Bialystok bei meinen Verwandten ankam, öffnete die Frau von Onkel Joel die Tür, schaute mich an und wollte mich nicht hereinlassen, weil sie mich nicht erkannte - in so einem schrecklichen Zustand war ich. Sie hat geglaubt, vor ihr steht eine Bettlerin.

Am nächsten Tag hatte ich Fieber, aber als ich ein bisschen zu mir kam, übernahm mein Onkel Joel, im Namen meines Vaters, die Führung. Er sagte, dass seine liebe Schwester Marija immer so wahnsinnig tolerant ist und das sei nicht gut für die Kinder, und jetzt werde er mir zeigen, was Ordnung sei. ‚Du bleibst hier, arbeiten kommt überhaupt nicht in Frage, wir werden schon einen Partner für dich finden.’ Als ich dann gesund war, habe ich gesagt: ‚Weißt du was, ich bin ein Mensch, und du bist auch nicht mein Vater, und außerdem bin ich fast volljährig!’ Und er sagte: ‚Du bist ein Kind!’ Ich wollte mit ihm keinen großen Streit, also ging ich den nächsten Tag ins Zentrum der Stadt und fand eine Flüchtlingsorganisation. Ich hatte kein gültiges Geld, und meine Schuhe waren zum wegschmeißen. Von der Flüchtlingsorganisation erhielt ich kostenlos ein Ticket nach Lemberg, ging zu meinem Onkel und sagte: ‚Morgen fahre ich nach Lemberg!’ Selbstverständlich gab es wieder einen ähnlichen Skandal wie zu Hause. Aber ich ließ mich nicht abhalten, ich wollte studieren und in Bialystok gab es keine Möglichkeit dazu. Der Onkel sagte: ‚Du kennst doch dort keinen Menschen!’ Ich sagte: ‚Aber ich gehe doch nicht in die Wüste!’

Als ich am Abend in Lemberg aus dem Zug stieg, stand ich auf dem Bahnhof wie eine arme Waise. Ich war niemals vorher in dieser Stadt. Ich wusste, dass Lemberg ein kulturelles Zentrum ist, mehr aber auch nicht. Eine Frau sprach mich an und sagte zu mir:
‚Mädchen du bist sicher ein Flüchtling!’
‚Ja!’
‚Hast du jemandem, wo du schlafen kannst?’
‚Nein!’
‚Du kannst bei mir schlafen. Ich habe leider nur eine sehr kleine Wohnung, aber ich lege dir eine Matratze in die Badewanne, und dort kannst du schlafen.’
Ich sagte: ‚Wissen Sie, ich will auf die Uni!’ Meine Wohltäterin war eine Lehrerin. Ich sagte: ‚Ich habe überhaupt kein Geld, aber auf der Uni habe ich vermutlich sehr viele Freunde.’ Ich kannte ja aus Warschau viele junge Leute, auch ältere Studenten.

Am nächsten Tag schrieb ich meinem Onkel: ‚Bin angekommen!’

Und wirklich, ich hatte auf der Uni viele Bekannte. Ich war die Jüngste von allen, und alle fühlten sich verpflichtet, mir zu helfen. Es war Anfang November und die Prüfungen waren schon vorbei. Aber es gab ein Studentenkomitee, denn es war ein außergewöhnlicher Jahrgang. Es waren viele Leute, die niemals die Uni hätten betreten dürfen, Juden und Kommunisten. Und sie hatten erkämpft, dass wir eine außerordentliche Prüfung ablegen durften, um zu studieren.

Mit dem Wohnen allerdings war es kompliziert. Im Studentenheim herrschte ein so genannter ‚Kommandant’, das war ein älterer Student. Zu meinem Unglück besaß ich einen Mantel, den mir meine Mutter zur Matura hatte anfertigen lassen. Dieser Mantel hatte einen Persianerkragen. Der ‚Kommandant’ des Studentenheimes beschloss, wer einen Mantel mit einem Persianerkragen trägt, ist reich. Ich hatte überhaupt kein Geld und konnte mir keine Wohnung leisten. So lebte ich zwei Monate illegal, da wo ich schlief, eine Nacht hier, eine Nacht dort, gab man mir auch etwas zu essen. Ich musste viel lernen und die Prüfungen schnell absolvieren. Im Juni hatte ich maturiert, jetzt musste ich Mathematik-, Chemie-, und Physikprüfungen ablegen. Alle meine Freunde lernten mit mir, damit ich die Prüfungen gut bestehe, und ich schaffte es. Mein Traum erfüllte sich, ich konnte mit dem Chemiestudium beginnen.

Durch einen Trick bekam ich nach zwei Monaten doch einen Platz im Studentenheim. Nach den Prüfungen bekam ich auch ein Stipendium, aber von diesem Stipendium konnte man nicht leben und nicht sterben. Ich arbeitete neben dem Studium - Böden waschen und Pullover für ein Geschäft stricken. Eine Geschäftsfrau hatte Wolle versteckt, und ich strickte für das Geschäft die Pullover, was verboten war. Übrigens hasse ich stricken. Meine dritte Arbeit war die verwegenste, weil ich überhaupt kein Talent zum freien Zeichnen habe. Ich zeichnete für die englische Fakultät Tafeln zum Veranschaulichen der Vokabeln für den Sprachunterricht. Körper brachte ich irgendwie aufs Papier, aber die Köpfe zeichnete ein Freund, der Architektur studierte, der kam jeden Abend, um mir zu helfen.

Besonders auf den Universitäten gab es einen schrecklichen Antisemitismus. Polnische Nationalisten setzten durch, dass Juden und Nichtjuden getrennt in den Klassen sitzen mussten - Bank-Ghetto nannten wir das - und sie zettelten ständig Schlägereien an.

Zwei Jahre erlebte ich diesen ganzen realen Sozialismus. Schon in Warschau hatte ich ‚Das Kommunistische Manifest’ gelesen und glaubte, dass das sowjetische Russland ein Paradies ist. Das Materielle war sowieso ausgeblendet, wer dachte schon an so etwas! Einmal sah ich einen sowjetischen historischen Film über die Zarenzeit gegen den Imperialismus, wo unter anderem auch auf polnische Fahnen mit Füßen getrampelt wurde. Ich war entsetzt darüber - ich war doch eine polnische Patriotin.
Manchmal ging ich zu den älteren Studenten, um sie auf bestimmte Dinge, die meiner Meinung nach politisch nicht korrekt waren, aufmerksam zu machen. Aber immer hatten sie irgendeine Ausrede: Ja, das sind Fehler, aber das Prinzip ist richtig!

Meinen späteren Mann, Martin Ratz, lernte ich in Lemberg auf der Universität kennen. Auch er musste die Aufnahmeprüfung für die Universität später machen, denn er war als feindlicher Ausländer - für die Österreicher war er Pole und für die Polen war Österreicher - von den Polen in Lemberg nach dem Einmarsch der Deutschen eingesperrt worden und 1939 von den Russen, als sie Lemberg besetzten, entlassen worden.

Es gab damals in Lemberg einen Laden in der Uni, da konnte man Zeichenpapier, Tusche und solche Sachen bekommen. Ich traf ständig einen ziemlich feschen jungen Mann im Dekanat, wo man Bons für das Studienmaterial bekam - das war der Martin, der mein Freund wurde.

Mein Mann, Martin Ratz, wurde am 14. April 1921 in Wien geboren. Sein Vater hieß Alexander, seine Mutter Sophie, sie kamen aus Brody in Galizien nach Wien. Wann das war, weiß ich nicht. Martins Schwester Hedwig Charlotte wurde 1924 in Wien geboren. Der Vater war wahrscheinlich Kaufmann. Er arbeitete in Wien in einer Firma, ich weiß, es war eine Firma, die Bleistifte und solche Sachen verkaufte. Die Familie übersiedelte im Jahre 1926 nach Krakau. Ich vermute, der Vater hatte in Krakau Verwandte, und er hatte dort bessere Verdienstmöglichkeiten. Leider starb er im Jahre 1931 oder 1932 an einem Herzinfarkt.

Sophie Ratz widmete sich ihren Kindern und blieb in Krakau. Wovon sie lebte, weiß ich nicht, vielleicht vom Besitz oder Verwandte unterstützten sie. Als mein Mann im Gymnasium war - aber das ist alles meine Vermutung - beschloss sie, ihn nach Wien zu ihrer Schwester zu schicken, damit er eine bessere Matura machen kann, als er in Krakau gekonnt hätte. 1936 fuhr Martin nach Wien zu seiner Tante, die in der Rechten Wienzeile wohnte. 1938, ein Jahr vor der Matura, wurde er als polnischer Jude aus Österreich ausgewiesen.

Am 23. Juni 1941 hätte ich eine wahnsinnig schwierige Prüfung in Mechanik haben sollen. Ich war im vierten Semester, und in der Früh, es war Sonntag, der 22. Juni, kam um sechs Uhr eine Kollegin, ich kannte sie noch aus der Schule, und sagte: ‚Es ist Krieg!’ Wir haben geglaubt, sie ist verrückt, und in dem Moment krachte es. Nach ein paar Minuten verstanden wir, dass das keine Übungen waren. Am nächsten Tag sollten wir fliehen, aber dann hieß es, die Deutschen seien abgewehrt worden. Der Direktor der Uni versammelte uns alle, man solle keine Panik machen, es sind Prüfungen, man solle ordentlich zu den Prüfungen gehen. Martin war ein Jecke [deutscher Jude, steht für besonders ordentlich und gesetzestreu], er hielt sich an die Anweisungen und ging, ich glaube es war der 28. Juni, brav zur Prüfung.

Ich meldete mich mit zwei Freundinnen freiwillig zur Armee, wir wollten gegen Hitler kämpfen, aber man wollte uns nicht nehmen, weil wir keine Ausbildung hatten. Da erzählten wir, wir hätten in der Schule so ein Fach gehabt, da wäre man als Kriegsvorbereitung zur Krankenschwester ausgebildet worden. Daraufhin wurden wir als Hilfskrankenschwestern aufgenommen. Im Gebäude der Uni war ein Lazarett eingerichtet, aber es gab noch keine Verletzten.

Martin hatte einen Onkel und eine Tante, die eine Tochter hatten, in Lemberg. Zu denen ging er nach der Prüfung, um gut zu Essen. Er saß also an dem Tag, als die Deutschen Lemberg überfielen, bei seiner Tante und aß. Sie hatte ihm eine Eierspeise gemacht, plötzlich kam der Onkel und sagte: ‚Was machst du hier?’ Stolz sagte Martin: ‚Ich habe meine Prüfung bestanden!’
‚Du bist verrückt, die ganze Stadt flieht. Geh sofort ins Heim, hole deine Sachen und verschwinde!’ Die Familie in Lemberg überlebte den Holocaust nicht.

Ich wiederum fühlte mich mobilisiert. Meine Freundin und ich arbeiteten sehr fleißig: Wir schleppten Betten und Matratzen, dann schickte man mich in ein Krankenhaus Medikamente holen. Ich ging durch die Stadt, die evakuiert wurde und sah nichts. Ich war so mit meiner Mission beschäftigt, dass ich nicht sah, was um mich herum geschah. Stolz brachte ich die Medikamente, und am Abend dieses Tages, die Stadt war ruhig, man hörte von weitem Artillerie, sagte ich zu meinen zwei Freundinnen: ‚Wisst ihr was, ich fühle mich wie in Warschau, bevor man Warschau aufgegeben hat.’ Mit uns war ein Mädchen, die als Heldin im Kampf um Warschau am Ende des Krieges fiel. Sie war zwei Jahre älter als ich, und sie war päpstlicher als der Papst. Sie beschimpfte mich, dass ich eine Defätistin sei, wie könne ich so etwas sagen. Ich sagte: ‚Weißt du was? Wir sind alle erwachsen und nicht miteinander verwachsen, ich gehe, ich fliehe!’

Wir gingen in den ersten Stock, in die Verwaltung, kein Mensch war da, kein Direktor - niemand! Man hatte uns einfach vergessen. Ich war nicht von Warschau zu Fuß den ganzen Weg gegangen, hatte meine Familie zurückgelassen, um hier in die Hände der Deutschen zu fallen. Wir gingen in das Studentenheim, es war fast leer. Es fielen schon Bomben, und es wurde bereits vom Dach einer Kaserne, die sich gegenüber der Universität befand, geschossen. Wahrscheinlich waren das ukrainische Nationalisten, aber wir wussten das nicht. Die ganze Macht in der kurzen Zeit, bevor die Deutschen Lemberg eroberten, lag in den Händen der ukrainischen Nationalisten. Ich werde bis zu meinem Tode meine Angst vor meinen ukrainischen Studienkollegen nicht vergessen. Vielleicht ist das eine Sünde, aber ich muss sagen, dieser ukrainische Nationalismus war schrecklich. Aber viele waren begeistert davon, hatte dieser Nationalismus der Ukraine doch zur Freiheit verholfen. In Lemberg lebte eine große ukrainische Minderheit, sie arbeiteten von Anfang an mit den Deutschen zusammen und waren schreckliche Antisemiten. Einer von dieser Gruppe kam zu mir, klopfte mir auf die Schulter und sagte: ‚Na Mila, mit den Deutschen wird das gut werden, endlich bekommen wir eine Ordnung!’ Ich war entsetzt, als ich das hörte und antwortete: ‚Das werden wir ja sehen.’ Ich sagte zu den anderen: ‚Ich gehe sofort! Und ich gehe nicht durch die Tür, sondern durchs Fenster, unsere ukrainischen Kollegen könnten uns umbringen.’

Man kam gut durchs Fenster auf eine Wiese. Kaum einer unserer kleinen Gruppe Mädchen kannte sich in Lemberg aus. Zwei Mädchen waren aus Warschau, eine war aus irgendeinem Städtchen, dort wo die damalige Grenze mit der Ukraine ist, aber keine war aus Lemberg. Wir gingen zu Fuß mit schon flüchtenden russischen Truppen. Es war Nacht, und ich hatte keine Ahnung, wo Martin geblieben war. Bereits am nächsten Tag war Lemberg von den Deutschen besetzt.

Flucht nach Stalingrad

Wir gingen die ganze Nacht. In der Früh kamen wir in ein Städtchen, das heißt Przemyslany [heute: Ukraine]. In diesem Ort wollten wir uns ausruhen. Ich klopfte an das erste Häuschen. Das war ein Schuster, und es waren wahnsinnig arme Leute. Das war eine Armut, die ich nicht kannte. Wir benahmen uns fast wie Okkupanten - wir brauchten Platz, um zu schlafen. Nach ein paar Stunden gingen wir in die Stadt und sahen einen Bus, um den wahnsinnig viele sowjetischen Parteiangestellte mit Sack und Pack standen. Wir hatten jeder einen Rucksack, und im Rucksack war fast nichts. Man kam nur in den Bus hinein, wenn man auf einer Liste stand. Der Bus sollte nach Kiew fahren. Auf normale Weise hatten wir überhaupt keine Chance mitzufahren. Aber wir waren jung und stark, und Gewalt rettete uns. Wir haben die anderen gestoßen und uns vorgedrängelt, um in den Bus zu kommen. Während der Fahrt hörten wir keine Bomben, es war Ruhe. Als wir in eine Stadt kurz vor Tarnopol [heute: Ukraine] kamen, war ein schrecklicher Bombenangriff. Vom Wald schoss man pausenlos auf die russischen Truppen, das waren die Ukrainer.

Als es wieder ruhig wurde, fuhren wir nach Tarnopol. Dort machte der Bus eine Pause. In dem Moment beschloss ich, in Tarnopol zu bleiben und auf Martin zu warten, denn mein Herz sagte mir, nur dort könne ich ihn noch treffen, denn Tarnopol war die letzte polnische Stadt vor der ehemaligen polnischen Grenze.

In der Nacht wurde ziemlich stark gebombt, aber wir schliefen im Rathaus auf dem Boden. In der Früh überlegten wir, was wir tun können. Wir hatten schon wenig Kraft, und dann traf ich meinen Mann, der einige Stunden später nachgekommen war. Martin trug seinen Herbstmantel aus Wien und um den Hals eine lange blaue Männerunterhose, die unten an den Hosenbeinen zugebunden war. In den Hosenbeinen befand sich Zucker, den er neben zerbombten Militärfahrzeugen gefunden hatte. Von diesem Moment an blieben mein Mann und ich zusammen.

Auf einem Güterzug flüchteten wir in Richtung Osten. Wir wussten nicht, wo wir uns befinden, wo der Zug stehen bleibt. Wir wussten einfach nichts, es war ein totales Chaos. Wir wollten nur weg von den Deutschen! Wir beschlossen, nach Kiew zu fahren. Da hörten wir Kiew sei schon eingekreist, Odessa sei schon eingekreist. Wir wollten aber unbedingt in eine große Stadt an eine Universität, um weiter zu studieren. Ich glaube, wir bestiegen zehn verschiedene Züge. Wir kamen in Dnepropetrowsk, einer ziemlich großen Stadt an und dachten, hier bleiben wir. Und in der Nacht wurde die Stadt das erste Mal bombardiert. Wir beschlossen, da wir kein Geld hatten, in irgendeiner Kolchose zu arbeiten. Der Ort hieß Kotelnikowo [heute: Russland], später tobten dort ziemlich harte Kämpfe.

Ich verdarb mir da meinen Magen mit einer fetten Schafsuppe, ich hatte niemals im Leben Schaffleisch gegessen. Alle glaubten, ich hätte Typhus, aber Martin beschloss, mich zu retten und mit mir in ein Spital zu fahren - in dem Ort gab es nämlich keinen Arzt. Wir fuhren mit einem Fuhrwerk zu einem Arzt, und als wir beim Arzt ankamen, war ich eigentlich schon gesund - ausgehungert, aber gesund. Da mein Mann eine gute Erziehung hatte, musste immer alles ordentlich zugehen, und so verkaufte er seine Uhr, das einzig Wertvolle, was er noch besaß. Auf dem Markt hätte er wahrscheinlich das Zehnfache bekommen, aber er ging in ein staatliches Geschäft, verkaufte die Uhr, und für das Geld kaufte er Fahrkarten für den Zug nach Stalingrad. Wir waren dann die Einzigen in der ganzen Sowjetunion, die mit Fahrkarten in einen Zug stiegen. Als ich das später Freunden erzählte, erzielte ich immer große Lacherfolge.

Mein Mann hatte eine kleine Verletzung am Bein durch Feldarbeiten mit einer Sense. Das wurde so schlimm, dass er in Stalingrad ins Spital musste. Durch eine falsche Diagnose wurde er unter Quarantäne gestellt. Ich blieb in einem Flüchtlingslager, wo man theoretisch aber nur 24 Stunden bleiben durfte.

Stalingrad war eine Industriestadt, und ich sah Annoncen einer Universität. Ich erkundigte mich, aber es gab keine chemische Fakultät. Wir hatten keine andere Möglichkeit: Wir mussten studieren oder arbeiten. In unserem Alter gab es niemanden, der nicht gearbeitet hat, denn der wäre zur Zwangsarbeit geschickt worden. Darum mussten wir die Fakultät wechseln. Ich vereinbarte, wenn mein Martin aus dem Spital kommt, machen wir die Prüfungen, bekommen ein Zimmer im Studentenheim und studieren Maschinenbau, und die Sache hat sich.

Geld hatten wir keines, Stipendium auch nicht. Zuerst lernte ich für die Prüfungen, und er arbeitete. Er war immer begeistert von Autos und arbeitete in einer Schlosserei. In dieser Zeit legte ich zwei Prüfungen in russischer Sprache ab, das war eine Qual.

Meine Mutter sprach sehr gut russisch. Mit ihrer Schwester und mit ihrem Bruder korrespondierte sie immer in russischer Sprache und mit ihrer Freundin sprach sie nur russisch. Einmal, ich erinnere mich genau, das ist ein charakteristisches Ereignis für die Vorkriegsverhältnisse in Polen, kam sie nach einem Treffen mit ihrer Freundin ganz verweint nach Hause. Antisemitismus in Polen war das eine, das andere war ein schrecklicher Russen- und Bolschewistenhass. Sie war mit ihrer Freundin im Kaffeehaus, und dann fuhren sie mit der Straßenbahn und sprachen russisch miteinander, woraufhin sie von den Mitreisenden als Bolschewiken beschimpft wurden. Mein Vater sagte: ‚Wie oft habe ich dir gesagt, in diesem Land liebt man diese Nachbarn nicht, und du sollst an öffentlichen Plätzen nicht russisch sprechen.’

Ich konnte die russischen Buchstaben damals nicht lesen, und als ich das Ukrainisch sah, auch so komische Buchstaben, beschloss ich, zwei solche Sprachen kann man nicht gleichzeitig lernen, und ich konzentrierte mich auf Russisch. [Anm. d. Red.: In der ukrainischen sowie der russischen Sprache werden kyrillische Buchstaben als Schriftzeichen verwendet] In Lemberg waren alle Vorlesungen noch in polnischer Sprache. Aber als wir nach Russland kamen, sprachen alle nur noch russisch. Es gab keine Lehrbücher, und ich schrieb immer alles mit der Hand mit, und diese Hefte gab ich dann auch den anderen zum Lernen. Daran konnte man sehr gut erkennen, wie sich meine Sprachkenntnisse entwickelten. Leider habe ich ein Heft, das ich nach dem Krieg nach Polen mitgenommen hatte, vor 30 Jahren, noch in Polen, weggeworfen. Es begann in polnischer Sprache, und mit der Zeit sieht man, wie ich die russische Sprache beherrschte und immer mehr russisch schrieb.

Mathematik war kein Problem für mich, das konnte ich, aber bei einer Prüfung musste ich einen hohen Hochofen beschreiben. Halb habe ich gesprochen und halb habe ich mit den Händen gezeigt. Das Stipendium hing davon ab, wie man die Prüfungen absolvierte. Wenn man drei ‚sehr gut’ hatte und die restlichen Fächer ein ‚gut’, bekam man ein Stipendium. Der Professor, ein alter Herr, sagte: ‚Ich sehe, dass sie es sehr gut können, aber an einigen Stellen habe ich sie doch nicht ganz verstanden.’

Das Stipendium reichte nicht zum Leben. Martin fand Arbeit in einer Baufirma. Im Oktober 1941 kamen die Deutschen gefährlich nahe und diese Firma sollte evakuiert werden. Martin sagte, er habe eine Frau, woraufhin sie das Ehezeugnis sehen wollten. Darum haben wir in der Mittagspause des 21. Oktobers 1941 geheiratet. Unsere Hochzeitskleidung bestand aus alten geflickten Sachen. Richtige Schuhe hatte ich auch nicht, aber das war unwichtig. Schlimmer war, dass ich aus Versehen unterschrieb, dass ich den Namen meines zukünftigen Mannes annehmen wolle. Ich hätte meinen behalten dürfen, denn die Dokumente, die ich mir in Lemberg erkämpft hatte, lauteten auf meinen Mädchennamen. Auf die Miliz gehen und den Pass wechseln, wäre eventuell als Ausländer gefährlich gewesen. Die Lage verbesserte sich, die Evakuierung fand nicht statt, und ich schob mein Heiratsdokument in eine Schublade

In Stalingrad erlebten wir den schrecklichsten Winter und die schrecklichste Hungerszeit des ganzen Krieges. Ich erinnere mich, am 9. Dezember habe ich Geburtstag, da bekam ich von meinen Kollegen zehn Kartoffeln geschenkt. Ein großes Problem waren immer die Schuhe. Ich lief praktisch den ganzen Krieg in Überschuhen herum. Aus Stoffabfällen fertigte ich Socken und eine Kappe für mich an.

Politisch waren wir ziemlich blind, aber wir waren auch vom Rest der Welt abgeschieden - es gab kein Radio, es gab nur einen Lautsprecher über den die offiziellen Nachrichten kamen. Wir wussten nichts über Europa, absolut nichts! Um eine Zeitung kämpfte man, um sich Zigaretten mit der Hand zu drehen und Machorka [sehr starker Tabak] rauchen zu können. Beide waren wir damals Raucher. Wir waren immer damit beschäftigt, Geld zu verdienen, um nicht zu verhungern und um studieren zu können. Für Männer war es leichter, eine Arbeit zu finden, denn sie sind körperlich im Vorteil. Wenn jemand erfuhr, dass zwei Waggons Salz gekommen waren, die ausgeladen werden mussten, da konnte ich nicht gehen, ich konnte keinen Sack Salz schleppen.

Wir hatten zwei Professoren und den Dekan, die sich unserer annahmen. Alles war chaotisch, aber die Solidarität zwischen den Menschen war sehr groß. Man bekam 300 Gramm Brot täglich, kein Fett, Öl war vergleichbar mit Maschinenöl. Zwei Mädchen, die auf der Abenduniversität studierten, arbeiteten in einer Brotfabrik und brachten uns manchmal etwas mit. Der Dekan hatte bemerkt, dass mein Mann zerrissene Schuhe anhatte und ließ ihm diskret ein paar Schuhe zukommen, die waren auch alt, aber nicht zerrissen.

Der Druck von oben, schnell mit dem Studium fertig zu werden, war sehr groß, weil am Anfang des Krieges viele junge Leute - Intelligenzler - in den Kriegsgeschehen ihr Leben verloren hatten, denn sie hatten keine Ahnung vom Kämpfen. Wenn so einer in die erste Schlacht kam, war er erledigt. Und dann stellte sich heraus, es gab keine Leute in den Betrieben. Darum sollten wir uns mit dem Studium beeilen.

Alle Studentenheime waren besetzt mit evakuierter Bevölkerung. Die Deutschen kamen ganz nah an Stalingrad heran, aber sie wollten wahrscheinlich die Stadt auf einmal einnehmen und begannen, Bomben abzuwerfen. Es gab keine Brücke, und die Wolga ist bei Stalingrad ziemlich breit. Eine einzige Straßenbahn ging nach Süden in Richtung Kaspisches Meer. Die Stadt zu versorgen war sehr problematisch.

Nach dem Angriff Deutschlands auf die Sowjetunion 1941 wurde am 7. September die Wolgadeutsche Republik 15 per Dekret aufgelöst und die gesamte Wolgadeutsche Bevölkerung, aus Angst vor Kollaboration mit den Deutschen, binnen weniger Tage nach Kasachstan und Sibirien deportiert. Auch aus Lemberg wurden im Winter des Jahres 1940 ‚unsichere Elemente’ nach Sibirien geschickt. Diese ‚unsicheren Elemente’, waren aber auch Flüchtlinge wie ich einer war. Das ging auch alles ganz schnell. Soldaten kamen, verhafteten die Leute, und sie wurden in Viehwaggons nach Sibirien transportiert. Die meisten starben unter den schrecklichen Lebensbedingungen, die sie dort erwarteten.

Wir wurden auf Schnellkurse geschickt, zum Beispiel Traktoristenkurse, um in der Wolgadeutschen Republik die Saat einzubringen. Wir kamen in ein Land, da standen bemalte Häuser, alles war anders als im übrigen Russland, ein Stückchen Deutschland in der Sowjetunion. Ein ganzes Land war nun ohne Menschen, das war sehr gespenstisch. In den leeren Häusern hingen Sprüche wie: ‚Morgenstund hat Gold im Mund’ und so etwas.

Wir waren ziemlich miese Fachleute. Der Martin war gut, weil er ein Autonarr war und seit seiner Kindheit Auto fahren konnte. Die Traktoren waren in einem schrecklichen Zustand, weil die guten Traktoren für die Armee gebraucht wurden. Die Steuer waren so desolat, dass gerade fahren kaum möglich war. Einige Wochen arbeiteten wir dort, aber nicht sehr erfolgreich. Für unsere Arbeit bekamen wir irgendeine Saat, aber der kaufmännische Sinn war bei uns beiden sehr schlecht entwickelt. Statt das Korn zu verkaufen, versuchten wir mit einem Stuhlbein das Korn zu zermahlen. Der Hunger war so groß, dass wir alles aßen.

Im Juni 1942 wurden alle Studenten in Stalingrad mobilisiert, und wir mussten eine Verteidigungslinie gegen die deutschen Truppen bauen. Die Verpflegung war in dieser Zeit ganz gut. Eines Tages, in der Früh, fielen die Bomben. Das war noch nicht die Schlacht um Stalingrad, aber das waren die ersten Kämpfe. Zwei Mädchen in meiner Gruppe waren noch ganz jung, sie weinten, denn sie hatten niemals den Krieg gesehen.

Die einzige Eisenbahnlinie, die nach Süden führte, war schrecklich bombardiert, aber im Zentrum der Stadt war ein Hafen. Die einzige Möglichkeit aus Stalingrad zu fliehen, war mit kleinen Schiffen auf die andere Seite der Wolga zu kommen. Wir glaubten allerdings zuerst in unserer Naivität, wir waren ja doch erst 21 Jahre alt, wir könnten uns ein Floss bauen.

Dschimbek liegt in Nord-Kasachstan, in der Steppe, 200 Kilometer von Stalingrad entfernt und wurde unser Ziel, das wir erreichten. In Nord Kasachstan gab es Siedlungen im Abstand von ungefähr 50 Kilometern. Wir ernährten uns hauptsächlich von geklautem Obst. Unsere Füße waren verletzt, denn die Schuhe waren komplett abgetragen. Stalin hatte angeblich den Befehl gegeben, dass die Lastkraftwagen, die von der Front leer zurückkommen, Flüchtlinge mitnehmen sollten, aber sie taten es oder taten es nicht. Ich besaß eine Flasche Wodka, mit der setzte ich mich auf die Strasse. Das wirkte stärker als Stalins Anordnung.

Dschimbek war schon eine orientalische Stadt, Knotenpunkt zwischen Norden und Süden. Dort traf ich - das wahre Leben ist interessanter als ein Film - eine Freundin. Ich wollte weiter in den Norden, weil ich glaubte, die Hitze im Süden würde uns zu schaffen machen. Auf diese Weise kamen wir nach Swerdlowsk [heute Jekaterinburg], zogen Erkundigungen über die Uni ein und erfuhren, dass dort ein Professor lehrt, der mit uns in Stalingrad war. Er bemühte sich dann sehr um uns, und die erste Zeit nahm er uns sogar bei sich auf. In Swerdlowsk gab es eine Fakultät für Chemie, aber wir hatten so viele Prüfungen in Maschinenbau bereits abgelegt, dass wir dabei blieben. Das war Herbst 1942.

Unser Praxissemester absolvierten wir in einer Motorradfabrik in dem kleinen Städtchen Irbit. Wir arbeiteten wie die Arbeiter zwölf Stunden täglich. In diesem Städtchen gab es keine richtigen Strassen, nur Wege, wie in der ärmsten Gegend in Ostpolen. Sechs Wochen waren wir auf Familien verteilt, und zu Essen hatten wir sehr wenig - eigentlich hungerten wir. Dann kamen wir zurück nach Swerdlowsk, legten brav unsere Prüfungen ab, und im nächsten Sommer bekamen wir schon das Thema der Diplomarbeiten. Wir sollten schnell fertig werden, um in der Praxis eingesetzt zu werden. Meine Diplompraxis absolvierte ich in einem evakuierten Werk für Flugzeugapparaturen. Mit der Arbeit war ich sehr zufrieden. Selbstverständlich wurden wir ausgenutzt, aber wir lernten auch viel.

Mein Mann versuchte die ganze Zeit irgendwie Geld dazu zu verdienen. Ich hatte ein verletztes Bein, es heilte nicht, weil es keine Vitamine gab. Wir waren praktisch mit dem Studium fertig und mussten nur noch unsere Diplomprüfungen machen. Aber schnell arbeiten zu gehen, war nicht besonders reizvoll. Die Studenten hatten zwar sehr wenig Geld und wenig zu Essen, aber wir hatten Zeit und mussten nicht zwölf Stunden arbeiten. Ich bummelte ein wenig. Irgendjemand verpetzte mich wahrscheinlich, und dann musste ich ins Sekretariat der Uni. Aber da Emanzipation noch nicht wirklich großgeschrieben war, argumentierte ich so: ‚Ich bin dann Ingenieur und mein Mann ist noch ein Student, wie sieht denn das aus?’ Ich handelte sechs Wochen raus, und mein Mann und ich schlossen am selben Tag unser Studium mit dem Diplom ab.

Ich hatte beschlossen, zum Diplom richtige Schuhe zu tragen. Martin und ich aßen weniger Brot, um es für meine Schuhe auf dem Markt zu verkaufen. Weder er noch ich waren gute Verkäufer, und Martin hat das auf mich abgeschoben. Ich ging mit diesen zwei Laiben Brot auf den Markt. Ich nehme an, alle Spekulanten hatten die Miliz bestochen, jedenfalls wurde ich sofort geschnappt. Zu meinem Glück schnappte man auch die Ehefrau eines Bonzen, die aber sofort wieder entlassen wurde und die so nett war, meinen Mann zu benachrichtigen. Irgendwie schaffte es mein Mann, mich den Fängen der Justiz zu entreißen, aber das Brot war weg und Schuhe hatte ich auch keine. Ein polnischer Schuster fertigte mir dann unbrauchbare Schuhe an, die ich nur einmal tragen konnte und auf Raten bezahlte.

Nachdem ich mein Diplom bestanden hatte, wurde ich auf einer Strasse in Swerdlowsk das erste Mal in meinem Leben als Jüdin beschimpft. Daraufhin gab ich dem jungen Mann eine Ohrfeige. Ich war 23 Jahre alt, und die Menge der Leute, die zwar nicht wusste, worum es sich handelte, hatte ich auf meiner Seite.

Mit dem Diplom in der Tasche wurde man Arbeitsstellen [siehe: Verpflichtender Arbeitsauftrag in der UdSSR] 16 zugeteilt. Das war 1944, es war schon Anfang der Offensive und Moskau oder Leningrad kamen nicht in Frage, weil diese Städte noch evakuiert waren. In Dschelabis, einer Industriestadt im Süden des Ural, war ein berühmtes Rohrwalzwerk in das wir, zu unserem Entsetzen, eingeteilt wurden. Aber wir nutzten das Durcheinander und gingen in das Werk in Swerdlowsk, in dem wir für das Diplom gearbeitet hatten. Die Betriebe waren selbstverständlich interessiert an Kräften. Wir arbeiteten wieder zwölf Stunden täglich, und ich glaube, auch jeden zweiten Sonntag. Das Essen war kärglich: Brot, schlechtes Öl, Tee aus getrockneten Karotten. Am Markt konnte man vieles kaufen, aber dafür reichte unser Geld nicht. Das Werk, in dem wir arbeiteten, war auch evakuiert, wir lebten in schrecklichen Baracken. In Swerdlowsk konnten im Winter minus 30 Grad sein, und wir hatten kein fließendes Wasser und einen russischen Ofen 17 zum Heizen und zum Kochen. Ich hatte so etwas vorher niemals im Leben gesehen. Einmal bekam ich in einem Dorfladen zufällig warme Unterhosen in der Farbe rot. Die begleiteten mich sogar nach Polen [nach dem Krieg]. Etwas Besseres besaß ich nicht, und meine Schwägerin, die mehrere Lager in Polen überlebt hatte, kugelte sich am Boden vor Lachen, als sie meine roten Unterhosen sah.

Ich war Technologin einer Abteilung, in der Maschinenteile erzeugt wurden - mein Mann war in einer anderen Abteilung. Und dann erfuhr unser Direktor, dass am Bahnhof - damals bekam Russland schon Hilfe aus Amerika - zwei amerikanische Gießautomaten standen und kein Mensch wusste, für wen die waren. Wahrscheinlich hatte er Beziehungen und schnappte sich diese Maschinen. Im Werk war eine Gießerei, aber es gab keinen Menschen, der Englisch konnte. Mein Mann meldete sich und übersetzte die Gebrauchsanweisung. Seitdem war er stellvertretender Abteilungsleiter in seiner Abteilung.

Im Jahre 1943, glaube ich, entstand eine polnische Organisation und eine polnische Armee. Ich wollte mich für diese Armee bewerben, aber man nahm die Studenten der älteren Semester nicht. Ich bat meinen Professor von der Uni, der schon mein Lehrer in der Schule in Warschau gewesen war und der mich sehr gern hatte, um Hilfe. Aber das Gegenteil geschah. Obwohl er sehr links war, beschimpfte er mich schrecklich und sagte, solche Soldaten wie mich brauche man nicht. Sicher wollte er mein Leben retten. Außer der polnischen Armee entstand auch die ‚Polnisch-Sowjetische- Gesellschaft’, deren Zentrale in Moskau war. In dieser Gesellschaft arbeitete ich in Russland als Sozialarbeiterin mit.

Nach dem Krieg

Der Krieg war zu Ende, und wir arbeiteten in Swerdlowsk. 1946 erfuhren wir, dass es ein Abkommen für ehemalige polnische Bürger gibt, nach Polen zurück zu kehren. Da ich im sechsten Monat schwanger war und in der Polnisch-Sowjetischen Gesellschaft’ mitgearbeitet hatte, waren wir, gemeinsam mit polnischen Bauern, die nach Sibirien verschleppt worden waren und in Polen gebraucht wurden, um sich rechtzeitig um die Saat zu kümmern, die Ersten, die zurück fuhren. In Viehwaggons - einige hatten Kübel an Stelle von Toiletten aufgestellt - wurden wir zurück nach Polen transportiert. Das war im April 1946. Unser Ziel war Warschau. Nach Ende des Krieges, im Mai 1945, hatten wir begonnen, unsere Verwandten zu suchen. Wir hatten keine Ahnung, was in Europa passiert war. Ich hatte keine Antwort auf meine Briefe bekommen.

Die letzten Briefe meines Vaters erhielt ich 1941 aus dem Warschauer Ghetto. Selbstverständlich waren die Briefe zensuriert. Auch ich konnte über nichts Besonderes schreiben. Ich schrieb über Prüfungen, die ich abgelegt hatte und über solche Sachen. Ich konnte doch nicht schreiben, dass ich schlecht esse! In Lemberg war es auch noch nicht so schrecklich.

Meine Mutter war keine emanzipierte Frau, die gesagt hätte: ‚Gut, ich gehe!’ Mein Vater kränkelte schon, als ich noch da war. Wenn mich die Ärzte fragen, welche Krankheiten waren in der Familie, kann ich das nicht beantworten - meine Eltern waren erst 45 Jahre alt, als ich sie das letzte Mal sah.

Eine ältere Studienkollegin, eine Jüdin, hatte sich so genannte ‚arische Papiere’ besorgt, war im Widerstand tätig und lebte in Warschau. Sie hatte 1941 in einer Zeitung eine Annonce meines Vaters gelesen, in der er mich suchte. Sie war so mutig und ging zu ihm ins Ghetto. Sie erzählte ihm, dass er beruhigt sein könne, sie wisse genau, dass ich, als die Deutschen Lemberg besetzten, bereits geflohen war. Mein Vater war entsetzt und sagte: ‚Ja, das ist der Einfluss der Bolschewiki.’ Er hatte noch immer nichts begriffen! Wahrscheinlich hatte mein Vater mit seinen Vorräten an Seife, die wertvoll wie Gold waren in dieser Zeit, nicht so schlecht in diesen Verhältnissen gelebt. Unsere Wohnung lag im Warschauer Ghetto. Weit schlimmer war es, wenn die Leute in eine andere Wohnung mussten - er wohnte in seiner Wohnung. Später kamen andere Leute dazu.

Mein Mann bekam aus dem Rathaus in Krakau einen Brief, dass Frau Hedwig Charlotte Ratz in Krakau wohne. Zuerst glaubten wir an einen Irrtum, weil die Adresse nicht die Adresse der Familie vor dem Krieg war. Auf den Brief meines Mannes an seine Schwester nach Krakau kam keine Antwort. Er schrieb noch einen Brief, es kam wieder keine Antwort.

An der russisch, polnischen Grenze konfiszierte der russische Zoll den einzigen Besitz den wir hatten, nämlich unsere Bücher. Es waren fast ausschließlich Fachbücher, die wir uns gekauft hatten, als wir als Ingenieure arbeiteten. ‚Bücher, wo ist die Erlaubnis?’ sagte der russische Zollbeamte. Mein Mann musste auf seinem Rücken die zwei Kisten aus dem Zug schleppen, die wurden requiriert.

Da der Zug ziemlich lange an der Grenze stand, Russland und Polen hatten andere Schienenweiten, und irgendetwas musste umgestellt werden, fragte mein Mann, ob er in Krakau anrufen dürfe. Im Telefonbuch fand er den Eintrag: Ratz, Hedwig Charlotte. Was sollte ich da machen, ich konnte doch nicht sagen, wir fahren jetzt nach Warschau, ich hatte doch wahrscheinlich auch niemanden mehr in Warschau.

Die Schwester meines Mannes war in mehreren KZs, zuerst glaube ich in dem KZ in Plaszow, das war in der Nähe von Krakau. Sie wurde gemeinsam mit der Mutter abgeholt, die Mutter kam gleich in Plaszow um. Das war das Lager, wo Amon Goeth 18 Lagerkommandant war und Oscar Schindlers 19 Juden rettete. Eine Cousine meines Mannes wurde von Oscar Schindler gerettet, und am Ende des Films ‚Schindlers Liste’ 20 von Spielberg sieht man diese Cousine. Sie und ein Freund meines Mannes, der auch durch Schindler den Holocaust überlebte, kümmerten sich sehr aktiv nach dem Krieg um ihn.

Hedy, so wurde die Schwester meines Mannes genannt, lebte mit ihrem zukünftigen Ehemann Heinrich Reissler, ein Überlebender des Holocaust, der aus einer sehr orthodoxen Familie kam, zusammen mit anderen überlebenden Freunden in einer Zweizimmerwohnung. 1946 gingen Hedy und Heinrich gemeinsam nach Palästina. Wir hätten Hedy gern bei uns behalten, denn sie war ein typisches Kriegskind - sie hatte die Schule nicht fertig machen können, und wir glaubten, wir müssten sie noch in vielen Dingen unterstützen. Hedy war zwar aus Krakau, konnte aber ihr Leben in der Zeit nicht wirklich genießen, weil sie noch ein Kind war. Sie hat diese Welt, die für meine Entwicklung so wichtig war, praktisch nicht erlebt. Sie war ein typisches Beispiel dafür, wie man durch den Krieg, besonders den überlebenden jüdischen Kindern, das Leben ruiniert hat.

Die Tante, bei der mein Mann in Wien während seiner Gymnasialzeit gelebt hatte, konnte noch rechzeitig aus Wien nach Palästina flüchten, und Hedy hatte wenigstens eine Verwandte dort.

Sie kamen bis Zypern, Heinrich meldete sich zur Haganah 21, kämpfte, und Hedy war auf Zypern interniert. Nachdem sie in Palästina angekommen waren, wurde Heinrich Lokführer in Haifa auf der einzigen Bahn, die es in Israel gibt. Auch Hedy arbeitete irgendetwas. 1957 wurde ihre Tochter Zofie geboren. Es war eine schwierige Schwangerschaft, Hedy musste während der gesamten Schwangerschaft liegen, wahrscheinlich durch die vielen Jahre, die sie in den KZs eingesperrt war.

Zofie hat zwei wunderbare Kinder, der Sohn heißt Lior und die Tochter Shiri. Lior und ich schreiben uns manchmal Emails, er in seinem guten, ich in meinem miserablen Englisch. Zofie ist geschieden und arbeitet als Krankenschwester. Hedy starb im Jahre 2000. Heinrich lebt in Haifa, ist aber sehr krank.

Wir wohnten gemeinsam mit Hedy in ihrer Wohnung. Ich glaube, das Haus gehörte der Mutter. Hedy verkaufte es nach dem Krieg für Groschen, erkämpfte sich aber eine Zweizimmerwohnung. Und in dieser Wohnung lebten dann an die zehn Leute. Mein Mann hatte sehr viele Bekannte in Krakau. Die ersten, die die Wohnung verließen, waren Hedy und Heinrich, als sie 1946 nach Palästina gingen.

Mein Mann begann mit einer Arbeit in einer Emaillefabrik. Unser Sohn Alexander wurde am 11. Juni 1946 in Krakau geboren. Ich hatte nach der Geburt meines Sohnes gesundheitliche Probleme, und mein Sohn auch. Die Versorgung war so kurz nach dem Krieg noch sehr schlecht.

1947 fuhr ich nach Warschau. Alle hatten mir davon abgeraten, aber ich fuhr. Meine Strasse hatte im Zentrum des Warschauer Ghettos gelegen, dort war eine totale Wüste. Siebzehn Jahre hatte ich in dieser Strasse gelebt, und ich hätte mich fast verirrt. Das Einzige, was mich rettete, war die Kirche gegenüber unserem nicht mehr existierenden Haus. Sie war erhalten geblieben, an ihr konnte ich mich orientieren. Überall lag Schutt, denn bei dem Aufstand im Ghetto 1943 wurden alle Häuser mit Flammenwerfern zerstört. Die Häuser, die später dort gebaut wurden, erbaute man auf dem Schutt. Und selbstverständlich gab es keine Dokumente mehr.

Als mein Sohn ein Jahr alt war, begann ich in einer Konservendosenfabrik als Chefingenieur zu arbeiten. Ich war eine 25jährige junge Frau und die restliche Belegschaft waren Männer. Der Anfang war ziemlich hart, alle Meister waren älter als ich, und es hat ihnen nicht besonders gepasst, dass eine junge Frau ihre Vorgesetzte sein sollte. Als ich mit der Arbeit begann, sagte der Direktor der Fabrik sehr höflich zu mir: ‚Sie sind eine junge fesche Frau, wozu wollen Sie sich mit diesem ganzen...’ er verwendete ein ziemlich grobes Wort, ‚abplagen?’ Ungefähr nach sechs Wochen lud ich alle meine Kollegen in eine Kneipe - so eine Kneipe würde ich heute nicht mehr betreten - auf ein Bier und Wodka ein. Danach war ich anerkannt! Keine drei Doktorate hätten vermocht, was das Bier und der Wodka erreichten.

Diese Fabrik war vor dem Krieg in jüdischen Besitz. Die Familie hatte in Brasilien überlebt: Ich lief nicht mit einem Plakat herum, auf dem stand: ‚Ich bin Jüdin’, aber mein Name ist jüdisch und Polen spüren es - sie sind große Antisemiten - wenn sie einen Juden vor sich haben. Pausenlos erzählten sie mir, wie sie den jüdischen Besitzern der Fabrik geholfen hatten, Gold einrollen, um es nach Brasilien zu schicken. Mir ging das entsetzlich auf die Nerven. Wenn sie mir gesagt hätten, dass sie sie geschlagen hätten, wäre es mir angenehmer gewesen. Dieses Anbiedern nervte mich. Aber schikaniert als Jüdin wurde ich überhaupt nicht. Ich glaube, in dieser Zeit hatte man in Polen zu den Juden Vertrauen, weil sie nicht mit den Deutschen kollaboriert hatten.

Das Pogrom in Kielce 22 sahen mein Mann und ich als so genannten ‚Ausrutscher’. Wir glaubten, das wären noch ‚Gestrige’, die das getan hatten. Krakau war ein kulturelles Zentrum, eine ehemalige Hauptstadt Polens. Dort lebte viel Intelligenz, auf jeden Fall kann ich nicht sagen, es hätte eine Pogromstimmung gegeben.

Allerdings gab es einen Druck von oben, man solle sich ‚Einpolen’, wie ich das nenne, man sollte polnische Familiennamen annehmen. Darüber gab man 1947 oder 1948 Dokumente heraus. Man rief uns auf die Miliz und sagte, wir sollen den Namen Ratz in Raczynski oder Rakowski oder so etwas verändern. Da sagte mein Mann: ‚Das Einzige, was mir von meiner Familie geblieben ist, ist mein Name, und den verändern wir nicht!’ Die meisten Juden in Polen änderten aber ihre jüdischen Familiennamen. Einmal rief mich ein Mann geschäftlich aus Poznan an. Nach dem geschäftlichen Teil des Gesprächs begann er mir jüdische Witze zu erzählen. Die Witze waren nicht schlecht, und ich lachte auch, aber dann sagte ich zu ihm: ‚Wissen Sie, ich bin nicht sicher, dass man einem Menschen, dessen Vater Israel hieß, so eine Menge solcher Witze in so kurzer Zeit erzählen sollte.’ Er war komplett schockiert und sagte: ‚Es tut mir leid, aber wenn Sie Rakoschka, Ratschenski oder so etwas geheißen hätten, hätte ich vielleicht vermutet, dass sie Jüdin sind, aber wenn Sie Ratz heißen?’

Als ich schon in Warschau arbeitete, traf ich einen etwas älteren Studienkollegen, und ich wusste, dass er seinen Familiennamen geändert hatte. Wir waren auf zwei verschiedenen Verhandlungsseiten, und er wusste, dass ich ihn kenne. Er gab mir die Hand und nannte seinen neuen polnischen Familiennamen. Ich hielt das nicht aus, gab ihm auch die Hand und sagte: ‚Noch immer ‚Ratz’!

Mein Mann wurde 1949 nach Warschau in eine PKW Fabrik versetzt. Als Leiter einer polnischen Gruppe Ingenieure schickte man ihn für ein halbes Jahr nach Italien zu ‚FIAT’, zur Schulung. Dann übersiedelten auch mein Sohn Alexander und ich nach Warschau. Am 19. Mai 1952 wurde meine Tochter Margarete in Warschau geboren. Ich bekam Arbeit in der ‚Staatlichen Plankommission’ als Referentin. Eigentlich wäre ich lieber in ein Werk gegangen, aber man sagte, in der ‚Staatlichen Plankommission’ brauche man gute Leute. Dort arbeitete ich dann auch bis zu meinem Rauswurf 1968.

Nach dem Sechstagekrieg 23 1967 in Israel, begann sich in Polen eine antisemitische Atmosphäre breit zu machen. Es wurde noch nichts offen ausgesprochen, aber es war zu spüren. Einige Wenige trauten sich sogar auf Versammlungen herumzuschreien, aber offen sagen, dass die Juden aus Polen verschwinden sollen, traute sich niemand.

Mein Chef rief mich eines Tages zu sich, er hatte mich immer sehr geschätzt und sagte zu mir, ich könne nicht mehr auf meiner Stelle arbeiten, weil mein Mann eine Schwester in Israel habe, und sie deswegen kein Vertrauen mir gegenüber mehr haben könnten. Ich bekäme aber eine gleichwertige Stelle angeboten. Ich bekam keine Stelle und ging dann zum oberen Chef, weil ich glaubte, der sei ein intelligenter Mann und politisch am rechten Ort. Aber er war ein wahnsinniger Angsthase. Ich bekam dann einen Posten in einer Bank als technischer Berater. Es gab - ich kann das aber nicht belegen, weil ich auch dort zwar viel weniger verdiente als in meiner vorherigen Arbeitsstelle, aber für dortige Verhältnisse immer noch gut - wahrscheinlich eine Instruktion, dass die aus ihren Ämtern geworfenen Juden natürlich auch finanziell spüren sollten, dass sie in Polen nicht erwünscht waren. Mein Mann hatte seine Arbeitsstelle behalten, aber schon 1956, während der ersten antisemitischen Welle in Polen, wollte mein Mann Polen verlassen. Viele Leute gingen damals, aber dann wurde es etwas lockerer. Nun mussten wir im Alter von 50 Jahren einsehen, dass wir uns geirrt hatten.

Wien

Den polnischen Juden wurden von den Behörden nur Dokumente nach Israel ausgestellt. Wir wollten nicht nach Israel und wussten, da wir beide die ausländische Presse lasen, dass in Wien niemand auf einen 50-jährigen Ingenieur wartet. Aber mein Mann wählte Wien, weil Deutsch seine Muttersprache war, und er sagte, dass das Komplizierteste an einer Übersiedlung in ein anderes Land die Sprachbarriere sei, womit er zweifelsohne Recht hatte.

Wir erkundigten uns in der österreichischen Botschaft in Warschau über die Staatsbürgerschaft meines Mannes. Und damals sagte man ihm, wenn er sich in Österreich einfinde, bekäme er automatisch die österreichische Staatsbürgerschaft.

Als mein Mann dann nach Wien kam, stellte sich heraus, dass es einen Stichtag gegeben hatte, an dem er sich hätte melden müssen, aber zu der Zeit war er noch in Polen. Man sagte ihm dann im Rathaus, und das wurde eingehalten, dass er nach genau drei Jahren die österreichische Staatsbürgerschaft zurückbekäme. Und so war es, die ganze Familie bekam nach genau drei Jahren die österreichische Staatsbürgerschaft. Ich war damals schon in Wien, und es war sehr wichtig für uns.

Mein Mann durfte 1969 aus Polen emigrieren, aber nur mit unseren Kindern und ohne mich, weil ich als ‚Geheimnisträgerin’ nicht aus Polen heraus gelassen wurde. Meinem Sohn, er war 23 Jahre alt, fehlte ein Examen zum Diplom an der Technischen Universität, und meine Tochter, sie war 17 Jahre alt, war ein Jahr vor der Matura. Sie wollte überhaupt nicht aus Warschau weg. Sie wollte bei mir bleiben und war außerdem das erste Mal verliebt. Ich musste ein Papier unterschreiben, dass ich zustimme, dass mein Mann auf ständig emigriert.

Nach zwei Wochen in Wien fand mein Mann eine Stelle als Ingenieur bei einer Firma, die dann aber nach einem Jahr in Konkurs ging. Er war ein halbes Jahr arbeitslos und fand dann bei der deutschen Firma Festo eine Stelle. Die Firma stellte ursprünglich Holzbearbeitungsgeräte und Pneumatik her, später Pneumatik und Steuerungen für Maschinen. Dort war er für den russischen und auch DDR-Markt zuständig. Er fuhr zu Messen, verdiente gut und man schätzte ihn sehr. Als er schwerkrank wurde, verhielten sie sich ihm gegenüber sehr anständig.

Für meine Tochter war es in Wien nicht leicht. Sie war in der Pubertät, ihre Mama fehlte, sie hatte Sprachprobleme und dadurch natürlich Probleme in der Schule. Von Beruf ist sie Dolmetscherin für die Sprachen Polnisch und Russisch. Manchmal kann ich bei technischen Übersetzungen helfen, denn sie steht mit der Technik auf Kriegsfuss. Sie ist geschieden und hat zwei Töchter, Barbara und Julia und einen Sohn Nikolaus. Sie ist nicht religiös, auch ihre Kinder wurden nicht religiös erzogen.

Mein Sohn blieb nicht in Wien, er übersiedelte zwei Wochen nach der Ankunft in Wien nach Schweden. Er ist Diplomingenieur und hat den akademischen Abschluss eines ‚Bachelor of Business Administration’. Er lebt in Göteborg, ist verheiratet mit Tola, deren Vater jüdisch war, und starb, als sie noch ein kleines Kind war. Sie haben drei Söhne, Martin, Jakob und Benjamin. Mein Sohn nahm sich vor einiger Zeit ein Jahr von seiner Firma frei und arbeitete für eine schwedische Firma in Danzig. Er lebt jetzt aber schon wieder in Göteborg.

Mein ältester Enkel Martin wurde Jude. Er ließ sich im Alter von 17 Jahren beschneiden. Seine Mutter ging auf alle seine Wünsche ein, sie feierten auch die religiösen Feste zu Hause. Er studierte auch ein halbes Jahr an der Wirtschaftsuniversität in Wien, und es war die Zeit, in der Pessach 24 gefeiert wird. Er wünschte sich, dass wir einen Sederabend 25 gemeinsam abhalten. Das war eine Katastrophe, keiner von uns konnte das, aber er sagte, er mache das alles. Im letzten Moment hatte er etwas in der Universität zu tun und verspätete sich. Ich hatte eine Haggadah 26 für Kinder, zweisprachig, und ich war der Hauptrebbe. Ob er jetzt noch religiöse Feste feiert, weiß ich nicht, er ist sehr beschäftigt mit dem Aufbau seiner Firma. Martin lebt in Stockholm. Er arbeitete gleich nach dem Diplom in einer schwedischen Firma, die verkauft Know-how auch an Sprachschulen. Jakob studierte Medizin und hat im Mai seinen Doktor gemacht. Benjamin, der Jüngste, maturierte in diesem Frühjahr und möchte Jus studieren.

Nach vielen Absagen auf meine Anträge auf Familienzusammenführung, bekam ich nach zweieinhalb Jahren die Erlaubnis, das war bereits 1972, nach Wien zu übersiedeln. Ich war nach den zweieinhalb Jahren krank und erschöpft. Ich wusste schon nicht genau, ob ich lebendig aus Polen heraus komme.

Mein Mann hatte mir bereits am Telefon gesagt, ich solle meine Maschinenschreibkenntnisse und meine deutsche Sprache auffrischen, Russisch konnte ich noch. Ich wurde Übersetzerin und arbeitete freiberuflich zu Hause.

Es war schwer im Alter von 50 Jahren neue Freundschaften zu schließen. Zeit hatten wir nicht sehr viel, weil wir uns eine neue Existenz aufbauen mussten. In Polen hatten wir einen großen Freundeskreis, Freunde, vor deren Tür man jederzeit stehen konnte und willkommen war. Ich habe solche Freunde in Paris, in London, in New York, Gott weiß wo, auch in Israel, aber jetzt schon weniger, denn es sind schon viele gestorben.

Zuerst wohnten wir in einer Wohnung, in der ein Ofen war mit dem ich nicht zurecht kam. Einmal hätte ich beinahe die ganze Wohnung angezündet. Dann fanden wir eine Genossenschaftswohnung, in die ich mich sofort verliebte. Eine Wohnung, in der ich mich wohl fühle ist für mich sehr wichtig.

Mein Mann starb 1989 in Wien an Krebs. Er liegt auf dem Zentralfriedhof in der jüdischen Abteilung begraben.

Die Leute wundern sich, dass ich kein Wort jiddisch verstehe. Einige Wörter verstehe ich schon, aber ich habe die Sprache niemals aktiv benützt. In Polen gibt es keine Juden mehr, aber ein herrliches jiddisches Theater in Warschau mit fantastischen Schauspielern, die aber nicht jüdisch sind. Durch die deutsche Sprache, die ich kann, verstehe ich aber fast alles.

Weil es keine Juden gibt, ist jüdische Kultur eine Mode geworden. Zum Beispiel in Krakau: Meine Tochter schenkte mir eine Reise nach Krakau, weil ich mir diese Reise gewünscht hatte. Ich war nicht in dem Haus, in dem ich bis 1949 gewohnt hatte, aber ich wusste von meinem Sohn, der auch dort war, dass die Hausbesorgerin noch die gleiche ist. Das jüdische Viertel mit der Synagoge ist sehr schön restauriert. Jedes Jahr findet in Krakau ein Festival der Klezmer Musik statt. Leider ist es im Juli und im Juli fahre ich immer nach Schweden zur Familie meines Sohnes, denn im August ist es schon ziemlich herbstlich dort.

Ich war nie religiös, auch in Polen waren unsere Freunde eher assimilierten Juden. Wir verleugneten nie, dass wir Juden sind, aber wir übten die Religion nicht aus. Manchmal war ich in Wien im Tempel, wenn ich zu einer Bar Mitzwa 27 eingeladen war oder zu einem Konzert, aber gebetet habe ich nie.

Als ich das erste Mal in Israel war, bewunderte ich wirklich alles, was ich sah. Das Politische interessierte mich nicht vordergründig. Hedy und ihre Familie waren da, und mein Mann hatte wahnsinnig viele Bekannte. Wir sahen sehr viel, ich war in Eilat, das damals noch gebaut wurde. Ich hatte einen Studienkollegen, der war Bauunternehmer und hatte ein Flugzeug, und er flog uns für einen Tag nach Eilat. Das Land begeisterte mich, es gab selbstverständlich auch viele Diskussionen, und manche versuchten uns für eine Übersiedlung nach Israel zu gewinnen. Aber ich kann die Sprache nicht, und da ich ein Kulturmensch bin, bin ich noch stärker abhängig von der Sprache. Dort wäre ich praktisch eine Analphabetin. Es gab interessante Menschen, zum Beispiel Freunde aus meiner Kindheit, mit denen ich Kontakt hatte, einen Regisseur, einen Musiker.

Im Jahre 1998 war ich das dritte Mal in Israel. Meine Freunde, es werden immer weniger, bleiben dort, sie haben auch keine Wahl mehr. Sie sind enttäuscht von der Politik der Regierung. Einige haben Kinder in Amerika. Eine Studienkollegin hat einen Sohn in Israel, der ist Chemiker und einen in Amerika, der ist Professor der Ökonomie. Der Sohn in Israel sagt: ‚Ich bin hier geboren, meine Tochter ist hier geboren, das ist mein Land.’ Viele sagen das, aber zufrieden mit dieser Politik und mit der ganzen Geschichte sind sie nicht.

Heute lebe ich in Wien, habe Freundinnen, die meisten sind jüdisch, aber antireligiös. Ich gehe viel ins Theater, in Ausstellungen, in Konzerte und auch wandern. Meine Tochter lebt in Wien genauso wie meine zwei Enkeltöchter. Meinen Sohn in Schweden besuche ich jeden Sommer. Da bleibe ich meist vier Wochen.

Glossar

1 Schabbat [hebr

: Ruhepause]: der siebente Wochentag, der von Gott geheiligt ist, erinnert an das Ruhen Gottes am siebenten Tag der Schöpfungswoche. Am Schabbat ist jegliche Arbeit verboten. Er soll dem Gottesfürchtigen dazu dienen, Zeit mit Gott zu verbringen.
Der Schabbat beginnt am Freitagabend und endet am Samstagabend.

2 Challa, Mrz

Challot oder Barches: Schabbatzopf aus Hefeteig

3 Chanukka [hebr

: Weihe]: Das achttägige Chanukkafest erinnert an die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem im Jahr 164 v. Chr. nach dem erfolgreichen Makkabäeraufstand gegen hellenisierte Juden und mazedonische Syrer. Die Makkabäer siegten und führten den jüdischen Tempeldienst wieder ein.

4 Purim

Freudenfest, das an die Errettung des jüdischen Volkes aus drohender Gefahr in der persischen Diaspora erinnert. Nach der Überlieferung versuchte Haman, der höchste Regierungsbeamte des persischen Königs, die gesamten Juden im Perserreich auszurotten. Der [jüdischen] Königin Ester gelang es jedoch, den König von den unlauteren Absichten Hamans zu überzeugen und so die Juden zu retten.

5 Jom Kippur

der jüdische Versöhnungstag, der wichtigste Festtag im Judentum.
Im Mittelpunkt stehen Reue und Versöhnung. Essen, Trinken, Baden, Körperpflege, das Tragen von Leder und sexuelle Beziehungen sind an diesem Tag verboten.

6 Chassid [hebr

‚der Fromme‘; Pl. Chassidim]: Anhänger des Chassidismus, einer mystisch-religiösen jüdischen Bewegung, die im 18. Jahrhundert in Polen entstand.
Neben dem Torastudium rücken im Chassidismus das persönliche oder gemeinschaftliche religiöse Erleben - in Gebet, Liedern und Tänzen - und die ekstatische Begeisterung ins Zentrum.

7 Warschauer Ghetto

Das Warschauer Ghetto wurde im 2. Weltkrieg von den Nationalsozialisten für die europäischen Juden errichtet und war das bei weitem größte Ghetto seiner Art. Es entstand Mitte 1940 im Stadtzentrum Warschaus. Im Laufe der Monate wuchs die Einwohnerzahl des Ghettos auf 445 000 Personen. Viele Menschen starben als Folge von Hunger, Krankheit, Deportationen, Verfolgung und Hinrichtung. Das Warschauer Ghetto wurde im Sommer 1942 im Rahmen der ‚Endlösung der Judenfrage’ schrittweise aufgelöst. Die überlebenden Ghettobewohner wurden in Vernichtungslager geschickt und ermordet. Das Ghetto wurde dem Boden gleichgemacht.

8 Organisation Todt

im Mai 1938 gegründet; die Mitglieder der nach ihrem Führer Fritz Todt benannten Organisation wurden für den Bau militärischer Anlagen eingesetzt. Die bekannteste davon war der so genannte Westwall entlang der deutsch-französischen Grenze.

9 Anders-Armee [Polnische Armee in der UdSSR]

Die Einheit umfasste polnische Bürger, die in die Sowjetunion deportiert wurden, Soldaten, die zwischen 1939 und 1941 inhaftiert wurden und Zivilisten, die im Jahr 1941 amnestiert wurden [etwa 1,5 bis 1,6 Millionen Menschen, samt einer Anwerbungsbasis von 100.000 bis 150.000].

10 Pilsudski, Jozef [1867-1935]

Polnischer Aktivist im Kampf um Unabhängigkeit, Politiker, Staatsmann, Marschall. Im Zusammenhang mit der polnischen Unabhängigkeit vertrat er die pro-österreichische Strömung, welche der Meinung war, dass der polnische Staat mit der Unterstützung von Österreich-Ungarn wieder errichtet wird.

11 Aufstand im Warschauer Ghetto

Am 19. April 1943 begannen die Deutschen mit der dritten Deportations-Kampagne, um die letzten Einwohner des Ghettos zu deportieren. Ein bewaffneter Widerstand brach im Ghetto aus. Ungefähr 13.000 Juden starben bei dem Aufstand, ca. 50.000 wurden ins Vernichtungslager Treblinka deportiert. Es gelang nur ungefähr Einhundert der Widerstandskämpfer über die Kanalisation aus dem Ghetto zu flüchten.

12 Spanischer Bürgerkrieg [1936 bis 1939]

Der Spanische Bürgerkrieg zwischen der republikanischen Regierung Spaniens und den Putschisten unter General Francisco Franco ausgetragen. Er endete mit dem Sieg der Anhänger Francos und dessen bis 1975 währender Diktatur. Franco wurde von Anfang an durch das nationalsozialistische Deutschland und das faschistische Italien unterstützt, die Republikaner, vor allem aber die kommunistische Partei, von der Sowjetunion. Zahlreiche Freiwillige aus der ganzen Welt kamen nach Spanien, um in den ‚Internationalen Brigaden‘ für die Republik zu kämpfen.

13 Beginn des Zweite

Weltkriegs: Am 1. September 1939 begann mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen der Zweite Weltkrieg.

14 Hitler-Stalin Pakt

Im August 1939 wurde plötzlich ein Abschluss des Sowjet-Deutschen Vertrages der Freundschaft und des Nicht-Angriffes verkündet. Der Pakt beinhaltete eine geheime Klausel, welche die Teilung Polens und sowjetische sowie deutsche Einflussbereiche in Osteuropa vorsah.

15 Wolgadeutsche Republik

Die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen bestand vom Oktober 1918 bis August 1941. 1939 waren etwa zwei Drittel der 605 000 Deutsche bzw. Wolgadeutsche. Die Hauptstadt der Republik war Engels. Die Republik wurde nach der Zwangsaussiedlung der deutschen Bevölkerung nach Sibirien und Kasachstan aufgelöst.

16 Verpflichtender Arbeitsauftrag in der UdSSR

Absolventen höherer bildender Institutionen mussten einen zweijährigen verpflichtenden Arbeitsauftrag durchführen, welcher von der Institution vergeben wurde, wo sie ihre Ausbildung abschlossen. Nach Abschluss dieses Arbeitsauftrages durften junge Menschen jede beliebige Anstellung in jeder Stadt und jeder Organisation annehmen.

17 Russischer Ofen

Großer Steinofen mit Holz geschürt. Diese wurden normalerweise in der Ecke einer Küche gebaut und dienten dazu, das Haus zu heizen und das Essen zu kochen. Der Ofen hatte eine Bank, welche im Winter als bequemes Bett für Kinder und Erwachsene diente.

18 Goeth, Amon [1908-1946]

Der Wiener Amon Göth erwarb sich den Ruf eines Musteroffiziers der SS und führte Ende 1942 die endgültige Liquidierung des Krakauer Ghettos durch, bei der Zehntausende Juden in die Vernichtungslager deportiert wurden. Bei einem Gerichtsverfahren vor dem höchsten polnischen Gericht in Krakau im Jahr 1946, wurde er schuldig gesprochen, für den Tod von Zehntausenden von Menschen verantwortlich zu sein und im selben Jahr gehängt.

19 Schindler, Oskar [1908-1974]

Der in Zwittau im Sudetenland geborene Kaufmann Oskar Schindler kam Ende 1939 ins polnische Krakau und übernahm dort zwei jüdische Betriebe zur Fabrikation von Emaillewaren. Er beschäftigte überwiegend jüdische Arbeiter, die er damit vor der Deportation bewahrte. Schindler nutzte dabei seine guten Beziehungen zu Freunden in hohen Regierungsämtern. Er erkämpfte so die Einrichtung einer Zweigstelle des Lagers Plaszow auf seinem Firmengelände. Nach dem Krieg wurde ihm von der israelischen Regierung 1962 gestattet einen Baum mit seinem Namen im Garten der Gerechten von Yad Vashem zu pflanzen.

20 Schindlers Liste

Steven Spielbergs Spielfilm aus dem Jahr 1992 über die Taten von Oskar Schindler, der während des 2. Weltkriegs mehr als 1.200 polnische Juden rettete. Der Film wurde bei der Verleihung der „Golden Globes“ für den besten Film, den besten Regisseur und das beste Drehbuch ausgezeichnet.

21 Hagana [hebr

'Verteidigung]: 1920 gegründete zionistische Militärorganisation in Palästina während des britischen Mandats [1920-1948], die Juden vor arabischen Überfällen schützen sollte. Die Hagana unterstand der Histadrut [Gewerkschaft]. Sie wurde so zum Vorläufer der israelischen Armee, in der sie nach der Staatsgründung aufging.

22 Kielce Pogrom

Die angebliche Entführung eines polnischen Jungen am 4. Juli 1946 führte zu einem Pogrom im Zuge dessen 42 Personen getötet und 40 verletzt wurden. Dieses Pogrom regte auch andere anti-jüdische Vorkommnisse in der Umgebung von Kielce an. Diese Ereignisse verursachten Massenemigrationen von Juden nach Israel und in andere Länder.

23 Sechstagekrieg

Dauerte vom 5. Juni bis zum 10. Juni 1967. Die Kriegsgegner waren Israel und die arabischen Nachbarstaaten Ägypten, Jordanien und Syrien. Israel eroberte den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen und das Westjordanland.

24 Pessach

Feiertag am 1. Frühlingsvollmond, zur Erinnerung an die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei, auch als Fest der ungesäuerten Brote [Mazza] bezeichnet.

25 Seder [hebr

: Ordnung]: wird als Kurzbezeichnung für den Sederabend verwendet. Der Sederabend ist der Auftakt des Pessach-Festes. An ihm wird im Kreis der Familie (oder der Gemeinde) des Auszugs aus Ägypten gedacht.

26 Hagadah od

Haggadah od. Haggada [hebr: ‚Verkündung/Erzählung‘]:Büchlein, das am Sederabend beim Festmahl mit der Familie gemeinsam gelesen und gesungen wird. Das Buch beschreibt das Exil in Ägypten und den Auszug in die Freiheit.

27 Bar Mitzwa

[od. Bar Mizwa; aramäisch: Sohn des Gebots], ist die Bezeichnung einerseits für den religionsmündigen jüdischen Jugendlichen, andererseits für den Tag, an dem er diese Religionsmündigkeit erwirbt, und die oft damit verbundene Feier. Bei diesem Ritus wird der Junge in die Gemeinde aufgenommen.
 

Hirschberg Frigyes

Életrajz

Nagyapám, Hirschberg Móric 1867-ben Ungmogyoróson született [Árva megye]. A dédapám korán halt meg, a gyerekei szegénységben maradtak. A nagyapám pincér volt, aztán 1898-ban bekerült a KuK hadseregbe, ahol szanitéc volt a gyalogezredben. Mint őrvezető szerelt le 12 évi szolgálat után. Amikor leszerelt, megkapta az abschiedet [leszerelőlevél, obsit], és akkor valahogy Kabára került [Kaba: Nagyközség Hajdú vm.-ben, az 1910. évi népszámlálás idején 6800 főnyi lakossal. A kabai hitközséget 1862-ben alapították. Volt Hevra Kadisa, rituális fürdő, zsidó elemi iskola.  – A szerk.], és elszegődött egy birtokra, ahol béresekre meg egyebekre felügyelt. És a birtokos családjába, a Löwinger családba nősült be. [Nem nagyon valószínű, hogy a nagypapa 12 évig volt katona és csak 31 éves korában került volna a hadseregbe. Elképzelhető, hogy 1898 körül vagy talán kicsit előtte leszerelt már – hiszen 1902-ben már gyermeke született, és 1906-ban már rasekol volt Kabán, tehát addigra már nagyon jól beilleszkedett ebbe a közösségbe. A másik lehetőség, hogy esetleg nem a nagypapa, hanem a dédnagypapa volt 12 évig katona, de a családi legenda a nagypapára ruházta ezt át. – A szerk.] Jó hozományt adhatott az Löwinger. A nagyszüleim, különösen a nagyanyám nagyon ügyes volt gazdaságilag, úgyhogy három üzletük volt. Az egyik volt kocsma, a másik egy szatócsüzlet és még valami, de nem tudom pontosan. A nagyapám nagyon népszerű ember volt.

Kabán nem volt vallástalan. Ki így, ki úgy tartotta be a törvényeket, kinek volt szakálla, kinek nem volt, de kóser háztartást tartott mindenki. Volt mikve, volt sakter, volt egy rabbi is, volt dájen is. Amennyire emlékszem, mindenki ment a zsinagógába minden reggel és este is. A nagyapám volt, aki a „smóne eszré”-ből elsőnek lépett ki [A „smóne eszré”-t, a 18 áldást állva kell mondani. Az, hogy ő „lépett ki elsőnek”, azt jelenti, hogy elsőnek fejezte be. – A szerk.] Nem volt egy nagy talmed hóhem [tudós, vallásilag képzett ember]. Hosszabb szövegbe bele se fogott, biztos, talán egy-egy bróhét azért tudott. De tfilint, azt légolt. Például elment kártyázni – szeretett kártyázni, kártyázott zsidókkal és nem zsidókkal is, sőt ha valahol megkínálták esetleg valami más étellel, valószínűleg meg is ette, de otthon kóser volt –, és ha egész éjszaka kártyázott, akkor szegény nagyanyám vitte utána a táleszt és a tfilint. Ott felvette minden további nélkül, nagyon szabályosan. De hogy aztán tudta-e a bróhékat, vagy nem, azt nem tudom. Viszont mikor gazdag volt, és ő rasekol volt, akkor a zsidó iskolát is ő építtette [1906-ban épült Kabán a zsidó elemi iskola. – A szerk.], ő, aki majdnem analfabéta volt.

A nagymama, Löwinger Betti nem volt sájtlis. Ő otthon volt, és irányította az üzleteket. 1926-1927 körül halt meg, és akkor minden elúszott. A nagyapám elég rabiátus ember volt, és állítólag ha valakivel összeveszett a vendégek közül, kiverte. És hát a gyerekek, különösen János és szegény apám is, hordták el a pénzt, különösen nagyanyám halála után.

Nagyapámnak két testvéréről tudok. Volt egy nővére a Róza, aki férjhez ment, és kimentek Amerikába. És volt egy bátyja, a Vilmos. Ő suszter volt, és Pesten a Tűzoltó utcában lakott. Ott volt egy nagy cipészműhelye, ahol sitzeket adott ki. Ő már akkor idős volt, és maga nem dolgozott, csak helyeket adott ki másoknak, minthogyha azok neki dolgoztak volna, ezzel volt legalizálva a műhely. De akik ott dolgoztak, azoknak saját kuncsaftjaik voltak, és a sitzért [helyért] fizettek a nagy-nagybácsinak. A Vilmos bácsi özvegyen maradt, és nyolcvanvalahány éves korában elvett egy asszonyt, aki német állampolgár volt, hogy a házasság révén magyar állampolgár lehessen. A háborúban mind a ketten meghaltak.

Apámék tizenegyen voltak testvérek, de a felnőtt kort csak öten élték meg. Róza volt a legidősebb. Hozzáment egy nagyon jó családból származó fiúhoz. A Rosenthalék gazdagok voltak, már akkor volt tanítónő közöttük, szóval tanult emberek voltak. A Róza férje viszont nem értett semmihez sem, mert elég nehezen tanult. A család vett neki egy lovat, és fiákeres volt. Az állomás messze volt, és ő kijárt az állomáshoz és beszállította az embereket a faluba. Ők voltak a legszegényebbek. A Rózának volt vagy hat gyereke, akik kisgyerekkorban meghaltak, és volt nyolc élő gyerek, akik közül csak egy, Irén élte túl a háborút.

A fiúk közül a legidősebb apám volt. Aztán volt a János, aki hat elemit végzett, utána elment kereskedőinasnak. Aztán feljött Pestre, és itt tűzkövet és szaharint árult a csarnokban. Ezek csempészáruk voltak, Ausztriából hozták a hajósok. János ivott és kártyázott. Időnként nem volt egy fillérje sem, akkor kölcsönkért, de mindent megadott. Nagyon későn nősült, már az 1940-es években. Amikor Budafokon – mert mi ott laktunk a szüleimmel – csillagos házakban gyűjtötték a zsidókat, akkor hozzánk költözött a felesége, és innen deportálták a húgommal együtt. János túlélte a háborút.

Miklós bácsi, az öccsük volt az első egyetemet végzett ember a családban. Ő nem Kabán nevelkedett, hanem Vilmos bácsi vette magához Pestre, hogy legyen gyerek – mert addigra az ő lánya már férjhez ment Romániába –, és Miklóst gimnáziumba járatta. És miután akkor már numerus clausus volt itt, tovább tanulni Brünnbe ment, és ott végezte az egyetemet [lásd: egyetemi tanulmányok és a numerus clausus]. Vegyészmérnök lett. Egyetem alatt dobolt és gitározott, azzal kereste a kenyerét. Aztán visszajött, de nemigen tudott állást találni. Bevonult, és Ukrajnában 1942. december 6-án, a születésnapján halt meg „végelgyengülésben”. Nem nősült meg soha.

Apám Kabán született 1902-ben. Elég rossz magaviseletű gyerek volt, így kicsapták három-négy gimnáziumból, és csak az ötödik osztályt végezte el. Aztán a nagyapám lakatosnak adta. Azt el is végezte, a segédlevele megvolt, de sosem dolgozott lakatosként. Először pénzkölcsön-közvetítéssel foglalkozott, egy banknak volt az ügynöke. Ha egy paraszt kölcsönt akart kérni, ő járta ki neki. Apám szeretett mulatni, van is egy képem, ahol valami szüreti bálban van magyaros ruhában – szóval volt benne egy kis dzsentri-imitálás.

Apám Kabán ismerte meg anyámat, Stern Piroskát, amikor a kabai pap [a rabbi] felesége meghívta őt, mert valamiféle rokonság volt közöttük. Aztán apám elment Tállyára anyám szüleihez, megkérte a kezét, és megcsinálták az előketubát [lásd: házassági szerződés]. Szegény [Stern] nagyapámnak komoly problémája volt. Mert nagyon vallásos ember volt, és szívesebben adta volna a lányát egy bóherhez vagy egy jómódú fiatalemberhez, de 1919-ben, a Kommün [lásd: Tanácsköztársaság] alatt ugye tönkrement. Végül is odaadta anyámat az apámhoz, mert ő nem kért hozományt – ez nagyon lényeges szempont volt. 1929-ben házasodtak Kabán.

Anyai nagyszüleim Tállyán éltek [Tállya Zemplén vm.-ben lévő nagyközség, 1920-ban 3900 főnyi lakossal, a Hegyalja egyik legjobb bortermő vidéke. – A szerk.]. Ott szinte minden zsidó kereskedő volt. Volt egy körülbelül egy kilométeres főutca, és ott üzlet üzlet hátán volt. Volt azon legalább hat szatócsbolt és még egyebek is, textil, vas, kocsma. Hogy ezek miből éltek, nem tudom. Szinte minden üzlet zsidó volt, illetve egy volt, ami nem zsidó volt, de annak is a felesége állítólag zsidó volt. Aztán volt persze rabbi, sakter, volt samesz. Aztán volt egy meszes, aki meszet égetett, és azzal járta a környező falukat. Volt egy zsidó földbirtokos és egy malmos is, azok gazdagok voltak. Más gazdag embert nem ismertem. Volt egy zsidó suszter és három vagy négy zsidó kocsma is. Volt zsidó pék. A bárheszt ő sütötte ki általában. Ha megvolt a tészta, meg volt fonva a kalács, akkor elvittük a pékhez. Meg a sóletot is elvittük hozzá, és mi, gyerekek mentünk el érte szombaton, mert 13 éves korig még hordhattuk [Attól fogva, hogy a fiú betöltötte tizenharmadik évét, és megvolt a bár micvája, a legtöbb vallási ügyben felelősségteljes felnőttnek tekintik, tehát rá is vonatkozik a szombati munkavégzés tilalma. – A szerk.].

A nagyapámnak, Stern Mártonnak vegyeskereskedése volt, de csinált ő mindenfélét, még temetkezési vállalkozó is volt. Nagyon ügyes ember, ezermester volt. Ő festette a cégtáblákat. A grófék – mert Tállyán földbirtokosok voltak –, ha elromlott egy konnektoruk vagy varrógépük stb., akkor a Stern bácsiért küldtek. Az első világháború után a nagyapám tönkrement. Az 1919-es forradalom  [lásd: Tanácsköztársaság] alatt kirabolták, és sosem tudott talpra állni. Amire már én emlékszem, Stern nagyapám összegyűjtötte a gallérokat, és elvitte a városba mosatni és keményíteni. És ráadásul melamed is volt, hozzá jártam a héderbe. És a nagyünnepekre pedig előimádkozott. Rendesen a sakter volt az előimádkozó, de nagyünnepeken, amikor hosszabbak voltak az imák, és egy ember nem bírta volna végigénekelni az összes istentiszteletet, akkor többen voltak, jó hangú emberek, akiknek volt valami kóvedjük [tisztelték őket]. A faluban, amennyire emlékszem, a legtöbb kóved a gazdagoknak járt.

Tállya nagyon vallásos falu volt, de volt egy zsidó nevű szőlőbirtokos, aki Pesten lakott, tréfli háztartást vezettek, és ráadásul szombaton biciklizett a fia [lásd: szombati munkavégzés tilalma]. De azért ez nem volt „akkora bűn”, mert sok pénzt adott a hitközségnek. Ha kicsit késett a templomból, akkor megvárták a lejnolással. A hitközség fenntartott egy sláfstubot [jiddis: ’hálóhelyiség’], ahol volt két ágy, asztal, mosdó, és ott aludhattak az ajrahok [jiddis: ’vendég’]. Ha jött egy ajrah pénteken, akkor a baleboszok [jiddis: ’házigazdák’] odamentek és kérdezték, hogy „van már vacsorája?”. „Nincsen.” „Hát akkor jöjjön hozzánk.” Ha volt, akkor szombat délelőtt jöjjön. Úgyszólván veszekedtek az ajrahért.

A Stern nagyapám nagyon vallásos és nagy tudású ember volt, mert fiatalkorában jesivába járt. A nagyanyám, Kohn Hanna parókás volt. Sőt az anyám is parókát hordott az esküvője után egészen addig, amíg el nem költöztek Kabáról.

Az asszonyok péntek este nem mentek templomba, inkább szombat reggel és ünnepeken reggel. A férfiak templom előtt minden pénteken mikvébe mentek. Az ott volt, abban a tömbben, ahol a templom. Ott lakott a samesz. És ott volt először a vágoda. Télen, amikor korán imádkoztak, akkor még volt idő, és utána a férfiak tanultak bent a pólisban, az a helyiség az, amiből az ember belépett a templomba. Télen nem fűtötték a templomot, és akkor a fűtött pólisban imádkoztak. Amikor lehetett bent a nagytemplomban imádkozni, akkor a fiatal fiúk gyakran külön imádkoztak a pólisban, mert ők hamarabb akartak végezni péntek este. Templom után hazamentünk, először elénekeltük a „sólem aléhem”-et [lásd: Salom Alékhem], tapsoltunk, körbementünk, aztán a nagyapám megáldott mindenkit [lásd: áldás]. Utána volt a kidus. Aztán volt a kézmosás és a vacsora [lásd: mosdás, szombat].

Szombat reggel mi, gyerekek valamit ettünk, de a felnőttek időben mentek a templomba, ilyenkor mentek a nők is. De a lányok, így Aranka és Sári szinte sose mentek. Aztán jött a cvibl mit eier [hagymás tojás], májjal vagy máj nélkül, és utána közvetlenül vagy később az ebéd: húsleves, amit rendszerint fekete retekkel ettünk, és utána jött a sólet. Délután kicsit lefeküdtek az emberek. Mi, gyerekek elmentünk nyáron sétálgatni. Aztán jött a minhá és a mááriv [a délutáni és az esti imádkozás, lásd: ima], és nekünk, gyerekeknek volt a feladatunk kimenni és megnézni, hogy mikor jön a három csillag. Akkor aztán bementünk, és mi gyújtottuk fel a villanyt. Akkor kezdődhet a mááriv. Mááriv után hazamentünk, és otthon megcsináltuk a havdólét [lásd: hávdálá], a fűszernek a megszagolása [lásd: ima] életkor szerint történt. Utána a férfiak visszamentek a zsinagógába, és akkor volt a melave malke, kikísérik a szombat királynőt. Ez egy ilyen „batyubál” volt. Mindenki vitt magával egy kis ennivalót vagy maradékot, egy kis kalácsot, süteményt, szóval ami volt, és akkor azt megették, közben énekeltek.

Peszáhra a semore maceszhoz [a peszáhi különleges előírásoknak megfelelően készített macesz] már félretették az aratásnál a búzát, és vigyáztak, hogy ne csírázzon ki. Aztán közvetlenül Peszáh előtt megőrölték, és abból csinálták az egész maceszt a hitközség emberei [lásd: smire macesz].  Központilag is sütöttek és vettek. Egyébként helyben állítottak elő kóser bort is, mert bortermő vidék volt. Amikor a macesz készült, vagy a rabbi ellenőrizte, vagy a hitközség néhány nagyon vallásos, talmudtudó zsidó tagja. A maceszt csak férfiak csinálták, nagyapám volt az, aki dagasztotta. Mi, 13 éven aluli fiúk két társaságba voltunk szortírozva. Az egyik a gyúrórúdon vitte a tésztát a sütőbe, a másik meg kaparta le ezeket a rudakat vagy a táblákat üveggel. Az egész maceszsütéssel megvoltunk a Peszáh előtti utolsó délután. Peszáh előtt mindenki eladta a homecot egy kereszténynek [lásd: homecolás], akivel nagyjából jóban voltak. Kötöttek egy szerződést, és aztán mindent beraktak otthon a kamrába, és lezárták. Peszáh után visszavásárolták, és tudta mindenki, hogy dupla pénzt fizettek érte, na de nem az áráért vették. Mondjuk, 2 pengőért eladják, és visszavásárolták 4 pengőért.

Szükeszkor [lásd: Sátoros ünnep] a nagypapa egyedül építette a szükeszt. Azon voltak díszítések meg rabbiknak a képei meg mógen Dóvid, szalag, Jeruzsálem képe, és a Peszáh utolsó napján megcsókoltuk a szüke falát. Az eszrogot Abaújszántóról osztották el, és akkor ki-ki megmondta már előre, hogy mennyi kell, és annyi eszrogot hoztak. Gyakorlatilag kint ettünk a szükában, ha nem esett, reggelit, vacsorát. Ebédet azt feltétlenül. A vacsorát is általában.

Hanukakor ajándékot nem kaptunk, de trenderliztünk, gyerekek, felnőttek együtt, méghozzá promencli cukorban. Azok ilyen apró kis cukorkorongok [Prominclicukor – apró kerek mentolos cukorka. – A szerk.] Purimkor a zsidók bizonyos családoknál gyűltek össze, például nagypapámnál is, elsősorban rokonok, esetleg egy-két szomszéd. A cigányok tudták azt, hogy mikor van Purim, és arra bejöttek. Hozzánk mindig csak egy cigány járt, és akkor ő hegedűvel kísérte a zsidók énekét. A cigányok mindig ismertek 1-2 zsidó dalt is, például a „Hot a yid a vaybele…” [jiddis: ’Volt a zsidónak egy felesége…’].  A vendégek meg ittak, beszélgettek. Nálunk nem nagyon csináltak Purimspielt Tállyán.

Az anyai nagyanyám olaszliszkai. [Olaszliszka Zemplén vm.-ben található nagyközség. – A szerk.] A szülei gyűjtöttek pénzt, és amikor már volt elég pénzük, a gyerekeik is felnőttek, elhatározták, hogy kimennek Izraelbe meghalni – hát ugye nem kell annyit gyalogolni, amikor a mesiáh [héber: ’messiás’] jön –, és ki is mentek. Sájndl dédanyám meghalt, el is temették az Olajfák hegyén [A Jeruzsálem közelében álló hegyhez liturgiai szempontból is számos fontos dolog kapcsolódik: az a galamb, melyet Noé kiküldött a bárkából, innen tért vissza az olajággal a csőrében; Isten ezen a helyen nyilatkoztatja ki magát a Messiás eljövetelekor; a Messiás innen kezdi majd győzelmi bevonulását Jeruzsálembe stb. Manapság itt van a legfontosabb temetkezési hely Izraelban, hiszen azok vannak a legközelebb a holtak feltámadásának helyéhez, akiket oda temettek. – A szerk.]. Na most Pinhász dédapám, talán unatkozott egyedül, vagy meg akarta látogatni a családját, tény az, hogy hazautazott, és akkor kitört az első világháború, és már nem tudott visszamenni, és Olaszliszkán halt meg.

A nagyanyám jól beszélt magyarul, a nagyapám viszont Husztról származott (tudott viszont ruszinul), és folyékonyan, de akcentussal beszélte a magyart [A Máramaros vm.-ben lévő Huszt nagyközségnek mintegy 10 ezer lakosa volt 1910-ben; a lakosok 23%-a tartozott az izraelita hitfelekezethez. A község etnikailag erősen megosztott volt: a lakosság fele (51%) rutén nemzetiségű, 34%-a magyar és 15%-a német volt. – A szerk.]. Viszont helyesen írt németül. Ezért lett a KuK hadseregben írnok egy zsidó tiszt mellett. A nagyszülők egymással és a fiukkal, Joszival jiddisül beszéltek, de a lányok magyarul beszéltek. A lányok ugye nem jártak szombaton a templomba, nem jártak a héderbe – az igazi vallásosaknál a lányok nem jártak –, de megtanultak héberül olvasni, és persze jártak a magyar nyelvű iskolába. És amikor anyám elment Husztra a nagyapjához, akkor ott volt egy cseléd, „ikh ken nist fárstejn, a jiddise méjdl ken nist kájn jiddis. Ikh bin a siksze un ikh ken!” [Jiddis: ’Nem értem. Egy zsidó lány, aki nem tud jiddisül? Én siksze (nem zsidó) vagyok, mégis tudok!’ – A szerk.]

A nagyanyám sokat olvasott, mégpedig német regényeket, és a nagyapám, aki nem olvasott, mert ugye a regények nem valók egy vallásos zsidónak, azért követelte mindig, hogy számoljon be arról, hogy mit olvasott. A nagyapám Gemorét [lásd: Talmud] olvasott, azaz tanult. És érdekes módon, olvasott újságot, mert sorsjegyet árult, és ha volt húzás, megvette az újságot, és értesítette azokat, akik nyertek a faluban. A nagymamám olvasta a „Cene René”-t is [Szó szerint: „Gyertek és lássatok”, zsidó nőknek írt magyarázatos és egyszerűsített Sulhán Áruh jiddis nyelven. – A szerk.]. Például templomban. Hát ott volt olyan, hogy az asszonyok nem imádkoztak, hanem mit tudom én, az egyik a „Cene René”-t olvasta. A nagyszüleimet 1944-ben deportálták. Nem jöttek vissza.

Anyám 1907-ben született. Három testvére volt. Az egyik húga, Sájndl [Sári] Tállyán élt. Varrónő volt, de olyan varrónő, hogy az úriasszonyok, grófnék, bárónék, akiknek annyi pénzük volt, amennyit akartak, Tállyán varratták a ruhájukat. Amikor jött az első deportálás 1941-ben – Kamenyec Podolszkba [lásd: kamenyec podolszki vérengzés] deportálták a nem magyar állampolgárságú zsidókat, de elvitték a szegény magyar állampolgárságú zsidókat is, akik nem tudtak fizetni –, meghallották az úriasszonyok, és elment egy-kettő a csendőrséghez, hogy a Sternéket ne vigyék el, mert akkor veszélyben van az úriasszonyoknak a ruhája. Végül mégis elvitték őket 1944-ben, Sájndlt deportálták, a férje munkaszolgálatos volt. Ő túlélte, és a háború után Izraelbe költözött, és új családot alapított. De még ez sem volt elég. A másik húga, Aranka nem tanulta ki a varrást, ő inkább a háztartásban segített. Abaújszántóra [Abaújszántó Abaúj-Torna vm.-ben lévő nagyközség 4800 főnyi lakossal, nagy múltú, de az 1920-as évekre erősen megcsappant ortodox hitközséggel. – A szerk.] ment férjhez, és vendéglőjük volt. Egy kislánya született, együtt deportálták őket.

Anyám öccse, Joszi a 6 elemi után elment Abaújszántóra jesivába. Amikor befejezte, a nagyapa egy világháborús ismeretségének a szénbányájában dolgozott mint tisztviselő. Joszi a háború után megnősült, az esküvője az ortodox zsinagógában volt Pesten, aztán elmentek Nyíregyházára. Még a háború után is kóser volt. Vásároztak, abból éltek. Joszinak 6 elemije volt csak, de nagyon művelt volt. Sokat olvasott és nem csak vallásos könyveket, hanem mindent, és bármiről lehetett vele beszélgetni, még az asztrológiáról is. Az 1970-es években, amikor a gyerekeik leérettségiztek, disszidáltak, és Amerikában telepedtek le. Mindent nagyon jól megszerveztek. Joszi felesége jó szervező volt. Mindenüket eladták és kicsempészték valahogy a pénzt az országból, aztán a fiukat előreküldték, eladták a maradék dolgaikat és utánamentek Amerikába. Miklós, a fiuk számítógépes, a lányuk pedig Izraelben él a családjával.

Tállyán nem volt zsidó elemi, csak katolikus, református és evangélikus. Anyám a reformátusba járt, ugyanis a nagyapa megkérdezte, hogy van-e kép [A Tóra azon tiltását alapul véve, hogy „Ne csinálj magadnak faragott képet, és semmi hasonlót azokhoz, amik a fent az égben, alant a földön, vagy a föld alatt a vizekben vannak” (Móz. 20, 4), a rabbik megtiltották emberek, ill. állatok képi ábrázolását, hogy a zsidókat így védjék meg a bálványimádástól. Ezért nincsenek figuratív elemek a zsinagógák, sírok, vallásos könyvek díszítésében. – A szerk.], mondták neki, hogy nincs, akkor bement megnézni, és tényleg nem volt, na akkor oda mehetett a lánya. [Mivel jó hangja volt Piroskának, kérték a református iskolában, hogy menjen a kórusba. Hát elment. Egy-két zsoltárt elénekelt, a nagyapa felismerte, hogy ez tilem [jiddis: zsoltár], és akkor rendben volt minden. Anyám sokat járt a református templomba is, nem imádkozni, hanem énekelni a kórusban (de Jézus nevét nem ejtette ki, még az énekekben sem).

Ketten voltunk testvérek. Én 1930-ban születtem, Adél húgom 1932-ben Kabán. A bank, aminek apám dolgozott, tönkrement 1929-ben a világgazdasági válságban [lásd: 1929-es gazdasági világválság], és nem volt semmi munka, ezért olyan 1933 körül feljöttünk Budafokra [Budapest melletti település, 1926-ban lett rendezett tanácsú város, 1950-ben csatolták a fővároshoz. 1930 körül 16 ezer főnyi lakosa volt. – A szerk.]. A szüleim a Lódenposztógyárban dolgoztak [A gyár a Budafokkal szomszédos Albertfalván volt. – A szerk.]. Anyámnak 1942 körül felmondtak, és akkor elment a Goldberger gyárba mint varrónő. 1938-ban hozták be a nyolcórás munkanapot [A Gömbös-kormány 1935 június elején tett ígéretet a 48 órás munkahét rendeleti úton való bevezetésére, de az 1937:XXI. tc. vezette be a napi 8 órás (heti 48 órás) munkaidőt a minimálbérrel és a fizetett szabadság intézményével együtt. Addig az iparban a munkaidő napi 10 óra körül mozgott. A szabályozás természetesen csak az alkalmazottakra (tisztviselő, munkás, stb.) vonatkozott, a mezőgazdasági dolgozókra nem terjedt ki. –  A szerk.], addig viszont a szüleim két műszakban dolgoztak [Természetesen a nyolcórás munkanap bevezetése után sem szűnt meg a két vagy három műszakos munkarend. – A szerk.]. A házinéni azt adott enni, amit anyám este megfőzött minekünk. Nagy szegénységben éltünk.

Budafokon barlanglakásban éltünk. Arrafele sok ilyen volt.  Az első, amiben laktunk, csak egy helyiségből állt. A másodiknak már volt egy konyhája, oda lépett be az ember, egy szobája és a konyhából nyílott még két vak rész, azokon nem volt ablak. A falak ki voltak meszelve, és nálunk kivételesen deszkapadló volt – a legtöbb helyen csak földpadló. A lakás nyáron nagyon hideg volt, takaróval kellett aludni, télen viszont nem kellett sok fa a fűtéséhez. Volt egy kis vaskályha, avval fűtöttük a szobát. Villany nem volt, petróleumlámpával világítottunk. Víz is csak fent volt, ahol a tulajdonos háza állt. Csatorna nem volt, a szennyvizet csak úgy kiöntöttük. A vécé közös volt, az is fent volt. Az udvarunkon három vagy négy család lakott. Heti 15 pengőt fizettünk a lakásért, amikor apám körülbelül heti 20 pengőt kapott, anyám pedig olyan 16-ot.

Az első két iskolaévet Tállyán töltöttem a nagyszüleimnél. Apám vitt le azért, hogy tanuljak egy kis „jiddiskájtot” [lásd: stetl]. Ott nem volt zsidó elemi, ezért az evangélikus elemibe jártam, meg héderbe. Az elemiben hat osztály volt, és úgy nézett ki, hogy az első két padban volt az első osztály, utána a második, harmadik és így tovább. Jobboldalt a fiúk, baloldalt a lányok. Szombaton nekünk, zsidó gyerekeknek nem kellett iskolába mennünk.

A héderbe olyan 12–14 éves korig jártak, aztán volt, aki elment a jesivába. Aki nem tanult, az valami szakmát tanult, vagy – hás v-hólile [jiddis: ’Isten ments!’] – polgári iskolába ment. A héderbe iskola után és a szünetben, a „zman”-ban jártunk. Olyan 8-10 gyerek volt ott, még a lányok is időnként ott tanultak olvasni [héberül]. A tanulás úgy ment, hogy előbb elolvastuk a szót héberül, és azt tájcsoltuk [jiddis: ’fordítottuk’] jiddisre. Nem mindig értettük, mert nem tudtunk se héberül, se jiddisül. Mert Tállyán, úgy tudom, hogy csak három-négy családnál beszéltek jiddisül.

Olvasni egyébként hároméves koromban kezdtem tanulni Tállyán, mert akkor ott voltam valamennyi időt a nagyszüleimnél. A nagyapám otthon tanított: nagyon szépen rajzolt, és felrajzolta kis kártyákra az alefbeyst [héber ábécét, lásd: alef-bész], és akkor én voltam a kereskedő, és a nagyapám a vásárló: „én most kérek egy samekhot” [A héber ábécé egyik betűje, amely – mint minden héber betű – egyben egy számot is jelent. – A szerk.], azután, mit tudom én, a feleségem kér egy lamedot. A két év alatt, amíg a héderbe jártam, először olvasni, írni, aztán Himest [lásd: Hümes] tanultuk. A héderben a tanév végén volt a sijem [jiddis: ’a befejezés’], azaz a tanév befejezése. Hát akkor volt egy kis ünnepség. Akkor volt sütemény meg kalács. Talán még egy kis bort is ittunk. Mivel a nagyapám volt a melámed, a gyerekek rajtam töltötték ki a bosszújukat. Megvertek meg csúfoltak, és én nem is mertem megmondani a nagyapának, ez volt számomra a kellemetlenség a héderben.

Télen este az imádkozás után mindig a héderben voltunk. A felnőttek bent maradtak a templomban tanulni, mi, gyerekek pedig visszamentünk a héderbe és házeroltunk [jiddis: ’ismétel’]. Hát valahol itt kezdődik az én életutam. Abszolút vallásos zsidó nevelést kaptam. Nemigen értettem, ha azt láttam, hogy a tanítóval meg az orvossal milyen tisztelettel beszéltek a nagyszüleim. „Hát azok buták, hiszen ők a Jézusban – bocsánat, nem Jézusban, hanem a Jajcliban, mert még a nevét sem mondtuk ki –hisznek!”

Harmadik osztályra feljöttem Pestre, egy kis zsidó iskolába jártam. Az apámnak valami ismerőse, aki tanító lett, az vezette. Kétféle gyerek járt oda: a többség gazdag volt, polgárok, és néhány szegény, például én. Mi megkaptuk a HÉV jegyet [Budafokot helyiérdekű vasút kötötte össze Budapesttel. – A szerk.], és volt napközi, és ott kaptunk ebédet. Itt is volt héber – de itt nem úgy ejtették a szavakat, mint Tállyán, ott például azt mondtuk, hogy Pirem, itt azt mondták, hogy Purim –, tanultunk imádkozni, a Tórából is valamit fordítani – de itt magyarra fordítottuk a Bibliát, nem jiddisre. Jött a rabbi, de ez egész más volt, a rabbi ornátusban volt [A neológ rabbik a katolikus papi ruhához hasonló ruhát viselnek. Egy ortodox zsidó szemében ez meglehetősen szokatlan viselet, az interjúalany feltehetően ezért is használja az egyébként katolikus misemondó öltözetet jelölő „ornátus” szót. – A szerk.]. Ketten voltunk az osztályban, akik kápedlit viseltünk állandóan. Nekem Tállyán pajeszom is volt, de amikor visszakerültem Budafokra, azonnal levágatták a szüleim. Télen szalámit kaptunk a napköziben, és az talán nem volt kóser. Hát mindez engem zavart, mert én az előzővel voltam beoltva.

A szüleim mint gyári munkások nem lehettek vallásosak. Nagyünnepekre elmentek a templomba, de szombaton azért bevásároltak meg minden. Hét közben dolgoztak, így máskor nem tudtak elmenni vásárolni. A tejest és a húsost nem választottuk el, de a kacsát vagy a tyúkot, amit a piacon vettünk, mindig elvittük a sakterhoz [lásd: étkezési törvények]. Az apám minden reggel megimádkoztatott, bár ő maga nem imádkozott. Az imákat tudta kívülről.

Nyáron apám feladott minden nap egy imaszakaszt, hogy tanuljam meg, és amikor hazajött, kikérdezte. Reggelenként előfordult, hogy apám imádkoztatott engem. Ha hibáztam, abból könnyen lehetett egy pofon. Apám vett egy Misnát, aminek alul jiddis fordítása volt, láttam, hogy azt tanulta, és egy nyáron azon végigmentünk együtt.

A bár micvóra egyedül készültem fel, mert apám akkor már munkaszolgálatos volt. Kaptam ajándékot néhány embertől a hitközségben, mert ismertek, hiszen jártam templomba, és tudták, hogy szegények vagyunk. Kaptam egy órát és pénzt, amit hazaadtam, meg a Mózes öt könyvét.

Az elemi után egy állami polgáriba [lásd: polgári iskola] kerültem. A mi osztályunkban három zsidó volt. Az osztályban mindenki engem vert, minden tízpercben megvertek, például ha valaki rossz jegyet kapott. Amikor már polgáriba jártam, nyáron egy zsidó textilkereskedőnél kifutóféle voltam, beutaztam Pestre, és vittem csomagot vagy levelet, és ezért kaptam pénzt. Később retikülkeret-üzemben kaptam állást, délutánonként oda jártam. Ebből fizettem a kis húgomnak és magamnak a tandíjat.

A háború után a zsidó tanítóképzőbe iratkoztam be, az ott volt a Rabbiképző épületében. A polgárit még 1944-ben sikerült befejeznem, mert előbb zárták le a félévet. Amikor harmadikos voltam a tanítóképzőben [A tanítóképző ebben az időben még középfokú iskola volt, a 14–18 éves korosztály részére. – A szerk.], apám meghallotta, hogy különbözeti vizsgával át lehet menni a zsidó gimnáziumba – ezt előtte nem lehetett –, és mondta, hogy tegyem le a különbözetit, és érettségizzek ott le, és akkor mehetek egyetemre. Közben bejártam a Rabbiképzőbe, a szemináriumba. Aztán leérettségiztem. Aztán egy évet jártam a Rabbiképzőn, de beláttam, hogy nem nekem való.

Rossz jegyeim voltak, és csak a történelem segített abban, hogy végül is egyetemre kerüljek. Az egyetemen a biológia–kémia szakon csupa budai úri gyerek volt. Három zsidó volt közöttük. Engem elfogadtak, mert én megmondtam, én egy proli zsidó vagyok, és mert nem voltam olyan lelkes kommunista, de még párttag sem.

Biológia–kémia szakos tanár lettem. Aztán az agrártudományi egyetemen lettem tanársegéd. Azután szereztem meg a műszaki egyetemen a szakmérnöki diplomát is, és summa cum laude doktor lettem. A legtovább az Élelmiszerkutató Intézetben dolgoztam mint kutató. Az utolsó munkahelyem, ahol 9 évig voltam, egy kis középkori zsinagóga volt, ami múzeumként működik. Itt mindent én csináltam, jegyet adtam el, magyaráztam angolul és héberül, még takarítottam is.

Van egy fiam, Hirschberg Gábor, aki most már Izraelben él. [Hirschberg Frigyes fia 2003-ban Izraelben meghalt. – A szerk.] A feleségem hívő katolikus, de amikor felmerült, hogy mi legyen a fiunk, azt mondta: „Valaminek lennie kell. Én egyáltalán nem bánom, ha elviszed a zsinagógába, és zsidónak neveled, de ha nem viszed el, akkor én fogom elvinni a katolikus templomba.” Úgyhogy rendszeresen jártunk a zsinagógába, megcsinálta a bár micvóját, és néhány éve alijázott. Phd-zett, erre nagyon büszke vagyok, és vegyészmérnökként dolgozik.

Lóránt Istvánné

Életrajz

Lili néni mosolygós, szép arcú, molett, 74 éves asszony. Másfél szoba hallos, lakályos, 1960-as évekből származó bútorokkal berendezett világos lakásban él a VII. kerületben. Rendkívül jó kedélyű, optimista és felvilágosult gondolkodású, talán éppen ezért barátai között fiatalok is vannak. A legrészletesebben a háború alatti eseményekről beszélt. Hangsúlyozta, hogy csak a személyes szimpátia miatt vállalkozott rá, hogy a történetét elmondja. Megrázta a hangos visszatekintés. Az interjú 5 ülésben készült.

Az egész családom, körülbelül 200 évre vissza tudom, Kisunyom, Nagyunyom és a környékén éltek, tehát dunántúliak [Mindkét község Vas vm.-ben volt, Kisunyomnak 1910-ben nem egészen 500, Nagyunyomnak nem egészen 400 főnyi lakossága volt. – A szerk.]. A nagyszüleim – a Svéd és a Rosenthal család – jóban voltak.

Anyai nagyszüleim, Svéd Ármin és Svéd Árminné [szül. Fischer Paula] kóserok, tehát nagyon vallásosak voltak. Anyai nagyapám 1867-ben született Tata-Tóvárosban [A Komárom vm. tatai járásában fekvő Tóvárosnak 4900 főnyi lakosa volt az 1910-es népszámlálás idején. Már az 1930-as években is szinte összeépült Tatával, de még önálló nagyközség volt. – A szerk.], Szombathelyen élt és ott is halt meg 1926-ban. Vízszerelő és bádogos volt. Saját üzlete volt tizenegy segéddel. Az üzletben alkatrészeket is árult. A munkája miatt megfázott, ezért minden évben a Dolomitokon gyógyította magát. Jót tett a levegő a köhögésének.

A Svéd családot mindenki ismerte, mert bádogosok voltak. Nagyapám testvére, Svéd Mór is bádogos volt, üzlete is volt a Kőszeg utca 13-ban, így bár 1926-ban meghalt a nagypapám, a Svéd család neve továbbra is ismert maradt. Nagypapa teletette a várost vízvezetékkel, mindenhol ott volt a neve, még a közkórházba is ő szállította és szerelte a vizes dolgokat. Sokat tett a városért, köztiszteletben álló ember volt, még megyebizottsági tag is volt. [Megyebizottságnak a vármegyék törvényhatósági bizottságát (a vármegyei közgyűlést) nevezték, amely a vármegye legfontosabb szerve volt. Létszáma 120-600 fő lehetett, felük a legnagyobb adófizetők (virilisták) közül került ki, másik felüket választották. Legfontosabb feladatai: szabályrendeletek alkotása, a vármegyei költségvetés megszavazása, gazdasági, építési ügyekben való döntés, a tisztviselők választása és ellenőrzése, a községi ügyek másodfokú ellenőrzése voltak. (A vármegyék működéséről és jogállásáról az 1870. évi XLII. tc. és az 1886. évi XXI. tc. rendelkezett.) – A szerk.]

Nem tudom, hogy a nagymamám mikor és hol született. Szombatot tartott, nagyon vallásos asszony volt. Flokon [Vékony, mintás pamutanyag. – A szerk.] anyagból készült hosszú ruhában járt, amire kötényt kötött, és a feje mindig be volt kötve. Háztartásbeli volt, a nagypapa tizenegy segédjére főzött, egy pillanatra meg nem állt. Miután megözvegyült, kosztosokat tartott.

A ház, amiben laktak, földszintes ház volt, de nagy, mert két négyszobás lakás volt benne. Fürdőszoba volt már az 1920-as években. Nagypapám bádogos volt, a saját lakásába csinált fürdőszobát. Az egyik lakást lakták csak, a másikat kiadták a Fleischer családnak, akik távoli rokonok voltak. Nagyon jóban voltunk velük, és a nagymama a nagypapa halála után abból élt, hogy kapott lakbért. Cseléd nem volt. Az egyik szoba mindig ki volt adva magányos úriembereknek. Akkor régen az volt a divat, hogy az ablak előtt szép nagy udvar volt, és ott volt a gyerekeknek a pingpongasztala.

Igazi polgári otthon volt, nagyon szépen volt berendezve. A nagyszobában cseresznyefa bútor volt, az asztalokon bársonyterítők voltak, és az ülőbútorok is ugyanazzal az anyaggal voltak behúzva. A konyhában a sparherten kívül mindenből volt külön tejes és külön húsos. A sarokban állt egy nagyon szép cserépkályha, arra lehetett szombaton rátenni az ételt melegedni. Máshol ettük a tejeset és a húsosat. A tejes szekrénynek volt egy kihúzható része, azon ettük a reggelit, a zsíros ételt pedig az asztalnál.

Anyukám, Svéd Rózsa 1898. talán május 23-án, Szombathelyen született. Két bátyja, Svéd István és János az 1914-es háborúban, tizenéves korukban estek el. Mindketten építészmérnöknek tanultak. Az anyukám három éves volt, mikor az édesanyja, Hirsch Franciska meghalt gyerekszülésben [1901]. Egy évvel később a nagypapa elvette az árva lány Fischer Paulát. 1911-től háromévenként született a lányok.

Anyuka idősebbik húga, Svéd Erzsébet, aki 1911-ben született, kereskedő volt. Úgy emlékszem, 2001-ben halt meg. Az első férjétől, Steiner Dezsőtől elvált, utána huszonöt évig nem ment férjhez. Miután a második férje, Leichtman Lajos meghalt, hozzáment Fischer Lajoshoz, aki után megint özvegyen maradt. Mindhárom férje zsidó volt. Nagypapának a kapuvári unokatestvéreivel közösen volt Pesten, a Szondy utca 61-ben fűszerüzlete, ahol zöldséget, gyümölcsöt és mindenféle élelmiszert árultak. Amikor Erzsi férjhez ment, Pestre költözött, és átvette az üzletet. Kiszolgált, beszerezte az árut, nagyjából mindent ő csinált.

1914-ben született a Svéd Magda. A vőlegényét egy héttel az esküvőjük előtt vitték el a németek, Jungreisz Tivadarnak hívták, és úgy nézett ki, mint József Attila. Negyven évvel később egy túratársához ment férjhez. Magdusnak három szakmája volt: gyermekgondozó, szülésznő és ideggondozó. Nyugdíjazásáig kórházban volt szülésznő, utána hetvenéves koráig egy ideggondozóban dolgozott.

Aztán 1917–18-ban született Svéd Valéria. Nem tudom, a Valikának mi volt a foglalkozása. Nem hiszem, hogy ő tanult volna valamit. Kreol bőrű, fekete szemű lány volt. 8–9 éves volt, amikor 1926-ban meghalt a nagypapa. Nagyon rossz és nehéz volt. A nagymama egyedül nevelte a Valit. Talán éppen ezért nagyon anyás kislány volt, otthon maradt a nagymamával, ameddig férjhez nem ment egy szőke, fehér bőrű férfihez, akivel Pápára költöztek. Amikor a férjét elvitték munkaszolgálatra, Valika visszaköltözött Szombathelyre a nagymamához. Mariska mesélte, hogy a gyereknek hatalmas fekete szeme volt, hófehér bőre és koromfekete haja, mint a Valinak, és hogy még olyan gyönyörű stramm gyereket nem látott. Kilenc hónapos volt, azt nem tudom, hogy fiú vagy lány volt-e, de avval együtt vitték a gázkamrába, és Paulával, a nagymamámmal együtt. A férje túlélte a háborút, még ma is él.

Anyuka Szombathelyen kitanult varrónőnek. 1928-ban egyedül felköltözött Budapestre, és nyitott egy varrodát, amire a nagypapa adta a pénzt. Találtam egy 1929-es újságban egy hirdetést – sajnos elveszett, de olvastam –, oda volt írva, hogy „Svéd Rózsi varrodáját megnyitotta, úri lánykák tanítását elvállalom”.

Ha egy magyar embert kellene mintázni a történelemben, akkor az apai nagypapám, Rosenthal Sámuel igazi magyar parasztember volt, még a bajuszát is pödörve hordta. Kisunyomban vagy Nagyunyomban született, nem tudom, melyikben, és azt sem tudom, mikor és hogyan került Szombathelyre. Nagypapa cipész volt. Úgy tudom, nem volt saját műhelye, de otthon se láttam a nagypapát kalapálni, sarkalni. Amikor kicsi voltam, a nagypapa már idős volt. Mindig bottal a kezében járt, és soha nem tudott megütni, én pedig csak ezért is igyekeztem rosszalkodni.

Apai nagymamám, Bauer Julianna bábaasszony volt. Ő is parasztosan nézett ki, mindig sötét hosszú ruhában, a fején kendővel járt, nem is láttam másként. Mindenki imádta a nagymamámat, nagyon ügyes bábaasszony volt. Ismert mindenkit, akár volt vele dolga, akár nem. Arról volt híres, hogy állandóan bement a menhelyre, és megkérdezte, hogy hoztak-e be zsidó gyereket. S akkor kérdezték tőle az ottaniak, hogy Júlia néni, miért tetszik kérdezni. És azt mondta, hogy azért, mert zsidó gyereket nem lehet bevinni a menhelybe, azt add ide nekem, hazaviszem. A nyomortól nem láttak, de azt mondta a nagymama, ahol öt ember eszik, ott eszik a hatodik is.

A háború után találkoztam a férfival, akit a nagymama elhozott a menhelyről. Vezérigazgatóm volt a vállalatnál, akkor került oda. Elmentem hozzá, mert szerettem volna megismerni. Bejelentkeztem nála, és fogadott, és mondtam, hogy elnézést, nem állásért jöttem, semmi ilyen problémám nincs, én most magánemberként jövök. Engem úgy hívnak, hogy Rosenthal Lívia, Szombathely, és hogy ismerős-e önnek ez a név. Az én nagymamám volt a Bauer Julianna, aki bábaasszony volt Szombathelyen. És én azt hallottam most nemrégen, hogy önt a menhelyből hazahozta a nagymamám, és nálunk nevelkedett föl. Igaz, hogy szegénységben, de családban. Szerettem volna azt az embert megismerni, akit az én nagymamám fölnevelt. Azt mondta, hogy ő egyáltalán ilyen dolgokra nem emlékszik, és ő nem ismer semmilyen Bauer Júliát. Mondom, akkor elnézést kérek, hogy föltartottam, a viszontlátásra.

Az apai nagyszüleim igazi falusi, neológ, jó hitű, Istenben hívő zsidó emberek voltak. Nem ettek kósert [lásd: étkezési törvények], de megnézték, hogy mit ehetnek. Sakterhez vitték a húst [Természetesen nem a húst vitték a sakterhez, hanem a baromfit levágatni. – A szerk.], és péntekenként a péknél süttették ki a sóletet. A tejes és a húsos ételek nem voltak különválasztva. Az ünnepekkor elmentek a templomba, de a fiúkat nem járatták zsidó iskolába. A nagypapa halottöltöztető volt a hitközségnél [lásd: Hevra Kadisa; holttest előkészítése a temetésre; temetés], és nagyon büszke volt rá, hogy ő micvét tehet és dolgozhat. Kétszoba-konyhás lakásban laktak. Az udvaron volt két kis faházuk, egyikben a vécé, a másikban a tüzelő. Nem volt angol vécéjük.

Rosenthal nagymamám 1936-ban, a nagypapa pedig 1943-ban természetes halállal halt meg. 1936-ban este tíz óra felé csöngetett a postás, s hozta a táviratot, hogy meghalt a nagyanyám. Életemben nem láttam férfit úgy sírni, zokogni, mint az én apámat, erre emlékszem.

Édesapám 1893. október 20-án, Budapesten született. El nem tudom képzelni, hogy mi lehetett az oka, mert előtte is, utána is Szombathelyen éltek. Az elemi iskola után pék tanonciskolába járt, kitanulta a szakmát. Miután befejezte az iskolát, Szombathely legjobb pékségében, az Ungárnál inaskodott két évig, utána segéd lett. 1926-ban vagy 1927-ben jött fel Pestre a jobb megélhetés reményében.

Apám bátyja, Rosenthal Zsigmond körülbelül 1890-ben születhetett, Szombathelyen volt cipész. A feleségét Popper Herminának hívták, egyetlen gyermekük, Károly asztalos volt. Ők is a neológ vallás szerint éltek, a Schöntag néninél vágatták a húst, de nem verték a fejüket a falba. Zsiga a 18 éves fiával együtt a vagonban halt meg [a deportálás alatt] a felesége karjaiban.

Apám öccse, Rosenthal Jenő sofőr volt. A háború alatt munkaszolgálatos volt. Weiner Mariska volt a felesége. A Rosenthal nagypapám velük lakott a nagymama halála után. Mariska sárvári [Sárvár – Vas vm.-ben lévő nagyközség volt, 1910-ben 9100, 1920-ban 9900 lakossal, járási hivatalokkal, nagy cukorgyárral és műselyemgyárral. – A szerk.] születésű volt, és a szombathelyi cipőgyárban volt tűzőnő. Ellátta a Jenő bátyámat, a nagypapámat. Őnekik egy kétszoba-konyhás lakásuk volt, és a kisszobába Mariska odavette az egyik munkatársát, mert megsajnálta, hogy az egyedül nevelte a gyerekét, és nem volt hol laknia. Így inkább a nagypapámmal laktak egy szobában, mert az a nagypapám szobája volt. A Mariska dolgozott szombaton is, akkor nem volt szabad szombat [lásd: szombati munkavégzés tilalma]. Mariska édesanyja egy kisebbik gyereke születésekor megvakult, és Mariska hétvégeken hazajárt Sárvárra, és megfőzött, kitakarított meg mosott. A nagynéném két családot látott el: a sajátját is meg az otthoniakat is, leutazott hétvégén. Gyerekük nem volt. Jenő Szombathelyen halt meg, azt hiszem, a második vagy a harmadik infarktus vitte el 1962-ben.

A nagymamám egy áldott jó asszony volt, nem tett különbséget a gyerekei között, de az én apámat másképp nem említette, mint hogy „az én drága Pali fiam”. Jenő meg a Zsiga mondták, hogy jön a Pali fiad Pestről, meglátogat, hozza a kis unokádat. Az apám egy különleges ember volt.

Nem tudom, hogy anyuka és apuka hogyan találkoztak össze, de Szombathelyről már korábban ismerték a családok révén egymást. A szüleim 1928-ban esküdtek. Én 1930-ban születtem. Apám nagyon jó szakember volt, ő volt az első segéd, és akkor csak maszek világ volt, az apámért kapkodtak. Ha bárhova bement, neve volt. A Rosenthal Pali, azt fölvesszük. Nem váltogatta nagyon a munkahelyeit, hosszabb ideig a Kádár pékségben dolgozott meg két nagyobb pékségben. Amikor a zsidótörvények [lásd: zsidótörvények Magyarországon] miatt nem jelentették be, akkor a Galambos cukrásznál volt a Váci utcában. Egy akkora ládát hordott a hátán, amibe befértek régen a krémes tepsik, és úgy biciklizett.

Amikor az első világháború után hazajött, három-négy évig maláriás volt az apám [Malária (mocsárláz, váltóláz) – szúnyogok terjesztette, magas lázzal és hidegrázással járó járványos betegség. – A szerk.]. Nem 1918-ban jött haza, hanem 1921-ben, tehát akkor már rég vége volt a háborúnak, de maláriája volt, és nem jöhetett haza. Amikor én már négy éves voltam, 1934-ben lehetett, már másodszor jött ki rajta a malária, és dobálta magát az ágyban. Jött az orvos, és adta neki a kinint.

Nálunk otthon minden péntek este gyertyagyújtás volt, engem megáldott az anyám. Encindolt. Úgy mondta anyuka, hogy encindol, amikor gyertyát gyújtott [A „Kerze zünden”, azaz gyertyát gyújtani német kifejezésből. – A szerk.]. Csak nálunk, zsidóknál nem térdelnek le. De nekem le kellett guggolnom, mert az anyám csak a vállamig ért, és akkor a fejemre tette a kezét, és megáldott. Alig vártam, hogy megáldjon. Ez egy nagyon jó érzés volt, és olyan büszke voltam, hogy engem megáldott az édesanyám. Szóval nagyon szép családi életet éltünk mindnyájan.

Szombaton nem hívtuk be a szomszédasszonyt, hogy gyújtson villanyt, de amit péntek este meg szombaton szoktak enni, azt ettük, azt csinálta anyám mindig [A vallásos zsidók még a villanyt sem gyújtják fel vagy oltják el, mert az is munkának számít és szombaton nem szabad vallásos zsidónak dolgoznia. Lásd még: szombati munkavégzés tilalma; sábesz goj. – A szerk.]. Disznóhúst nem ettünk, disznózsírral nem főztünk. Rendes neológ vallás szerint éltünk. A neológ az nem egy ilyen bigott vallás, hogy meg van adva, mit lehet enni, meg mit nem lehet. Pészahkor mi nem vettünk elő új edényt. Megtartottuk a széderestéket, és az ünnep alatt végig maceszos kávét ettünk, de ettünk kenyeret is. Hát ilyen cirkuszokat nem is tudtunk a konyhában csinálni.

Pénteken mindig csinált sóletot anyukám, azt nagyon szerettük, libahúsból, csak libából. És persze volt libahúsleves, ludaskása és isteni barhesz vagy mazsolás kuglóf is. Gyönyörűen volt megterítve az asztal, anyuka kézimunkájával volt letakarva a kalács [A bárheszt rituális okokból fedték be az ún. kenyértakaróval, vagyis ez is a hagyomány egyik eleme volt, amit a család – tudatosan vagy nem tudatosan, ezt nem tudni –megőrzött. – A szerk.]. Anyuka húsvétkor [Pészahkor] és Purimkor is sütött kimblit. A kimbli abból a zsíros tésztából készül, amiből a beigli, nagyon finom [Más szóval: kindli. Ez a hagyományosan Purimkor készített tésztaféle lényegében ugyanolyan tésztából készül, mint a beigli, csak zsiradéknak libazsírt használnak, nem vajat. Fűszeres dió- vagy máktöltelékkel töltik meg, és fölcsavarják. – A szerk.]. Aztán anyukának ott volt a saját találmánya, a libacajne macesz – így hívta, de hogy miért, nem tudom. Az annyi volt, hogy letört egy darab maceszt, egy pillanatra borba mártotta, tojássárgáját kikevert cukorral meg maceszliszttel, rárakta a tetejére, és beledobta a zsírba, és abban lett kisütve, és az olyan finom volt.

Pészahkor apuka felolvasta a Hagadát, és én mondtam a „má nistáná”-t, mert mindig a legkisebbnek kellett kérdezni. Hanukakor minden nap gyújtottuk a samesszal a gyertyát [A nyolc plusz egy karos, Hanukakor használt gyertyatartó, a hanukija egyik gyertyáját hívják samesznak vagy szolgagyertyának, ezzel gyújtják meg a többi gyertyát. – A szerk.]. Bár karácsonyfánk nem volt, megtartottuk azt az ünnepet is. Kaptam valami kis ajándékot, és anyuka főzött egy jó halászlét. Nekünk is volt piros tojás, mi is megtartottuk a húsvétot, de sonkát meg ilyeneket nem ettünk.

Amíg kicsi voltam, az apám gyakran levitt engem Szombathelyre, anyám nem jött velünk. Akkor legalább látta a szüleit meg a Jenőt és a Zsigát. Egy napot ott maradt, és jött vissza dolgozni. Amikor már nagyobb voltam, előfordult, hogy egyedül utaztam.

Minden nyaramat Szombathelyen töltöttem. A Svéd nagyanyámnál laktam, aki mikor kicsi voltam, minden pénteken kitett az ablakba, és aki bement a velünk szemben lévő zsidó templomba, az mind mondta, hogy Svéd néni, megjött a kis unokája, milyen szép, és akkor a nagymamám őrjöngött a boldogságtól. És mikor már mindenki bement a templomba, akkor megfogta a kezemet, és bevitt a templomba. De engem mindenkinek meg kellett csodálni, mert az egyetlen unokája voltam.

A Svéd nagymamáék nagyon vallásosak voltak. Nem otthon vágta le a csirkét, hanem elvitte a sakterhoz, és azzal vágatta le a tyúkot, csirkét, libát, mindent. S a következő utcában volt a Schöntag néni, a libás meg a csirkés asszony. A nagymama nem tartott otthon állatot, tehát a Schöntag néninél vásároltunk. A Schöntag néninek már úgy hozták oda levágva meg szépen elkészítve, meg le volt pucolva meg minden. Amikor nagyobb lettem, a nagymama engem küldött át pénteken a Schöntag nénihez, hogy kis szatyorban elhozzam a megrendelést. Jenő felesége, Mariska csütörtökön vagy pénteken – mielőtt elment a gyárba dolgozni – elkészítette a sóletot, és elvitte egy nagy vasfazékban a pékhez, de Svéd nagymama inkább otthon csinálta a sóletet a kis csikós sparhertjén.

Pesten a Munkás utca 6-ban laktunk. Nagyon rendes volt, munkásemberek laktak ott. Kétszoba-konyhás lakásunk volt. Az utcai szobában fehér bútor volt: egy háromajtós szekrény, egy tükrös asztal és egy vaságy. Az udvarra néző kisebbik szobában egy réz gombos vaságy és egy sezlon volt. Egy időben nálunk lakott a Magdus is, akkor a kis szobában az ágyon aludtak a szüleim, én meg a sezlonon. A vécé a folyosó végén volt, a sarokban. Nem volt spájzunk, hanem a konyhaszekrény mellett volt két tízliteres bödön, amiben anyám a libazsírt, mikor libát vett, kisütötte, mert mi csak azzal főztünk.

A Hernád utca környékén elég sok zsidó élt. Polgári, középosztálybeli környék volt, és jobb emberek lakták. Szóval munkások vagy irodai emberek. Nagyon szép környék, de azért itt volt a Csikágó is, meg itt volt a [Város]Liget [Csikágó – szleng, egy VII. kerületi városrész, amely arról kapta a nevét, hogy igen gyorsan épült fel, miként annak idején Chicago. A háború után rossz szociális összetételéről és közbiztonságáról volt nevezetes. – A szerk.]. Ez a fele a Munkás utcának kupleráj volt, és az Alsóerdősor utca is, ahol most az iskola van, ott is két igazi kuplerájház volt.

Tudtam, hogy nagyon szegények voltunk, mert mindent előttem tárgyaltak. Soha nem mondták, hogy ne a gyerek előtt. Attól idegrohamot kaptam volna. A szüleimet meg is szólták a nagynénik, hogy miért kell a gyereknek mindent tudnia. És akkor azt mondta apukám, 1936–1938 előtt, hogy olyan világot élünk, hogy a gyereknek mindent tudnia kell, mert soha nem tudhatjuk, hogy az élet hova sodorja. És a gyereket már most felnőtté kell nyilvánítani. Tudom, hogy nem volt pénzünk, hogy szegények voltunk, de még valahogy mindenre tellett.

Még a Munkás utcában laktunk, amikor jött egy férfi, és a hátán volt egy doboz, és abban volt a friss, meleg sült tök. Az udvar közepére állt, és kiabálta: friss, meleg a tököm. Nekünk ugye a konyhaajtó kinézett, s én nekitámasztottam az orromat az ablaknak, és éreztem föl a meleg tök illatát, és imádtam. S tudtam, hogy nincs pénzünk. „Anyukám, ne vegyél ám tököt, anyukám, ne vegyél ám tököt, anyukám, ne vegyél ám tököt.” Abba nem hagytam. És az anyu nem is vett. Mondom, nem kell, anyuka, nem azért állok itten, ne vegyél ám tököt. Ezt soha nem felejtem el. Annyira össze voltunk nőve, és most áldom, és nem tudom, hány évvel ezelőtt is áldottam a szüleimet, hogy így neveltek.

1936-tól 1940-ig a Bethlen térre jártam, a zsidó elemibe. A nagyon híres Schwarz Benjámin volt a rabbi, aki egy fehér hajú, tündéri aranyos, szép ember volt. [Schwarz Benjámin Brottományon (Bihar vm.) született 1880-ban. A budapesti Rabbiképzőn tanult, és 1926-ban megválasztották a VII. kerületi templomkörzet rabbijává. – A szerk.] Kicsi, alacsony. Imádta mindenki a Schwarz Benjámint. És volt egy aranyos bácsi, a samesz, azt is nagyon szerettük. Nagyon édes tanító nénik voltak, a Bethlen téren, jó volt ide járni. Gyönyörű iskola volt, belülről nagyon szép, ahogy két sorban megy föl a lépcső. Érdekes módon, iskolán kívül nem találkoztunk, az nem volt akkor divat. Minden gyerek ment haza. Hát kicsik voltunk, öt-hat évesek. 1936-tól 1940-ig, hatéves koromtól tízig egy iskolába jártunk. Nem jártunk össze, de nagyon jóban voltunk az iskolában.

Polgáriba [lásd: polgári iskola] a Tisza Kálmán téri iskolába jártam, mert addigra a zsidótörvények [lásd: zsidótörvények Magyarországon] miatt apám nem volt bejelentve, és már nagyon szegények voltunk, és nem tudtuk fizetni a zsidó iskolát, mert nagyon sokba került anyagilag. Az egyik tanárnő, gróf Andrássy Ilona, ha véletlen óra alatt látott beszélni, vagy ha nem is beszéltem, akkor elkezdte: büdös zsidó, mész a vörös copfoddal együtt Galíciába, menj, dűtsd a falat. És akkor oda kellett állnom a falhoz.

1936-tól 1940-ig a Bethlen téri templomba jártam [hittanra]. A Tisza Kálmán téri polgáriban külön hittan volt zsidóknak és keresztényeknek. A Dohány templomba jártunk. Ott volt a Goldmark Terem [Rendezvényterem a neológ hitközség épületében. – A szerk.] meg a hitközség is. Meg persze a MIKÉ-re emlékszem, ami a zsidó színészek egyesülete volt. Egy csoport volt, és azok fölléptek mindenütt [Az interjúalany feltehetően az OMIKE Művészakciójára gondol. – A szerk.].

A mi kálváriánk 1938-ban kezdődött. 1938-tól 1940-ig három zsidótörvényt fogadtak el [A harmadik zsidótörvényt 1941-ben fogadták el; lásd: zsidótörvények Magyarországon. – A szerk.], úgy éltünk, mint egy koncepciós perben. A Munkás utcában a mellettünk lévő lakásban lakott Cuci [Ledács-Kiss Ibolya] barátnőm, akivel nagyon jóban voltunk. Ő kitűnő tanuló volt, és tanított engem számtanra külön, mert az nekem nehezen ment. Nagyon szerettük egymást. Még 1944-ben is leszedte rólam a csillagot [lásd: sárga csillag], és vitt a Nemzeti Színházba, ahol a legszebb darabokat láttam. Ők nem voltak zsidók, de nagyon nagy kommunisták voltak. Esténként, míg mi a konyhában játszottunk, sokan jöttek oda, összegyűltek, és bent a szobában susmusoltak. 1938-ban, az első zsidótörvény után már mindenhol lehetett zsidózni. A Cuci teljesen lelki beteg volt, és a többiek is, az Irén is, akivel egy házban laktunk, de nem mertek megszólalni. És akkor hazafelé mind ölelgetett és puszilgatott. Ne törődj vele, mi szeretünk téged. Ne törődj vele. Te se vagy másabb, mint mi.

Amikor jöttek a zsidótörvények az apám állandóan attól rettegett, hogy ha nem tud elhelyezkedni, hogy tudja a családját fönntartani. De szerencsére jó szakember volt, és kapkodtak érte, mindenki szívesen alkalmazta. Az apám nem volt lusta azt a nagy dobozt a hátán vinni biciklivel. Szóval egy igazi becsületes munkásember volt, akinek egy célja volt, hogy a családjának megteremtse mindazt, amennyi lehetősége volt, hogy normálisan éljünk. Ital nem volt nálunk, azt tudom. Se sör, se bor nem volt, nem láttam soha az asztalon, csak vizet. Nem ivott senki.

Annyira zárt közösségben éltünk, mint egy család. Visszahúzódtunk. És akik barátok voltak, és nem zsidók voltak, azok is sajnálattal vettek körül minket, de nem mertek közeledni, mert nem volt jó zsidóval barátkozni.

Nagymama és Vali a szombathelyi gettóban volt. [A szombathelyi gettót 1944 májusában állítottak fel, az összegyűjtött zsidókat június végén a Magyar Motor és Gépgyár Rt. vasúti állomására vitték, és július 4-én bevagonírozták őket Auschwitz felé. – A szerk.]. Mariska is odament hozzájuk, mert miután Jenőt elvitték munkaszolgálatra, nem akart egyedül lenni, és egyébként is a Vali barátnője volt, és a Svéd nagymamát imádta. Rosenthal Zsiga, Popper Hermina és fiuk, Karcsika is a gettóban volt.

Magdus nem volt a gettóban, mert vöröskeresztes ápolónőként szabadon közlekedett. Volt egy brótzsákja [kenyérzsák], amiben mindig volt májkonzerv, meg amit éppen szerezni tudott. Feljött meglátogatni minket a pesti gettóban, és utána alig tudott kimenni. Erre azt mondta, hogy ő vöröskeresztes ápolónő, és valakihez hívták. Magdus lement a [szombathelyi] gettóba a nagymamát meglátogatni, és ott akart maradni, hogy a családdal legyen, de a Svéd nagymama azt mondta neki, hogy menjen vissza Pestre, és maradjon a Rózsival. Az utolsó pillanatban tudott eljönni, a huszonnegyedik óra hatvanadik percében jött ki a gettóból. A nagymamát, Valit [Svéd Valéria, Lórántné anyjának húga], Zsigát, Herminát és Karcsikát [Rosenthal Zsigmondról, az apa testvéréről és családjáról van szó ] ott látta utoljára.

Mariska [Rosenthal Jenőnek, az apa testvérének feleségéről van szó] mesélte, hogy amikor megérkeztek Auschwitzba, Mengele intett, hogy „rechts, links”, jobbra, balra. Aki balra ment, az a gázkamrába ment, aki jobbra, az dolgozni ment. A nagymamát balra küldte. Egy SS-tisztnő odajött, és a Vali kezéből kivette a gyereket, és a Valit belökte jobbra. És mondta neki a Vali németül – Szombathelyen mindenki tudott németül –, hogy adja ide a gyereket, mert ő a mamához megy, ő nem hajlandó a mama nélkül. Visszaadták neki. Intett a Mengele, hogy adja vissza a gyereket, és odalökték a mamához, úgyhogy együtt mentek a gázkamrába a mamával, mert ő nem hagyja el a mamáját. Valika nagyon boldog volt. És egy perc alatt elment.

Mariska mesélte, hogy kapott két sült krumplit, és az egyiket eltette a párnája alá, hogy majd este hazajön, megeszi. Egyet megevett reggel, és elment dolgozni. Nagyon vigyázott magára, mert aki nem dolgozott, azt betették a gázkamrába. Első nap már tudta, hogy itt mi van. Okos volt, mindig feje, füle mindene járt. És ott feküdt a lengyel nő a priccsen, a földön mellette. Aztán hazajött a Mariska délután, azt mondja neki, te, nem tudod, mi az a – németül mondta neki – nagy kémény, ami folyton füstöl, ott nem tudod, mi van? Ő nem tudja, mondta a lengyel nő. Azt mondja neki a Mariska: te loptad el a krumplimat? Igen, azt mondja. És miért loptad el a krumplimat? Azért, mert te most jöttél, és jól vagy lakva, de mi 1942 óta itt vagyunk, és ki vagyunk éhezve. És miért nem mész dolgozni? Ha nem mész dolgozni, azt mondja, akkor meglátod, mi lesz a te sorsod. Sokáig nem fognak itt hagyni téged feküdni. Agyonlőnek, és kész. Mondta a Mariska. Állj föl, és menjél dolgozni. Aztán mi lett utána, nem tudom. Másnap vagy harmadnap jött haza a Mariska, és mondja neki: hát ti nagyon hülyék vagytok, én két napja vagyok itt, és tudom, hogy ott égetnek el minket. Te itt vagy két éve, a krumplimat ellopod, és azt nem tudod, hogy ott égetnek minket abban a kéményben!? Már a fele családom ott égett el – mondja a Mariska. A nagymamára gondolt meg Valira. Azt mondja, én, ha négykézláb kell, akkor is megyek dolgozni, mert én haza akarok menni, mert nekem van családom, és látni akarom, és találkozni akarok a férjemmel meg a családommal.

1944-ben apuval, aki 190 centi magas, sovány ember volt, előfordult, hogy jött haza, és a vállán volt ez a zsák, amiben a kenyér volt meg a zsemle, és véletlenül a bal felén, ahol a csillag [lásd: sárga csillag] volt, arra rá volt téve, így hozta. Biztosan elfáradt a keze. És akkor egy 15 éves kiskatona, akinek a puskája szuronya ért föl az apámig, fölugrott – mert nem tudott másképp apámhoz érni, csak ha fölugrott –, s adott neki egy pofont. És az én 51 éves apámnak leesett a szemüvege. És rálépett. Le akart hajolni érte, és rálépett. Azt mondja, neked erre már nem lesz szükséged – mondta az apámnak. És bevitték őket egy házba, s itt volt egy elegáns nő, akin egy ezüstróka bunda volt, vagy kabát volt ezüstróka kucsmával. S apu elmesélte nekem meg az anyunak, hogy képzeljétek el, majdnem elnevettem magam, csak nem mertem, azt mondja, mert ott ütöttek, rúgtak, pofoztak minket ott az udvarban, s mindenkinek ki kellett raknia, amije volt. Egy kupacba a földre. És tudjátok, olyan muris volt, mikor az én zsömlém meg a kenyerem az ezüstrókára esett rá. Majdnem elnevettem magam, olyan komikus és olyan megalázó volt, mint a mi egész életünk – mondta az apám. És akkor kék-zöld volt az arca, minden a pofonoktól, és úgy tudtam sajnálni.

1944. júniusban költöztünk a csillagos házba a Munkás utcából. Este 10 óráig el kellett hagyni a lakást. Aki nem tudott magának szerezni, annak a hitközség megpróbált valamelyik csillagos házban kialakítani…, szóval lakást keresni. Hajnalban fölkeltünk, fölöltöztünk, és aztán jött értünk a kocsi, és akkor jöttünk ide, az István út 20-ba, a csillagos házba, a IV. emelet 50–51-es lakásba.

Meg kell említenem a házmester néninket, aki egy kis 57 év körüli, törékeny asszony volt, aki a háborús idő előtt is egy hatvanlakásos, ötemeletes házat vitt el, és akkor a házmesternek sokkal több tennivalója volt. Keszte Margit néninek köszönhettük az egész házban, hogy elvitt minket [azaz intézte a ház dolgait], úgyhogy ott nálunk semmilyen probléma nem volt, és nagyon sokan laktunk ott. Mert abban a hatvan lakásban több család lakott, legalább háromszázan laktunk ott. Nagyon sok idős volt, és családok is voltak.

Azon csodálkozom, hogy ez a kis törékeny asszony mennyi mindent meg tudott tenni, és sok harc árán ilyen okosan vezette a házat. Nem volt elég a Margit néninek a velünk való törődés, hanem még azt is palástolnia kellett, hogy az egyik lakó, aki igazi báró volt, stikában csinálta a menleveleket. A harmadik emeleten laktak. Ott csinálta, szaggatták az emberek a kilincset, be se tudták csukni az ajtót, jött a következő. Nemcsak a házbelieknek csinálta, hanem külső embereknek is ezeket a slusszpasszokat [helyesen: Schutzpassokat], a menleveleket. Le volt húzva a roló, ott összejöttek a rendes baloldali érzelmű emberek, és ott volt mindig a tanácskozás. A báró a Wallenbergék csoportjához tartozott, és a háború után sürgősen el kellett mennie innen családostól, mert elvitték volna. Úgyhogy mikor mi 1945-ben hazajöttünk, ő pár hónapra rá családostól elment.

Margit néni fia, Lajos, aki műbútorasztalos volt, készített például egy nagy veretes, háromajtós szekrényt. Az ötödik emeleti lakásba a padlásajtón, tapétaajtón át lehetett menni. És oda lett téve ez a nagy, háromajtós, nehéz szekrény. Alul telerakták nehéz rongyokkal, és a Lajos megcsinálta, hogy a hátsó lapot ki lehetett venni. A szekrényen keresztül lehetett közlekedni. Kinyitotta a szekrényt, hátul kivették a lapot, és beadták az ennivalót. Oda bújtunk, amikor jöttek a nyilasok.

Mi, a házban lakó fiatal gyerekek nagyon szerettük Margit nénit, és mindig ott tanyáztunk nála. Nekünk kellett a lakókat fölkísérni, hogy a lift ne romoljon el. Be voltunk osztva. Liftkezelői igazolványom volt már 1944-ben, mert Margit néni minket megtanított liftet kezelni, hogy ne kelljen a liftszerelőt annyit hívni. Mindenkit fölkísértünk, meg lehoztuk a liftet. De a Margit néni magát is beosztotta, mert amikor jött a nyilas, akkor a Margit néni körülnézett, s mondta, hogy gyerekek, be a liftbe. A liftnek volt alul egy ilyen másfél méteres doboza, ami lemegy a liftaknába. Annak is a hátlapját megcsinálta, hogy ki lehetett venni, s oda beültetett minket gyerekeket. És mondták, hogy milyen nehezen megy ez a lift. Majd megfulladtunk, úgy fogtuk a szánkat, hogy nehogy valami legyen. De mondom, ott nem gondolkodni kellett, ott ösztönösen kellett egész idő alatt cselekedni.

A kapuban mindig állt egy fiatal Wermacht-katona, akit elneveztünk Matyinak. Csak ott állt, és nem eresztett be senki idegent, nem tudom, mit kapott parancsba. Amikor visszajöttünk, kerestük, hogy hol lehet, akkor mondták, hogy nemsokára rá, hogy minket elvittek, neki is el kellett mennie, és a Budapest-harc [lásd: Budapest ostroma] közben elesett. Nagyon sajnáltam, mert egy 21 éves fiú volt. És egy nagyon rendes fiú volt. Szorgalmasan jött minden nap, reggeltől estig ott állt, oda nyilas be nem jöhetett.

1944. október 15-én anyukával együtt vittek a Tattersalba. Ott a meleg szarnak vettük a hátunkat. Másnap reggel a keretlegény vagy a nyilas fölállt a trágyadomb tetejére, és – de az, hogy köszönés nem volt, az olyan természetes – kiabálta, hogy maguk szarok. És akkor súgtam anyunak, hogy ő áll a trágyadomb tetején, akkor miért nekünk mondja. Azt mondja anyu nekem, de drága volt, te a hátadat hova rakod? A trágyához. Ugyanolyan vagy, mint ő. Ezek a dolgok úgy megmaradtak az emberben. Minden megpróbáltatásban volt egy csöpp humor, egy csöpp jó. Akkor hazajöttünk, és egy kicsit még otthon lakhattunk.

1944. október 20-án, apám születésnapján megjelentek a nyilasok. Jött föl egy kövér nyilas, olyan 40 körüli férfi volt, és szuronyos puska volt rajta, és mondta, hogy 16-tól 60-ig szedi össze a férfiakat. És akkor én eléálltam megint – a nagypofájú Lili –, mondom, ne tessék elvinni az én apukámat. Az én apukámat az éjjel nagyon összevissza verték, és most jött haza hajnalban, és neki dolgozni kellett volna mennie, és nagyon fáradt. És azt mondta a férfi, hogy őt nem érdekli, mert a puska szuronyával döfi be az ágyakat, hogyha az ágyba betemetjük vagy eldugjuk. És akkor apukám azt mondta nekem, amikor visszamentem, inkább elmegyek, nehogy nektek valami bajotok legyen. És apám fölöltözött szépen és kikelt az ágyból – tán egy órát fekhetett –, és lement a földszintre, mert onnan kellett egyből elmenni. Sopron és Balf környékére vitték munkaszolgálatra [Randolph L. Braham írja: Budapesten „A zsidók ellen indított módszeres kampány október 20-án kezdődött. Hajnalban rendőrök kíséretében nyilas elemek hatoltak be a csillagos házakba, és megparancsolták, hogy minden zsidó férfi gyülekezzen az udvarokon. Ott közölték velük, hogy minden 16 és 60 év közötti férfi készüljön föl rá, hogy egy órán belül útnak indul. Még ugyanaznap délelőtt a nyilasokból és rendőrökből álló különítmények által kiválasztott zsidókat a Kerepesi úti lóversenypályára vagy a KISOK sportpályára vitték.” (A népirtás politikája. A holokauszt Magyarországon. Új Mandátum Könyvkiadó, Budapest, 2003). – A szerk.].

1944. november elején megint jöttek értünk, elvittek az óbudai téglagyárba. Kilenc napig voltunk ott, a nyerstéglán ültünk. Nem ettünk, nem ittunk, hogy ne kelljen a latrinára kimenni, mert ha kiment valaki a latrinára, akkor oda- vagy visszafelé menet lelőtték. Még akkor nem voltunk a gettóban. November elején volt. Akkor hazajöhettünk. Amikor mi jöttünk át, a Margithíd már le volt bombázva, s olyan pontonhídon lehetett jönni, hogy csak az egyik oldalán volt korlát, fadeszka volt, és alatta kis csónakok voltak bedugva. [1944. november 4-én robbant fel az aláaknázott Margit híd baleset következtében. – A szerk.] Azon átjöttünk, és mikor átértünk, fölsorakoztattak minket a Duna-partra. És akkor fölsorakoztunk a Duna-parton, s azt mondták, hogy mindenki vegye le a cipőjét. Miközben levettem a cipőmet, megláttam Kleinberger Évát az anyjával. Éva a Bethlen téren volt osztálytársam. Körülbelül egy tízzel arrébb levágták a sort, hogy ti majd holnap következtek. És mondták, hogy na, tűnjünk innen. Még láttam, amint Évát meg az anyját belőtték a Dunába [lásd: zsidók Dunába lövése].

Miután elindultunk a Dunától, betereltek minket egy SS-nyilas házba a Lipót körút 2-be. Nem fértünk el az udvaron, ezért levittek minket a pincébe, ahol csak egy méternyi hely volt. Oda letereltek minket, és a földszinti lakásokból gázt akartak levezetni a csöveken keresztül. A pinceablakok ki voltak törve, ezért a pince nem volt hermetikusan elzárva, jutott egy kis levegő. A gumicsöveken gázt akartak levezetni, ezt akkor láttuk, amikor már feljöttünk. Én már nagyon fáradt voltam, és leguggoltam, ezért jobban észrevettem a szagot. Fönt elemlámpával a kezükben azt kiabálták, hogy „ütött a halálotok órája”. Aztán valamelyik azt mondta, hogy induljunk el, de nagyon gyorsan.

A Hollán Ernő utca 8-ba mentünk be, amiről nem tudtuk, hogy védett ház. Becsöngettünk, mert világos volt. A házmester, a jóisten áldja meg, beengedett minket, sőt éjjel friss kenyeret hozott nekünk valahonnan. Káromkodott, hogy lefeküdtünk elöl a foyer-ba, és akkor levitt minket a kazánházba hármasával, és ott kezet moshattunk a kazánnál, kérte, hogy csöndben legyünk, mert ez egy védett ház. „Nagyon megkérem magukat, engem megbüntetnek, ide nem szabad beengedni senkit”, és mondta, hogy hajnalban el kell menniük. Velünk volt egy harmincéves, gyönyörű szőke, aki megbolondult, elkezdett kiabálni, hogy ő a Hitler felesége. Akkor azt mondta a házmester, hogy küldjük ki ezt a nőt, mert bajt hoz a házra. Sokáig figyeltük, hogy ment az utcán végig, és kiabált, hogy ő az Adolf Hitler felesége. Borzalmas volt. Aztán elmentünk. Jött egy lovas kocsi, és mondta a kocsis, hogy mindenki a csomagját rakja föl, ő emerre megy, ott mindenki, ha éppen útba esik neki, leveszi a csomagját. Mondtam anyunak, ne rakjunk föl semmit, ez a táska nem olyan nehéz, ebben jóformán semmi nincs. És onnan valahogy hazajutunk gyalog. Hazajutottunk az István útra gyalog [Az István utca a Dohány utca folytatása a Rottenbiller utcától a Dózsa György – akkor: Aréna – útig. Ma is így hívják. – A szerk.].

Mielőtt bevittek minket a gettóba, úgy emlékszem – abban nem vagyok biztos, hogy a gettóba menéskor volt, de azt hiszem, igen –, hogy a Klauzál téren volt magas, gyalulatlan deszkából egy láda, aminek föl volt hajtva a teteje, és hát mindenkitől leszedték, ami még rajtunk volt, igen. Volt rajtam egy gyűrű, nagyon sokáig, évtizedekig meglátszott az ujjamon, volt egy nagyon pici kis pecsétgyűrűm. Nem volt több egy grammnál, egészen vékony volt, és bele volt gravírozva, hogy „Lili”. Talán a születésnapomra kaptam. S volt egy kis aranyláncom, amin egy pici kis könyöklős angyalka volt a medál. Egy nagyon pici volt, az se volt két grammnál több az egész, lánccal együtt. Ezeket a dolgokat nem akartam odaadni. A nyilas fogta, és kitépte a láncot, a pecsétgyűrűt lehúzta az ujjamról, ahogy beletette az ujját, hát egy pillanat alatt elpattant, hát egy vékony kis valami volt.

Néhányan inkább hátradobták a bokorba, amijük még volt, mert azt mondták, hogy inkább azé legyen, aki ott megtalálja. Még a gettóba vivésnél is, utoljára, még amit lehetett, elloptak, elvettek, megalázták az embert. Szóval nem tudom, hogy egy ilyen ember, mikor hazament, hogy tudott a családja szemébe nézni. Vagy hogy tudott a gyerekére mosolyogni, amikor tudta, hogy két órával ezelőtt ő egy ekkora gyerekkel mit tett a Klauzál téren.

1944. november végétől egészen január 18-ig voltunk a gettóban [lásd: budapesti gettó]. Anyuka velem volt a gettóban. Együtt voltunk mindenütt. Vittem magammal mindenhova. Nem engedtem el sehova. A Wesselényi 13-ban volt a központi konyha, és ott laktunk a negyedik emeleten az oldalsó saroklakásban. Azért dolgoztam a gettóban a konyhán, mert nem bírtam ki az életemet, mert már nem volt hely, az előszobában egy ebédlőasztalon aludtam télvíz idején, és majd megfagytam. S egyszer valaki, egy néni meghalhatott vagy mi, és így összekerülhettem anyámmal. És én nem akartam ott tengeni-lengeni és látni azt a sok megaláztatást, és jelentkeztem dolgozni a konyhára. Mert mondták, hogy aki tud jönni, fiatal, hogy sok öreg van, és én rögtön jelentkeztem. Nagyon boldog voltam, hogy reggeltől délutánig dolgozhattam, nem azért mentem, hogy egy tányérral több ételt kapjak, nem is jutott ilyen eszembe.

Először tehát egy előszobában, egy ebédlőasztalon aludtam a nagy hidegben, kabátban, mert nem volt még helyem, az anyunak tudtam valami kis helyet szerezni. Aztán egy kis szobában voltunk, egy nagyon kicsi kis szobában az anyuval kettesben. Egy sezlonon aludtunk ketten. Egy idős hölgyé volt a lakás, aki szintén a lakásban lakott. Nagyon szép biedermeier bútorok voltak, és a hölgy mindig bejött, és mindig kinyitotta a szekrényt. És mondtuk: néni, kérem, ne tessék félni, mi semmit nem viszünk el, mi nem nyitunk ki se egy fiókot, se egy szekrényt, mert nekünk nem érdekünk.

A botot is ennek az időszaknak köszönhetem. Az ízületeim tönkrementek a téglagyárban, a Tattersalban, a Duna-parton és a gettóban. Tizennégy éves korom óta vagyok ízületes. A gettóban olyan ízületi gyulladásom volt, hogy ordítottam. A pincébe se tudtunk volna lemenni, mert ilyen ordítással nem lehetett. Anyukám ült a sezlonon, és masszírozta a lábamat.

Úgy tudom, hogy az apukámra rágyújtották a barakkot Nagycenken, de a falusiak kimentették őket, mert a németek addigra már elmentek. Égtek a barakkok Nagycenken. Anyukám a felszabadulás után kapott a hitközségtől egy levelet, amiben azt írták, hogy „Kedves Rosenthalné, értesítjük, hogy a veszteséglistán rajta van az ön férjének a neve, és a csontjait fölszállítjuk, és akkor közös sírba fektetjük őket a temetőben ekkor és ekkor”. A Kozma utca 6-ban van egy nagy márványtábla, és oldalt hosszan, stólákban vannak a nevek fölírva, és mindenkinek ott van benn a csontja, ahogy összeszedték. Azt, hogy az én apám csontja vagy nem az én apám csontja, azt nem lehet tudni [Randolph L. Braham írja, hogy ahogy egyre jobban közeledett a Vörös Hadsereg Budapest felé, egyre inkább koncentrálták a munkaszolgálatos századokat Nyugat-Dunántúlra. … Novemberben kezdődött meg Budapest kitelepítése. A Szálasi-kormány Kőszegen rendezkedett be. Körülbelül 8000 munkaszolgálatos volt a környéken. … Fedél nemigen került a fejük fölé, enni alig kaptak, s hosszú órákon át dolgoztatták őket az 1944–1945-ös tél hónapjaiban. Aki összeesett a kimerültségtől és nem tudta folytatni a munkát, azt a helyszínen agyonlőtték és tömegsírba lökték. … A felszabadulás után egész sor tömegsírt tártak föl, és exhumálták a tetemeket. Hidegségben 790 munkaszolgálatost találtak a tömegsírban, Ilkamajorban 400-at, Nagycenken 814-et, Sopronbánfalván 350-et, Mosonszentmiklóson 300-at és Hegyeshalom közelében 220-at” (A magyar Holocaust, Gondolat, Budapest/Blackburn International Inc., Wilmington, é. n. /1988/, Első kötet, 277–278. oldal). – A szerk.].

A felszabadulás nagyon érdekes volt. 1945. január 18-án, csütörtökön szabadultunk föl. Akkor már lent voltunk a pincében, mert fönt nagyon lőtték az embereket. Az orosz katonák a pincéken keresztül jöttek, az egyik kezükben egy vekni kenyér volt, a vállukon puska, a másik kezükben meg csákány. Emlékszem az arcára annak a fiatal fiúnak, amikor meglátott minket a pincében; volt anya, aki szoptatott, volt öreg, nyolcvanéves néni, volt tizennégy éves lány, mint amilyen én voltam, és látta azt a sok riadt arcot. A nyilasok meg a keretlegények lejártak a pincékbe, és halomra lőtték a gettóházakban lévő embereket, a halottakat pedig otthagyták. Azért volt olyan riadt a fiú, mert nyilván ahány házon keresztül jött, halottól kezdve mindent látott. És akkor odadobta a kenyeret. Hát csak mindegyik egy kenyérrel jött. Jöttek át, és mentek tovább. S meg akarták állítani, puszilgatni akarták, és mondta, nem, nem, nem, siettek tovább. Mentek végig, hogy föl tudják a többi házat is szabadítani.

És milyenek a gyerekek? Budán még lőttek, zaj volt minden, tetűtől külön járt a copfom, amit levágtak, tiszta tetű volt a fejem, a vitaminhiánytól sebes volt a fejem, és büdös voltam, hogy elájultak a mellettem lévő emberek. Állandóan sárgaborsó volt, de örültünk annak is, hiszen kell az ember gyomrába egy kanál meleg étel. Az István út 20-ba mentünk vissza. Az első emeletről a németek amit elvittek, elvittek, amit nem tudtak, meghagytak. De a lakók közül senki nem vitte el a másét, senki nem lopott, mindenki a saját kis motyóját kereste. Én már kedden moziba mentem. „Tovaris P”-t, egy orosz [szovjet] filmet vetítettek. Abszurd volt ez a helyzet; ott voltam 14 és fél évesen, és nem érdekelt, hogy min mentem keresztül, amikor végre szabad voltam, mentem a moziba. És így dörgött a mozi, rengett, mert Budán még bőven lőttek, egész a Gellértről, minden volt.

Anyukával azon voltunk, hogy rendbe hozzuk az ablakkeret nélküli lakást. Majd megfagytunk, olyan hideg volt. Bepapíroztuk valahogy, de a papír nulla, nem segített. Aztán anyám elkezdett megint varrni, hozták a ruhákat. Anyu szépen varrt, nagyon keveset kért érte, éppen hogy megéltünk. Más is szegény volt, nemcsak mi. És akkor a kis pénzből, ami összejött, megcsináltatta az ablakot.

Mariska május végén gyalog jött haza Auschwitzból. Olyan vékony volt, hogy amikor megérkezett Szombathelyre, a szomszédok összetévesztették a testvérével. A hátán hozta haza a barátnőjét, mert az olyan beteg volt.

Többször felmerült bennem a gondolat, hogy el kéne menni, és el is akartak vinni sokan. De egyrészt nem hagyhattam itt az anyámat, mert beteg volt. Volt egy trombózisos lába, egész életében ilyenek voltak a lábai az anyámnak. De nem olyan volt, aki elhagyta magát. Nagyon stramm asszony volt amellett, de ő tudta, hogy őrá vigyázva van, és egyedül biztos nem bírta volna ki. A másik pedig, hogy semmink nem volt, mivel indultunk volna el!? Mert én elmehetek, bárhol találtam volna állást, ha mást nem, egy vendéglőben mosogatni vagy valami. De a másik embert el kellett volna tartani, és két ember hogy tud lakáshoz jutni? Én tudtam volna egy lágerban lakni, de az anyámmal mit csinálok? Irigyeltem a barátaimat, akik elmentek. Irigyeltük őket, hogy nekik jó, és fiatalok, és ott kezdhetik az életüket, és talán mennek valamire. Mert itt csak a bánat maradt volna nekik és a keserűség. És itt nem találtak volna magukra.

Mikor visszajöttünk a gettóból, akkor az édesanyám a bölcsessége, a gyermekéért való aggódása és a kötelezettség miatt azt mondta, hogy igenis, nekem az iskolát el kell végeznem, úgyhogy 1945-ben, tavasszal elmentem az iskolába [a Tisza Kálmán téri polgáriba], és megkérdeztem, hogy mikor fejezhetem be az iskolát. Nem tudom, hogy maradt meg, de a bizonyítványom megvolt, és 1945-ben befejeztem az utolsó osztályt. Akkor már gróf Andrássy Ilonával nem találkoztam.

Nem emlékszem, milyen volt visszamenni az iskolába. Azért nem emlékszem, mert nem is akartam foglalkozni vele, és nem volt rendes ruhám, és nem tudom, mi. Féltem és szégyenérzet volt bennem. Tulajdonképpen mindnyájunkban volt egy elképzelés az életről, amikor még boldog gyermekkor volt. Nyolcéves koromig volt a boldog gyermekkor. De mégis valahogy azért átevickéltünk. Azokra gondolok, akikkel egy házban laktunk az István utcában, és akikkel együtt voltunk. Nem akartuk elhinni, hogy most már a mi számunkra is béke van, nemcsak a világon, hanem nekünk is. Egy picit két énünk volt akkor, sőt három énünk: akartunk élni, szégyelltük, hogy élünk, és valahol még gyerekek voltunk. Mentünk moziba, és talán a moziba menéssel az elveszett gyerekkornak egy részét akartuk pótolni, mert tulajdonképpen mégiscsak gyerekek voltunk.

Egy személyben több embert alakítottunk: gyereket, felnőttet, családtagot. Felelős voltam változatlanul az anyámért. Tudtam, hogy nekem kell megteremteni azt, hogy éljünk. Nekem kell a kommunális dolgokat megcsinálni. Okos, olvasott kislány voltam, mert szerettem a verseket, és szerintem volt egy kis intelligenciám, ami átsegített a dolgokon. Volt, amikor el voltam keseredve, és akkor magamban verseket mondogattam.

Amikor 1945-ben bementem a volt házunkba a Munkás utcában – én, nem az anyám –, és bekopogtam, hogy az első emelet 14-ben laktunk, és akkor kijön egy nő, és mondtam, hogy néni, kérem, mi laktunk itt 1944 előtt. Azt mondja, hát kislányom, mi vagyunk itt. Mi meg innen nem tudunk hova elmenni, a lakást nem adjuk vissza. Mondtam, jó, csak megkérdeztem, elnézést kérek, és elmentem.

1944 után már nem volt annyi zsidó gyerek, ezért akik megmaradtunk, még jobban együtt voltunk. Például a szomszéd házban volt a Pick Gyuri, azok pékek voltak, és mellette a Spiegel fűszeres. A Singer Gyuriék, akiből orvos lett, is itt laktak. Az édesapja el akarta venni az anyukámat feleségül, hogy megözvegyült. Mondtam az anyukámnak, ha férjhez mész, akkor elmegyek innen lakni. És ha találkozom veled, átmegyek a másik oldalra, mert vedd tudomásul, hogy teneked az én apukám csak a férjed volt, de nekem az apám volt. És hát te férjhez mehetsz, mert neked csak a férjed volt. De ha az én apámat te egy másik férfivel fölcseréled, akkor nem vagy az anyám. Minden gyerek önző, és én nem hagytam. És én nem akartam összeköltözni. Inkább eltartottam az anyámat az egy keresetből, de oda senki idegen nem jöhetett.

Nem sokkal a felszabadulás után, miután befejeztem a polgárit, Jenő bátyám [Tulajdonképpen a nagybátyja, apja testvére. – A szerk.] elvitt Szombathelyre. Azt mondta, hogy meg kell erősödnöm, és valami szakmát kell tanulnom. Bementünk a hitközséghez, ahol a Jenő megkérdezte, hogy hol lehet valamit tanulni. Mondták, hogy menjen a Lili Pestre, mert elmehet a zsidó árvaházba, ahová félárvák is mehetnek, és például tanulhat varrni. Joint varrodának hívták a helyet, mert a Joint tartott el minket.

Bementem, de én már a felsőruhavarrásba nem kerültem be, mert betelt, csak a fehérneműben volt hely, és akkor odamentem. És akkor ott tanultunk varrni, és ott dolgoztunk. A Ruhaipari Tervező Vállalattól volt egy tündéri tanárnőnk, aki tanított bennünket varrni [Ez az állami vállalat, a Magyar Divatintézet elődje lépett 1950-től a divatot irányító nevesebb egyéni divatszalonok helyébe. Mind ezeket a szalonokat, mind az egyedi szabóságokat zömmel államosították, a textilruházati iparban 1948-ban dolgozó több mint 57 000 iparosból 1953-ra alig több mint 9433 maradt. – A szerk.] Nagyon szerettem, nagyon jó fiatal társaság volt, és tündéri volt a tanárnőm, a jóisten áldja meg. Egy nagyon bűbájos nő volt, és annyi szeretettel vett minket körül, de szigorú is volt mellette. De mi jó gyerekek voltunk varrás szempontjából, szóval igyekeztünk azért talpra állni. Körülbelül másfél évig voltam a Joint varrodájában, amíg a tanidő tartott, s az ipartestülettől jöttek vizsgáztatni, és ott kellett előttük megvarrni egy férfiinget.

Teljes ellátás volt. Ott laktunk, és akinek voltak szülei, a hétvégén hazamehetett, de nem alhattunk otthon, mert tulajdonképpen az intézet felelt értünk. Csak egy pár órára mehettünk haza, de az nekünk elég volt, mert az édesanyám úgyse tudott volna nekem enni adni, örült, hogyha neki volt valamije. Amikor végeztünk, mindenkinek megpróbáltak valahogyan segíteni. Akik nagyobbak voltak vagy férjhez mentek, azokat lakáshoz segítették. Nekem nem kellett, mert nekem az édesanyámmal volt lakásom. A körülöttem lévő árvaházi lányok legnagyobb része később külföldre ment.

A varrodában voltunk, amikor a Népruházati Szövetkezet indult az Akácfa utcában, és akkor oda elhelyezkedtünk. [A Budapesti Népruházati Szövetkezet helyisége az Akácfa utca 54-ben volt, ahol a 20. század elejétől 1944 őszéig a Polgár kávéház működött. – A szerk.] Mindenki máshol helyezkedhetett el, én oda kerültem, de arra nem emlékszem, hogyan. 1949-től 1954-ig dolgoztam ott, akkor átcsaltak a Kézműhöz [ruhaipari vállalat] az ismerősök. A Kézműben dolgoztam nyugdíjazásomig. Összesen két munkahelyem volt, 35 évet töltöttem egy helyen. Negyven évet dolgoztam. Nagyon nehéz munka volt, sokat jártunk vidékre, nagy csomagokat kellett cipelni, úgyhogy az ízületeimet nemcsak a 1944-es megpróbáltatások tették tönkre a téglagyárral, ahol nyerstéglán ültünk kilenc napig meg egyebek.

Amikor átléptem a Kézműhöz, bizalmi lettem, és a nyugdíjazásomig szb-tag [szakszervezeti bizottság] és bizalmi is voltam. Két évig tanultam a szakszervezetben jogot, és meósiskolát [A „meó” – a minőségellenőrzési osztály rövidítése. – A szerk.] meg több egyéves, másfél éves, kétéves iskolát végeztem. Ha összeszámolom, akkor annyit tanultam, mintha leérettségiztem volna. Nem akartam sehova se csapódni. Szimpatizáltam ugyan a kommunista párttal, de csak kívülállóként. Mégiscsak egy baloldali párt volt, és miután az oroszok szabadítottak föl minket, érthető is, hogy miért mentek oda sokan.

1956-ban rám mutogattak, hogy engem is le kéne csukni meg agyon kéne lőni [a vállalati bizalmi funkció és az szb-tagság miatt], és még ráadásul zsidó is vagyok. De azt se tudom, ki volt az illető. Úgyhogy szép csöndesen lapítottam az életben. Én az utcán úgy közlekedtem, a mai napig is, hogy a saját anyám is elmehetett volna mellettem, és a saját anyám mellett is elmentem volna az utcán. Soha senkire nem néztem rá.

Anyuval az István utcában laktunk, egy kétszobás lakásban, ami az udvarra nézett. Minden szobában cserépkályha volt. Fürdőszoba is volt, gömbölyű kályha volt, amiben fűteni kellett [azaz ún. fürdőszobahenger volt], és volt vécé. A konyhából nyílt a spejz, kellemes, komfortos lakás volt.

Bár már 19 éves voltam, még mindig anyu adott tízóraipénzt nekem, mert én hazaadtam a fizetésem. Anyukám otthon varrt, bedolgozó volt egy szövetkezetben. Hozzánk nem vittem be, mert nem tartottam összeegyeztethetőnek. Egy keresetből éltünk. Nyugdíja anyukámnak nem volt. Idős volt már, amikor a sok-sok kérvényre – már idegrohamot kaptak tőlünk – a Munkaügyi Minisztériumból – kapott havi 366 forint kegydíjat apuka után. Ez nagy dolog volt, mert elég volt a lakbérre.

Annyira megszoktuk a nyomort meg a nélkülözést, hogy nem is vágytunk másra, csak hogy élhessünk szabadon és nyugodtan, és ne jöjjenek értünk, és ne vigyenek el minket. És örültünk, hogy egyik napról a másikra fönntartottuk magunkat, és a kis otthonunkban volt meleg szobánk. Mert ugye jegyre kaptunk tüzelőt, énnekem hónaponként vonták le, és akkor így legalább volt miből fűteni [Amit az interjúalany „jegyként” említ, az a munkahelyi szakszervezeti bizottságtól igényelhető tüzelőutalvány volt, amellyel bizonyos mennyiségű tüzelőanyagot részletre lehetett megvenni. Az ellátás nehézségeihez lásd még: jegyrendszer – A szerk.].

Az 1960-as években már nem kellett annyira félni, hogy esetleg valaki rám mutat és elvisznek. Akkor nem volt divat zsidózni. Nem zsidóztak az emberek annyira, mint most. Elvétve azért előfordult. Ahhoz hozzá kellett járulni a másik félnek is, hogy az ember kifakadjon. Tehát kölcsönös volt. Például egy mógen Dóvidot [lásd: Dávid-csillag] nem rakott senki a láncára, mint ahogy én később már aztán. Az nem baj, ha más fölrak egy keresztet, de zsidó ne rakjon föl mógen Dóvidot.

Megmaradt bennünk a régi dolog, s amennyire tudtuk, megtartottuk [a zsidó hagyományokat]. Sok mindenről lemondtunk; mondjuk, nem volt pénzünk akkora ünnepet tartani esetleg, egy libát venni, legfeljebb részeket vehettünk meg. A nagyünnepeken anyuval elmentünk a templomba a mászkerra [lásd: mázkir]. Először is mindenkinek van halottja, akiért imádkozzon. Ma már sokkal jobban azért kell elmenni, mert nem mindenki természetes halállal halt meg, és ennyit megérdemel.

Év végén mindig kaptunk részesedést a szövetkezetben. És akkor egyszer egy nagyobb összeget kaptunk, és akkor arra gondoltam, hogy kifestetem a lakást. Nem ruhát vettem meg cipőt, egy fiatal lány, hanem örültem, hogy kifesthettem a lakást. De nem volt elég pénzem, és életemben én kölcsön soha nem kértem. Elmentem a nagynénémhez, a Bözsihez, és 1000 forintot kértem kölcsön, ami hatalmas pénz volt.

Trolival jöttem haza Bözsitől, és a troli közepén állt a Lóránt Pista, akivel szomszédok voltunk régebben. Nagyon szerettem Mancit, a feleségét, aki 1961-ben meghalt agyvérzésben. Amikor leszálltunk, azt mondta a Pista, hogy azért nagy szemét vagyok, amiért eszembe nem jut egy este átmenni, megnézni, hogy mi van vele. Egészen odavolt, hogy ő milyen egyedül van. Mondtam neki, hogy nekem senkim nincsen, és ha van kedve, akkor jöjjön értem délután négykor a Váci utca 12-be, ott volt a műhelyünk, és akkor együtt hazajövünk. Attól kezdve mindig értem jött. Együtt hazajöttünk, ő hozzá ment haza, én meg mentem anyukához, és akkor egyszer csak megkérte a kezem.

Mondtam, hogy nem mehetek hozzá, mert anyukámat el kell tartani, én ezért neki hazaadni pénzt nem tudok, és így nem lehet férjhez menni. Az anyuval nagyon jóban voltak, mindig úgy hívta az anyut, hogy Rózsi. Azt mondja anyu, hát Pista, most tulajdonképpen mit akarsz a Lilitől? Erre azt mondta, hát el akarom venni feleségül. Ez 1964-ben volt, körülbelül 33-34 éves voltam. Pista egyedül volt nagyon, és tudott főzni meg mosni, tehát neki nem azért kellett valaki, hogy egy tányér ételt elé tegyen. Végül igent mondtam, és akkor elmentünk a Dohány utcába, és vettünk egy csokor rózsát a saját esküvőnkre.

Pista 18 hónapig börtönben volt a Rákosi rendszer [lásd: Rákosi korszak] alatt, 1953-ban engedték ki [Amikor Nagy Imre első miniszterelnöksége alatt enyhülés kezdődött; lásd: Nagy Imre. – A szerk.]. Az ÁEK revizoraként dolgozott egy gyárban [Állami Ellenőrzési Központ – 1948 és 1955 között Budapesten működő központi szervezet, amelyet az állami politika rangjára emelt bizalmatlanság szült. Az ÁEK munkatársai könyvvitelben jártas revizorok voltak, akik kiküldetésben ellenőrizték az ország összes állami vállalatát. Ebben az időszakban a vállalatoknak nem volt belső ellenőrzésük, azaz saját revizoruk. – A szerk.], és amikor kint volt ellenőrzésen, följelentették a férjemet, meg akivel még ott volt, az igazgatót, hogy olyan gépet selejteztek le, ami még jó volt. Rámutattak valakire, és vitték. A férjem volt az egyik ilyen ember, és rögtön elvitték.

A rajkosokkal [lásd: Rajk-per] együtt ült a Markó utcában, és elmesélte nekem, hogy egy parányi kis szobába voltak bezsúfolva tizenegyen, és ő volt a szobaparancsnok. A vécé is ott volt, takarítani, tetvészni kellett. Nagyon beteg ember volt, legalább száz cigarettát szívott egy nap még a börtönben is, teljesen tönkrement. Budapesten kőfejtőként dolgoztatták, aztán Kazincbarcikára került, ahol már bérelszámoló volt, és ezért jobb dolga volt. A Markóban kilenc hónapig azt se kérdezték, hogy miért van ott.

A férjem sofőrtől a főkönyvelőig minden volt, mert abban a világban nem lehetett egy szakmából megélni. Volt, amikor nem kellett főkönyvelő, s volt, amikor nem kellett sofőr. Németül és franciául is jól beszélt.

Nem szerelemből házasodtam. A férjem úgy kérte meg a kezemet, hogy azt mondta nekem, te Lili, olyan jó gyerek vagy – ugye, 1944 óta ismert –, olyan jó gyerek vagy, s olyan jó vagy az anyádhoz, biztos hozzám is jó leszel. Gyere hozzám feleségül. Ez nem egy leánykérés, de azt hiszem, egyikünk se bánta meg.

Megtanított főzni. Nagyon okos, értelmes, aranyos ember volt, és volt egy nagyon jó száraz humora, és igazi számszaki ember volt, nagyon precíz. Esténként eljárt a barátaihoz kártyázni változatlanul, tehát úgy élte az életét, mint egy agglegény. Semmi megkötés nem volt, nagyon szépen megvoltunk.

Az anyám csodálatosan kézimunkázott, én annál ügyetlenebb voltam. A hobbim volt az olvasás, a verseket imádtam. A József Attilától, az Adytól, a Petőfitől, az Arany Jánostól kezdve mindent és mindig mondogattam. És ha sütött a nap, és úgy mentem az utcán, egyszer csak eszembe jutott: „Ó, dicső természet, mely ember mer versenyezni véled”. Operabérletem is volt. De nem azért, hogy jaj, hát én operába járok, hanem azt akartam megvalósítani, hogy ha már nem jártam iskolába, és nem olyan közegben éltem, ahol könyvtár lett volna a lakásban, vagy nem tudós emberek között nőttem fel, legalább alapműveltségem legyen. Amire egy embernek szüksége van, azt az intelligenciát szerezze meg.

A lakást modernizálni kellett, a kályhát átépíteni gázfűtésre stb. Engedélyt kellett kérni, amit még a férjem kért. Ez 1979 tavaszán volt. Mire az engedély megjött, meghalt a Pista, de a felújítást ettől függetlenül meg akartam csinálni. Pista barátja mindig jött, hogy miben segíthet. A szemben lévő házban lakott, és a felesége, Matild nem sokkal korábban halt meg.

Így kerültünk össze Sanyival. 12 éves volt az unokája, és természetes volt, hogy akkor mondtam, hogy ez a lakás – az ő lakása – majd az unokájáé lesz, de nagyon rosszul fogadtak a családjában. A fia rögtön azzal kezdte, hogy miért kell neki egy zsidó nővel kezdeni. Sanyi nagyon odavolt, mert neki csak zsidó barátai voltak. Én nagyon szerencsés voltam. Tíz évet voltunk együtt. Mindig mondta, hogy szívesen elvesz, de nem akartam férjhez menni még egyszer. Nagyon sokszor mondtam neki, hogy menjen haza, mert nekem nem éri meg, én nem kezdek a családjával. Nehéz dolog volt. Azért békeidőben is érték megaláztatások az embert. Sanyi 1991-ben halt meg.

Mariskával, aki túlélte Auschwitzot, nagyon jóban voltunk. Nem csak úgy, mint nagynéni és unokahúg, hanem mint barátnők is. Nagyon szerettem őt. Gyakran jött hozzám Pestre, és én is meglátogattam Szombathelyen.

A férjemmel nem utaztunk együtt sehova. A barátnőmmel, kolléganőimmel – akkor már egyedül voltam – elmentünk Sopronba, Szombathelyre, Magyarországon többfelé. Munkahelyi szervezés volt, vagy kinéztünk az IBUSZ-nál valamit, és elmentünk És nagyon jó és kellemes volt.

Nagyon sok kitüntetésem volt. Nagyon sok jutalmat kaptam fizikai dolgozóként, miután a könnyűiparban nagyon keveset fizettek. 1989. július 1-jén, 60 évesen mentem nyugdíjba. 40 év után nekem 5600 forint nyugdíjam lett volna, és azért lett 7600 forint, mert négy évet rádolgoztam azért, hogy kapjak négyszer hét, azaz 28 százalékot.

1989-ben kezdődött a rendszerváltozás. Annyira föl voltunk bolydulva, nem csak én. Aztán később rekonstruáltam, hogy sok ismerős és közeli barát, akikkel beszélgettünk, majdnem mindenki így volt, elmentünk azokra a helyekre, ahol a háború alatt voltunk. A zsidósággal kapcsolatos érzelmeim egyre mélyebbek lettek. Nemcsak a büszkeség miatt, hanem miután annyit szenvedtem én ezért a vallásért, büszke voltam az én vallásomra a sok szenvedéstől.

Benyújtottam az igényt [kárpótlásra], amikor felszólítottak minket. Mindegyiket. A másik honfitársam, mert külföldön él, nyugaton, és 1956-ban vagy előtte valamikor kiment, abban a pillanatban beadta a papírt, segélyt kapott, nyaralási pénzt kapott, orvost, gyógyszerpénzt kapott.

Tavaly [2003] decemberben megkaptuk a pénzt. És utána például a svájciak adtak egyszer 1000 dollárt, egyszer 500 márkát. Csak ők mindig azt írták, hogy ezt a Claims Conference-től függetlenül Svájc adja. Mert maradt nekik pénz a bankban, ugye sokan nem jelentkeztek, nem jöttek vissza, nem tudták odaadni, család se jött vissza, hogy kikérje, és hogy maradt pénz, és hogy ezt adják. És akkor úgy kaptuk onnan is ugyanúgy a pénzt. De mi egyszer így kaptunk, és megismételhetetlenül, és akik nyugaton élnek – nem irigységből mondom, isten őrizz –, azok több tíz éven keresztül kapták és kapják, és már fölemelték, és már a végére, azt hiszem, majdnem ezer márkát kaptak havonta meg gyógyszert, meg amiket elsoroltam mindent.

Nagyon csodálkoznak azon, hogy mi [zsidók] miért vagyunk ilyen érzékenyek, és miért félünk állandóan. Azért, mert állandóan lóg felettünk a Damoklész kardja, és ha rossz a helyzet, vagy bármilyen más helyzet van, természetes, hogy mi vagyunk az okai. Tehát az okok megvannak tulajdonképpen, csak napvilágra kell hozni. Nagyon-nagyon sokszor eszembe jut. Reggel, amikor fölkelek, és reggelizek itt magamban szépen egyedül, nagyon sokszor könnyes a szemem. Aztán elindul az élet, kinyitom a tévét, szól a Napkelte stb., reggel meghallgatom aztán estig nem tévézem. Mindig van valami, amit csinál az ember. Reggelente megköszönöm az Istennek, hogy újra fölébredtem, és újra adott egy napot.

Egyszer nevettem saját magamon nem is olyan régen, mikor mondtam a jóistennek, hogy igazán vigyázzon magára, mert nagyon sokat kell rajtunk, jó embereken segítenie. Most ezt vallás nélkül is mondhatom. Sokat kell rajtunk segíteni, mert nagyon nehéz helyzetben vagyunk lelkileg, fizikailag és mindenképpen. Az ember nem tud felejteni, és hiába nem élnének már egyébként sem a családtagjaim, ezek a borzasztó körülmények nem jók. Amikor azt hallom, hogy a világban mennyi minden rossz van, mindig azt mondom, hogy nem kell ide háború, igyekszünk magunkat elpusztítani így is, úgyhogy nem probléma.
 

Havas György

 

Életrajz

A 80 éves Havas György körül minden választékos, rendezett és tiszta. Választékosan és tisztán fogalmaz, amikor családjáról és életéről beszél. Erős elkötelezettség fűti, hogy emlékeit hátrahagyhassa gyerekeire és unokáira, tágabb értelemében véve, az utókorra. Ugyanez a választékosság jellemzi öltözetét, és azt a szívélyes vendéglátást, amivel minden alkalommal fogad: az üdítő, a poharak, a kávéscsésze és a rágcsálnivaló már oda vannak készítve.  A Csepel családi házas körzetében, a központtól nem messze lévő is lakása igényesen van berendezve.

Apai nagyapám Hoffenreich Simon, a felesége született Spielmann Róza. Hogy nagyapám mikor született, és mikor halt meg, azt nem tudom. Egyáltalán nem ismertem, amikor én születtem, ő már nem élt. Tudomásom szerint ilyen biztosítási ember volt. Alkalmazott. Hogy milyen iskolai végzettsége volt, arról fogalmam sincs. Nagymamám iskolai végzettségét sem tudom. Spielmann Róza 1867-ben született, és 1944 decemberében a Dunába lőtték.

A gyerekkorom és az otthoni családi élet egyértelmű meghatározója az apám családja volt.  Amikor a szüleim összeházasodtak, és én születtem, a nagymamámnak és a még otthon lévő testvéreknek a Klauzál utca 15-ben volt egy nagyobb lakásuk. Körülbelül ötéves koromig ott éltünk egy kis szobában. Utána is sűrűn találkoztunk. Ha volt egy zsidó ünnep, egy alkalom, egy esemény, akkor a mamánál összegyűlt a teljes család. Amennyire visszaemlékszem, nagyon csendes, visszavonult, megtört asszony volt. Később nagymamán Sári lányával elköltözött a Kertész utca 35-be, és végig Sári lánya családjával élt teljes nyugalomban, békességben. Gyerekei, unokái nagy szeretettel vették körül. Szerényen, csendben élte a maga életét, elég eseménytelenül. Olyanra nem emlékszem, hogy mesélt volna, játszott volna velem. Az aktivitása majdnem semmi volt. De már rém idős volt.

Anyai nagymamám nem tudom, mikor született, csak azt, hogy 1944-ben betegség folytán a gettóban elhunyt. Az első férje Weinberger volt, a keresztnevét nem tudom. Tőle született 1899-ben édesanyám, Weinberger Irén. A második férjének a vezetékneve Buschon volt, tőle született anyám két féltestvére. Anyám és köztük nagy volt a korkülönbség. A nagymama a Klauzál utca 22-ben lakott. Egy öreg ház volt, annak a második emeletén egy udvari lakásban élt, ami az akkori kornak megfelelően szerényen volt berendezve. Amióta ismertem, idős volt, és mindig magányos. Nehogy megkérdezze, hogy mivel foglalkozott. Édesanyám mindig segítette pénzzel. Aztán otthon lakott a következő lánya, aki a Divatcsarnokban dolgozott [Akkor még: Párisi Nagy Áruház – A szerk.], és az akkori kornak megfelelően jól keresett, és otthon lakott az öcs, Dezső, aki szabósegéd volt, szintén jól keresett. Mind a ketten igyekeztek egy kicsit emelkedett szinten élni. Jól öltözöttek voltak, társaságuk volt, megengedhettek maguknak egy kis szerény költekezést is.

Szóval így működött, a három gyerek gondoskodott róla. Nagyon szerény asszony volt, de sokkal frissebb, beszélőképesebb, mint a másik nagymama. Vele inkább lehetett beszélgetni. Odajártunk az édesanyámmal hetente egyszer. Egyszer-egyszer apám is eljött. Én nem vettem részt a beszélgetésükben, csak ott voltam. Hogy miről beszélgettek, arra nem emlékszem. Egyedül soha nem voltam a nagymamánál, és arra sem emlékszem, hogy ő jött volna hozzánk. Egészségileg nem volt túl jól. Amikor bekerült a gettóba, ott már magányos volt, mert egyik gyerek sem volt már otthon. Az édesanyám régóta férjnél volt, Erzsi nagynénémet elvitték lágerbe, Dezsőt meg hamar behívták munkaszolgálatba. Annyit tudok, hogy a gettóban betegség folytán meghalt.

Dezső is meghalt Ukrajnában. Erzsi hazajött a ravensbrücki koncentrációs táborból. Volt neki két Rózsi nevű barátnője, mindkettő megmaradt. Az egyik bemutatta neki Fischer Lajost, aki munkaszolgálatból került haza. A felesége is túlélte, és amikor Pest felszabadult, de Buda még nem, Budáról lőttek át Pestre, és a Károly körúton eltalálta egy repesz. Így halt meg. Fischer Lajos és Erzsi megismerkedéséből egy igen jó házasság lett. Született egy lányuk 1946-ban. Ma Párizsban él, egyszer-kétszer itt járt már. Ez a Lajos egy művész kezű aranyműves volt, ékszerkészítő. Egy darabig még csinálta, aztán a MOM-ban lett vésnök. Neki ez egy büntetés volt. 1956-ban mindkét Rózsi elhagyta az országot. Továbbra is megmaradt a kapcsolat, és rávették Erzsit és Lajost, hogy ők is menjenek ki. 1957-ben útlevéllel, csomagokkal elhagyták Magyarországot. Először Brüsszelbe mentek, ahol két évet töltöttek. Ott Lajos a szakmájában sikereket ért el, anyagilag is megerősödtek. A két Rózsi közben már Amerikába ment, és kapacitálták Erzsit, rajta keresztül Lajost, hogy hagyjátok ott Európát, gyertek Amerikába. El is mentek. Először New Yorkban voltak egy ideig, de azt nem tudták megszokni, és átmentek a túlsó partra, egy San Francisco melletti kisvárosba. Ott élték le a további életüket. Lajosnak műhelye volt, saját házuk lett, és igen jó anyagi körülmények között éltek. Lányuk, aki Budapesten született 1946-ban, járt iskolába itthon, Brüsszelben és Amerikában is. Beszél magyarul, németül, franciául, angolul. Érettségi után amerikai ösztöndíjjal Párizsba jött egyetemre. Párizsban férjhez ment, és soha nem költözött vissza Amerikába. Az apjának vissza kellett fizetnie az ösztöndíjat. Erzsi nem volt hajlandó Magyarországra betenni a lábát. Egyszer jött át Európába, a lányát meglátogatni Párizsban. Halála utána Lajos nagybátyám évekig hazajárt, mert annyira magányos volt, hogy itt érezte magát jól. Amikor a gyerekeim már nem voltak otthon, nálunk lakott.

Elmesélek egy történetet. Nekünk bérletünk volt a Vígszínházba. Eisemann Csókos asszonyát adták [Eisemann Mihály (1898–1966) – zeneszerző. Több mint 30 operettet írt, amelyek közül nem egy a világ csaknem minden nagyobb városában színre került. – A szerk.]. Harmadik sorba szólt a bérlet, nagyon jó előadás volt. Szünetben Lajos szabályosan elsírta magát, potyogtak a könnyei, hogy ezt a nagyszerű magyar nyelvű előadást Erzsi nem élhette meg, hogy vele legyen a színházban.

Az apai nagyszüleimnek kilenc gyereke volt, hat fiú, három lány. Hogy melyikük mikor született, azt nem tudom. Csak az édesapámról tudom, hogy 1892-ben.

Zoli volt a legfiatalabb. Az én szememben ő képviselte a családban a modernséget. Nem olyan volt, mint a többi testvér, hanem a kornak megfelelő, fiatal, agilis. A Paulay Ede és a Dalszínház utca sarkán volt egy bőrnagykereskedés, ott volt cégvezető. Felesége, Lili egy szőke, csinos nő. Lányuk Zsuzsa. Zoltán az elsők között került munkaszolgálatba, és ott meghalt. Lili és Zsuzsa bujkáltak valahol, egy ismerősük bújtatta őket, részleteket nem tudok. 1945-ben azonnal elmentek Magyarországról, talán augusztus végén. Később, már idős korban találkoztam Lilivel, aki elmesélte, hogy milyen átmeneti táborokban voltak. Az egyik ilyen táborban az akkor hatéves Zsuzsit egy férfi megajándékozta valamivel. Az anyja leszidta: hogy fogadhattad el, vidd vissza. Ez a férfi volt Kaufmann Józsi. A történet vége, hogy összeházasodtak. Kaufmann Józsi mátészalkai volt. Előbb Párizsban éltek, aztán Ausztráliába mentek, ott ruhagyára lett, és gazdag ember lett. Józsinak szabó volt a szakmája, és elmondta, hogy azért élte túl, mert tudott szabóskodni a lágerekben. Sokat jártak haza, és kialakult köztünk egy jó, baráti kapcsolat. Nekem akkor már volt kocsim, és Jóska el akart jutni azokra a helyekre, ahol volt. El akart jutni Mátészalkára is. Aztán elmentünk Ausztriában Semmeringre, egy másik, évben Badenbe, ott szálltunk meg egy hétre, és onnan mentünk megkeresni Melkben azt a lágert, ahol volt [A Melk melletti Roggendorfban 1944 áprilisában létesítették a mauthauseni koncentrációs tábor egyik altáborát, ahol az ún. „Kvarc-projekt” keretében kvarcbányában dolgoztatták a foglyokat (a Steyr Művek és a Flugmotorenwerke Ostmark /FMO/ számára). A tábort a Vörös Hadsereg szabadította föl 1945 áprilisában. – A szerk.]. Fölmentünk az apátságba, volt ott egy elég idős pap, és mondtam neki, hogy keressük a láger helyét. Ott nem volt semmi láger, ő nem tud semmiről. Úgy elutasított, hogy csoda. Amikor elment, előjött a fiatal pénztároslány, és elmondta, hova kell menni. Kocsiba ültünk. Elmentünk, és egy emlékhely volt a láger helyén. Egy másik évben elmentünk abba a lágerbe, ahol felszabadult, de sajnos nem ugrik be a neve. Ott is volt emlékhely.

Sára nagynéném Rosenzweig Béláné lett. A férje Érsekújvárról származott, de Budapesten élt. Két ragyogó gyerekük volt: Éva és Ernő. Velük gyerekként sokat voltam együtt, sokat játszottunk. A férj ékszerész volt. Nem volt üzlete, de ebben a szakmában tett-vett, ügynökösködött, fenntartotta a családot, nem is rosszul, nem is gazdagon. Sára gépírónő, titkárnő, ilyesmi volt a Bramboveri Műveknél [A Magyar Brown Boveri Művek Villamossági Rt. (1921–1951) egy svájci konszern magyarországi leányvállalata volt, amely villamosgépek és -motorok, transzformátorok, generátorok gyártásával foglalkozott. – A szerk.]. Nagyon megbecsült munkaerő volt. Aztán Bélát deportálták és meghalt. Ő nem volt munkaszolgálatos, mert korban idősebb volt. Többet nem tudok róla. Sárit az anyámmal együtt kivitték a Duna-partra, és belelőtték a Dunába. Évát deportálták, és nem jött vissza. Ernő pedig munkaszolgálatos volt, de megszökött, bujdosott. A vége felé elkapták a Fasorban a nyilasok, és lelőtték. Egy kertben volt eltemetve a Fasorban, ott exhumálták, és a rákoskeresztúri zsidó temetőben temették el.

A lányok között Elza nagynéném volt a legidősebb. Férjhez ment egy zsidó férfihez, Gróf  Ferenchez, és leköltöztek Abonyba [Abony – nagyközség volt Pest-Pilis-Solt-Kiskun vm.-ben, 1891-ben 12 000, 1910-ben 14 700, 1920-ban 16 200 lakossal. – A szerk.]. A férjnek ott volt egy rőfösüzlete. Mint gyerek egyszer náluk nyaraltam két hétig. A férj, Feri bácsi az egyik lábára sántított, mert az első világháborúban megsérült. Bottal járt, de különben egy életrevaló ember volt. Három lányuk volt. A legnagyobb lányuk feljött Pestre, a középső 1943-ban tébécében meghalt, a legkisebbet a szüleivel együtt deportálták, és Auschwitzban egyenesen a gázkamrába vitték. Ugye, Elza ősz volt, Feri bácsi bottal járt, Kató pedig nyolc-tíz éves lehetett.

Juci nagynéném a Klauzál utca 15-ben, ugyanabban a házban lakott egy udvari szoba-konyhás lakásban, ahol a nagymama. Az ő férje volt a Halász Hugó bácsi, aki szövetekkel kereskedett, házalt. Volt két lányuk, Edit és Magda. Ők mind a négyen túlélték. Arról nem tudok részleteket mondani, hogyan. 1945 után Hugó bácsi továbbra is kereskedő volt, Juci néni háztartásbeli. Nem tartottam velük a kapcsolatot.

Béla nagybátyám közlekedési ember volt. Kalauz volt, utána forgalomirányító. Valamikor a Margit-szigeten volt egy külön buszjárat, és annak ő volt a forgalmi vezetője. Egészen addig, amíg a zsidótörvények miatt el nem bocsátották. Volt felesége és egy Tomi nevű fia. Abban a házban a Klauzál téren, ahol a nagymama és a gyerekei laktak, a második emeleten a sarokban lakott a Hesl család, és ott volt egy lány, Kató. Béla ott házon belülről azt a Katót vette feleségül. Ő maga munkaszolgálatos lett, és meghalt. Felesége, Kató és a fia, Tomi már 1945-ben kiment Izraelbe [Akkor: Palesztina. Izrael Állam 1948-ban alakult meg, 1920–1948 között Palesztina brit mandátumról van szó. – A szerk.]. Hogyan élték túl a holokausztot, nem tudom. Nem voltam itthon, és mire hazaértem, ők már nem voltak itt. Kató kint Izraelben viszonylag hamar elhunyt. Tomi egy lengyel lányt vett feleségül, születtek gyerekek. De amióta elmentek, semmilyen kapcsolat nem volt köztünk, még levélbeli sem. Mindezt egy másik nagynénémtől tudom.

Sándor nagybátyám egy Rákóczi úti készruhaüzletben volt eladó. Kereskedősegéd volt, ez volt az ő szakmája. A Rákóczi út akkor egy fényes bevásárlóhely volt. Megnősült, a felesége Elza. Két gyerekük született, Bandi és Hédi. Tisztes polgári életet éltek. Sándor az a korosztály volt, amelyiket elvittek munkaszolgálatra, és nem jött vissza. A lányának később sikerült megtudnia, hogy a Don-kanyarban pontosan hol halt meg az apja. Elza cukorbeteg volt. Belekerült egy ilyen menetbe [lásd: halálmenetek Hegyeshalomba], itt nem tudta magát inzulinnal kezelni. Hegyeshalom felé a menetben agyonlőtték. A két gyerek megmaradt. Bandi Borban volt munkaszolgálatos, és hazajött. Hédit elvitték gyalog Gönyűig. Gönyűben uszályra rakták őket, és Ravensbrückbe kerültek. Hédi unokahúgom itt lakik Pesten, vele nagyon jó kapcsolatban vagyok. Bandi 1956-ban elment Magyarországról, azóta New Yorkban él. Szűcs a szakmája, rendszeresen hazajár. Hallatlanul sokat dolgozott mint szűcs, először alkalmazottként, később önállóként összeállt egy szakmabelivel. Kizárólag nercbundákat csináltak. Módos ember lett. Amikor a felesége meghalt, elhozta Pestre eltemetni.

Dezső nagybátyám az egyedüli a családban, akinek a felesége, Rózsi nem volt zsidó. A családban ebből semmi konfliktus nem volt. Nekik nem volt gyerekük. Dezső pincér volt, amikortól én ismertem, már főpincér. Az Erzsébet híd pesti hídfőjénél, a Belvárosi Kávéházban volt főpincér. Ő volt a közismert Dezső úr. Ő ott valaki volt. Annyit tudok még róla, hogy a későbbiekben a zsidótörvények miatt [lásd: zsidótörvények Magyarországon] elküldték onnan, és a Fészekben lett felszolgáló pincér. A felesége háztartásbeli volt. Mind a ketten megmaradtak. Dezső bácsi továbbra is pincér maradt, és valamikor az 1960-as években halt meg. Velük sem tartottam a kapcsolatot.

Jenő nagybátyám volt a legidősebb. Én csak néha találkoztam vele ilyen családi összejöveteleken, Hallatlanul csendes ember volt, valami baja volt, talán szellemileg, én gyerek voltam, ezt nem tudtam eldönteni. Valami intézetben élt, és soha nem nősült meg.

Édesapám a kilenc gyerekből sorrendben a harmadik volt. Négy polgárit végzett, és amióta az eszemet tudom, végig  kereskedelemben dolgozott. Az Angyalföldi Textil Rt. [A cég pontos nevét nem sikerült kiderítenünk. – A szerk.] alkalmazottja volt. Ez egy osztrák tulajdonban lévő gyár volt. Ma úgy mondják, hogy üzletszerző, régen úgy mondták, hogy ügynök. Budapesten járta a textilkereskedőket, és adta el a gyár termékeit. A gyár városi lerakata az Arany János utca 27-ben volt. Édesapám egészen a harmadik zsidótörvényig dolgozott itt, amikor el kellett őt bocsátani. Akkor volt ez az úgynevezett stróman-rendszer. Ez az ő esetében azt jelentette, hogy volt egy nagyon becsületes keresztény házaspár, a férj valahol dolgozott, a feleség, Szántó Lászlóné pedig kiváltott egy iparengedélyt. Szereztek egy üzlethelyiséget az Ó utcában, közel a Bajcsy-Zsilinszky, akkor még Vilmos császár úthoz, és itt lett a Szántó Lászlónénak egy textil-nagykereskedése. Az akkori törvények szerint lehetett egy zsidó alkalmazottja, és az édesapám ott volt zsidó alkalmazott. Ez volt a stróman-rendszer. Az apám, aki a textiliparban otthon volt, és kapcsolatai voltak, szerzett árut, azt eladta. A Szántóné, aki egy becsületes, korrekt partner volt, ugyancsak jól járt. Bármilyen furcsa, abban az időben lettünk jobb módúak. Emlékezetem szerint ez nagyjából a németek bevonulásáig tartott.

Édesapámnak volt egy második élete, a labdarúgás. Egész fiatal kora óta labdarúgó-játékvezető volt. Mikor én születtem, már nem vezetett, mert elég idős volt. Egy héten háromszor eljárt a bírói testületbe. Édesapámnak a játékvezetői testületben volt egy állandó ultipartija nagyon jó barátokkal, társasággal. Ez a Bajcsy-Zsilinszky út 22-ben volt, ilyen klubszerű. Zsugaparti, beszélgetés, büfé, ahol volt vajas kenyér szalámival. A család barátai, ismerősei mind onnan kerültek ki. Mint gyerek el-eljártam oda. Ott hallatlan demokratizmus volt. Nem számított, hogy ki zsidó, ki nem zsidó. Nem számított, ki hol áll a társadalmi létrán. Ide eljártak kereskedők, városi tisztviselők, katonatisztek, a társadalom legkülönbözőbb rétegeiből, a legnagyobb kölcsönös elismerés közepette. Ott olyan, hogy kirekesztés, nem létezett. Ebben az időben a bírótestület elnöke a szociáldemokrata doktor Ries István ügyvéd volt, a felszabadulás után igazságügy-miniszter. Egészen addig [volt a bírótestület elnöke], amíg a negyvenes években kormánybiztost nem neveztek oda ki.

Édesanyám, Weinberger Irén egy csupa szív asszony volt. Egy papírkereskedésben volt eladó a Klauzál tér sarkán, egészen addig, míg meg nem születtem. Utána az akkori kornak megfelelően háziasszony volt, gyereket nevelt. Soha nem volt testvérem. Egy szem, nagy szeretetben lévő gyermek voltam.

Nem tudom, hogy a szüleim hogyan ismerkedtek meg, de hát mindkét család budapesti volt, és közel is laktak egymáshoz. 1923-ban házasodtak össze, én pedig 1925-ben születtem. Ötéves koromig még ott laktunk a Klauzál téren, a nagymamánál. Akkor elköltöztünk a Mozsár utca 7-be. A Mozsár utca 7-ben egy első emeleti félkomfortos, udvari, folyosós bérlakást vettek ki a szüleim. Volt egy előszoba, egy konyha, egy szoba, vécé és spejz. Fürdőszoba nem volt. 1935-ig laktunk itt. Akkor a Jósika utca 26-ba költöztünk. Ez a Lövölde tér közelében van. Az is egyszoba-félkomfortos lakás volt. Szoba, konyha, külön spejz, külön vécé. Fürdőszoba ott sem volt. Három tényező indokolta a költözést. A Mozsár utcának havi ötvenkét pengő volt a bére, a Jósika utcainak csak negyvennyolc pengő. A másik, hogy udvari volt ugyan a lakás, de a mi lakásunk előtt nem volt folyosó. A harmadik, hogy nagyon közel volt a Fasori Evangélikus Gimnázium, ahova engem szántak [A Budapest-Fasori Evangélikus Gimnázium 1823-ban kezdte meg működését a Deák téren, és 1904 óta működik a Városligeti fasorban, Glosius Dániel és felesége, Artner Sarolta alapítványának és a magyar állam támogatásának köszönhetően. A fasori épületegyüttes tervezője Pecz Samu (1854–1922) építész, műegyetemi tanár volt. 1952 és 1989 között az iskolában szünetelt a tanítás. – A szerk.].

Valami rövid ideig jártam óvodába is. Hatéves koromban iskolás lettem. A szüleim azt akarták, hogy valami nívós, az átlagot meghaladó iskolába járjak. Így választották a Deák téri evangélikus elemi iskolát. Ez egy jó iskola volt, nagyon jó igazgatóval, jó tanító bácsival. Itt ragyogóan megtanítottak a négy elemi anyagára. Négy évig tiszta kitűnő tanuló voltam. Az osztály legalább harmada zsidó gyerek volt, és voltak katolikus gyerekek is. Ez a kornak megfelelő természetes állapot volt, és csak annyi, hogy egy héten kétszer volt hittanóra, és mindenki elment a maga órájára. Ebben az iskolában nyoma sem volt semmiféle antiszemitizmusnak. Se a vezetés, se a tanárok, se a diákok részéről. Ez az iskola nagyon jó emlékeket hagyott bennem, mert nagyon nívós, igényes társaság volt. Mondok neveket, akik eszembe jutnak: odajárt az egyik Gundel gyerek [A Gundel családnak több, nemzetközi hírű gasztronómiai szakember tagja volt. – A szerk.]; a Károlyi úton volt egy hatalmas fotó-optika cég, a Szenes, és odajárt az ő fia is. Ennek a fiúnak volt külön nevelőnője. Egyszer meg voltam híva a születésnapjára. Olyan zsúr volt, ami a mi családunk lehetőségeit messze meghaladta. Nekik már akkor volt filmvetítőjük. Aztán odajárt egy Germanus gyerek [Germanus Gyula (1884–1979) – orientalista, író, egyetemi tanár, számos arab tudományos akadémia (kairói, bagdadi, damaszkuszi, ammani stb.) és más külföldi tudós társaság tagja volt. – A szerk.], aztán egy Deli nevű fiú, akiknek a Gozsdu udvar és a Dob utca sarkán volt egy nagy kalapműhelyük és üzletük. Sokat jártam hozzájuk játszani vagy gyerekzsúrra. Akkor ez a jómódú családoknál bevett szokás volt.

Ez persze egyáltalán nem volt kölcsönös. A mi félkomfortos, egyszobás lakásunkba nem tudtunk senkit meghívni. De anyagilag sem bírtuk volna. Akkor nekem ez így természetes volt, föl sem merült, hogy visszahívni. Jól éreztük magunkat náluk. A szüleiket sem érdekelte, ők a saját gyerekeiket nézték, és a saját gyerekeiknek mindent megadtak. Jöjjenek csak a barátok. Ezek és a meghívott gyerekek, amennyire vissza tudok emlékezni, vagy mind, vagy túlnyomó részben zsidó gyerekek voltak. Konkrétan olyanra, aki nem volt zsidó, nem emlékszem.

Az iskolában volt tandíj, de fogalmam sincs, mennyi. Az iskola minden ünnepségét a Deák téri evangélikus templomban tartották. Nem mondhatom, hogy olyan nagyon odafigyeltem. Nekem egy kicsit idegen volt a közeg, de mélyebb nyomot ez nem hagyott. Nagyon jó volt a légkör. Mindenki jól érezte magát, nem volt vallási ellentét. Arra emlékszem, hogy Kalmár bácsi, a tanító bácsi, amikor írni tanultunk, megfogta a kezemet, és vezette a papíron. Vagy egy eset. Az egyik fiú lánytestvére magasabb osztályba járt, és bejött elkérni az öccsét. Amikor kimentek, a fiú kitárta az ajtót, és előreengedte a lányt. A tanító bácsi nem hagyta megjegyzés nélkül: látjátok, így kell viselkedni egy fiúnak egy lánnyal, akkor is, ha testvérek. Az iskoláról magáról, a tanmenetről nem maradt meg különösebb emlék. A szüleimnek nem kellett segíteniük, én elég könnyen vettem.

Amikor a negyedik elemit tiszta jelessel elvégeztem, az apám elvitt a gyárigazgatóhoz, egy osztrák igazgató volt. Apám jól beszélt németül, jiddisül, svábosan mindent, és eldicsekedett velem, hogy milyen a bizonyítványom. Másnap az igazgató Gerbeaud fadobozban desszertet küldött nekem a jó bizonyítványomért.

Szüleim, mint az akkori kispolgárok, igyekeztek megadni a családnak, amit lehetett. Tízéves koromig kétszer vagy háromszor Siófokon nyaraltunk. A szüleim két hétre kivettek egy szobát. Édesapám csak hétvégén jött le. Ahol  most szálloda van, akkor szabad strand volt, oda jártunk le. Úszni mindig tudtam. Ez egyéni dolog. Szerintem az ember úgy jön a világra, hogy tud úszni. Nekem nem kellett tanulnom. Tudtam.

A szabadidőben ott volt az Erzsébet tér, közvetlenül a Deák tér mellett. Az volt a törzs játszóhely, ahova szinte naponta kijártam. Akkor még egyedül nem mehettem, édesanyám vitt oda játszani. Ott nagyjából ugyanaz a baráti társaság jött össze, mint a zsúrokon. Az Erzsébet tér teljesen rendezett volt, padokkal, székekkel, fűvel, arra nem emlékszem, hogy hinta vagy homokozó lett volna. Egy park a város közepén, ahol a szülők leültek, a gyerekek futkostak. Valamit el kell mondanom, ami jellemző az anyagi helyzetünkre. Ugye, zömmel jobb módú gyerekek voltak, és a roller akkor nagy divat volt. A haveroknak, akik odajártak, gumikerekű rollerjük volt. Nekem is vettek a szüleim egy rollert, de az csak fakerekű volt. Zörgős, rázós. Néha elkértem a többiektől, add már ide, hadd menjek egy kört. Biciklim sose volt, de még kérni sem kérhettem, mert tudtam, hogy erre nincsen mód.

Aztán volt édesapám testvérének, Sárinak, aki a nagymamával együtt lakott, neki volt két gyereke. A későbbiekben kimondottan ők voltak a játszótársaim. Elemista koromban még kevésbé, később eljártam hozzájuk.

Tízéves koromtól minden hétvégén focimeccsen voltam apámmal. Apámat nagyon tisztelték játékvezetői körökben, ingyen belépője volt, ő volt a Hofi bácsi, és én voltam a kis Hofi. A barátai fruttit vettek nekem vagy perecet. Apám mint bíró soha nem adta nyilvános jelét, hogy valamelyik csapatnak drukkolna, de ettől függetlenül kemény MTK-drukker volt [MTK – Magyar Testgyakorlók Köre. 1888-ban alakították a Nemzeti Torna Egyletből kivált tornászok. „Létrejöttében jelentős szerepet játszott, hogy a magyarországi sportegyesületek a MAC alapszabályának hatására nem foglalkoztattak zsidó sportolókat, így fokozatosan a budapesti zsidó középpolgárság egyesülete lett” (Magyar Nagylexikon). – A szerk.]. Ekkor apám már nem vezetett meccseket, késői gyerek vagyok, apám harminchárom éves volt, amikor születtem. Amikor meccsekre jártunk, akkor már negyven éves volt. Egyszer-kétszer taccsbíró [partjelző] volt. Viszont továbbra is tagja volt a játékvezetői testületnek, a bíróküldő bizottságnak.

Én magam soha nem sportoltam versenyszerűen, viszont igen rendesen úsztam. Ez nekem megszokássá vált. Volt egy nagyon jó barátom, Hajdú (Herschman) Frédi barátom, és anélkül, hogy külön megbeszéltük volna, minden vasárnap tíz órakor találkoztunk a Körút és a Király utca sarkán lévő óránál, és mentünk a Fedettbe [Margit-szigeti Sportuszoda]. Részben azért, mert szerettünk úszni, részben pedig ott lehetett rendesen lezuhanyozni. Legalább egy héten egyszer nem lavórban, hanem rendesen lefürödni. Télen-nyáron. Akkor a kinti medence még nem volt. Egy órát simán leúsztam. Minden úszásnemben tudtam, de hosszabb távon főleg mellen úsztam. Még ma is leúszom a magamét.

Édesanyám otthon volt, minden nap volt jó ebéd. Télen, amikor nem lehetett lemenni az Erzsébet térre, akkor volt a gombfoci. Partner nélkül. Az nagyon ritka volt, hogy hozzánk jött valaki. De magamban úgy elszórakoztam, hogy az valami csuda. Olvastam is, de ez nem tartozott a fő szórakozásaim közé. Mozgékony gyerek voltam. Moziba csak a szüleimmel mentem. Az nem volt jellemző, hogy a szüleimmel játszottam volna.

Az elemit elvégeztem 1935-ben, és akkor már közel laktunk a Fasorhoz, a Fasori Evangélikus Gimnáziumban folytattam volna. De a szüleim akkori anyagi helyzete nem engedte. Az apámat behívták, akkor még nem munkaszolgálatra, hanem katonának. Az első világháborúban telefonos katona volt, ezüst vitézségi érmet kapott [lásd: rendjelek, kitüntetések], ami akkor kivételezettséget jelentett. Szóval nem mehettem a Fasori Evangélikus Gimnáziumba. Az osztálytársaim legnagyobb része oda ment. Beírattak a Rottenbiller utcai állami polgári iskolába, ami a lakásunktól öt percre volt. Ez a Deák téri iskola után nekem egy elég nagy törés volt. Itt egészen más összetételű diákság volt. Ahogy visszaemlékszem, alaposan meglepődtem, mert a Deák téri iskolában válogatott társaság volt, itt pedig részben anyagilag rosszul eleresztett gyerekek, de főleg magatartásban, neveltségben, viselkedésben. Szóval kirívóan nagy volt a kontraszt a két iskola között. Amikor elkezdtem járni, ez úgy megcsapott, hogy egy kis idő kellett, amíg valamennyire magamhoz tértem, valamennyire beilleszkedtem. De nem éreztem túl jól magam. Voltak szolid és rendes gyerekek, és voltak rosszul nevelt, rosszul öltözött, agresszív, trágár gyerekek. Ettől eddig meg voltam kímélve, ilyennel nem találkoztam. Vallásilag vegyes volt a társaság.

A másik, hogy a Deák téri iskola egy jó légkörű iskola volt, toleráns.

[A Rottenbiller utcai iskolában] Az iskolaigazgató, vitéz Zsiray József zsinóros ruhában járt, magyarkodott. Az osztályfőnököm, Potyondi Pál tartalékos horthysta főhadnagy volt. Volt egy tornatanár, aki hallatlanul agresszív volt, a levente-mozgalom képviselője volt. Agresszivitásra kell a fiatalságot nevelni, kemény kiképzés. Az egész iskola légköre irredenta volt [lásd: irredentizmus]. Ebben az iskolában az volt a köszönés, hogy „Szebb jövőt!”. Minden tanítás egy imával kezdődött [Az ima föltehetően az ún. „Magyar Hiszekegy” volt. – A szerk.]. „Csonka Magyarország nem ország, egész Magyarország mennyország” [A Területvédő Liga és a Védő Ligák Szövetsége a trianoni békeszerződés aláírása után pályázatot hirdetett „legfeljebb … tiz szóból álló jelmondat” megírására, mely „fejezze ki, hogy minden törekvésünk elrabolt országrészeink visszafoglalására irányuljon és addig nem lesz pihenésünk, míg hazánk ujból egységes nem lesz”. A Rákosi Jenő által elnökölt bírálóbizottság a jelmondat kategóriában az ismeretlen szerzőjű „Csonka Magyarország nem ország, egész Magyarország mennyország” frázist hirdette ki győztesnek (gyakori verziója: „Csonka Magyarország nem ország, Nagy-Magyarország mennyország”) (A Wikipédia nyomán). – A szerk.] Itt csak Nagy-Magyarország térkép volt. Minden osztályban kereszt volt kitéve. Az egész osztályt vitték a Városligetbe, egy katolikus templomba, amit azóta lebontottak [A templom a Regnum Marianum templom volt, amelyet a Tanácsköztársaság leverésének emlékére emeltek az 1920-as években, s a felvonulási tér kialakítása miatt a Rákosi-rendszerben lebontották. A templom helyén ma egy fakereszt áll. – A szerk.], és részt kellett venni mindenféle szertartásokon, a más vallásúaknak is. De volt egy énektanár, aki csinált egy énekkart, és az nagyon jó volt. Igaz, a fele energiája a fegyelmezésre ment, mert olyanok voltak az énekkar tagjai, de azért jó lett. Én négy évig énekeltem ott. Ezt az énekkart meghívták a Zeneakadémiára, az akkori Vigadóba, a Vitézi Szék székházába [lásd: Vitézi Rend], ami a Baross utca elején volt. Gyalog mentünk oda, és gyalog vissza. Volt egy-két nagyon rendes tanár. Volt egy számtantanár, aki amit lehetett, megtanított a gyerekeknek, és volt egy fizikatanár, aki olyan lelkes volt, hogy egy amatőr meteorológiai megfigyelőállomást működtetett az iskolában. Be voltak osztva a gyerekek. Fel kellett egy táblázatba írni a hőmérsékletet, és volt egy csapadékmérő.

Ebben az iskolában már a gyerekek között is érződött az irredenta, soviniszta légkör, úgyhogy itt az ember már bőven érezte, hogy zsidó. Közvetlenül, személy szerint nem ért atrocitás. De a légkör. A megjegyzések. A legjobb tanuló nem lehetett zsidó. Lehetett látni, hogy mesterségesen felhoztak egy gyereket, hogy ő legyen az osztály legjobb tanulója. Negyedik polgáriban volt egy helyesírási verseny, amit én nyertem. Annyi becsület azért volt az osztályfőnökben, hogy a listát kitűzte az ajtóra egy rajzszöggel, és ott szerepeltem az első helyen. 1939-ben fejeztem be a polgári iskolát.

Ami a tanulást illeti, itt már nem voltam olyan nagyon lelkes, itt már olyan megbízható közepes tanuló voltam. Tanultam, amennyit kellett. Itt az iskolában volt olyan, hogy úszástanulás. Aki jelentkezett, az ingyen mehetett a Millenáris uszodába. Ez a mai Népstadion helyén volt. Én már rég tudtam úszni, mentem strandolni ingyen. Két évvel később megint volt úszótanfolyam a Fedettben. Jelentkeztem oda is.

Ebben az időszakban alakult ki az a baráti társaságom, amely a mai napig megvan, sajnos már sokan meghaltak. Fogalmam sincs, hogy kezdődött. Elkezdtem egyedül kijárni a Ligetbe, a Varjúkertbe. És lett egy baráti társaság. El nem tudom mondani, hogyan, egyszer csak lett. Csupa magamfajta zsidó gyerek verődött össze, lányok is. Néhányan a Barcsay utcai gimnáziumba jártak [lásd: Madách Imre (Barcsay) Gimnázium]. A lányok többsége az Abonyi utcai Zsidó Gimnáziumba járt. Csak két nevet hadd említsek. Benne volt Ruttkai Iván, Ruttkai Éva testvére [Ruttkai Éva (1927–1986) – színésznő. 1948-tól 1951-ig a Nemzeti Színházban játszott. 1951-től A Magyar Néphadsereg Színházához, a későbbi Vígszínházhoz szerződött, amelynek haláláig tagja maradt. – A szerk.]. Éva is előfordult néha, de ő akkor már sztár volt [Ruttkai Éva  gyermekszínészként kezdte pályáját ötéves korában, Lakner Artúr gyermekszínházában. – A szerk.]. Rusznak hívták őket. Ne a mai fiú–lány kapcsolatra gondoljon, erről szó se volt. Duma, együttlét. Amikor jött a rossz idő, akkor az egész társaságot elhívták a lányos házakhoz. Fölmentünk, a szülők ott voltak, és ott töltöttük a délutánt. Később együtt töltöttük a szilvesztert is.

Ezt a baráti társaságot nagyon szétcincálta a háború és a holokauszt. Sajnos volt, aki nem élte túl, de a társaság a mai napig részben megvan. Rendszeresen összejöttünk kéthetenként a régi Royal szálló presszójában. Most már kevesen vagyunk. Én próbálom a megmaradt barátokat és özvegyeiket összetartani. Többnapos ünnepeken összetelefonálom a társaságot, és régebben beültünk valahova egy ebédre, most már inkább csak egy kávéra egy cukrászdába. Van úgy, hogy heten-nyolcan összejövünk. Most húsvét hétfőn is találkozunk, de csak öten-hatan leszünk. A legjobb barátom még mindig megvan, és vele mindennapos a kapcsolat.

Azon kívül, hogy a Ligetben összeverődtünk, jártunk kirándulni, vagy elmentünk össztáncra egy tánciskolába, vagy kimentünk a Margit-szigetre. Az olvasás nem játszott főszerepet a szabadidőmben. Olvasni főleg később olvastam, amikor már házasember voltam. Akkor nem volt jellemző. Tizenhat-tizenhét éves koromban a szüleimmel bérletem volt a Vígszínházba. Kisebb koromban pedig Lakner bácsi gyerekszínházába [Lakner Artúr, azaz Lakner bácsi Gyermekszínháza – gyermekszínészekből álló társulat – 1926 és 1943 között működött. – A szerk.].

1939-ben elvégeztem a polgárit. Akkor már megvoltak a zsidótörvények [lásd: zsidótörvények Magyarországon]. A szüleimnek eredetileg az volt az elgondolása, hogy valamiféle kereskedő legyek, de akkor már nem lehetett zsidó gyereket fölvenni tanulónak. Apámnak volt egy barátja, akinek szövetkereskedése volt a Deák téren, és apám elintézte, hogy odakerüljek. De csak kifutónak. Ez egy évig tartott. Az üzletbe bejártak a szabók, megismertem ott mestereket, és az egyik fiatal mester 1940-ben odavett szabóinasnak. Újhegyi Józsefnek hívták, és én voltam az első inasa. Fontos hozzátennem, hogy zsidó felesége volt. A mestere lányát vette el feleségül. Három évig keményen tanultam a szakmát, megszereztem a segédlevelet, és egészen 1944-ig ott dolgoztam, amíg be nem hívtak munkaszolgálatra.

Néhány szóban visszaemlékeznék a rosszemlékű levente-mozgalomra, ami a Horthy-rendszernek igencsak szerves része volt. A levente egy bizonyos előképzés volt a hadsereg részére, alaki, fizikális és egyéb előképzés, ami nekem a polgáriban kezdődött, aztán folytatódott, amikor inas voltam három évig. Hetenként kétszer kellett járni ezekre a foglalkozásokra. Hol tornateremben, hol valahol szabadban tartották. Amikor a polgáriba jártam, akkor a mi iskolánk tornatermében, amikor már inas voltam, akkor valamelyik iskola tornatermében. Itt elég keményen foglalkoztak a fiatalokkal. Ahogy haladtak az évek, külön zsidó leventeegységeket alakítottak. Amekkora volt az igazolvány, akkora ZS betűt pecsételtek rá a tetejére. Ezt magával kellett hordania az embernek. A kornak megfelelő zsidógyűlölő, zsidógyötrő és megalázó kiképzéseket tartottak, ahol büntetés, kúszás, feküdj–föl és mindenféle kiszúrás volt. Jártam a rendes leventére is, és jártam a zsidóra. Gyökeres volt a különbség a kettő között. A zsidó század kimondottan a zsidó fiatalok megalázására, gyötrésére koncentrált. Aki nem ment el, rendőrrel állították elő. Ott nem lehetett lógni. A leventeoktatók sűrűn változtak, és az utolsó időben egy Baritz nevű leventeoktató volt, egy emberevő, fasiszta szemét, aki minden létezőt megtett a zsidó fiatalok gyötrése, összetörése  és megalázása érdekében. Ezt csak azért mondom el, mert ez a Baritz később valamilyen nyilasvezér lett, és 1945 után felakasztották.

Egy-egy foglalkozás két órát tartott. Semmi átöltözés. Odamentünk, és abban a ruhában, amiben voltunk. A rendes polgári ruhánkban kúsztunk, feküdj–föl, a ruhánk koszos lett vagy vizes lett, aztán ebben mentünk haza. Ez az egész a zsidóüldözés része volt.

1944. március tizenkilencedikén, vasárnap otthon voltam a szüleimmel hármasban, amikor tudomást szereztem a német megszállásról. Apám és anyám nagyon letört hangulatban volt. Én otthon még mindig gyereknek számítottam, és akkor nem volt szokás, hogy megbeszéljék velem a dolgokat. Addigra apámnak már három öccsét is elvitték munkaszolgálatra, mind Ukrajnába került, és mind meg is halt ott. A németek bevonulásakor én voltam tizenkilenc éves, édesapám ötvenkettő. Számítottunk rá, hogy be kell vonulni munkaszolgálatra. A szüleim beszereztek dolgokat: hátizsákot, cipőt, viharkabátot meg minden, hogyha édesapámat behívják, legyen. Erre 1944 áprilisában vagy májusában engem hívtak be. Később az édesapámat is behívták munkaszolgálatra, még a nyár közepén. Akkor nem voltam itthon, úgyhogy nem tudom, hova került. Aztán jöttek az összeköltözések csillagos házakba. Édesanyám, akkor már egyedül, a Kertész utca 35-be költözött, ahol apai nagymamán élt Sári lányával. Ez csillagos ház volt. Aztán szereztek védlevelet, és védett házba költöztek, a Kertész utca 47-be. Akkor Nagyatádi Szabó utcának hívták. Itt történt az, amit szintén csak utólag tudtam összerakni: bejöttek a védett házba ilyen nyilas suhancok, persze értékeket, ékszert próbáltak keresni, utána a védett ház apraját-nagyját, asszonyokat, időseket, gyerekeket kihajtották a Duna-partra, és a Dunába lőtték őket. Ez december végén volt, nem tudok pontos napot. Édesanyámmal együtt a Dunába lőtték a hetvenhét éves nagymamámat is, és Sári nagynénémet is. Édesanyám akkor negyvenöt éves volt. 

Édesapámat a munkaszolgálatból felhozták az Albrecht laktanyába. Ott összeállítottak egy csoportot, és irány a József pályaudvar [Józsefvárosi pályaudvar] vagonba, és deportálták [1944. október második felében a magyar hatóságok úgy döntöttek, hogy a megmaradt munkaszolgálatos századokat nyugat-magyarországi erődítmények építésére vezénylik, a Hegyeshalom–Sopron–Kőszeg vonalra. Sokukat gyalogmenetben hajtották az országhatár felé, a többséget azonban a Józsefvárosi pályaudvaron bevagonírozták a vidéki deportálásokra emlékeztető körülmények között. „A németeknek végül átadott zsidó munkaszolgálatosok létszámát 50 000 főre becsülik. Sorsuk alig különbözött a leghírhedtebb koncentrációs táborokba zárt zsidókéitól. A Vörös Hadsereg közeledtével a nyilasok és SS-beli szövetségeseik  … a munkaszolgálatosok százait gyilkolták meg.” Végül sokan a mauthauseni és a günskircheni táborokban kötöttek ki. Lásd: Randolph L. Braham: A magyar Holokaust, Budapest, Gondolat/Wilmington, Blackburn Int. Inc., é. n. /1988/. – A szerk.]. Soha nem jött vissza. Azt se tudom, hol halt meg. Anyai nagymamám igen idős és beteg volt, gettóba került, és nem is élte túl. Édesanyám Erzsi húga Ravensbrückbe került, túlélte, és hazajött.

Ez a család 1940-ben huszonkilenc tagú volt, ebből tizennégyen maradtunk meg. Főleg az unokatestvéreim maradtak meg.

Tizenkilenc éves koromban megkaptam a behívót Nagykátára [Nagykátán hírhedt kiegészítő parancsnokság volt, Muray (Metzl) Lipót alezredes vezényletével. Korábban 10-12 munkaszolgálatos századot küldtek innen Ukrajnába. A századok parancsnokait azzal indították útnak, hogy „ne merészeljenek egyetlenegy embert se visszahozni, mert a rájuk bízottak kivétel nélkül az állam ellenségei” (Randolph L. Braham: A magyar Holocaust, Budapest, Gondolat/Wilmington, Blackburn International Inc., é. n. /1988/). Lásd még: munkaszolgálat (musz). – A szerk.]. Én már akkor is rendszeresen úsztam a saját passziómra, méghozzá elég jól és elég sokat. Ezzel csak azt akarom mondani, hogy elég jó kondícióban voltam. Nagykátán megalakították a századot, ez volt a 101/3231-es munkásszázad. Itt csupa teljesen egykorú fiú volt. Nem mindenki tudott magának fölszerelést venni meg bakancsot, tehát voltak nagyon rosszul eleresztett gyerekek is. Jócskán voltak ismerőseim, régi barátaim, akikkel egy kerületben laktunk, együtt jártunk leventére. Egy jó társaság volt. Külön meg kell említeni két gyerekkori barátomat, akivel együtt voltam, az egyik Hajdú Frédi, pontosabban Herstein [Korábban Herschman néven említette. – A szerk.] Frédi barátom, akivel közel laktunk egymáshoz, ő is H betűs, én is H betűs, és a munkaszolgálatban is végig együtt voltunk. Testi-lelki jó barát volt azelőtt is, azután is. A másik Mezei Gyuri barátom, aki még most is barátom. A század egy olyan honvédségi alakulat mellé volt beosztva, amelyik lebombázott pályaudvarokat hozott rendbe. Dolgoztunk Szolnokon, dolgoztunk Szegeden, Baján, a végén a visszavonulás során a Dunántúlon is, Bátaszék környékén.

Ez a munkásszázad szerencsésnek mondható. A századparancsnokunk egy jóságos kántortanító bácsi volt Péteriből. Egy hadnagy, ősz hajú, idős bácsi. A helyettese egy hadapród őrmester volt, aki a Vízművek mérnöke volt, és akire rá lehet mondani, hogy igazi úriember. Rajtuk állt vagy bukott a sorsunk. Természetesen kemények voltak, és dirigáltak, de úgy vigyáztak ránk, mint a gyerekeikre. Olyan géhás gondoskodott az ellátásunkról, aki becsületes volt, úgyhogy az étkezésünk, az ellátásunk meg volt oldva. Ezzel nem azt akarom mondani, hogy hallatlan jó dolgunk volt. Hol vagonban laktunk, hol beszállásoltak valami vendéglőfélébe, kegyetlenül kellett dolgoznunk. Egyszer kaptam egy akkora frászt egy MÁV munkavezetőtől, mert nem jól emeltem a síneket. Legszívesebben visszaadtam volna, de ez akkor nem működött. Voltak keretlegények. Mind ilyen idős bácsikák. Ez 1944 közepe, aki élt, mozgott, az már a fronton volt. Szóval ez a munkaszolgálat ilyen volt, lehetett volna hatszor rosszabb is.

A visszavonulás során gyalog mentünk Szegedről Bajára. Egy ideig ott voltunk Baján, aztán Bátaszék, onnan egy Mórágy nevű község, ott tudtak elszállásolni. A bajai hidat felrobbantották, és onnan Bátaszékig a síneket szedették föl velünk, nehogy utánunk tudjanak jönni. Kemény munka volt. A síneket és a talpfákat felszedni, vagonba rakni, Mórágyon lerakni. Mindez civil ruhában, nem adtak semmit. Így is vonultunk be. Sárga karszalag az első perctől kezdve. A nyilas puccs [lásd: nyilas hatalomátvétel] Baján ért minket, egy fatelepen voltunk elszállásolva. Először volt a Horthy-proklamáció, azt hittük, hogy felszabadultunk. A keretlegények velünk együtt örültek, hogy vége mindennek. Másnap egy groteszk helyzet: a munkásszázadot föleskették a Szálasi-kormányra. A századparancsnok és a helyettese nem nyilvánított véleményt, tették a dolgukat, vigyáztak ránk.

A folytatás már keményebb volt. December elején megérkezett Mórágyra a svéd védlevelem. Nem csak nekem, olyan hatan lehettünk. Hatunkat egy menetcsoportba állítottak egy keretlegénnyel, és irány Pest, az Albrecht laktanyába. Az ott maradt munkaszolgálatos barátaimat pár nap múlva utolérték a szovjet csapatok, és felszabadultak. Mi pedig Pestre jöttünk. Itt aztán ötödikén reggel összeállították az egész társaságot, aki a mi körletünkben volt, fegyveres kíséret, irány a Józsefvárosi pályaudvar. Ott bevagoníroztak. Ránk zárták, drót az ablakon, zsúfolt vagon, és elindítottak a koncentrációs táborba. Csendőrök vittek a határig, a határnál átvett minket egy német őrség. Ez az út öt vagy hat napig tartott. A vagonban körülbelül hatvan ember volt. Az ember evett, ha volt mit, ivott, ha volt mit, végezte a dolgát, ahogy tudta. Egyszer a határon, miután a németek átvettek, kiengedték egy mezőre a társaságot, hogy végezze el a dolgát. És kétszer volt az, hogy kulacsokkal valaki leszállhatott vizet venni. Egyik nap láttuk, hogy egy magas pályán megyünk át, és volt köztünk, aki tudta, hogy ez már Berlin. Aztán megérkeztünk a Berlintől északra lévő oranienburgi koncentrációs táborba [lásd: Sachsenhausen – Oranienburg].

Itt ugyanaz, ami már közismert: jöttek az SS-ek kutyákkal, botokkal, és hajtották ki a társaságot a vagonból. Sorakozó. Itt már vegyes társaság volt, voltak idősebbek is. Behajtották a társaságot az oranienburgi koncentrációs tábor kapuján. Itt tapasztaltam először, hogy a foglyokból micsoda szervezett csapatot működtettek. Innentől kezdve jóformán csak erre kijelölt foglyok foglalkoztak velünk. Odahajtottak egy fürdőhöz, szerencsére ott tényleg víz jött, és nem gáz. Anyaszült meztelenre levetkőzni, egy rövid fürdő, a másik oldalon kihajtottak anyaszült meztelenül és vizesen, nem volt törülköző. Adtak rongy ruhákat és facipőt vászon felsőrésszel. Itt egy szintén foglyokból álló csapat lenyírta a szőröket mindenhol, a fejet kopaszra, aztán nullásgéppel még egy csíkot a fej közepére. Tintaceruzával ráírták a karomra, hogy 108428. Akkor már, úgy látszik, nem tudtak tetoválni [Tetoválás csak az auschwitzi munkatáborban volt. – A szerk.]. Aztán ezt a társaságot behajtották egy barakkba.

Ahogy utólag megtudtam, ez egy elosztó láger volt. Itt egy vagy két éjszakát töltöttünk, és máris vittek tovább nyitott vagonokban decemberben. Két napig tartott az út, Ohldorfba. Ez Thüringiában van. Már a vagonban sokat meghaltak. Ez az Ohldorf egy munkaláger volt, itt töltöttem négy és fél hónapot [A lágerhierarchiában Ohldorf a neuengammei koncentrációs tábor egyik altábora volt, maga Neuengamme pedig létesítésétől, 1938 decemberétől 1940 júniusáig a sachsenhauseni koncentrációs tábor altábora volt. – A szerk.].

Emeletes priccsek voltak, ketten voltunk egy priccsen. A társam egy értelmiségi ember volt, nálam idősebb, nagyon rövid idő alatt meghalt. Ez egy kemény láger volt SS-ekkel, kápókkal. Minden reggel az appell, sorakozás ötös sorokban, létszámellenőrzés. Hidegben. Az borzalmas volt. Órákig tartott, amíg az SS-ek végigszámolták, hogy egyezik-e a létszám. Az emberek összecsuklottak, ott haltak meg. Reggelente nyolc ember kapott egy szögletes, fűrészporos kenyeret és egy csomag margarinfélét, és azt mi magunk szétmértük. A régebbieknek már voltak erre eszközeik. Mindenkinek jutott egy kis kocka kenyér és egy csík margarin, amit mindenki azonnal megevett. Utána összeállították a munkacsoportokat. Ez azt jelentette, hogy a kápók vezetésével, SS őrséggel ötös sorokban ki a kapun, és dolgozni. Volt földmunka, volt olyan, hogy kövekkel kellett egy út alapját csinálni, vagy az erdőben a kivágott fák gyökerét kiásni.

Belekerültem egy olyan csoportba, amely néhány napon át a közelben lévő kőbányában dolgozott. Az borzalmas volt. Talicskázás, ásás. Megrakni a talicskát kövekkel, és le ezeken a lejtős utakon. Vagy bírta valaki, vagy nem. Volt olyan szerencsém, hogy amikor ezek a munkacsoportok összeálltak, talán ötször is belekerültem egy olyanba, amelyik egy faüzembe, egy kis műhelybe ment dolgozni. Ez a kőbányához képest a Kánaán volt. Itt meleg volt, nem ütöttek, csináltuk a munkát, és nem kellett belehalni. Még az is előfordult, hogy egy kis kenyeret adtak. Megtörtént, hogy kint az utcán egy német asszony elejtett egy-két cigarettát, és továbbment.

Amikor kiderült, hogy szabó vagyok, a német blokkparancsnok az appell után elvitt varrni. Először meg kellett mosnom a kezemet, és meg kellett melegítenem. Itt jutott nekem egy tányér levessel több. De ez csak két nap volt.

A munka zöme földmunka volt. A nap végén megint ötös sorokban bevonulni, és be a barakkba, és este kaptunk egy tányér levest. Volt egy szobaparancsnok, ő osztotta el, és az a kiéhezett, kifáradt, kifagyott tömeg kapott egy tányér levest, ami még az éhenhaláshoz is kevés volt.

Egyik nap valahogy híre jött, hogy gyengélkedőre lehet jelentkezni. Világosan láttam, hogy a kivonulást, a földmunkát, a kőbányát, az appellt nem bírom sokáig. Jelentkeztem erre a gyengélkedőre. Ott szintén priccsek, a körülmények borzalmasak, de nem kellett végigállnom az appellt, nem kellett kivonulnom munkára. Az ennivaló ugyanaz volt.

Két tábor volt Ohldorfban, egy felső és egy alsó, és a felsőt valamilyen okból ki kellett üríteni. Az összes embert összeszedték, és lehajtották a másik táborba, ami egy félórányira volt. Amikor kimentünk a felső tábor kapuján, láttam a hullákat a kerítésen kívül felstószolva, mint a farakás, egy sor így, egy sor keresztbe. Az alsó táborban behajtottak minket egy hosszú épületbe, ami istálló lehetett. Volt valami szalma, abban a pillanatban tetvesek lettünk. Itt, a lenti táborban hasonlóképp ment tovább az élet.

Utólag tudom kikövetkeztetni, hogy már közeledhettek a szovjet csapatok, és az SS elhatározta ennek a tábornak a teljes kiürítését. Mint utólag megtudtam, Buchenwald volt az úti cél. Ez egy igazi halálmenet volt. Mielőtt elindultunk, adtak egy darab kenyeret és margarint, majd kihajtották ezt a néhány ezer embert. Már teljesen elcsigázott, alig élő, rongyokba burkolt társaság volt. Gyalogmenet. Aki nem bírta, azt az SS-ek kirángatták az árok mellé, és tarkón lőtték. Éjszakázás egy sáros mezőn. A második nap megérkeztünk Weimarba, és végighajtottak bennünket Weimar kellős közepén. Úgy gondolom, azért nem kerülték el a várost, mert már nagyon közel lehettek a szovjet csapatok. A német lakosság kijött ezt a borzalmas menetet nézni, és bizony hoztak ki vödörben vizet. Én találtam egy rozsdás szardíniásdobozt, azzal tudtam vizet inni Weimar közepén. Az SS-ek már nem zavarták el ezeket a vödrös asszonyokat. Innen nyolc kilométerre volt a buchenwaldi koncentrációs tábor. Egy enyhén emelkedő út visz föl nyolc kilométert. Ezt már nem bírták az emberek. Megállás nélkül ropogtak a fegyverek, aki nem tudott menni, tarkón lőtték. Az utat tarkón lőtt hullák borították. A Ohldorfból elindult embereknek jó, ha harmada érkezett meg Buchenwaldba.

Be a táborba. Annyira tele volt, hogy már nem tudták, hova tegyenek. Egy asztalosműhelybe hajtottak minket. Ott voltunk talán két napig, innét megint tovább kísérték a társulatot. Utólag tudom, hogy ezt a tábort úgy ürítették ki, hogy egyes csoportokat kihajtottak a Buchenwald körüli erdőkbe, és ott agyonlőtték őket. A mi csoportunkat továbbhajtották. SS kísérettel mentünk tovább. Ez már nem volt nagy csoport. Létszámot nem tudok mondani, száz-kétszáz ember lehetett. Valahol egy nagy kondérban egy asszony krumplit főzött, és kaptunk egy-egy szem krumplit. Ez óriási volt. Rémlik valami éjszakázás egy pajtában. Aztán megint továbbhajtottak, és megint be egy városon kívül eső tanyának a pajtájába. Itt lerogytam, és már csak négykézláb tudtam menni. Ez nem este volt, hanem napközben, délfelé. Egyszer csak észrevettük, hogy eltűntek az SS-ek. A pajta mellett volt egy út, és ott megjelent két amerikai felderítő katona. Elmondani nem tudom azt az érzést, amikor megláttuk őket. Én már nem tudtam felállni, csak láttam messziről, és emlékszem, azt kiabáltam, Amerika, Amerika. Volt valami konzervdoboz a zsebükben, azt odanyomták valakinek, azt hiszem, keksz volt benne. Fölszabadultam. Utólag tudom, hogy április huszonharmadika volt.

Kicsit később, talán kora délután, előkerült a tanya gazdája, egy öreg bácsika. Volt egy hosszú kocsi, az öreg felültetett erre a kocsira, bevitt minket Neuburgba, ahol már volt egy működő kórház, ami eredetileg iskolaépület volt. Még a németek hozták létre. Ott letett minket a kocsiról. Engem valahogy bevittek az előcsarnokba, és egy oszlop mellett leültem a földre. Nagyon korrekt német ápolónők voltak ott. Valahogy leszedték rólam a rongyokat, és valahogy megfürdettek, valahogy megmértek egy mérlegen, és harmincnyolc kiló voltam. Már nem voltam teljesen magamnál. Befektettek egy ágyba, ahol lepedő volt, párna volt, takaró volt. A második születésnapom árpilis huszonharmadika. Gyógyszert, ennivalót az amerikaiak adtak. Ebben a kórházban is voltak halottak. Itt többhetes ápolás következett, mert alig tudtak összeszedni. Később többedmagammal kitettek egy másik helyre, ahol már nem kellett közvetlen orvosi beavatkozás, és akkor ott voltunk egy ideig. Akkor már le tudtam menni az utcára. Hivatalosan senki nem foglalkozott azzal, hogy valaki hazakerüljön. Aztán a társaságot kihelyezték a környező lakott területekre. Én egy jómódú paraszt emeletes házába kerültem. Az emeleten kaptam egy szobát. A háziaktól kaptam enni, amennyit tudtam, a háziakkal németül beszéltem. Nagyon rendesek voltak, gondoskodtak rólam.

Egy nap odakerült Neuburgba egy csehszlovák teherautó, amelyik vitt valakiket haza. Rádumáltuk a teherautó-sofőrt, hogy jöjjön vissza értünk. Pár nap múlva visszajött. Fölszálltunk erre a nyitott teherautóra, és elindult velünk Prágába. Közben átléptük a zónahatárt, átkerültünk a szovjet zónába [Az 1943. novemberi teheráni konferencián a szövetséges nagyhatalmak (Egyesült Államok, Szovjetunió és Nagy-Britannia) megállapodtak Németország megszállási övezetekre való felosztásáról a nemzetiszocializmus és a német militarizmus szétzúzása céljából, a háború befejezése után. Az 1945 februárjában, Jaltában tartott konferencián kidolgozták a megszállás alapelveit, és külön megszállási övezetet juttattak Franciaországnak (s egyenlő félként bevették a Szövetséges Ellenőrző Bizottságba). Ezzel kialakult a négy megszállási övezet Németország területén. – A szerk.]. Életemben akkor láttam először szovjet katonát. Prágában a Vöröskeresztnél aludtunk, enni kaptunk. Vonatra raktak, irány Pozsony. Ott megint Vöröskereszt, megint szállás, enni adtak. A következő nap megint vonatra, irány Budapest. Megérkeztem augusztus közepén, nem tudom, melyik pályaudvarra. Az apám életben maradásában kevésbé bíztam, hiszen tudtam, hova került, de az édesanyáméban igen. Itt vagyok Pesten, hova induljak? Elindultam a régi lakásunk felé. Találkoztam útközben egy házbéli asszonnyal, aki mondta, hogy ott nincs senki. Fölmentem egy nagynénémhez a Király utcában. Ők meg a tizenkilenc éves lányukat várták haza, aki sohasem jött meg. Megmondták anyám húgának a címét a Kertész utcában, elmentem anyám húgához, aki szintén egymagában volt, mert mindenkije meghalt. Örültünk egymásnak, és akkor tudtam meg, hogy mi történt az édesanyámmal. Valahogy óvatosan megmondták nekem, hogy a Dunába lőtték. Ott aludtam ennél a nagynénémnél, sőt aztán később egy ideig ott is laktam. Akkor két-három hónapig nem voltam magamnál. Nem tudtam, hol vagyok, nem tudtam, mit tegyek. A környezetemben mondták, hogy Joint. Elmentem a Jointhoz, kaptam valami ruhát meg valami készpénzt.

Nem mondom, hogy gazdagok voltunk, de azért volt valamije a családnak. Amikor hazajöttem, a szüleim után az égvilágon semmi nem maradt. Minden nyomtalanul eltűnt. Egy zoknim nem volt. A nulláról kezdtem az életemet. Ez az anyagi része. De nem ez a fontos. Itt maradtam egyedül. Erzsi nagynéném fogadott be. Amikor valahogy magamhoz tértem, megkerestem a régi mesteremet, és elmentem dolgozni mint szabósegéd. Itt dolgoztam egypár évig, aztán ahogy egyre kevesebb lett a munka, elkerültem kisebb mesterekhez.

1947-ben Havasra változtattam a nevemet. Eredetileg édesapám szándéka volt még a háború előtt, és a nevet is ő választotta [lásd: névmagyarosítás].

Hajdú Frédi barátom, aki nagyon tevékeny volt, már 1945-ben a kommunista pártba [lásd: MKP] lépett be. Én főleg apámra emlékezve, aki a Magánalkalmazottak Szakszervezetének volt a tagja, ami ilyen szociáldemokrata irányzatú volt, a szociáldemokrata pártba léptem be [lásd: Magyarországi Szociáldemokrata Párt (MSZDP)], majd az egyesülésnél átkerültem az MDP-be. Mielőtt sor került az egyesülésre, már előzőleg nagyon sokan átléptek a kommunista pártba. Én maradtam továbbra is, mert ezt a radikális kommunista magatartást és tevékenységet nem nagyon szíveltem. Amikor megvolt az egyesülés, én is felülvizsgáló bizottság elé kerültem, de simán átvettek. Ahol laktam, a Kertész utcában, ott volt egy körzeti alapszervezet, és amikor az egyesült párt vezetőséget választott, bekerültek szociáldemokraták is, így én is bekerültem a vezetőségbe.

Az egyesülés előtt a hetedik kerületi szociáldemokrata párt központja a Dohány utca 76-ban volt. Az ottani pártélet egyáltalán nem hasonlított a későbbi kommunista pártéra. Egy csomó fiatal összejött, kialakult egy baráti társaság, szombat este tánc volt, vasárnaponként elmentünk kirándulni hol ide, hol oda. Például Kevélynyeregre csináltunk holdvilágtúrát. Este elindultunk, egész éjjel mentünk, és reggel fent voltunk a kevélynyergi turistaháznál. Sokat voltunk kint Horányban, mert Göd és Horány ilyen munkásmozgalmi hely volt, és a társaságunkban lévő valamivel idősebb fiatalok ismerték, vonzódtak ide. Ez tartott két-három évig. Volt valami szeminárium is, jöttek a pártból vezetők, és ők tartották. Jó kis dumapartik voltak, de erről nincs maradandó emlékem. Szóval az egész inkább egy ifjúsági klubra hasonlított. Foglalkozás szerint teljesen vegyes a társaság. Volt, akinek módja volt 1945 után tovább tanulni, volt, aki dolgozott, volt, aki kulturális területen helyezkedett el. Hajdú Frédi barátom, amikor én szabóinas lettem, ő esztergályosinas lett. De benne mindig erős volt a kulturális érdeklődés, a felé orientálódott, és a Faluszínház szervezője lett [Állami Faluszínház – 1951-ben hozták létre azzal a céllal, hogy a vidéki színházak tájelőadásaiból kimaradó településeken előadásokat tartsanak (kezdetben esztrádműsorok, később színművek szerepeltek repertoárján). Az első előadást 1951. augusztus 20-án tartották (ekkor még:) Dunapentelén. A színház neve 1954-től megszűnéséig, 1978-ig Állami Déryné Színház. A színháznak megindulásától tagja, 1957-től 1965-ig (haláláig) igazgatója volt Ascher  Oszkár. – A szerk.]. Később egy ideig a Magyar Televízió gyártásvezetője volt, minden előképzettség nélkül, csak az érdeklődése vitte oda. Ő különben 1945 után befejezte a gimnáziumot, leérettségizett, aztán estin elvégezte a Közgazdaságtudományi Egyetemet, és utána még a közgazdaságtan doktora címet is megszerezte. Én voltam a tanú az esküvőjén.

Az egyesülés utáni elnökség négytagú elnökség volt, én voltam az egyik. Semmit nem kellett csinálni. Ebben az időben még szabóként dolgoztam, de 1949-ben váratlanul és meglepetésszerűen került sor arra, hogy foglalkozást váltottam. Nagyon keményen nyomták a pártéletet, és az újonnan megválasztott vezetőséget behívták beszélgetni, megismerni a hetedik kerületi pártbizottság káderosztályára. Galgóczi Piroska, egy idősebb hölgy volt a káderosztály vezetője. A beszélgetés arról szólt, hogy mit kell tenni az alapszervezetben. És amikor mentünk el, azt mondja, Havas elvtárs, maradjon csak itt. Én voltam a legfiatalabb. Azt mondja nekem, arra gondoltunk, hogy magát elküldjük katonának. Mondtam, hogy nekem, aki munkaszolgálatos voltam, semmi közöm a katonasághoz. De mi így gondoljuk. Ott akkor nem lehetett ellenkezni. Aztán kaptam az értesítést, hogy jelenjek meg orvosi vizsgálaton. Nem emlékszem a részletekre, a lényeg az, hogy 1949 márciusában elkezdtem a Petőfi Akadémián egy három hónapos tanfolyamot. Ez egy politikai tiszti akadémia volt [Pontos neve: Petőfi Sándor Katonai Politikai Akadémia. – A szerk.]. Három hónap múlva, 1949. július huszonkilencedikén fölavattak katonatisztnek, a néphadsereg főhadnagya lettem. Először Szegedre kerültem, aztán Győrbe. Akkor már voltak politika tisztek, és Szegeden egy idősebb politikai tiszt mellé kerültem [Politikai tiszteket (más  néven: komisszárokat) először az oroszországi polgárháború idején rendszeresítettek a Vörös Hadseregben: a Vörös Hadseregben szolgálatot teljesítő volt cári tisztek mellé kirendelt, politikailag megbízható civil megbízottak voltak. Joguk volt a parancsnok intézkedéseit felülbírálni, vagy akár az illető leváltását kezdeményezni. A poszt állandósult. A komisszár-rendszert 1949-ben meghonosították a Magyar Néphadseregben is, zászlóaljtól felfelé minden egységben volt politikai tiszt a parancsnok politikai ellenőrzésére. 1953-ig az alakulatok társparancsnokai voltak, a hadsereg pártirányításának és pártellenőrzésének végrehajtóiként működtek. 1957 után a politikai tisztekből a parancsnok politikai helyettesei, ill. politikai munkások lettek. – A szerk.]. Aztán hasonló beosztásba Győrbe, Kecskemétre, [Székes]Fehérvárra. Ahol éppen voltam, ott mindig szereztek ilyen albérletet.

Aztán 1950-ben kaptam egy értesítést, hogy a Honvédelmi Minisztériumba tesznek a Szervezési Osztályra. Az egy érdekes munka volt, a legváltozatosabb tevékenységekkel. Rendezvényeket kellett szervezni, tanácskozásokat, gyakorlatokat, díszszemléket. Volt egy díszszemlerendező bizottság, ott éveken keresztül dolgoztam. A minisztériumban olyanokkal voltam együtt, mint Árkus József [Árkus József (1930–1992) – újságíró, humorista, konferanszié. Újságíró-iskolát végzett, különböző lapoknál dolgozott, volt a Rádió rovatvezetője, 1966–75 között a „Népszabadság” munkatársa, 1976-tól a „Ludas Matyi”, 1990-től az „Új Ludas” főszerkesztője. – A szerk.], Megyeri Károly [Megyeri Károly (1927) – 1974-től a Magyar Televízió alelnöke volt, és volt a Magyar Újságírók Országos Szövetségének főtitkára. – A szerk.], Rózsa László, aki később a „Népszabadság” párizsi tudósítója volt. Nógrádi volt a főnök [Nógrádi Sándor (1894–1971) – honvéd-vezérezredes, diplomata. A Tanácsköztársaság idején a Vörös Hadseregben szakaszparancsnok volt. A proletárdiktatúra bukása után Csehszlovákiába emigrált. A húszas évek közepétől a Komintern munkatársa. 1944-ben a moszkvai Kossuth Rádió egyik szerkesztője lett. 1944 májusában a kijevi partizániskola parancsnoka volt, szeptember végétől 8 főnyi egységével Szlovákiában harcolt. 1945 végén iparügyi államtitkár, a „széncsata” egyik fő szervezője volt. 1946-ban az MKP KV agitációs és propagandaosztályának vezetője, majd a miniszterelnökség politikai államtitkára. 1949–56-ban a Magyar Néphadsereg politikai főcsoportfőnöke, 1955. júliustól a honvédelmi miniszter első helyettese volt. 1957-ben az MSZMP agitációs és propagandaosztályának vezetője, 1957–1960 között pekingi és hanoi nagykövet. – A szerk.]. Huszonhét éves koromban már őrnagy lettem.

A fizetésem nagyon gyenge volt. Aki csapatnál volt, az lényegesen többet keresett. Nagyon szolidan kellett élni. Aztán 1950-ben meg is házasodtam, jöttek a gyerekek gyors egymásutánban.

A feleségemmel úgy ismerkedtem meg, hogy 1943-ban a barátaimmal egy vasárnap kimentünk a Palatinusra. Volt egy másod-unokatestvérem, Magda, ő sajnos nem maradt meg. A lánybarátaival volt kint a strandon. Összeismerkedtünk, együtt úsztunk, beszélgettünk, és a végén az egyik lányt, Évát hazakísértem. Ez a kapcsolat megmaradt 1944-ig, moziba jártunk, találkozgattunk, de az események teljesen véget vetettek neki. Aztán 1945 után összetalálkoztam vele. Véletlenül, de ő már üzent nekem egy barátomon keresztül, hogy jó lenne találkozni. Nem foglalkoztam vele, akkor volt másik lányismerősöm. Amikor véletlenül összetalálkoztunk, felelevenedett a dolog. 1950. augusztus huszadikán elmentünk sétahajókázni a Dunán. Kiültünk a hajó legvégére kettesben, dumáltunk, és ott megbeszéltük, hogy házasodjunk össze. Nem volt itt leánykérés, nem úgy volt, hogy elmentem a szülőkhöz, hogy tisztelettel megkérem a lányuk kezét. Decemberben össze is házasodtunk. Az esküvőről nincs mit mondanom, mert nagyon csórik voltunk, úgyhogy, ahogy szoktam mondani, se taxi, se virág.

Amikor összejöttünk, már a minisztériumban dolgoztam, és Erzsi nagynénémnél laktam. Amikor összeházasodtunk, akkor a minisztériumtól kaptam egy társbérletet a Dohány utca 22-ben. A minisztériumban volt egy velem egykorú fiatal tiszt, aki a munkája mellett lakásfelelős is volt. Ő szerezte nekem a lakást. Úgy lett bútorunk, hogy akkor az OTP-kölcsönt árukölcsönnek hívták, és a házasságkötés előtti napon sikerült megvenni azt a bútort, amit végül odahoztak a társbérletbe. Ez a társbérlet egy kétszobás lakásban volt. Az egyik szobában mi laktunk, a másikban egy család, férj, feleség és egy vagy két gyerek. Nem voltak zsidók, és fogalmam sincs, mivel foglalkoztak. A két szobán kívül volt még konyha és fürdőszoba. A konyhában a család élte az életét, a konyhabútor is az övék volt. A konyha közös volt, de úgy közös, hogy az ő konyhájuk volt, és mi megcsinálhattuk, ami kellett. Nem volt semmi beosztás, hogy mikor ki használhatja. Úgy éreztük magunkat, mint egy albérlő, akit megtűrnek egy szobában. De nem bántottak, nem provokáltak, nem kötözködtek. Egy ilyen szerencsétlen társbérleti viszony volt, ami senkinek nem volt jó, se nekik, se nekünk. Elviseltük egymást. Szerencsére nem volt ez egy hosszú időszak, néhány hónap lehetett. Nem tudom, hogy eredetileg kié volt a lakás, az övéké, vagy ők is úgy jöttek oda. Az látszott, hogy ellenükre volt ez a társbérleti helyzet, csak a legszükségesebb mértékben alkalmazkodtak. Se nem ártottak, se nem segítettek, de rossz szemmel nézték, hogy mi ott vagyunk. Szó szerinti konfliktus nem volt, csak mindig szúrós szemmel néztek minket. Nem volt egy leányálom ilyen helyen lakni. Soha nem beszélgettünk, csak ilyen napi dolgokat, hogy menj ki, gyere be vagy takarítani. Annyira ideiglenesnek gondoltam, hogy nem is törekedtünk.

Aztán amikor mondtam ennek a lakásügyekkel foglalkozó Gézának, hogy jön a gyerek, nagyon segítőkész volt. Egyszer csak szólt, hogy lesz valami lakás, megpróbálom nektek elintézni. Ugyanis valakinek, nem tudom, ki volt az, kiutaltak egy kétszobás lakást az Alkotmány utca 5–7-ben, fent az utolsó emeleten, de az a valaki ragaszkodott ahhoz, hogy ő villát kér. Ez a Géza addig ügyeskedett, amíg az Alkotmány utcai lakást nekem adta. Ez egy kimondottan szépnek mondható ház. A lakás a negyedik emeleten volt, két ötször ötös szoba, az egyikből nyílt a másik, konyha, fürdőszoba, arra nem emlékeszem, hogy abban benne volt-e a vécé vagy külön, a konyha mellett egy kisszoba, ami valamikor cselédszoba lehetett, egy nagy hosszú előszoba. Az egyik szobát be tudtuk rendezni és fűteni a cserépkályhával, a másik szobát hosszú ideig egyáltalán nem tudtuk használni. Teljesen üres volt, és arra sem tellett, hogy ott is befűtsünk. A konyhában úgy lett berendezés, hogy létezett egy típuskonyha, és olyat tudtunk venni. Arra emlékszem, hogy kilencszázvalamennyi forint volt. Egy konyhaszekrény, egy konyhaláda, konyhaasztal, két hokedli. Nem emlékszem, mennyi volt a fizetésem, de ennél több. Aztán jóval később a másik szobát úgy tudtuk berendezni, hogy az a gyerekeké lett. Évekig nem volt függöny, mert arra nem tellett.

Később volt egy lakáscsere, mert ez az Alkotmány utcai lakás honvédségi szolgálati lakás volt, és valaki szemet vetett rá. Ezért 1961-ben elcseréltük egy kétszoba-összkomfortos, sötét udvari lakásra a Bacsó Béla utcában. Körülbelül egy évig laktunk itt, amikor újra cseréltünk. Újpesten szanáltak, és egy újpesti Csepelen kapott egy lakást. Azonnal hirdetett, hogy elcserélné. Válaszoltunk, és kiderült, hogy neki megfelel a miénk, és elcseréltük. Így kerültünk Csepelre egy kertes, világos kétszobás, kéterkélyes lakásba. Ez még a nagy lakótelep-építés előtti utolsó pillanatban épült, és téglaépület volt. Itt éltünk több mint harminc évig, a gyerekek itt nevelkedtek. Aztán, amikor a feleségem nagybeteg lett, a kisebbik fiam családjával 1998-ban vettünk Csepelen egy családi házat, és összeköltöztünk. Ebben a házban négy szoba, két fürdőszoba, két vécé, konyha, étkező van, és két garázs tartozik hozzá meg egy nagy udvar.

A feleségem vegyes házasságban született, a papa nem volt zsidó. Ő rendes katona volt a második világháborúban. A feleségem az édesanyjával hamis papírokkal bujkált. A papa, Tóth Nándor egy életrevaló ember volt, hol ezzel, hol azzal foglalkozott. Járt vásárra, ha úgy alakult, volt, amikor egy szenespincéje volt egy alkalmazottal, volt, amikor sör kiszállításával, eladásával foglalkozott. A mama zömmel otthon volt. Ismertem a Tóth nagymamát is. Egy hallatlan jószívű asszony volt, nagyon szerette az unokáját, és szerintem ő cigány lehetett. Soha nem kérdeztem, de bennem magamban igenis fölmerült. Soha egyetlen szó sem esett erről, még a feleségemmel sem. Szerény, polgári módban éltek, gondtalanul, de nem bőségben.

A feleségem annak idején elkezdett járni polgáriba, de csak kettőt fejezett be. Amikor megismerkedtünk, már dolgozott. A tanult szakmája női szabó. Ebben a szakmában dolgozott. Először mesternél, később szövetkezetben [A ruházati ipar átszervezésével az egyedi szabóságok és szalonok száma a korábbi töredékére csökkent: a Magánkisipari adattár 1938–1971 (KSH, Budapest, 1972) adatai szerint az államosítás, valamint a kisipari termelőszövetkezetek szervezése következtében a textilruházati iparban 1948-ban dolgozó 57 384 iparosból 1953-ra mindössze 9433 maradt. Lásd még: kisipari szövetkezet. – A szerk.]. Amikor jöttek a gyerekek, egymás után a három fiú, még csak hat hét szülési szabadság volt. Amikor a harmadik is megszületett, el kellett dönteni, hogy a gyerekek nevelése mindennél fontosabb, és öt évig otthon maradt. Azért öt évet, mert tudtuk, hogy utána megszakad a nyugdíjjogosultság folytonossága. Ez anyagilag elég megterhelő volt. Az öt év letelte előtt négyórásként elhelyezkedett egy szabószövetkezetben. Egy idő múlva egy ismerőse révén bekerült a Belkereskedelmi Szállítási Vállalathoz. Először kisegítőként a melegítőkonyha tálalójába. Ez pont jó volt, mert négy óra, utána nyomás haza. Aztán egy idő múlva, amikor a gyerekek már nagyobbak lettek, nyolcórás munkája lett a pénzügyi osztályon az inkasszónál. És állandóan voltak problémák. Hol bankkal, hol vállalattal. És akkor volt ott egy nagyon képzett vezető, és mondta, hogy Évikém, ugye elintézed. A feleségem boldogan otthagyta az irodát, kiment a városba, el a bankhoz vagy valamelyik vállalathoz, közben megvette a maga harisnyáját, végigjárta a Körutat. Előtte nem volt lehetetlen, úgyhogy ilyen mindenes lett. Amit rábíztak, azt elintézte. Nagyon nagyra becsülték, szerették a kollégák, onnan ment nyugdíjba ötvenöt éves korában. Olyan búcsúztatót tartottak neki, hogy rám telefonált, hogy menjek érte kocsival, mert nem tudja a sok ajándékot hazahozni. Kapott egy Kiváló Dolgozó jelvényt, az utolsó időben fölmentették a munkavégzés alól, kapott egy nagyon szép levelet a vállalat igazgatójától, amiben megköszönte a munkáját, jó egészséget kívánt.

Visszatérve az én sorsomra. 1954-ig voltam a minisztérium Szervezési Osztályán, és akkor az úgynevezett HM-közvetlen csapatok politikai osztályára kerültem osztályvezetőnek. Ezt a munkát nem tudtam ellátni. Én nem voltam egy jól képzett katona, inkább ilyen szervezési dolgokat tudtam sikerrel intézni. Itt nem értettem a dolgokat, nem tudtam, hogy a legkülönbözőbb intézmények, intézetek hova tartoznak. Tudtam, hogy nekem ez nem megy. A Petőfi Akadémiának volt egy hároméves főiskolai tagozata, ahol lehetett nappali tagozatra jelentkezni, és volt levelező tagozata is. 1955-ben jelentkeztem a nappali tagozatra, mert nem akartam három évig munka mellett. Itt nem volt felvételi, megkaptam az értesítést, hogy fölvettek, ekkor és ekkor jelenjek ott meg. A fizetést közben kaptam, és akkor végre már jó volt a fizetésem. Nagyon keményen kellett tanulnom, mert a valamikor szerzett négy polgárim nem ért sokat. Az első évben nem sok honvédségi ismeret volt, hanem általános műveltségi tárgyak. Olyan irodalomtanárunk volt, hogy le a kalappal. Volt gazdasági földrajz, orosz nyelv, többségében közismereti tárgyak voltak. Volt rendes honvédségi kiképzés, de csak alapfokon. Volt nyári táborozás Pásztó környékén. Más intézményektől eltérően, itt ősszel voltak az éves vizsgák, de már nem vizsgáztam, mert közbejött 1956. október huszonharmadika [lásd: 1956-os forradalom]. Éppen vizsgaidőszak volt, oktatás már nem volt, és mivel otthon a sok gyerek, bejártam az akadémiára tanulni. Az akadémia a Szilágyi Erzsébet fasorban volt. Október huszonharmadikán is bent voltam. Nem tudtuk pontosan, hogy mi történik, mi van a városban. Egyszer csak délután összeszedték, akik bent voltak az akadémián, teherautóra tettek minket, és bevittek a Rádióba. Azt se tudtuk, hogy mi van, csak láttuk, hogy valami zűr van. Azt az éjszakát bent töltöttük a Rádióban. Volt a zsebemben egy pisztoly és tizennégy lőszer. Azt úgy hoztam ki, ahogy bevittem, én nem tudok emberre lőni [Ennek a kissé furcsa helyzetnek – a Magyar Rádió védelmére kirendelt katonák a zsebükben viselik a fegyverüket, mégpedig egy pisztolyt – van némi „története”: az „Új Honvédségi Szemle” 2006. évi 12. számában olvashatók az alábbiak: „1956. október 23-án 17 órakor Pesti Endre ezredes (ő volt az akadémia parancsnoka – a szerk.) összetartást rendelt el az akadémián tartózkodó személyi állomány számára. Az esti órákban Bata István vezérezredes, honvédelmi miniszter felhívta Pesti ezredest, s … megkérdezte, hogy számíthat-e az akadémiára. A válasz igenlő volt. Így nemsokára megérkezett a parancs a Honvédelmi Minisztériumból, hogy a Petőfi Akadémia állományából szuronyos puskával, 40-40 lőszerrel rendeljen ki 150 főt a Magyar Rádió védelmének megerősítésére; a rend helyreállításának, valamint a Gerő-beszéd megtartásának a biztosítására. A honvédelmi miniszter határozott parancsot adott az akadémia parancsnokának, miszerint a »népre lőni nem szabad!«. … A Múzeum körút és a Bródy Sándor utca sarkán hatalmas, ellenséges indulatú tömegbe ütköztek. … A fegyverhasználat tilalmára való tekintettel kénytelenek voltak visszatérni az akadémiára. … Amikor ezen incidensről jelentettek a Honvédelmi Minisztériumnak és a vezérkari főnöknek, újabb határozott utasítást kaptak a feladat végrehajtására, fenntartva a »népre lőni nem szabad« parancsot. Ezt a hatalmas ellentmondást a csoport úgy próbálta feloldani, hogy zsebekbe rejtett pisztolyokkal, könnyfakasztó és kézigránátokkal, nemzeti színű zászló alatt, 48-as dalokat énekelve közelítették meg ismét a Magyar Rádió épületét” (Szabó Miklós: A katonai akadémiák a forradalomban). – A szerk.]. Amikor a tüntetők vagy forradalmárok, nevezze, ahogy akarja, bejöttek, velünk, akik a magyar honvédség [akkor: Magyar Néphadsereg] egyenruhájában voltunk, a kutya nem törődött. Az államvédelmiseket [lásd: ÁVH] azokat előszedték. Hazamentem. Másnap reggel bementem az akadémiára, és az egész időt végig ott töltöttem. Volt egy parancsnok, Pesti Endre ezredes, aki úgy vigyázott erre a társaságra, hogy ki se engedett senkit. Ott belülről támasztottuk a kerítést. Kívülről se akart senki bejönni. Egy ideig tudtam hazatelefonálni, az Alkotmány utcai lakásban már volt telefonunk [Ez ritka dolog volt: Budapesten még 10 évvel később, 1965-ben is csak 127 100  magán telefonállomás volt fölszerelve, 1000 lakosra durván 70 főállomás jutott. – A szerk.]. Aztán kikapcsolták a telefonokat. November negyedike után, talán ötödikén a parancsnok mondta, hogy most mindenki menjen haza. Otthon voltam egy darabig teljes tájékozatlanságban, azt sem tudtam, mi történik körülöttem. Egy hétre rá volt egy rádiófelhívás, hogy a honvédség kéri a tiszteket, hogy jelentkezzenek a csapatoknál. Bementem az akadémiára. Összegyűltünk egy nagyteremben, és az akadémia parancsnoka azt mondta, hogy nincs tovább oktatás, nem lesz vizsga. Ebben az országban rendet kell csinálni, be lehet lépni a karhatalomhoz [A karhatalmi ezredeket („pufajkásokat”) 1956 novemberében hozta létre az új rendszer. (Nevük onnan ered, hogy egyenruha híján „pufajkát”, orosz mintára gyártott vattakabátot viseltek.) A szovjet hadsereg segítőjeként részt vettek a forradalom leverésében és a Kádár-diktatúra megszilárdításában. Az új karhatalom fő erejét a megalakuló Kádár-kormány hadügyminisztériuma, később a belügyminisztérium által fölállított reguláris csapatok, a „Forradalmi Karhatalmi Ezredek” képezték. A karhatalom megszervezésére főképp azért volt szükség, mert a Magyar Néphadsereg erői általában nem vagy csak vonakodva álltak a Kádár-kormány mellé. A karhatalom több olyan akcióban vett részt Budapesten és vidéken (Egerben, Miskolcon, Pécsett, Salgótarjánban, Gyomán, Tatabányán és Zalaegerszegen), amely sok civil áldozattal járt. A karhatalmat 1957. április 30-án oszlatta föl több átszervezés után az Elnöki Tanács, de valójában az év végéig még működött. A Forradalmi Honvéd Tiszti Ezred, amelyet a budapesti karhatalmi ezredekből hoztak létre, 1957. december 20-ig működött (http://hu.wikipedia.org/wiki/). – A szerk.], de aki nem akar, az leszerelhet [„A Petőfi Akadémián november 13-án Pesti Endre ezredes parancsnoksága alatt 10 századdal, 1050 fővel megalakult a 3. karhatalmi ezred” (Szabó Miklós, id. mű). – A szerk.]. Én az első pillanatban elhatároztam, hogy nem leszek karhatalmista. Bejelentettem, és pár nap múlva be kellett menni a leszerelés formaságait elintézni. Ez olyan november tizenötödike körül lehetett.

Elhatároztam, hogy visszamegyek a szakmámba, és azt az életben többet el nem hagyom. Vettem a telefonkönyvet, néztem az Sz betűnél a szabóságot, és találtam olyat, hogy Szabók Minőségi Szövetkezete. Később Elegancia Szövetkezet lett a neve. Odamentem, jó napot kívánok, szabó vagyok, ide szeretnék jönni. Jó, másnap reggel jöjjek be dolgozni. Harminc évet ledolgoztam ott. A varróasztalnál kezdtem, aztán elvégeztem egy szabásztanfolyamot. Akkor egyre több részleg nyílt, és egy idős szabász mellett lettem szabász. Aztán a szabászoknak szerveztek továbbképzést, magasabb szinten. Azt is végigcsináltam. Elég jó szakember lettem. Amikor az idős szabász elment nyugdíjba, én lettem ott a vezető szabász, és ez a részleg nagyon kinőtte magát, a szövetkezet egyik legnagyobb részlege lett. Nagyon megbecsültek a vevők, a vezetők, és ez anyagiakban is meglátszott. Ez életemnek egy felfelé ívelő szakasza volt. Hívtak az OKISZ-ba, hogy menjek be dolgozni, de nem voltam hajlandó a szakmát otthagyni. Sok bolt volt, a miénk a Tanács körúton volt. Szervezetileg úgy nézett ki, hogy volt az üzletvezető az íróasztalnál, neki volt egy segítsége. Aztán volt a vezető szabász. Én olyan szabász voltam, aki a végén már ruhát sem szabott, mert beosztott szabászok dolgoztak. Én a vevőkkel foglalkoztam, próba, átadás. Színészek jártak oda, diplomaták, sportolók, csináltam a hajózásnak, pilótáknak egyenruhát, formaruhát az olimpiai csapatnak. Például bejött egy vevő, és én vidéken voltam. Havas úr nincs itt? Nincs. Jó, akkor bejövök majd holnap. Vagy Ausztráliából telefonált a vevő, hogy Havas úr, ekkor és ekkor érkezem, számítson rám. Vagy Fiuméból hazatelefonált egy vevő, a MAHART ottani kirendeltségének vezetője, hogy Havas úr, megvan magánál a méretem, mire jövök, egy ruha legyen próbára készen. Vagy bejött valaki tolmáccsal, hogy neki tengerészzakó kellene. Mondom, jó, megcsináljuk. Aztán rendelt még három öltönyt. Megkérdeztem a tolmácstól, hogy ki ez az illető. Ő volt a szíriai nagykövet, aki Cambridge-ben végzett, és nem nézett ki arabnak.

Azok kedvéért, akik nem ismerik ezt a már nem létező szabóvilágot, el kell mondanom, hogy amikor én tanuló voltam, az volt a szokás, hogy a vevők a szabásznak mindig adtak egy kis borravalót. Ez tovább élt a háború után, és az a vevőkör, amelyik engem nagyon becsült, azt mondta, hogy Havas úr, nagyon köszönöm, és valamit odanyomott. Miközben én jól kereső ember voltam a szövetkezetben, ez a borravaló egy teljes második fizetést tett ki. Amikor jött évvége, karácsony, a körülöttem dolgozóknak szép csomagot állítottam össze, amiben boríték is volt. Így töltöttem el az időt, és hatvanéves koromban nyugdíjba mentem.

A párttagságom 1956-ben megszűnt, és amikor a szövetkezetben megalakult az MSZMP, beléptem, és végig ott voltam. Funkcióm nem volt, nem csináltam semmi különöset. Aztán amikor nyugdíjas lettem, átjelentettek a lakóhelyi szervezetbe. Ott voltam 1989-ig. Az MSZP-be már nem léptem be.

Amikor a gyerekek nagyobbak voltak, jártunk kirándulni a Budai hegyekbe. Jártunk strandra. Amikor az anyagi körülményeink is javultak, akkor lett a Vígszínházba bérletünk, és ez hosszú évekig megvolt. A gyerekkoromban is volt vígszínházi bérletünk, és ez most visszatért. A gyerekek a maguk korának megfelelő társaságba jártak, az Ifjúsági Parkba [Ifjúsági Park  (eredeti nevén: Ifjúsági  Művelődési Park) – legendás szórakozóhely volt a hatvanas-hetvenes években, a Várdomb oldalán elhelyezkedő Várkert-bazár egy részén működött. (A Várkert-bazár épületegyüttesét a 19. század 70-es éveiben építette Ybl Miklós tervei szerint a Fővárosi Közmunkatanács. Ma a világörökség része.) A Budapesti KISZ-bizottság ötlete nyomán alakították ki itt a főváros első és sokáig egyetlen szabadtéri ifjúsági szórakozóhelyét. A park 1961. augusztus 20-án nyitott. „Öt forint volt a belépőjegy, s már akkor kialakította a park igazgatósága a később oly sok konfliktus és ellenállás forrásává vált megjelenési egyenruházatot: fiúknak rövid haj, öltöny (vagy legalább zakó), fehér ing, nyakkendő, lányoknak pedig szoknya. A parknak több, kezdetben kialakított szabálya elhalt vagy átalakult, de megmaradt a ruházat és a hajviselet ellenőrzése, a belépés feltételeként.” A park 1984-ben bezárt, nem utolsósorban azért, mert az állagmegőrzés elmaradása miatt fizikailag tönkrement (Forrás: Balázs Magdolna: Az Ifipark, Budapesti Negyed, 1994/1). – A szerk.]. Az egyik fiam atletizált a Csepel SC-ben, a másik ugyanitt kosarazott, a harmadik úszott,  kerületi úttörő úszóbajnokságot nyert, aztán hosszú évekig versenytáncos volt, B osztályú versenyző lett.

Egyszer, amikor a gyerekek gimnazisták voltak, vettem az Operába öt jegyet a „Carmen”-re. A gyerekek húzták az orrukat. Mondtam, gyertek csak, jól fogjuk magunkat érezni. Előre elmondtam a tartalmat, mert megvolt otthon az „Operák könyve”. Aztán a gyerekek csak ámultak-bámultak. A végén: „Apuka, mikor jövünk újra operába?” Aztán jártak is, nem velem, hanem menyasszonnyal.

A szüleim nem nagyon tartották a vallást. Édesanyám minden péntek este gyertyát gyújtott. Ennyi. Templomba nem jártunk, a nagyünnepeket nem tartottuk, illetve összegyűltünk a nagymamánál. A szombatot nem tartottuk. Nekem volt bár micvóm. 1945 után ennek semmi folytatása nem volt. A feleségem vegyes házasságból származott, náluk ez nem is volt egyáltalán. Különben nem tudatosan tűnt el a vallás, hanem a körülmények miatt. A család tűnt el, nem volt kivel, nem volt hogyan.

1970-ben Szigetszentmiklóshoz közel vettem egy kis hétvégi házat, amit huszonnyolc évig használtunk. Ott volt társaság, dumaparti, csónak. Volt egy műanyag ladikom, amire Németországból hoztam egy elektromos motort. Aztán a középső fiam, amikor egyetemista volt, spórolt, és egyik nap azzal jött haza, hogy összegyűlt a pénz, vesz egy motort. Elhatároztuk, hogy hozzáteszünk, és inkább egy autót veszünk. Autónk lett, egy Lada. Aztán mindig Ladára cseréltük. Elkezdtünk utazgatni. Sokfelé jártunk. Nagyon szerettem a Magas-Tátrát…

Háromévente lehetett útlevelet kapni nyugatra [lásd: kék útlevél; utazás külföldre 1945 után], akkor ezt kihasználtuk, a közbenső években pedig a Tátrába, Erdélybe mentünk. Az 1970-es években elmentünk egy IBUSZ-utazásra. Repülővel mentünk Párizsba, egy hetet voltunk ott, állandó program, idegenvezetés, minden híres dolgot megnéztünk. Akkor megérkezett az ellencsoport busszal. Ők hazamentek repülővel, mi ültünk a buszra, át Svájcba, onnan le Velencébe, aztán haza. Szóval egy ilyen körutazás volt. Nem sokkal az után, hogy nyugdíjba mentem, egyik nap szólt a telefon. Nem akarsz elmenni Mongóliába? Az OKISZ-tól megy egy szakember-delegáció. Elmentem. Ez egy nagy kaland volt. Ott is volt egy szabászasztalom, tanítottam két fiatalt. És amit lehetett Mongóliában, azt megnéztem. Nagyon rendes vendéglátók voltak. Volt egy tolmácsnőnk, aki Magyarországon tanult. Elmentünk a Góbi sivatagba is.

A régi, állandó baráti társaságon kívül kialakult egy baráti társaság Szigetszentmiklóson is. A régi baráti társaságban a zsidók domináltak, az újabban nem. A munkahelyen csak felszínes barátságok keletkeztek. Akkor divat volt a vállalati rendezvény. Például a szövetkezetben minden évben közgyűlést kellett tartani, és osztalék volt. Egy havi fizetés megvolt osztaléknak. Ez mindig össze volt kötve egy rendezvénnyel, este vacsora, műsor, tánc. Voltak vállalati kirándulások. A feleségem vállalatának nagyon jó szakszervezeti titkára volt, az mindig szervezett valami programot, buszos kirándulást. Beutalóval rendszeresen voltunk nyaralni [lásd: SZOT-beutaló]. Amikor még kicsik voltak a gyerekek, máshova nem nagyon  lehetett eljutni. Balatonbogláron volt egy vállalati üdülője az Eleganciának, és minden évben kaptam két hétre egy ötágyas szobát. Az étkezést mindig megoldották valamelyik szomszéd üdülőben. Aztán próbáltam az OKISZ felé eljárni, mert családi beutalót kapni nem volt könnyű. Kétszer kaptam, egyszer Noszvalyra, egyszer Balatonfüredre.

A gyerekek sportoltak, nyelvi vagy zenei különórára nem jártak. Az egyik fiam gimnázium után a Ruházati Bolt Vállalatnál lett kereskedelmi tanuló. Méghozzá sikeresen, a tanulóversenyeket megnyerte, felszabadult, és a Körúton a Royal Ruhaházban dolgozott huszonöt évet. A másik fiam szintén gimnáziumban érettségizett tiszta ötössel. Felvették a műszaki egyetemre, gépészmérnök lett, áramlástechnikai gépész, tehát vízmű területre került, és egy rövid pesti idő után egy dunántúli Víz- és Csatornamű Társulatnak lett a kezdő mérnöke. Aztán az Építőmérnöki Karon szerzett egy szakmérnöki diplomát, és jelenleg egy vízmű műszaki igazgatója. Két-három évvel ezelőtt Párizsban euromérnöki diplomát szerzett. A harmadik fiam némi atyai ráhatással a ruhaiparban kötött ki, és a Ruhaipari Szakközépiskolában érettségizett. Utána ugyanott technikusi minősítő vizsgát tett, tehát ruhaipari technikus. Sokáig dolgozott ruhagyárban.

A gyerekeket nem neveltük zsidónak. Ahogy születtek a gyerekek, a feleségem, aki egy nagyon talpraesett asszony volt, azt  mondta az elején: ahhoz, hogy ezek a gyerekek mentesek legyenek a rájuk nehezedő zsidó múlttól, ne kapjanak zsidó nevelést, hanem majd ők maguk kialakítják az életüket. Én ezzel teljes mértékben egyetértettem. Így nevelkedtek. Amikor gimnazisták voltak, és a Tátrában voltunk, a két fiammal elmentünk Auschwitzba. A harmadik fiam, amikor egyetemistaként az NDK-ban dolgozott egy nyáron, fogta magát, és elment Buchenwaldba [Németországot a második világháború befejeződése után a megszálló szövetséges hatalmak négy övezetre osztották föl. 1949-ben a három nyugati megszálló hatalom egyesítette saját megszállási övezeteit, és a nyugati zóna 10 tartományából létrehozták a Német Szövetségi Köztársaságot (NSZK, a köznapi használatban: Nyugat-Németország). Erre válaszul a Szovjetunió, szintén 1949-ben a saját megszállási övezetében lévő 5 tartományból  létrehozta a Német Demokratikus Köztársaságot (NDK). Berlin, a főváros továbbra is négyhatalmi megszállás alatt maradt, keleti része lett az NDK fővárosa, az NSZK fővárosa pedig Bonn lett. Az NDK vezetése 1961-ben felhúzta a Kelet-Berlint Nyugat-Berlintől elválasztó ún. berlini falat, amely a megosztott Európa szimbóluma maradt 1989-ig. Az NDK-ban az 1990. márciusi választásokon az újonnan alakult jobboldali pártok győztek, és az újjáalakult tartományok októberben csatlakoztak a Német Szövetségi Köztársasághoz. Ezzel az NDK mint önálló állam megszűnt. – A szerk.]. A gyerekek pontosan tudják a történteket, hogy az apjuk miket élt át, és hogy a családdal mi történt. Mindegyik fiam vegyes házasságot kötött, de a legidősebb fiam második felesége egy zsidó asszony.

Azt, hogy mi történt a családdal, mindegyik unokámnak elmondták. De például az egyik unokám az iskolával megnézte a „Sorstalanság” című filmet, és nem értette. Ez neki történelem, mint a mohácsi vész. Amikor napjainkban antiszemitizmussal találkozik, arra sehogy se reagál. Nem veszi észre. Vagy elnéz mellette. Nem veszi magára.

Izrael állam megalakulása egyértelműen pozitívan érintett. Asszimilált család voltunk, aztán 1945 után még az a kis maradék vallási kötődés is széthullott, de az ember identitása, a zsidó tudata megmaradt, és ez egy kötődést jelent Izraelhez. Élénk figyelemmel kísértem ezt annak idején. A két háborúban [lásd: hatnapos háború; 1973-as arab–izraeli háború] drukkoltam Izraelnek, és mint mások, csodáltam, hogy a hatnapos háborúban győztek. Nálunk a pártszervezetben nem kellett Izraelt elítélni.

2005-ben voltam Izraelben. A barátnőmmel mentem, aki előzőleg levélben, telefonon megszervezte három ottani rokonával. Voltam Jeruzsálemben a Jad Vasemben [lásd: Jad Vasem Intézet]. Elmentem a nevek csarnokába, és ott megvannak az elhunyt rokonaim nevei.

Kitty Suschny

Kitty Suschny
Vienna
Austria
Interviewer: Tanja Eckstein
Date of Interview: August 2012

Kitty Suschny is a woman who can hardly be discouraged from expressing her opinion in any situation. She lives in a marvelous art-nouveau villa in the 13th district with her reserved husband, Dr. Otto Suschny, who I have also interviewed. They are very gracious hosts and are always on hand with help and advice, even after long interviews.

My Family History

My grandfather on my father’s side was named Hersch Pistol and my grandmother was named Ruchel or Rachel Pistol. Both were born in Lviv, but my grandfather had already gone to Vienna when he was 20. Grandfather and grandmother probably met in Vienna. They had five children: three sons and two daughters.

I didn’t know my uncle, Samuel Pistol. He went to Czechoslovakia because he couldn’t earn anything in Vienna. I later heard he became a chef, but I don’t know exactly. [Samuel Pistol, born August 2nd, 1885, married to Charlotte, born October 31st, 1878, was deported from Brünn to Theresienstadt on December 5th, 1941 and from there to Izbica, Poland on March 11th, 1942. Source: Terezinska Pametni Kniha]

Uncle Friedrich Pistol was an actor, but supposedly never earned anything with acting. He was married before the war and had two sons with his wife; but they were divorced before 1938. Perhaps because he wasn’t earning anything. He converted to Catholicism, but was deported to Theresienstadt [Theresienstadt ghetto] anyway. He survived and died in Vienna around the age of 75.

Aunt Franziska Pistol was married to Walter Schwarz. Franziska and Walter Schwarz had a son, Herbert Schwarz, born in 1909. They lived on Brigittenauer-Lände [20th district], quite close to us. As far as I know, my uncle was a social worker, which they called a welfare worker back then, and became unemployed. The son, Herbert, immigrated to England, was detained in 1939 and deported to Australia. Herbert was married; his wife, however, couldn’t get away and might have died.

Aunt Helene Pistol married Josef Heller.  They had a daughter, Sophie, born in 1914, and a son, Otto, who was born in August 1915. Both studied medicine in Vienna but had to cut their studies short after the German invasion of Austria in 1938. Otto and Sophie fled to France. From unoccupied France, Sophie was able to flee to Switzerland over Mont Blanc with help from a monk. She survived the war in Switzerland and got married there; but this marriage fell apart. Then she married someone from Vienna called Sokal. He had a jewelry shop. Otto was arrested and interred in the Gurs concentration camp in France. During outdoor work he was able to escape. He then worked as a salesman, returned to Vienna after the war, and finished his studies as a dentist. He passed away a few years ago in Vienna at the age of 83.

My father, Doctor Saul Pistol, was born in Vienna on March 2nd, 1876. I think all my father’s siblings were also born in Vienna.

My grandmother on my mother’s side was called Franziska Löwe. She was born on June 11th, 1868. My grandfather was called Glaser. I don’t know what his first name was. He died in 1924, fourteen days before I was born. My grandparents lived in Bisenz, Czechoslovakia. It took us a half a day on the train from Vienna in order to visit in grandmother in Bisenz, where there was a train station. The train was a colossal machine. Grandmother had a small shop with dressmaking supplies. There were sewing needles, pins, tape measurers, and lining in the shop. Grandmother also owned fields.

My grandmother lived in a house with a front garden. Some wine grapes had been planted in the front garden and there were also vegetables. There were a few melons and pumpkins in the fields, I think, and also grain. There must have been a vineyard because in the mornings my grandmother would go with an atomizer to spray cyanuric acid on the pests. She was a very tall, strong woman with a shoe size of 42 [UK: 8/8.5 US: 9/9.5]. My mother’s shoe size was only 36 [UK: 3/3.5 US: 5/5.5]. At my grandmother’s house there was electrical light, but also petroleum lamps. I think petroleum was cheaper than electricity or maybe my grandmother was afraid because electric light would turn on so quickly, since electric lights were still a novelty back then. The bathroom was an outhouse, of course. In front of my grandmother’s house was a square with a fountain where everyone in the surrounding area came to retrieve water.

My mother was the oldest sibling. She had two brothers who were almost 2 meters tall [6ft. 5in.] with a shoe size of around 45 [UK: 10.5 US: 11.5]. They were real farmers.

My uncle, Alfred Glaser, was born in 1895. He married Margarete, who we called Aunt Grete. Their son Pavel was born in 1927. Aunt Grete embroidered flowers with silk onto bags. Whenever my mother was there for a visit she took some bags back with her to Vienna and sold them to friends for Aunt Grete. Once a year for three months Grete worked as a bookkeeper for a confectioner. That was only a seasonal thing in order to earn a little money. Uncle Alfred and his family lived in the house together with grandmother, who always wore many skirts on top of one another. She had a goat for the milk and chickens for the eggs. I was afraid of the chickens because I thought they would peck me with their pointy beaks. Uncle Alfred owned a horse-drawn cart with two horses and cultivated everything alone with my grandmother. They didn’t have any money for help. Perhaps they employed someone on a daily basis who then slept on the hay with the animals in the stall, as was common earlier. Grandmother was a very hard worker but was never well off. She could survive, more or less. 

Josef Glaser, who they called Joschi, was born in 1902. He married rich. I know that they cooked for many days for the wedding. His wife was called Martha and was from Mikulov [German: Nikolsburg. Today Czech Republic], on the Austrian border. The family had a brandy distillery, a brandy parlor, and fields. Joschi didn’t know, however, that his wife wouldn’t provide him with anything. Even her father was very stingy. He lost a leg before the First World War and had a wooden prosthetic that was certainly the most expensive prosthetic they had back then.

My mother, Malwine, was born in Bzenec [German: Bisenz] on January 18th, 1893. She attended a home economics school where they also taught cooking. That was a German school where the wealthy people interested in German schools sent their children.

Everyone – my grandmother, my two uncles and aunts, my Cousin Pavel – were deported from Uhersky Brod to Theresienstadt on February 1st, 1943 and then to Auschwitz where they were murdered.

My father was an officer in the First World War and my mother was a Red Cross nurse. I assume that’s how my parents met. My father was 17 years older than my mother.

They got married on September 9th, 1919. I don’t know where my parents were married, but we lived in the 2nd district in Vienna, at Gaussplatz 3. The other buildings on Gaussplatz were in the 20th district, but number three belonged to the 2nd. The Maltilde Pharmacy was in our building. The pharmacist killed himself in 1938; his name was Altschul. The other pharmacist was called Nussbaum. He had two daughters that immigrated to England or America.

My Childhood

My grandparents on my father’s side lived in the same building as us, in apartment number 15. But they were already dead when I was born. My father’s medical practice was in our two-and-a-half room apartment, and we lived there until I was one year old. Then we were able to rent another apartment, number 22, in the same building. But our dining room was still in number 15. The toilet and water were in the hall. That’s how it was in 90 percent of the apartments back then, especially in the working-class neighborhoods. Back then it was also normal to have bedbugs and other animals in the apartment. You could only be so clean and take care, which was a plague then. It was embarrassing and my mother had an enema syringe that contained something for the bedbugs.

A lot of Jewish families lived in our building. Our neighbor, Mrs. Letfuss, was a Social Democrat; her sister was married to a Jewish waiter from Café Neptun. Café Naptun was a Jewish coffee house at Gaussplatz 7. Mrs. Letfuss was always afraid they would arrest her for being a Social Democrat. Her husband was a house painter. Their son, Josef, wanted to study law but didn’t have any money.

A Jewish woman lived next door: Mrs. Wiesner. She was a widow and had two sons. I remember that the toilet was in the apartment and there was also water. She even had a bathroom where the maid slept. The bathroom was arranged as a living space but still had a bathtub in it. When the sons took a bath, the maid would have to leave. Mrs. Wiesner’s brother had a carpet and curtain store; the family was called Weinberger. Mrs. Wiesner was an authorized signatory there. Next to Mrs. Wiesner lived the Jewish Haas family. They were two unmarried, small, black-haired sisters with their brother. The brother also wasn’t very tall and was the youngest of the siblings. The sisters looked after him, cooked for him, and cleaned. They had a three-room apartment. Each had their own room. I don’t know whatever happened to them. Two families lived on the corner; they weren’t Jewish.

Only Jews lived on the first floor. There was a family of fur traders; I think they were called Nettel. The Taussig family lived on the first floor. My father’s practice was on the second floor and on the left lived Mrs. Schmitz, who was the oldest tenant. She was a monarchist and very respectable. She had a sister in Steinhof. She had turned on her sister; they were living together. People were sent to Steinhof much quicker back then. My father and another doctor had to give the medical evaluation. In 1938 Mrs. Schmitz said to my mother, “Imagine, I really believe my sister is crazy now. I visited her in Steinhof and she said, ‘Heil Hitler, Ida. The savior has come.’ To which I said, ‘you don’t know what you’re saying.’” They then killed the “insane” there. I had a distantly related cousin, her sister was also in Steinhof unfortunately, but she was afraid. When we visited her she said we should take her out of there. She was afraid that they would kill her.

My father was a general practitioner, gynecologist, and pediatrician all at once. That sort of thing doesn’t exist today. He studied in Vienna and was probably finished around the turn of the century. He did his doctorate in 1901 and initially worked in a hospital. By the time I came into the world he already had his own practice. I know that my father was giving his siblings financial support because he said that they had to work so that he could study. I found out later that they couldn’t study because they wouldn’t have qualified.

In my father’s practice there was an examination table for women, a display case with instruments, a couch, and a sunlamp. That’s how the office was set up. The toilet was in the office but wasn’t connected to water. During office hours my mother poured pitchers of water from the hall into a tub and my father could wash his hands after every patient. If the water was cold before the patients arrived, my father would turn on the petroleum oven in the hall, since the oven really stunk. After ten minutes you could stick the pitcher in the water, as the oven didn’t stink as much. There were also two nurses: Rosa and Anna. One cleaned and the other looked after the children. My mother wouldn’t let anyone do the cooking for her.

I think my mother’s native language was German, but she also spoke perfect Czech. My mother’s cousin called every day at 1 o’clock when my father was hungry and already sitting down for lunch. He had to go back to work at 2 o’clock and so had to gobble down his food. He said: “This isn’t acceptable. I sit and already the telephone is ringing and it is your cousin.” My father had learned Latin and French as well. My mother and cousin always spoke in Czech with each other and my father, who didn’t understand, would always say, “Mother is selling me.” My father always asked mother to have her cousin call at 1:30, since he would already be downstairs in the office.

My brother’s name is Harry; he was born in 1920. He was somewhat small and supposedly suffered because of it. He was a good learner, but was always a little jealous of me and always hit me. When I was born and they told him he had a sister. He said that he didn’t want her and that he wanted to throw her out the window. And when no one was looking, he would hit me. We are called Harry and Kitty, as though my mother knew that we would one day have to immigrate to England.

I grew up on Gaussplatz. Just outside was a park where schoolmates and other neighborhood children played. In 1935 I once went home crying and for hours couldn’t say why. My mother asked, “Did someone do something to you? Did someone hit you?” I didn’t stop crying. I had seen how Police officers on horseback had ridden into a group of unemployed people, leaving a bloody pile. That was horrific, of course. I was eleven years old and that was a shock. It took my mother hours to get it out of me. Then she said it might not have been as serious as I had seen it. “But the blood is serious,” I said. She said, “Yes, who knows, maybe they were criminals.” But my mother knew what I had seen. The unemployed had been playing with coins and die and without warning the police rode into them. The grass was red instead of green. It was a nightmare.

We spent the summer holidays somewhere in Austria; I don’t recall anymore where that was. My father would come visit us by the day since he couldn’t afford to take a longer vacation. We were in Carinthia once. There was a lake there. My father always brought my grandmother, my mother’s mother. Every one would say: What a god son-in-law! Once we rode in a boat. It was windy and my grandmother got seasick. My father then brought her to the train so she could go home. She naturally spoke very good German; they spoke more German than Czech at her house.

My mother told me that we once had a Christmas tree because of the Christian nanny. I cried a lot when my mother took down the tree weeks later. After that she said, “I am never buying a Christmas tree again.” I went to the neighbors; they knew me and said, “come, you don’t have a tree so come to our place!”

My father worked a lot. Frequently he had to get up nights and didn’t have a weekend. Every day at seven in the morning he would get up to make rounds. He even did home births. Later in England I met a man and he said, “Your father delivered me.”

There was a restaurant where the proprietor always greeted my mother especially friendly, because my father once saved his wife’s life. Later, after the German invasion, he could no longer make the effort to greet my mother.

My parents went to the theater and to concerts. On New Years Eve they always went to see “Die Fledermaus” [Operetta from Johann Strauss] and afterwards went out to dinner. They were always with doctors, the majority of whom were Jewish doctors. Sometimes they even invited guests over. I always wanted to be there and would hide under the dining room table.

My parents weren’t very religious. But for the High Holidays, Rosh Hashanah [Jewish New Year] and Yom Kippur [Jewish day of repentance; most important Jewish holiday], we stayed home. We didn’t even go to school. That’s how the children at school knew who was a Jew.

My School Years

I went to the elementary school on Treu-Strasse [20th district]. My elementary school teacher was called Maria Streit. She had dyed blonde hair and was very pretty. But above all, she was an anti-Semite and she let the children know it. When I started school I wasn’t yet six years old. The entire eight years of school I lagged behind and always had difficulties. I wasn’t a very good learner. That was probably because I was left-handed. They trained me to be right-handed, but that was really difficult for me. Somehow I pulled through. I’m surprised that my parents had watched that; they must have noticed my weaknesses at school.

My father passed away in September 1931. He was only 55 when he died. My mother was 37 years old when he died.

As a doctor he always had to go up and down the stairs. The 20th district was a working-class district; there were no elevators. My father died of a heart attack. On the death certificate is says he died of obstruction of the heart veins. My father wasn’t feeling well in the evening. I had opened a window so he could get some fresh air. He supposedly had heart discomfort months before, which he had hidden from my mother. My father smoked Virginia cigars and he had told the woman at the tobacco shop about his heart pains. But she wasn’t to tell my mother. About 20 years ago my brother also died of heart failure at the age of 62. He never suffered; he just had heartburn and was dead by the evening. Today there are bypasses, pacemakers; I also had angina. It didn’t only affect the men in my family.

My father’s death was terrible for my mother. My brother was barely eleven years old and I wasn’t even seven yet. For those days my father had made a good living – 4,000 shillings a month, which was a fortune. They didn’t save anything from the 4,000 shillings. My father needed money for his practice and he gave a large portion to his siblings. My mother couldn’t keep supporting his siblings, because her pension wasn’t very high. At the beginning she had a 1,000-shilling pension, which was a lot, but it kept decreasing. She then leased the practice.

After four years I went to secondary school; I had to walk the one station from our apartment. I was almost ten years old then, mind you.  I had friend who was with me for four years at elementary school. We were also together for four years at secondary school. That was Ilse Maurer who lived at Gaussplatz 7. We were then on the same Kinderstransport to England together.

At the beginning of 1938 my mother was coincidentally in Switzerland; we had a friend there. He was a businessman named Robert Hartmann and my mother met with him there. He told my mother that the Germans at the border were massively deploying, that they wouldn’t come to Switzerland, but they would go to Austria. My mother told him he was crazy. She thought that wasn’t true. My father was a Social Democrat, but he was already dead. Maybe he would have taken the situation more seriously.

The War Begins

When the Germans invaded in March 1938 everything was covered in Nazi flags. The flags were already hanging the day before. There was a woman in our neighborhood that we knew and who could never speak correct German. She would always cry out, “Let’s hear it for German Vienna!” But you can’t say that all Austrians were Nazis. I only say that in a rage because there were a lot. There was also a lot of unemployment at that time, and so much poverty because of it.

My brother also went to the elementary school on Treu-Strasse and, after four years, to the High School on Unterberger-Gasse. He did his High School exit exams in 1938. He had always studied well. His Latin teacher gave him a 3 [US: B UK: B/C; satisfactory] for the exam and my mother said to the teacher, “But my son was always so good!” To which the teacher replied, “Your son will probably never need Latin again!”

There was a teacher named Popp at the secondary school who immediately became head teacher in 1938. He had two daughters who went to all the marches in 1938 and were very “Aryan.” They simply stopped greeting us.  They acted as though they couldn’t see us. After Hitler’s invasion, the schools were shut down for a week; they were celebrating the Fuehrer. Everyone went to the marches; we stayed at home, of course. My mother said it would be better if we didn’t go outside too much.

After a week without school we were sitting in school and checked to see which teachers came. The class teacher, Mrs. Emma Schwiepel, didn’t come because she was half-Jewish. The director was replaced; she had a cross potent. The new director came; I took him for Roma or Sinti because he had black hair and was dark.

We had a classmate – a certain Edith Gabel – she was very clever. She was one of nine siblings and they didn’t have money. One sister was studying; she was receiving financial support from someone. Edith wrote a poem. Unfortunately she didn’t tear it up, only crumpled it and threw it in the wastebasket. A girl pulled the paper from the wastebasket. On it was written, “The brown plague has arrived to the country.” Thereupon the new director came and yelled: “You’re not worthy of going to this school, you Jewish lowlifes!” We were all shaking of course. I told my mother about that and was so surprised, because the director wasn’t at all blonde and blue-eyed. He then left the class and slammed the door. There was a girl there whose father was a police officer. After the invasion he immediately became a staff sergeant in a prison. She said she didn’t want to sit next to the Jews anymore. She suggested that the Jews should sit on one side and Catholic; Aryan girls sit on the other. The teacher moved us Jewish children to the window row where it was nice and light.

We had a math teacher – Karoline von Krassnig. She was a widow; I think her husband died in the First World War. She was the cousin of our former class teacher, Mrs. Schwiepel. Once she came into the classroom and everyone yelled “Heil Hitler!” She then replied, “Sit.” For a moment we looked around a little baffled because she hadn’t said “Heil Hilter,” but rather, “sit.” She took the class register, looked inside, and said, “Are you crazy, why did you change places?” She had only noted the names of the children according to their seats. The girl said she didn’t want to sit next to the Jews anymore. A few days later the math teacher called the girl to the board for the math test. She couldn’t do anything and, to our great surprise, the teacher said, “I see, so these days you can go to marches but no longer need to study.” We all watched stealthily. The teacher was very nice to us Jewish students. It occurs to me that she gave us advantages whenever she could. She didn’t test very strictly. There was a bunch of decent people, especially at the school. Another teacher came to us when we changed classes for Jewish religion lessons and the Catholic girls stayed behind. She came special to our class and said: what is happening now won’t last for much longer. Her name was Seidel and we were afraid of responding because we didn’t know if she was just trying to nose us out. But she only wanted to console us.

We went rarely went out anymore.  We stopped going to the Augarten park since there was sign: “Only for Aryans!”

For the last six weeks before summer vacation in 1938 I had to go to the “Jewish School” on Grosse Sperl-Gasse. There were four Jewish girls at my secondary school on Obere Donau-Strasse named Kitty. All four had to go to the “Jewish School.”

At the end of July 1938, at the age of 18, my brother fled illegally to Switzerland. He wasn’t alone. An SS officer helped him escape and said “run now” when it wasn’t dangerous.  His escape was successful. Later it was very difficult to get into to Switzerland. That’s when Grüninger helped.

Until 1939 the Nazis made it easy for the Jews that wanted to emigrate. They took money from them. We may have stunk, but the money and jewelry didn’t. You were allowed to take 10 marks with you. It wasn’t about extermination, but about personal gain. They wanted to be rid of the Jews.

The “Central Agency for Jewish Emigration,” which Eichmann directed, was responsible for the emigration of the Jews. I joined Maccabi in 1938. My friend Ilse and I were at Maccabi tournaments once a week. My mother had said: In the current situation it’s right to join a Jewish organization. I had heard something about Tchelet-Lavan and my friend Ilse and I went together. Ilse has been living in America for a long time. She immigrated with me to England and then went to America.

Ilse’s father, Mr. Maurer, was a Polish Jew and her mother was from Vienna. In 1935 Ilse got a brother, a latecomer. Heinzi was four years old when we immigrated to England. Mr. Maurer always said, “If Hitler comes, they will kill us.” To which my mother said, “Mr. Maurer is a meshuggene, he should relax.” But he knew, unfortunately! He knew from Poland what pogroms meant.

When my brother was in Switzerland my mother said to me, “You must also go, it doesn’t matter how.” My mother thought that nothing would happen to her because my father had never done anything to anyone, was very well liked, and besides, was an officer in the 1st World War. That was a fatal delusion, of course. She also hung onto our stuff like that. Back then you would purchase something to last forever – that’s how it was. My mother said that my father had slaved away his whole life so that we could have furniture, to live reasonably well. When my brother had his Bar Mitzvah – that was after my father’s death – my mother borrowed dishes for 100 people from a Jewish dish shop, god forbid any of our Karlsbad dishes broke. If I had known that I think I would have smashed every piece of Karlsbad dishware, even if she killed me after. A lot of people stayed because of their things. She packed a lot away in boxes and put them in the basement.  She thought someone would look after them and she would get the things back. Apparently the other tenants took them.

Kindertransport to England

Ilse and I wanted to go to Palestine at first. We went to the Palestine Office [The Palestine Office operated entry into Palestine] on Marc Aurel Strasse [1st district], at the corner of Vorlauf-Strasse, and submitted everything. It cost money, unfortunately, and my mother didn’t have much more. The pension was getting smaller and smaller. I also didn’t have any money. My mother complained because it cost so much money. The people at the Palestine Office said that outside of Tel Aviv there was an agricultural school you could register with. My friend and I then walked through the small park along the canal. Mrs. Maurer and Heinzi came our way and said, “Get to the Jewish Community right away; there is a Kindertransport to England there.” That was after November 10, 1938. I said, “But I don’t have my papers on me.” But Mrs. Maurer had already been to my mothers and had my papers. My mother didn’t come since she had poor eyesight; she had glaucoma. They couldn’t operate on that back then. Mrs. Maurer went with us to the Jewish Community and signed us up for the Kindertransport to England. We had to have a medical examination; that was to separate us out.

There were 1,000 of us back then; it was already the second Kindertransport to England. My mother said, “Don’t go to England, go to Holland! You can walk back from there. Take a handcart and a farmer will give you a ride for part of the way or you can walk home. You won’t be able to get across the water.”

My mother, Mrs. Maurer, Mr. Maurer, and little Heinz said goodbye to us in Hütteldorf [14th district] at 11:30PM. There were small children there, but also nurses from the Rothschild Hospital. They youngest child was six weeks old. This was about life and death! Some parents were able to come after, but many weren’t.

You weren’t allowed to give anything to the children so that the Transport, god forbid, wasn’t jeopardized. That was strictly forbidden. But Ilse had jewelry and some money. She had hidden it. I learned that after we’d arrived in England. Back then you got two pennies for one mark. The mark wasn’t worth anything. You could officially take ten marks, so we had very little money.

My mother was supposed to follow, but then it was 14 days too late. In the last weeks before the war the English weren’t letting any more in. She could have worked for a German chef with an English family in Liverpool. The English family even had contact with the Home Office, but that was already in 1939, right before the start of the Second World War. It was too late!

First we lived on the coast in Dovercourt, in a summer camp in wooden cabins with bunk beds on each side. That’s where they accommodated us in winter. It was a cold winter. There was snow for the first time in 20 years. During that winter, of all things. Even the doors were frozen; we could barely force them open. There was a large restaurant that was empty during the winter where people were also given accommodations. They didn’t know where to put them. 

In the camp they said it wasn’t good to have girls and boys together. That’s why they sent us to Lowestoft – but there were also boys there.

Everyday people came that wanted to take children. They wanted to adopt small, blonde boys, up to two years old. Most of the small children had older siblings that they didn’t want to take. Some then took an older child anyway.

My Time in England

One day Mrs. Jacobs came from Manchester looking for ten girls from 14 years of age. I said to Ilse, “Come, let’s go to the dog selection. Maybe they’ll take us.” Even back then I found that outrageous. They all wanted younger children or else ones who could work. But at 14 years old you weren’t ready to work. They wanted us as housemaids and at 14 we were too young for this job. 

Mrs. Jacobs took us with her to Manchester. They brought us to a pub. People came and took a look at us. We had numbers over us that also had our name, age, and other information. A Mrs. Burns from Southport, a doctor’s wife, indicated she wanted to take me because my father was a doctor. I felt very honored! My friend Ilse went with a Mrs. Kaplan who had four children of her own. They were very nice. Unfortunately my Mrs. Burns didn’t have any children. She couldn’t have any and was so jealous of me that I needed to go to another family. Then I was with Mrs. Royce, a tall, energetic woman, who also didn’t have any children but who was very nice. Her husband was a furniture salesman. We lived privately for six weeks.

Then the Jewish Committee set up a house for us in Southport. We were nine girls in the house; one girl was adopted. Other girls from Germany also joined.

We met the old Mrs. Marks of “Marks & Spencer” [A large British retailer]. She was already 90 years old in 1939. She was very nice, looked like an old Queen Mary, and spoke English and also a little Yiddish. I said that I couldn’t speak Yiddish and that my English also wasn’t very good. Astonished, she asked me, “Didn’t you speak Yiddish at home?” She looked after us. We were invited round to her place and fed. Mrs. Marks was also there for the founding of the committee. “Marks & Spencer” spent a lot of money on us: we received linens and comforters,  pads and clothes. Mrs. Marks always made sure we got new things. If something didn’t fit, it was exchanged. Some of the children were very poor; they had next to nothing. We had doctors that cared for us free of charge. There was a certain Dr. Adler who had already emigrated from Germany in 1933. He had treated important people in Berlin. They stopped coming to him after Hitler’s take-over in 1933.

In the home we received one shilling for pocket money; that’s what we had to pay for toiletries: toothpaste, toothbrushes, and soap were all paid for with the one shilling. We were four to a room and often went in on a piece of soap together. We also got jobs, but they were poorly paid because, officially, as refugees we weren’t allowed to work. They only gave us an eighth of a pound. That was very little.

After they had to start keeping kosher in the home, the cutlery for meat was painted red and the cutlery for milk products was painted blue. Most of us weren’t religious, but the religious ones always looked at everything very carefully and re-painted the cutlery if it got faded from washing. We also had to go to temple every Saturday. I spoke with the shames [an official in the synagogue] once. I told him that my mother would really like to come to England. He promised he would try to do something. It didn’t work of course, because the English weren’t letting anyone in anymore.  It would have cost 50 pounds, which was a lot of money back then. If you convert it to today’s value that would be about 100,000 shillings.

We were in the home in Southport until March 1940. Then we relocated to Manchester.

I saw my brother again in 1940. I didn’t miss him when he fled to Switzerland. The first thing I said when I saw him again was, “If you hit me again then don’t bother visiting.” To which he gave me a funny look; he was already 18, after all. He had worked for a farmer and then after the war studied at the University for Natural Resources and Applied Sciences in Vienna and became an agricultural engineer.

Every month I wrote my mother two to three letters as long . At first the letters went through Switzerland, then, until America joined the war, through America, and from 1942 through the Red Cross. You could only write 20 words in every letter. One day a letter came back: undeliverable.

In her letters my mother had asked my brother and me to make sure she got out, otherwise she would end up in the place where Josef and Walter Fischkus – those were relatives of ours – had landed.  They were deported to Nisko in Poland. She had stopped writing, “Dear child or Dear Putzi.” My mother had called me Putzi and my brother Punti. If my mother called Kitty I would come very slowly, because I knew I had been up to something.  She had written the letters as though they were directed to a friend.

When my brother and I were still in Vienna we gave up an apartment in the building. We then lived together with our mother in the larger apartment.  My mother had to move out. At the end she was in the 1st district, in the Lazenhof. There were four women to a room. That was her last address: Lazenhof 2/Door 13. These buildings were owned by the Jewish Community. That’s where they housed the Jews before they were deported. My mother was deported to Minsk on May 22nd, 1942 [Malwine Pistol was deported to Maly Trostinec near Minsk on May 20th, 1942 and murdered on May 26th, 1942. Source: DÖW Database].

In Manchester we lived in a Bed & Breakfast that was rented to the Jewish Committee. The owner was Mr. Ackermann, also Jewish. It was a two-story house. Beneath it was an air-raid shelter with bunk beds. My friend Ilse and I signed up for the Air Raid wardens. We had helmets and dark blue uniforms with gold buttons. When the sirens went off we went to the outpost. During Christmas 1940 the Germans began to bomb Manchester – the harbors, the churches, even the horse racetracks where dog races also took place. Bombs even fell on our street. There was a sort of vacant field there where the children always played soccer. The next day there was suddenly a large hole. There were rockets that bounced along the entire street, destroying all the houses. The people ran below the stairs in their houses because there weren’t that many air-raid shelters. Many survived there. Then the German airplanes stopped flying to Manchester; it was too far for them. At first I worked in a factory that manufactured uniforms. I earned 2.10 pounds a week there.

The collapse of France was in June 1940. That’s when the English began to detain people. They said that Austrians were also Germans, because there was no more Austria after Hitler’s invasion. But the majority didn’t know that. There were also non-Jews that fled for political reasons. They were also interned. I was only 15; they interned women starting at 16. My brother was detained for nine months. First in an old factory in Manchester, then he was brought to the Isle of Man. Refugees were also sent to Australia and Canada and interned there.  They just wanted to cast them away; they simply weren’t needed. My cousin was also on one of these ships and stayed in Australia. They robbed the whole crew. They even took the wedding rings from their fingers. There was a trial after the war, but they claimed they had been drunk. They said they were sorry, but of course couldn’t say where the things had ended up.

In Canada, the English said to the Germans from the merchant fleet captured at sea, “You can be pleased, a couple more Germans are coming.” They then wrote on banners: “Welcome, German brothers!” But then a lot of Jews with beards, hats, and with long caftans stepped out. The Germans ran away because they were afraid of them. The Jews assimilated very quickly and worked with the Germans. At the end they all laughed about it.

My brother was released from internment after nine months. He then worked in the countryside and could sign up with the English military. To start with, the people in the Pioneer Corps only had shovels and brooms. My brother said he wouldn’t let himself get shot. Then they were allowed to carry weapons. My brother was sent relatively quickly to the second front. He arrived on an American ship where everyone from the captain to the runners were Jewish. They went to France and eventually my brother landed at the Lüneburg Heath.  He experienced a lot of horrible things; there was still much fighting.

In 1946 I once danced with a Russian in plainclothes in the Vienna city park. He spoke good German. He asked me why I couldn’t speak German very well. I said that I was in England for eight years. He was from somewhere near Minsk. I asked him about the murder of the Jews there. He said, “Yes, there was something there, an incineration site. There was always smoke rising from it.” He was still a child but his parents told him there was a German extermination camp there.

I don’t know for how long people were in transit. Many railway workers in Vienna were in the resistance. I was told that they sealed up boxcars and in Gross-Enzersdorf, just outside of Vienna, ran gas into the cars. I thought, at least my mother suffered less. The people were in the cattle cars without water, food, without a toilet, without everything.

When this letter returned with the “undeliverable” note it still wasn’t clear to me what had happened. I only found out in 1943. Ships with weapons and food were sent to Russia. That was called Lend Lease. They had loaned the goods to Russia, so to speak, since Russia naturally couldn’t pay for them. I met a sailor who said they had always called into port at Murmansk because all the other ports were frozen in winter. They weren’t allowed to go down; the Russians came on board. And that’s when the Russians told them that the Germans were murdering many, many Jews – in various camps in Russia and Poland. I didn’t know yet that my mother was sent to Minsk. I only learned that after the war from the Religious Community, where she had been deregistered. I also wrote to the Police Registry Office in Vienna. They asked me why I wanted to know that. Because of inheritance, I said. And it was also written there: departed to Minsk in May 1942 – as per the Jewish Religious Community. The Jewish Community apparently deregistered people.

In Manchester I had begun working in an exports office that exported textiles to Africa. Then I had a post in the office of a steel factory. My friend Ilse moved in with an English family and was working as an elevator girl at Henry Brothers, a small department store. Her parents got in touch after the war. The Maurer family survived the war. Mrs. Maurer’s mother died of old age – they said later – in an old age home on See-Gasse. She was already well over 80. Ilse’s parents and her brother immigrated to America in 1949 and Ilse went in early 1950. Ilse and her brother live in America.

In June 1946 I went to London and worked for the same company, but at the headquarters. 

Back to Vienna

I came back to Austria in October 1946. My brother arrived in December. I went immediately to Vienna. My father’s eldest brother went to the Jewish Community and said, “My niece is coming to Vienna. I would like to rent a room for her.” They said, “When is your niece coming?” He said, “On October 2nd.” They said, “Your niece must not be a Jew.” He asked, “What is that supposed to mean?” “October 2nd is Yom Kippur.” I had no idea that it was Yom Kippur – this was six weeks before, mind you. My Uncle then angrily left the Jewish Community.

I then lived with a friend of my mother’s and worked for some time in an office for the English in Vienna. Later I got a room from the Jewish Community in the 1st district on Maria-Theresien-Strasse, right behind the Community. I lived there for a few months. That’s where I met my future husband. The parents of my husband, Dr. Otto Suschny, who was born in Vienna on August 28th, 1924, were deported to Minsk in 1942 and murdered. His father, Siegfried, was a sales representative and his mother, Adele, was a seamstress. He was an only child and spent his childhood in Vienna. In 1939 he escaped to Palestine by legal means. He studied and worked on a kibbutz there and was with the military, the Royal Army Service Corps, for three and a half years. After returning to Vienna my husband studied chemistry. I met him in 1947 during a Passover [Holiday commemorating Jewish liberation from Egypt] celebration. He worked for the International Atomic Energy Agency from 1957 until retirement.

My Own Family History

Just before we were married we moved to a home on Tempel-Gasse [2nd district]. That was a home from the Jewish Community for the homeless. There was a communal kitchen on Tempel-Gasse; a lot of poor wretches lived there who were in the camps or doing forced labor. We had a giant room, but with borrowed furniture that was taken from the Nazis. Then I went to Rosa Jochmann regarding an apartment. She was a unique woman. I told her that I had been in England, and she said to me something like, “Don’t trust people! I was in a concentration camp so I know what I’m talking about. They’re all criminals and crooks, including my tenants.” She said she received almost nothing assigned by the Jewish Community. When my husband and I got married we would have been happy to come by an apartment. We didn’t have any money, of course. At the time my husband had a scholarship and I wasn’t earning very much. I then went to the Jewish National Fund. They said it was difficult; they would see what they could do. Then we got a really small apartment in the 18th district from the Jewish Community. Finally, four walls of our own!

About three years later, in 1957, we had out first daughter, Eva-Ruth, who will be 45 this summer. We tried to get a larger apartment, of course. After three years, in 1960, I was pregnant again and we had our second daughter, Dinah. The apartment was then much too small. Then we looked for a larger apartment and received one from the “Sozialbau” [non-profit housing association] in the 6th district. All of sudden we had a four-room apartment. It was three-times bigger than our previous apartment, plus very centrally located. There were also two or three other Jewish families in the building. We lived there from 1961 to 1972. Our son was born in 1962. In 1972 we moved into the house where we are still living.

Eva-Ruth, married Dombrowski, lives consciously Jewish with her family. She was also in Israel in her youth, studied medicine in Vienna, and works as a doctor. She has three children: Daliah, Sonja, and Raphael. Her children attend Jewish religious lessons.

Dinah, married Nemesszeghy, works as a medical engineering employee. She has a son, Joachim.

Peter is a conscious Jew, but doesn’t live accordingly whatsoever. He is married and has a son, Martin, and a daughter, Yvonne. He is self-employed.

Gradually our children got married and moved out. First the younger daughter, a little bit later our elder daughter, and then our son.

In 1984 there was a meeting of emigrants in Southport. There I spoke with Mrs. Livingston, who worked in the Jewish Committee, about my mother. And I said to her that my mother was killed because of a lousy 50 pounds, which I could have later paid back ten times over. Mrs. Livingstone felt personally attacked, but I hadn’t meant it that way.

We have a lot of friends. Our non-Jewish friends are all 20 years younger than us; some are even from Nazi families.

We’ve been back in Vienna for over 50 years now. No one thought about reparations or provisions. They even tried to prevent people, who had hoped they’d be called back, from returning. There are so many examples: There was the couple, Charlotte and Karl Bühler, both psychologists, who had to emigrate. They waited the entire time for Austria to call them back, which Austria didn’t do. Then he received an honorary distinction and they named a pavilion after him. It’s all window dressing in my eyes. The Kuffner family was the proprietor of the Ottakringer brewery. The Kuffner family legalized the sale of the brewery to Mr. Harner in 1946, but no one was interested in Mr. Kuffner. There is a Kuffner Observatory and a Kuffner-Gasse. And if I even think about the Klimt paintings that belonged to Mrs. Altmann – it’s all so unbelievable! I was at an event that discussed this topic. There was a blonde, blue-eyed, very stylish woman who said that they took away her grandparents’ banking license, which no one had found worth the while to return. Maria Altmann also sat on the podium. There are so many examples. The state got rich and was able to restore itself from the displacement and murder of the Jews. 

Kitty Suschny

Kitty Suschny 
Wien 
Österreich 
Name des Interviewers: Tanja Eckstein 
Datum des Interviews: August 2002 

Kitty Suschny ist eine Frau, die sicher in kaum einer Situation davon abzuhalten ist, ihre Meinung zu äußern.

Sie lebt mit ihrem eher zurückhaltenden Mann Dr. Otto Suschny, den ich ebenfalls interviewte, in einer wunderschönen Jugendstilvilla, im 13. Bezirk.

Sie sind sehr liebe Gastgeber und jederzeit, auch lange nach den Interviews, bereit, mir mit Rat und Tat zur Verfügung zu stehen.



Meine Familiengeschichte

Mein Großvater väterlicherseits hieß Hersch Pistol, und meine Großmutter hieß Ruchel oder Rachel Pistol. Beide wurden in Lemberg geboren, aber der Großvater ist schon im Alter von 20 Jahren nach Wien gekommen. Der Großvater und die Großmutter haben sich wahrscheinlich in Wien kennen gelernt. Sie hatten fünf Kinder: drei Söhne und zwei Töchter.

Den Onkel Samuel Pistol habe ich nicht gekannt, der ist in die Tschechoslowakei gegangen, weil er in Wien nichts verdienen konnte. Später habe ich gehört, er wäre Koch geworden, aber ich weiß es nicht genau.

[Samuel Pistol geb. am 2. August 1885, verheiratet mit Charlotte, geb. 31.Oktober 1879, wurden am 5. Dezember 1941 von Brünn nach Theresienstadt deportiert, von dort am 11.März 1942 nach Izbica [Polen] deportiert. Quelle: Terezinska Pametni Kniha]. 

Onkel Friedrich Pistol war Schauspieler, hat aber angeblich mit der Schauspielerei nie etwas verdient. Er war vor dem Krieg verheiratet, hatte mit seiner Frau zwei Söhne, aber die Ehe wurde vor 1938 geschieden.

Vielleicht weil er nichts verdient hat. Er war zum katholischen Glauben konvertiert, ist aber trotzdem nach Theresienstadt [Ghetto Theresienstadt] deportiert worden. Er hat überlebt und ist im Alter von ungefähr 75 Jahren in Wien gestorben.

Tante Franziska Pistol war mit Walter Schwarz verheiratet. Franziska und Walter Schwarz hatten einen Sohn, den Herbert Schwarz, der 1909 geboren wurde. Sie wohnten auf der Brigittenauer Lände [20. Bezirk], ganz in unserer Nähe.

Mein Onkel war, soviel ich weiß, Sozialarbeiter, damals hat man Fürsorger gesagt, und er war Sozialdemokrat. Er ist 1934, als der Austro-Faschismus 1 gekommen ist, arbeitslos geworden.

Der Sohn Herbert ist nach England emigriert, wurde 1939 interniert und nach Australien deportiert. Herbert Schwarz war verheiratet, seine Frau ist aber nicht weggekommen, sie dürfte umgekommen sein.

Tante Helene Pistol hat Josef Heller geheiratet. Sie hatten eine Tochter, die Sophie, die im Januar 1914 geboren wurde und einen Sohn, den Otto, der im August 1915 geboren wurde.

Beide studierten in Wien Medizin, mussten aber ihr Studium 1938, nach dem Einmarsch der Deutschen in Österreich, abbrechen. Otto und Sophie flohen nach Frankreich. Vom unbesetzten Frankreich ist es Sophie gelungen, durch die Hilfe eines Mönchs, über den Montblanc zu kommen und in die Schweiz zu fliehen.

In der Schweiz hat sie den Krieg überlebt, hat dort geheiratet, aber diese Ehe ist auseinander gegangen. Sie hat dann einen Wiener geheiratet, der hieß Sokal. Er hatte ein Juweliergeschäft.

Otto wurde verhaftet und im KZ Gurs 1, in Frankreich, eingesperrt. Es ist ihm aber bei Außenarbeiten gelungen zu fliehen. Er hat dann als Vertreter gearbeitet, ist nach dem Krieg nach Wien zurückgekommen und beendete sein Studium als Zahnarzt. Er starb vor wenigen Jahren im Alter von 83 Jahren in Wien.

Mein Vater, Doktor Saul Pistol, wurde am 2. März 1876 in Wien geboren. Ich glaube, nicht nur er, sondern alle Geschwister meines Vaters wurden in Wien geboren.

Meine Großmutter mütterlicherseits hieß Franziska Löwe. Sie wurde am 11. Juni 1868 geboren. Mein Großvater hieß Glaser. Wie er mit dem Vornamen hieß, weiß ich nicht. Er ist 1924, vierzehn Tage vor meiner Geburt, gestorben.

Die Großeltern haben in Bisenz [heute Tschechien], in der Tschechoslowakei, gelebt. Wenn wir zur Großmutter auf Besuch gefahren sind, brauchten wir einen halben Tag von Wien mit der Eisenbahn nach Bisenz, wo es eine Bahnstation gab.

Da ist eine Eisenbahn gefahren, das war ein Koloss von einer Maschine. Die Großmutter hatte ein kleines Geschäft mit Schneiderzubehör, Bandlkramer hat man früher dazu gesagt. In dem Geschäft gab es Nähnadeln, Stecknadeln, Zentimetermaße und Futterstoffe. Außerdem besaß die Großmutter auch Felder.

Meine Großmutter lebte in einem Haus mit einem Vorgarten. In dem Vorgarten war ein bisschen Wein angepflanzt, und es gab auch Gemüse. Auf den Feldern waren ein paar Melonen und Kürbisse, ich glaube, auch Getreide.

Es muss sogar ein Weingarten existiert haben, weil meine Großmutter in der Früh mit einem Sprühgerät ging, Blausäure gegen Ungeziefer versprühen. Sie war eine sehr große kräftige Frau mit Schuhgröße Nummer 42.

Meine Mutter hatte aber nur Schuhgröße 36. Im Haus der Großmutter gab es elektrisches Licht, aber zusätzlich auch Petroleumlampen. Ich glaube, Petroleum war billiger als Strom oder meine Großmutter hat sich vielleicht gefürchtet, weil das elektrische Licht so rasch angeht, denn elektrisches Licht war damals noch eine Neuheit.

Das Klo war natürlich ein Plumpsklo. Vor dem Haus der Großmutter war ein Platz mit einem Brunnen, da hat die ganze Umgebung Wasser geholt.

Meine Mutter war die Älteste der Geschwister. Sie hatte zwei Brüder, die fast zwei Meter groß waren und auch so ungefähr 45er Schuhgröße hatten. Das waren richtige Bauern.

Mein Onkel Alfred Glaser wurde 1895 geboren. Er heiratete Margarete, die wir Tante Grete nannten. Ihr Sohn Pavel wurde 1927 geboren. Die Tante Grete hat Blumen mit Seide auf Taschen gestickt.

Immer, wenn meine Mutter zu Besuch war, nahm sie einige Taschen nach Wien und verkaufte sie für Tante Grete an Freundinnen. Einmal im Jahr, für drei Monate, arbeitete Grete auch als Buchhalterin für einen Zuckerbäcker.

Das war aber nur so eine Saisongeschichte, dadurch hat sie ein bisschen Geld verdient. Onkel Alfred mit seiner Familie und meine Großmutter, die immer viele Röcke übereinander trug, haben in dem Haus zusammen gelebt.

Sie hatten eine Ziege für die Milch und Hühner für Eier. Ich habe mich vor den Hühnern gefürchtet, weil ich glaubte, sie werden mich mit ihren spitzen Schnäbeln picken. Der Onkel Alfred besaß ein Pferdefuhrwerk mit zwei Pferden und hat mit meiner Großmutter alles allein bewirtschaftet. Für Hilfen hatten sie kein Geld.

Vielleicht haben sie aber tageweise jemanden beschäftigt, der dann im Stall bei den Tieren im Stroh übernachtete, das war früher so üblich. Die Großmutter war sehr fleißig, aber wohlhabend sind sie nie geworden. Sie konnten sich gerade einigermaßen erhalten.

Josef Glaser, Joschi ist er genannt worden, wurde 1902 geboren. Er hat reich geheiratet. Ich weiß, dass mehrere Tage für die Hochzeit gekocht wurde. Seine Frau hieß Martha und war aus Nikolsburg [heute Tschechien], an der österreichischen Grenze.

Die Familie hatte eine Branntweinbrennerei, eine Branntweinstube und Felder. Was der Joschi aber nicht gewusst hat war, dass seine Frau ihm nichts abgeben wird.

Sogar ihr Vater war ziemlich geizig. Er hatte vor dem I. Weltkrieg ein Bein verloren und eine Holzprothese, die aber sicher die teuerste Prothese war, die es damals gegeben hat.

Meine Mutter Malwine ist am 18. Januar 1893 in Bisenz geboren. Sie hat eine Hauswirtschaftsschule besucht, in der man auch kochen gelernt hat. Das war eine deutsche Schule, da schickten wohlhabende Leute, die interessiert an deutschen Schulen waren, ihre Kinder hin.

Alle, meine Großmutter, meine zwei Onkeln und Tanten und mein Cousin Pavel wurden am 31. Januar 1943 von Uhersky Brod nach Theresienstadt deportiert und am 1. Februar 1943 weiter nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Mein Vater war im 1. Weltkrieg Offizier und meine Mutter war Rot-Kreuz- Schwester. Ich nehme an, dadurch werden sich meine Eltern kennen gelernt haben. Mein Vater war 17 Jahre älter als meine Mutter.

Sie haben dann am 9. September 1919 geheiratet. Wo meine Eltern geheiratet haben, weiß ich nicht, aber wir haben im 2. Bezirk in Wien, am Gaußplatz Nummer 3, gewohnt.

Die anderen Häuser des Gaußplatzes gehörten zum 20. Bezirk, die Nummer 3 gehörte zum 2. Bezirk. In unserem Haus war die Mathilden-Apotheke. Der Apotheker hat sich 1938 umgebracht, Altschul hat er geheißen. Der andere Pharmazeut hieß Nussbaum. Er hatte zwei Töchter, die sind nach England oder Amerika emigriert.

  • Meine Kindheit

Meine Großeltern väterlicherseits hatten im selben Haus gewohnt wie wir, auf Tür Nummer 15. Aber sie waren schon tot, als ich geboren wurde. In unserer Zweieinhalbzimmerwohnung war die Arzt-Praxis meines Vaters und bis ich ein Jahr alt war, unsere Wohnung.

Dann konnten wir im selben Haus, auf Tür Nummer 22, noch eine Wohnung mieten.

Aber auf Tür Nummer 15 befand sich weiterhin unser Speisezimmer. Klo und Wasser waren am Gang. Das war damals in 90 Prozent der Wohnungen so, vor allem in den Arbeiterbezirken.

Dass man Wanzen und sonstige Tiere in der Wohnung hatte, das war damals normal. Man konnte noch so sauber sein und aufpassen, das war eine Pest damals. Man hat sich geniert dafür und meine Mutter hatte eine Klistierspritze, in der irgendetwas gegen die Wanzen drin war.

In unserem Haus wohnten viele jüdische Familien. Unsere Nachbarin Frau Letfuß war Sozialdemokratin, ihre Schwester war mit einem jüdischen Kellner vom Café Neptun verheiratet. Das Café Neptun war ein jüdisches Kaffeehaus am Gaußplatz Nummer 7.

Frau Letfuß hatte die ganze Zeit Angst, dass man sie verhaften würde, weil sie Sozialdemokratin war. Ihr Mann war Anstreicher, der Sohn Josef wollte Rechtswissenschaften studieren, hatte aber kein Geld.

Nebenan wohnte eine Jüdin, die Frau Wiesner. Sie war Witwe und hatte zwei Söhne. Ich erinnere mich, dass in dieser Wohnung das Klo innerhalb der Wohnung war und auch das Wasser.

Sie hatten auch ein Badezimmer, da hat das Dienstmädel drin geschlafen. Das Badezimmer war wohnlich eingerichtet, aber es stand eben auch eine Badewanne drin. Wenn die Söhne gebadet haben, hat das Dienstmädchen raus gehen müssen.

Der Bruder von Frau Wiesner hatte ein Teppich- und Vorhanggeschäft, Weinberger hat die Familie geheißen. Frau Wiesner war dort Prokuristin. Neben Frau Wiesner wohnte die jüdische Familie Haas.

Das waren zwei unverheiratete, kleine schwarzhaarige Schwestern mit ihrem Bruder. Der Bruder war auch nicht sehr groß und der jüngste der Geschwister. Seine Schwestern haben ihn betreut, für ihn gekocht und geputzt.

Sie hatten eine Dreizimmerwohnung, jeder hatte sein eigenes Zimmer. Was mit denen passiert ist, weiß ich nicht. Im Eck haben zwei Parteien [Familien] gewohnt, die nicht jüdisch waren.

Im ersten Stock wohnten nur Juden. Da hat es eine Familie gegeben, die waren Pelzhändler. Nettel haben die, glaube ich, geheißen. Und im ersten Stock wohnte eine Familie Taussig.

Im zweiten Stock war die Ordination meines Vaters und links wohnte Frau Schmitz, die die älteste Partei war. Sie war Monarchistin und sehr anständig. Sie hatte eine Schwester in Steinhof 2. Die war auf ihre Schwester losgegangen, sie hatten miteinander gewohnt.

Damals hat man die Menschen viel schneller nach Steinhof gebracht. Mein Vater und ein anderer Arzt mussten das Gutachten schreiben. 1938 hat Frau Schmitz zu meiner Mutter gesagt: 'Stellen sie sich vor, jetzt glaube ich wirklich meine Schwester ist verrückt.

Ich komme sie besuchen in Steinhof, sagt sie: 'Heil Hitler Ida, der Erlöser ist gekommen.' Da habe ich gesagt: 'Du weißt nicht was du sprichst.' Man hat dann die 'Verrückten' dort umgebracht. Ich hab eine weitläufige Cousine gehabt, die Schwester war leider auch in Steinhof, aber die hat sich gefürchtet.

Wenn wir sie besuchen kamen, hat sie gesagt, wir sollen sie da rausnehmen, sie hat Angst, man bringt sie um.

Mein Vater war praktischer Arzt, Frauen - und Kinderarzt, alles zusammen. So etwas gibt es heute nicht mehr. Er hatte in Wien studiert und dürfte noch um die Jahrhundertwende mit seinem Studium fertig geworden sein.

1901 hat er sein Doktorat gemacht und zuerst in einem Spital gearbeitet. Als ich auf die Welt gekommen bin, hat seine Praxis aber bereits bestanden. Ich weiß, dass mein Vater seine Geschwister finanziell unterstützt hat, weil er gesagt hat, seine Geschwister hätten, nur damit er studieren kann, darben müssen.

Inzwischen bin ich aber dahinter gekommen, dass sie deshalb nicht alle studieren konnten, weil sie es leistungsmäßig nicht geschafft hätten.

In der Praxis meines Vaters stand ein Untersuchungsstuhl für Frauen, eine Vitrine mit Instrumenten, eine Couch und eine Höhensonne. So war eine Praxis damals ausgestattet. Die Toilette war in der Praxis, aber es war kein Wasser angeschlossen.

Während der Ordinationszeit hat meine Mutter vom Gang aus Krüge mit Wasser in eine Wanne gegossen, und mein Vater konnte sich die Hände nach jedem Patienten waschen. Wenn das Wasser kalt war, bevor die Patienten gekommen sind, hat mein Vater den Petroleumofen am Gang angemacht, weil der Ofen so gestunken hat.

Nach zehn Minuten konnte man den Krug Wasser hinein stellen, dann hat der Ofen nicht mehr so gestunken. Meine Mutter arbeitete in der Praxis meines Vaters als Ordinationsgehilfin mit.

Es gab auch zwei Schwestern, Rosa und Anna. Die eine putzte und die andere passte auf uns Kinder auf. Das Kochen ließ sich meine Mutter nicht abnehmen.

Die Muttersprache meiner Mutter war, glaube ich eher deutsch. Aber sie sprach auch perfekt tschechisch. Die Cousine meiner Mutter rief jeden Tag um Punkt eins bei uns an, da saß mein Vater schon hungrig am Mittagstisch.

Um zwei Uhr begann wieder seine Arbeit in der Ordination, er hat das Essen herunter schlingen müssen. Er hat dann gesagt: 'Das gibt es nicht, ich sitz und schon läutet das Telefon, das ist deine Cousine.'

Mein Vater hatte Latein gelernt, auch Französisch. Meine Mutter und ihre Cousine haben immer tschechisch miteinander gesprochen und mein Vater, der das nicht verstanden hat, hat dann immer gesagt: 'Die Mama verkauft mich.' Er hat meine Mutter immer gebeten, dass die Cousine um halb zwei anruft, denn da war er dann schon wieder unten in der Ordination.

Mein Bruder hieß Harry, er ist 1920 geboren. Er war etwas kleinwüchsig und hat anscheinend darunter sehr gelitten. Er hat zwar gut gelernt, aber er war immer ein bisschen eifersüchtig auf mich und hat mich immer gehaut.

Als ich geboren wurde und man ihm sagte, dass er eine Schwester habe, sagte er, die wolle er nicht, die will er aus dem Fenster schmeißen. Und wenn keiner geschaut hat, hat er mich gehaut. Wir hießen Harry und Kitty, als hätte meine Mutter eine Ahnung gehabt, dass wir einmal nach England emigrieren müssten.

Ich bin also am Gaußplatz aufgewachsen. Vor der Tür war ein Park, Schulfreundinnen und andere Nachbarskinder haben da unten gespielt. 1935 bin ich einmal weinend nach Hause gekommen, konnte stundenlang nicht sagen, warum ich weine.

Meine Mutter hat gefragt: 'Hat dir jemand etwas getan, hat dich jemand geschlagen?' Und ich habe nicht zu weinen aufgehört. Ich hatte gesehen, wie berittene Polizei in Arbeitslose hineingeritten war und wie danach ein blutiger Haufen dort lag.

Das war natürlich schrecklich. Ich war elf Jahre alt und es war ein Schock. Meine Mutter hat Stunden gebraucht, um das aus mir herauszubekommen. Sie sagte dann, das wäre vielleicht nicht so ernst gewesen, wie ich es gesehen hätte.

'Aber das Blut ist doch ernst', habe ich gesagt. Sie sagte: 'Ja, wer weiß, vielleicht waren das Verbrecher.' Aber meine Mutter hat gewusst, was ich gesehen hatte. Die Arbeitslosen hatten mit Münzen und Würfeln gespielt, und ohne sie zu warnen, waren die Polizisten in sie hineingeritten. Das Gras war dann rot statt grün, das war für mich ein Albtraum.

Wir haben irgendwo in Österreich Sommerfrische gehabt, ich weiß nicht mehr genau wo das war. Mein Vater ist uns tageweise besuchen gekommen, denn er konnte es sich nicht leisten, längere Zeit Urlaub zu machen. In Kärnten waren wir einmal, da war ein See.

Mein Vater hat immer meine Großmutter, die Mutter meiner Mutter, mitgebracht. Jeder hat gesagt: Was für ein guter Schwiegersohn! Einmal sind wir mit einem Boot gefahren, es war windig und meine Großmutter ist seekrank geworden. Mein Vater hat sie dann zur Bahn gebracht, damit sie nach Hause fahren kann. Sie hat natürlich sehr gut deutsch gesprochen, man hat bei ihr zu Hause mehr deutsch als tschechisch gesprochen.

Meine Mutter erzählte mir, dass wir einmal wegen des christlichen Kinderfräuleins einen Weihnachtsbaum hatten. Ich hätte dann furchtbar geweint, als meine Mutter nach Wochen den Baum weggeschafft hat.

Daraufhin hätte sie gesagt: 'Nie mehr kaufe ich einen Weihnachtsbaum.' Da bin ich dann zu den Nachbarn gegangen, die haben mich gekannt und haben gesagt: 'Komm, ihr habt ja keinen Baum, also komm zu uns!'

Mein Vater hat sehr viel gearbeitet. Er musste auch öfters nachts aufstehen und hatte auch kein Wochenende. Jeden Tag um sieben Uhr in der Früh ist er aufgestanden und auf Visiten gegangen. Auch Hausgeburten hat er gemacht. Ich hab später in England einen Mann getroffen, der hat gesagt: 'Herst, Kleine, dein Vater hat mich auf die Welt gebracht.'

Es gab eine Gaststätte, da hat der Gastwirt meine Mutter immer besonders freundlich gegrüßt, weil mein Vater das Leben seiner Frau gerettet hatte. Später, nach dem Einmarsch der Deutschen, hat er es nicht mehr der Mühe wert gefunden, meine Mutter zu grüßen.

Meine Eltern gingen ins Theater und in Konzerte. Sylvester gingen sie immer in die Fledermaus [Anm.: Operette von Johann Strauss] und danach sind sie Essen gegangen. Sie waren immer mit Ärzten zusammen, größtenteils waren das jüdische Ärzte.

Manchmal haben sie auch Gäste nach Hause eingeladen. Ich wollte immer dabei sein und habe mich dann unter dem Esszimmertisch versteckt.

Meine Eltern waren nicht sehr religiös, aber zu den hohen Feiertagen Rosch Haschana [Jüdisches Neujahr] und Jom Kippur [jüdische Versöhnungstag; wichtigste Feiertag der Juden], blieb man zu Hause. Da sind wir auch nicht in die Schule gegangen. Die Kinder in der Schule haben dadurch auch gewusst, wer Jude war.

  • Meine Schulzeit

Ich bin in die Volksschule in der Treustraße [20. Bezirk] gegangen. Meine Volksschullehrerin hieß Maria Streit. Sie hatte blond gefärbte Haare und war ganz hübsch. Aber vor allem war sie Antisemitin, sie hat es die Kinder spüren lassen.

Ich war bei meiner Einschulung noch nicht ganz sechs Jahre alt. Ich bin die ganzen acht Jahre in der Schule nachgehinkt, habe immer irgendwie Schwierigkeiten gehabt. Ich war nicht sehr gut im Lernen. Das kam wahrscheinlich daher, dass ich Linkshänderin war.

Man hat mich rechtshändig trainiert, aber das fiel mir sehr schwer. Ich bin aber irgendwie immer durchgekommen. Mich wundert, dass meine Eltern da zugesehen haben, sie müssen doch meine Schulschwäche bemerkt haben.

Mein Vater starb im September 1931. Als er starb, war er erst 55 Jahre alt. Meine Mutter war, als mein Vater starb, 37 Jahre alt.

Als Arzt musste er Stiegen auf-, Stiegen absteigen. Der 20. Bezirk war ein Arbeiterbezirk, da gab es keine Aufzüge. Mein Vater starb an einem Herzinfarkt. Es steht auf dem Totenschein, er sei an Verstopfung der Herzvenen gestorben, damals hieß es Herzschlag.

Am Abend ging es meinem Vater schlecht. Ich hatte ein Fenster geöffnet, damit er frische Luft bekommt. Er soll schon Monate vorher Herzbeschwerden gehabt haben, was er vor meiner Mutter verheimlichte.

Mein Vater rauchte Virginia Zigarren und der Frau in der Tabaktrafik hatte er von seinen Herzbeschwerden erzählt. Aber sie sollte es nicht meiner Mutter sagen. Mein Bruder ist vor ungefähr 20 Jahren, mit 62 Jahren, auch an einem Herzinfarkt gestorben.

Er hat nie gelitten, er hatte nur Sodbrennen und am Abend war er tot. Heute gibt es Bypässe, Herzschrittmacher, ich hab auch Angina pectoris gehabt. Das betrifft also nicht nur die Männer in meiner Familie.

Für meine Mutter war der Tod meines Vaters schrecklich. Mein Bruder war knapp elf Jahre alt und ich war noch keine sieben Jahre alt. Für damalige Zeiten hatte mein Vater sehr gut verdient, im Monat 4000 Schilling, was ein Vermögen war.

Von den 4000 Schilling hatten sie aber nichts gespart. Mein Vater brauchte Geld für die Ordination und er hat einen großen Teil an seine Geschwister gegeben.

Meine Mutter konnte dann seine Geschwister nicht mehr unterstützen, weil ihre Pension nicht so hoch war. Am Anfang hatte sie 1000 Schilling Pension, was sehr viel war, aber es wurde immer weniger. Sie hat die Ordination dann verpachtet.

Nach vier Jahren kam ich in die Hauptschule, da musste ich eine Haltestelle zu Fuß von unserer Wohnung gehen. Da war ich immerhin schon fast zehn Jahre alt. Ich hatte eine Freundin, mit der ich vier Jahre in der Volksschule war.

Mit dieser Freundin war ich auch vier Jahre in der Hauptschule. Das war die Ilse Maurer, die wohnte Gaußplatz Nummer sieben. Wir waren dann auch zusammen im Kindertransport nach England.

Anfang 1938 war meine Mutter zufällig in der Schweiz, wir hatten dort Bekannte. Er war Geschäftsmann, hieß Robert Hartmann, und meine Mutter hat ihn dort getroffen.

Der hat meiner Mutter gesagt, dass die Deutschen an der Grenze massiv aufmarschieren, und er hat gesagt, in die Schweiz werden die Deutschen nicht kommen, aber nach Österreich.

Meine Mutter hat gesagt, er wäre verrückt. Sie hat geglaubt, das stimmt nicht. Mein Vater war Sozialdemokrat, aber der war ja schon tot, vielleicht hätte er die Lage ernster genommen.

  • Der Krieg fängt an

Als die Deutschen im März 1938 einmarschierten, war alles voller Nazifahnen. Schon am Tag vorher hingen diese Fahnen. Es hat in unserer Umgebung eine Frau gegeben, die wir kannten und die nicht einmal richtig Deutsch konnte, die hat immer gerufen:

'Hoch das deutsche Wien!' Man kann aber nicht sagen, alle Österreicher waren Nazi. Ich sag das nur im Zorn, denn es waren halt sehr viele. Es war zu dieser Zeit auch eine große Arbeitslosigkeit und dadurch eine große Armut

Mein Bruder war auch in die Volksschule in der Treustraße gegangen und nach vier Jahren in die Unterbergergasse ins Gymnasium. Er hat 1938 Matura gemacht. Er hatte immer sehr gut gelernt.

Seine Lateinlehrerin gab ihm bei der Matura einen Dreier, und meine Mutter hat zu der Lehrerin gesagt: 'Mein Sohn war doch immer so gut'! Darauf hat die Lehrerin geantwortet: 'Ihr Sohn wird wahrscheinlich nie wieder Latein brauchen!'

In der Hauptschule gab es einen Lehrer Popp, der ist 1938 dann gleich Oberlehrer geworden. Er hatte zwei Töchter, die 1938 auf die ganzen Aufmärsche gegangen sind und sehr 'arisch' waren.

Die haben uns einfach nicht mehr gegrüßt. Sie haben so getan, als würden sie uns nicht sehen. Eine Woche lang waren die Schulen nach dem Einmarsch Hitlers gesperrt: man hat den Führer gefeiert. Alle waren auf Aufmärschen, wir waren natürlich zu Hause. Meine Mutter hat gesagt, es sei besser, wir gehen nicht soviel auf die Straße.

Nach einer Woche schulfrei sind wir in der Schule gesessen und haben geschaut, welche Lehrkräfte kommen. Der Klassenvorstand, die Frau Emma Schwiepel, ist nicht gekommen, weil sie Halbjüdin war.

Die Direktorin wurde ausgewechselt, die war eine mit dem Kruckenkreuz 3. Ein neuer Direktor ist gekommen, ich hab ihn für einen Roma oder Sinti gehalten, weil er schwarzhaarig und ein dunkler Typ war.

Wir hatte eine Mitschülerin, eine gewisse Edith Gabel, sie war sehr gescheit. Die waren neun Geschwister zu Hause und die hatten kein Geld. Eine Schwester studierte, sie wurde von irgendwem finanziell unterstützt.

Die Edith hatte ein Gedicht geschrieben. Leider hat sie es nicht zerrissen, sondern nur zerknüllt in den Papierkorb geworfen. Ein Mädel hat den Zettel aus dem Papierkorb herausgezogen.

Da ist gestanden: 'Die braune Pest ist ins Land gekommen.' Daraufhin kam der neue Direktor und schrie: 'Ihr seid nicht würdig hier in die Schule zu gehen, ihr jüdisches Gesindel!' Wir haben natürlich alle gezittert.

Ich hab das meiner Mutter erzählt, und habe mich so gewundert, weil der Direktor gar nicht blond und blauäugig war. Er ist dann aus der Klasse gegangen und hat die Tür zugeschmissen. Da war ein Mädchen, der Vater war Polizist.

Nach dem Einmarsch wurde er sofort Oberwachtmeister in einem Gefängnis. Sie hat gesagt, sie will neben den Juden nicht mehr sitzen. Sie machte den Vorschlag, die Juden sollten auf der einen Seite sitzen und die katholischen, arischen Mädchen auf der anderen Seite. Die Lehrerin hat uns jüdische Kinder in die Fensterreihe gesetzt, wo es schön hell war.

Wir hatten eine Mathematiklehrerin, eine Karoline von Krassnig. Sie war Witwe, ich glaube ihr Mann ist im 1. Weltkrieg gefallen. Sie war die Cousine von unserem ehemaligen Klassenvorstand, der Frau Schwiepel.

Einmal kam sie in die Klasse und alle haben geschrieen: 'Heil Hitler!' Da hat sie gesagt: 'Setzen!' Momentan haben wir uns ein bisschen verdutzt angeschaut, sie hatte nicht 'Heil Hitler' gesagt, sondern 'setzen'. Sie nahm das Klassenbuch, schaute hinein und sagte:

'Seid´s ihr verrückt, warum habt ihr euch umgesetzt?' Sie hatte sich die Namen der Kinder nur nach der Sitzordnung gemerkt.

Da hat das Mädchen gesagt, sie will neben den Juden nicht mehr sitzen. Nach einigen Tagen wurde dieses Mädchen von der Mathematiklehrerin zur Mathematikprüfung an die Tafel gerufen.

Die hat nichts gekonnt und zu unserer großen Überraschung, hat die Lehrerin gesagt: 'Ach so, auf Aufmärsche kann man gehen, aber lernen muss man heutzutage nicht mehr.'

Wir haben uns alle so ein bisschen verstohlen angeguckt. Die Lehrerin war sehr nett zu uns jüdischen Schülerinnen. Es ist mir aufgefallen, dass sie, wenn sie konnte, uns Vorteile hat zukommen lassen. Sie hat nicht sehr streng geprüft.

Es gab eben auch eine Menge anständige Menschen, gerade in der Schule. Eine andere Lehrerin kam zu uns, als wir die Klasse für den jüdischen Religionsunterricht wechselten und die katholischen Mädchen in der Klasse sitzen blieben.

Sie kam extra in unsere Klasse und hat gesagt: das, was jetzt passiert, wird nicht lange so bleiben. Sie hieß Seidel, und wir hatten Angst, etwas dazu zu sagen, weil wir nicht wussten, ob sie uns ausspionieren wollte. Aber sie wollte uns nur trösten.

Wir waren nur noch wenig auf der Straße. In den Augarten sind wir nicht mehr gegangen, es ist schon gestanden: 'Nur für Arier!'

Die letzten sechs Wochen vor den Sommerferien 1938 musste ich in die 'Jüdische Schule' in der Großen Sperlgasse gehen. In meiner Hauptschule, in der Oberen Donaustrasse, waren vier jüdische Mäderln mit dem Namen Kitty. Alle vier mussten in die 'Jüdische Schule' in die Große Sperlgasse gehen.

Mein Bruder ist Ende Juni 1938 im Alter von 18 Jahren illegal in die Schweiz geflohen. Er war nicht allein. Ein SS-Mann hat ihnen geholfen und gesagt: 'Jetzt rennt', als es ungefährlich war. Die Flucht ist ihnen gelungen. Später war es dann sehr schwer, in die Schweiz hinein zu kommen. Da hat dann der Grüninger 4 geholfen.

Bis 1939 haben die Nazis den Juden, die auswandern wollten, keinen Stein in den Weg gelegt. Das Geld haben sie ihnen abgenommen. Wir haben zwar gestunken, aber das Geld und der Schmuck, haben nicht gestunken. Zehn Mark durfte man mitnehmen. Es ging noch nicht um Vernichtung, sondern um Bereicherung. Man wollte die Juden loswerden.

Die 'Zentralstelle für jüdische Auswanderung', die der Eichmann 5 geleitet hat, war zuständig für die Auswanderung der Juden. 1938 bin ich zur Maccabi gegangen. Meine Freundin Ilse und ich waren dann einmal in der Woche zusammen bei der Maccabi 6 turnen.

Meine Mutter hatte gesagt: In der jetzigen Situation gehört es sich, dass man in eine jüdische Organisation geht. Da hab ich irgendetwas gehört von Tchelet-Lawan 7 und meine Freundin Ilse und ich sind zusammen hingegangen. Ilse lebt schon lange in Amerika. Sie ist mit mir nach England emigriert und dann ist sie nach Amerika gegangen.

Ilses Vater, der Herr Maurer, war polnischer Jude und die Mutter war eine Wienerin. 1935 hat die Ilse noch einen Bruder bekommen, einen Nachzügler. Der Heinzi war vier Jahre alt, als wir nach England emigrierten.

Herr Maurer hat immer gesagt: 'Wenn Hitler kommt, bringen die uns um.' Da hat meine Mutter gesagt: 'Der Herr Maurer ist ein Meschuggener, er soll a Ruh geben.' Er hat das aber leider gewusst! Er hat aus Polen gewusst, was Pogrome bedeuten.

Als mein Bruder in der Schweiz war, sagte meine Mutter zu mir: 'Du musst unbedingt auch weggehen, egal wie.' Meine Mutter hat geglaubt, dass man ihr nichts tun werde, weil mein Vater nie jemanden etwas getan hatte, sehr beliebt war und außerdem Offizier im 1.Weltkrieg.

Das war natürlich alles ein tödlicher Irrtum. Sie hing auch so an unseren Sachen. Damals hatte man sich etwas angeschafft für ewige Zeiten - das war so. Meine Mutter hat gesagt, mein Vater hätte sich so geplagt sein Leben lang, dass wir Möbeln haben; halbwegs schön leben können.

Als mein Bruder Bar Mitzwah hatte, das war nach dem Tod meines Vaters, hat meine Mutter sich bei einer jüdischen Geschirrhandlung für 100 Leute Geschirr ausgeborgt, damit Gott behüte nichts von unserem Karlsbader Geschirr kaputt geht.

Wenn ich das damals gewusst hätte, ich glaube, ich hätte jedes Stück dieses Karlsbader Geschirrs in Scherben gehauen, auch wenn sie mich dann umgebracht hätte. Viele Leute blieben wegen ihrer Sachen.

Sie hat vieles in Kisten verpackt und in den Keller geschafft. Sie dachte, es wird jemand drauf aufpassen und sie würde die Sachen zurück kriegen. Die haben sich dann die Parteien anscheinend genommen.

  • Der Kindertransport nach England

Zuerst wollten Ilse und ich nach Palästina. Wir waren auf dem Palästinaamt [Das Palästinaamt betrieb die Einreise nach Palästina] in der Marc Aurel Strasse [1. Bezirk], Ecke Vorlaufstrasse und haben alles dort eingereicht.

Es hat leider Geld gekostet und meine Mutter hatte nicht mehr viel. Die Pension war immer weniger und weniger geworden. Ich hatte auch kein Geld. Meine Mutter hat gejammert, weil das soviel Geld kostete.

Die auf dem Palästinaamt haben gesagt: außerhalb von Tel Aviv wäre eine landwirtschaftliche Schule, da könne man sich anmelden. Meine Freundin und ich sind dann am Kai durch den Beserlpark [Anm: kleiner Park] gegangen.

Da kam uns die Frau Maurer mit dem Heinzi entgegen und sagte: 'Geht sofort zurück zur Kultusgemeinde, es gibt dort einen Kindertransport nach England.' Das war nach dem 10. November 8 1938. Da hab ich gesagt: 'Ich hab aber keine Papiere dabei.'

Frau Maurer war aber vorher schon bei meiner Mutter und hatte meine Papiere. Meine Mutter ist nicht gekommen, denn sie hat sehr schlecht gesehen, sie hatte den 'Grünen Star'. Das konnte man damals nicht operieren. Frau Maurer ist mit uns zur Kultusgemeinde gegangen und hat uns für den Transport nach England angemeldet. Wir mussten uns einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Da wurde versucht, auszusortieren.

Wir waren damals 1000 Kinder, das war schon der zweite Kindertransport nach England. Meine Mutter sagte: 'Fahr nicht nach England, fahr nach Holland. Da kannst du zu Fuß zurückkommen. Nimmst ein Leiterwagerl und ein Bauer wird dich ein Stück führen oder du gehst zu Fuß nach Hause. Übers Wasser wirst du nicht kommen können.'

Meine Mutter, Frau Maurer, Herr Maurer und der kleine Heinz haben uns in Hütteldorf [Teil des 14. Bezirks] halb zwölf Uhr in der Nacht verabschiedet. Es waren kleine Kinder dabei, aber auch Krankenschwestern vom Rothschild-Spital. Das jüngste Kind war sechs Wochen alt. Es ging um Leben und Tod! Manchen Eltern ist es noch gelungen nachzukommen, aber vielen nicht.

Man durfte den Kindern nichts mitgeben, damit der Transport, Gott behüte, nicht gefährdet war. Das war strengstens verboten. Aber Ilse hatte Schmuck und auch etwas Geld. Sie hatte es versteckt, ich habe es erst in England erfahren. Damals bekam man für eine Mark zwei Penny. Die Mark war nichts wert. Zehn Mark durfte man offiziell mitnehmen, also hatten wir sehr wenig Geld.

Meine Mutter hätte nachkommen sollen, aber es war dann leider 14 Tage zu spät. Die Engländer haben in der letzten Woche vor dem Krieg keinen mehr hineingelassen.

Sie hätte in Liverpool für eine deutsche Köchin bei einer englischen Familie arbeiten können. Die englische Familie hatte sogar zum Home Office [Innenministerium] Kontakt, aber es war schon 1939, kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges. Es war zu spät!

Wir haben zuerst an der Küste in Dovercourt in einem Sommercamp in Holzhütten, mit Stockbetten auf jeder Seite, gewohnt. Da hatte man uns im Winter untergebracht. Es war ein kalter Winter. Das erste Mal gab es nach 20 Jahren wieder Schnee.

Ausgerechnet in diesem Winter. Sogar die Türen waren eingefroren, wir haben sie kaum aufgebracht. Es gab ein großes Restaurant, das war leer im Winter, da wurden auch Leute untergebracht. Man wusste nicht, wohin mit ihnen.

In dem Camp hat man dann gesagt, Mädchen und Burschen zusammen wäre nicht gut. Deshalb hat man uns nach Lowstof geschickt, aber da waren auch Burschen.

Jeden Tag kamen Leute, die Kinder nehmen wollten. Sie wollten kleine, bis zwei Jahre alte, blonde Buben, zum adoptieren. Die meisten kleinen Kinder hatten ältere Geschwister, die wollten sie aber nicht nehmen. Manche haben aber dann doch ein größeres Kind dazu genommen.

  • Meine Zeit in England

Eines Tages ist Mrs. Jacobs aus Manchester gekommen, die suchte zehn Mädchen ab 14 Jahre. Da habe ich zu Ilse gesagt: 'Komm, gehen wir zu der Hundeauswahl, vielleicht nehmen sie uns.' Ich fand das schon damals empörend.

Die wollten alle kleinere Kinder oder schon arbeitsfähige Jugendliche. Aber mit 14 Jahren war man noch nicht arbeitsfähig. Die haben uns als Hausgehilfinnen gewollt und mit 14 Jahren war man zu jung für diesen Job.

Mrs. Jacobs nahm uns mit nach Manchester. Man brachte uns in ein Lokal. Dann kamen die Leute und haben uns angeschaut. Wir hatten Nummern, auf denen auch unser Name, Alter und noch andere Informationen über uns standen.

Eine Mrs. Burns aus Sothport, eine Arztfrau, gab zu verstehen, dass sie mich nimmt, weil mein Vater Arzt war. Ich hab mich sehr geehrt gefühlt! Meine Freundin Ilse ist zu einer Mrs. Kaplan gekommen, die selber vier Kinder hatte.

Die war sehr nett. Leider hatte meine Mrs. Burns keine Kinder. Sie konnte keine haben und wurde so eifersüchtig auf mich, dass ich zu einer anderen Familie musste. Ich war dann bei Mrs. Royce, einer großen, energischen Frau, die zwar auch keine Kinder hatte, aber sehr nett war. Ihr Mann war Möbelhändler. Sechs Wochen wohnten wir privat.

Dann hat das jüdische Komitee ein Haus in Sothport für uns eingerichtet. In dem Haus waren wir neun Mädchen, ein Mädchen war adoptiert worden. Es kamen auch noch andere Mädchen aus Deutschland dazu.

Wir haben die alte Mrs. Marks von 'Marks & Spencer' [Anm.: große britische Handelskette] kennen gelernt. Sie war 1939 schon 90 Jahre alt. Sie war sehr nett, sie hat ausgesehen wie eine alte Queen Mary, hat englisch und auch ein bisschen jiddisch gesprochen.

Ich habe gesagt, dass ich jiddisch nicht kann und mein Englisch auch nicht gut ist. Da hat sie mich erstaunt gefragt: 'Na, habt ihr zu Hause nicht jiddisch gesprochen?' Sie hat dann auf uns aufgepasst. Wir waren zu ihr eingeladen und bekamen zu essen.

Bei der Gründung des Komitees war die Mrs. Marks auch dabei. 'Marks & Spencer' hat viel Geld für uns ausgegeben: Bettwäsche und Bettdecken, Pölster und Kleidung wurde uns gebracht.

Die Frau Marks hat immer geschaut, dass wir neue Sachen bekommen. Wenn etwas nicht gepasst hat, wurde es umgetauscht. Manche Kinder waren sehr arm, die hatten fast gar nichts.

Wir hatten Ärzte, die haben uns umsonst betreut. Da war ein gewisser Doktor Adler, der schon 1933 aus Deutschland emigriert war. Er hatte in Berlin wichtige Leute behandelt. Die waren dann 1933, nach Machtübernahme Hitlers in Deutschland, nicht mehr zu ihm gekommen.

Im Heim bekamen wir einen Shilling Taschengeld, davon mussten wir alle Kosmetika zahlen: Zahnpasta, Zahnbürste und Seife, alles von dem einen Shilling. Wir waren zu viert im Zimmer und haben uns oft ein Stück Seife zusammen gekauft.

Wir bekamen auch Jobs, aber die waren sehr schlecht bezahlt, weil wir ja offiziell, als Flüchtlinge, nicht arbeiten durften. Sie haben uns nur ein Achtel von einem Pfund gegeben. Das war sehr wenig.

Nachdem das Heim koscher geführt werden musste, wurde das Besteck für Fleischiges rot angemalt und das Besteck für Milchiges blau angemalt. Die meisten von uns waren nicht religiös, aber die Religiösen haben immer sehr genau geschaut und das Besteck neu angemalt, wenn die Farben durchs Abwaschen verblassten.

Wir mussten auch jeden Samstag in den Tempel gehen. Da habe einmal mit dem Schammes [Synagogendiener] gesprochen. Ich habe ihm erzählt, dass meine Mutter so gern nach England kommen möchte.

Er hat versprochen, etwas zu versuchen. Es ist natürlich nicht gegangen, weil die Engländer auch niemanden mehr herein ließen. Es hätte 50 Pfund gekostet, damals war das viel Geld. Wenn man das auf die heutige Zeit umrechnet, sind das ungefähr 100.000 Schilling.

In dem Heim in Sothport waren wir bis März 1940. Dann übersiedelten wir nach Manchester.

Meinen Bruder sah ich 1940 wieder. Als er in die Schweiz geflohen war, hatte er mir nicht gefehlt. Das erste, was ich gesagt habe, als ich ihn wieder sah, war:

'Wenn du mich noch einmal haust, brauchst du mich nie mehr besuchen.' Daraufhin schaute er mich sehr komisch an, er war immerhin schon 18 Jahre alt. Er hat bei einem Bauern gearbeitet, und nach dem Krieg in Wien an der Universität für Bodenkultur studiert und wurde Agraringenieur.

Meiner Mutter habe ich zwei bis drei Briefe jeden Monat geschrieben, solange es ging. Zuerst gingen die Briefe über die Schweiz, dann, bis Amerika in den Krieg eintrat, über Amerika und ab 1942 über das Rote Kreuz. Da durfte man in jedem Brief nur noch 20 Worte schreiben. Eines Tages ist ein Brief zurückgekommen: nicht zustellbar.

Meine Mutter hatte meinen Bruder und mich brieflich gebeten, wir sollten schauen, dass sie rauskäme, weil sie sonst dahin kommt, wo der Josef und der Walter Fischkus, das waren Verwandte von uns, hingekommen sind. Die waren nach Nisko 9 in Polen deportiert worden.

Sie hat auch nicht mehr geschrieben:'Liebes Kind oder liebes Putzi. Meine Mutter hatte mich Putzi und meinen Bruder Punti genannt. Wenn meine Mutter Kitty rief, bin ich langsam gekommen. Da wusste ich, ich habe irgendwas angestellt. Sie hat die Briefe so geschrieben, als wären sie an eine Freundin gerichtet.

Als mein Bruder und ich noch in Wien waren, hatten wir eine Wohnung im Haus aufgegeben. Wir wohnten zusammen mit unserer Mutter dann in der größeren Wohnung. Aus der musste meine Mutter ausziehen. Sie war zum Schluss im 1. Bezirk, im Lazenhof.

Da waren vier Frauen in einem Zimmer. Das war ihre letzte Adresse: Lazenhof 2/ Tür 13. Diese Häuser waren im Besitz der Kultusgemeinde. Man hatte die Juden dort untergebracht und sie dann von dort deportiert.

Meine Mutter ist am 22. Mai 1942 nach Minsk deportiert worden [Malwine Pistol wurde am 20.5.1942 nach Maly Trostinec bei Minsk deportiert und am 26.5.1942 ermordet. Quelle: DÖW-Datenbank].

In Manchester wohnten wir in einer Bed and Breakfast Pension, die an das jüdische Komitee vermietet war. Herr Ackermann, auch ein Jude, war der Besitzer. Es war ein doppelstöckiges Haus.

Unten befand sie ein Luftschutzkeller mit Stockbetten. Meine Freundin Ilse und ich haben uns zum Luftschutzdienst gemeldet. Wir hatten Helme und dunkelblaue Uniformen mit Goldknöpfen. Wenn die Sirenen losgingen, sind wir zum Stützpunkt gelaufen.

Weihnachten 1940 haben die Deutschen begonnen, Manchester zu bombardieren - den Hafen, die Kirchen, auch den Pferderennplatz in unserer Nähe, auf dem auch Hunderennen stattfanden. In unserer Straße wurden auch Bomben abgeworfen.

Da war so ein freier Platz, wo die Kinder immer Fußball gespielt hatten. Am nächsten Tag war da plötzlich ein großes Loch. Es gab Raketen, die die ganze Straße entlang gerutscht sind und alle Häuser kaputtgemacht haben.

Die Menschen sind unter die Treppen in ihren Häusern gelaufen, weil es nicht so viele Luftschutzkeller gab. Dort haben viele überlebt. Dann sind die deutschen Flugzeuge aber nicht mehr nach Manchester gekommen, es war ihnen zu weit.

Zuerst habe ich in einer Fabrik gearbeitet, in der Uniformen hergestellt wurden. Da habe ich 2,10 Pfund in der Woche verdient.

Im Juni 1940 war der Zusammenbruch Frankreichs. Da begannen die Engländer, die Leute zu internieren. Sie haben gesagt, Österreicher sind auch Deutsche, weil es ja nach dem Einmarsch Hitlers kein Österreich mehr gab. Aber die meisten haben das gar nicht gewusst.

Es gab auch Nichtjuden, die aus politischen Gründen geflohen waren. Die wurden auch interniert. Ich war erst 15 Jahre als, ab 16 hat man auch Frauen interniert. Mein Bruder war neun Monate interniert.

Zuerst in Manchester, in einer alten Fabrik und dann wurde er auf die 'Isle of Man' gebracht. Es wurden Flüchtlinge auch nach Australien und Kanada geschickt und dort interniert. Man wollte sie loswerden, man hat sie einfach nicht gebraucht.

Mein Cousin war auf so einem Schiff und ist in Australien geblieben. Die Mannschaft hat sie noch ausgeraubt, die Eheringe wurden ihnen sogar von den Fingern gezogen. Nach dem Krieg kam es zum Prozess, aber sie haben behauptet, sie wären betrunken gewesen. Sie haben gesagt, es täte ihnen leid, aber wo die Sachen geblieben waren, haben sie natürlich auch nicht gewusst.

In Kanada haben die Engländer den internierten Deutschen von der Handelsflotte, die man noch in den Hoheitsgewässern erwischt hatte, gesagt: 'Freut's euch, noch ein paar Deutsche kommen.'

Die haben dann auf Transparente geschrieben: 'Willkommen, deutsche Brüder!' Es sind dann aber sehr viele Juden mit Bärten, Hüten und mit langen Kaftanen ausgestiegen.

Die Deutschen sind davongerannt, weil sie Angst vor ihnen hatten. Die Juden haben sich aber schnell assimiliert und mit den Deutschen zusammen gearbeitet. Zum Schluss haben alle darüber gelacht.

Mein Bruder wurde nach neun Monaten aus der Internierung entlassen. Er hat dann noch am Land gearbeitet und konnte sich dann zum englischen Militär melden.

Am Anfang waren die Leute nur mit Schauferl und Beserl in dem Pionierkorp, da hat mein Bruder gesagt:

er wird sich nicht abschießen lassen. Sie durften dann aber eine Waffe tragen. Mein Bruder ist ziemlich bald an die zweite Front gekommen. Er kam auf ein amerikanisches Schiff, da waren vom Kapitän bis zum Laufburschen alle Juden.

Sie fuhren nach Frankreich und mein Bruder ist dann zum Schluss in der Lüneburger Heide gelandet. Er hat viel Schreckliches erlebt, es gab noch viele Kämpfe.

Ich habe 1946 in Wien im Stadtpark einmal mit einem Russen getanzt, der war in Zivilkleidung. Er hat gut deutsch gesprochen. Er hat mich gefragt, warum ich nicht so gut deutsch kann. Ich habe gesagt, dass ich acht Jahre in England war.

Er war aus der Nähe von Minsk, da hab ich ihn nach der Ermordung der Juden dort gefragt. Er sagte: 'Ja, es hat etwas gegeben, eine Verbrennungsanlage. Da ist immer Rauch aufgestiegen:' Er war noch ein Kind, aber seine Eltern hatten ihm gesagt, dass dort ein deutsches Vernichtungslager war.

Ich weiß nicht, wie lange die Leute unterwegs waren. Viele Eisenbahner in Wien waren im Widerstand. Mir wurde erzählt, man hätte Güterwaggons abgedichtet und gleich außerhalb Wiens, in Groß-Enzersdorf, Gas in die Waggons geleitet.

Da habe ich gedacht: wenigstens hat meine Mutter weniger gelitten. Die Leute waren in den Viehwaggons ohne Wasser und Essen, ohne Klo, ohne Alles.

Als der Brief mit dem Vermerk 'nicht zustellbar' zurückkam, war mir noch nicht klar, was geschehen war. Erfahren habe ich es erst 1943. Es wurden Schiffe mit Waffen und Lebensmitteln nach Russland geschickt. Das hieß Lend Lease, Lease heißt gemietet.

Man hatte die Ware sozusagen an Russland vermietet, denn Russland konnte das natürlich nie bezahlen. Ich habe einen Matrosen kennen gelernt, der hat erzählt, sie wären immer den Hafen von Murmansk angelaufen, weil alle anderen Häfen gefroren waren im Winter.

Sie durften aber nicht hinunter, die Russen sind an Bord gekommen. Und da haben ihnen die Russen erzählt, dass die Deutschen viele, viele Juden umbringen - in verschiedenen Lagern in Russland und in Polen.

Da wusste ich noch nicht, dass meine Mutter nach Minsk gekommen ist. Das habe ich erst nach dem Krieg von der Kultusgemeinde erfahren, dort war sie abgemeldet. Ich habe auch dem Polizeimeldeamt in Wien geschrieben.

Die haben mich gefragt, warum ich das wissen will. Da habe ich gesagt: wegen der Erbschaft. Und bei denen stand auch: abgemeldet nach Minsk, im Mai 1942 - laut Kultusgemeinde. Die Kultusgemeinde hat scheinbar die Leute abgemeldet.

Ich hatte begonnen, in Manchester in einem Büro für Export zu arbeiten, die Textilien nach Afrika exportierten und dann hatte ich einen Posten im Büro einer Stahlfabrik.

Meine Freundin Ilse war zu einer englischen Familie gezogen und hat bei Henry Brothers, einem kleinen Warenhaus, als Liftmädchen gearbeitet. Nach dem Krieg haben sich ihre Eltern gemeldet.

Die Familie Maurer hatte den Krieg überlebt. Die Mutter der Frau Maurer war im Altersheim in der Seegasse an Altersschwäche, so wurde später erzählt, gestorben. Sie war schon weit über 80. Die Eltern und der Bruder von der Ilse sind 1949 und die Ilse ist Anfang 1950 nach Amerika ausgewandert. Ilse und ihr Bruder leben in Amerika.

Im Juni 1946 ging ich nach London und habe für dieselbe Firma, aber im Hauptquartier, gearbeitet.

  • Zurück nach Wien

Im Oktober 1946 bin ich nach Österreich zurückgekommen. Mein Bruder ist im Dezember nach Österreich gekommen. Ich bin gleich nach Wien gefahren.

Der älteste Bruder meines Vaters ist zur Kultusgemeinde gegangen und hat gesagt:

'Meine Nichte kommt nach Wien, ich möchte gerne ein Zimmer für sie mieten.'

Da haben sie gesagt:

"Wann kommt die Nichte?" Er sagte: 'Am 2. Oktober.' Da sagten sie: 'Ihre Nichte dürfte aber keine Jüdin sein.' Sagt er: 'Was soll das heißen?'

'Am 2. Oktober ist Jom Kippur.' Ich hatte, es war immerhin sechs Wochen vorher, keine Ahnung, dass Jom Kippur ist. Mein Onkel hat dann wütend die Kultusgemeinde verlassen.

Ich hab dann bei einer Freundin meiner Mutter gewohnt und einige Zeit in Wien für die Engländer im Büro gearbeitet. Später hab ich dann durch die Kultusgemeinde ein Zimmer im 1. Bezirk, in der Maria-Theresien-Strasse, gleich hinter der Kultusgemeinde, bekommen.

Da habe ich ein paar Monate gewohnt. Dort habe ich dann auch mit meinem zukünftigen Mann gelebt. Die Eltern meines Mannes Dr. Otto Suschny, der am 28. August 1924 in Wien auf die Welt gekommen ist, sind im Juli 1942 nach Minsk deportiert und ermordet worden.

Sein Vater Siegfried war Handelsvertreter, seine Mutter Adele war Näherin. Er war ein Einzelkind und hatte seine Kindheit in Wien verbracht. Er ist im November 1939 auf legalem Wege nach Palästina geflüchtet, hat dort im Kibbutz gelernt und gearbeitet, und war dreieinhalb Jahre beim Militär, bei der Royal Armee Service Corps.

Nach seiner Rückkehr nach Wien hat mein Mann Chemie studiert. Ich habe ihn während einer Pessachfeier [Pessach: Fest, das an den Auszug der Juden aus Ägypten erinnert] 1947 kennen gelernt. Seit 1957, bis zu seiner Pensionierung, arbeitete er für die International Atomic Energy Agency.

Meine eigene Familiengeschichte

Kurz bevor wir geheiratet haben, sind wir in ein Heim in der Tempelgasse [2. Bezirk] übersiedelt. Das war ein Heim der Kultusgemeinde für Obdachlose. In der Tempelgasse war eine Gemeinschaftsküche, da lebten lauter arme Teufel, die im Lager waren oder auf Zwangsarbeit.

Wir hatten zwar ein Riesenzimmer für uns, aber geborgte Möbel, die man den Nazis weggenommen hatte. Ich bin dann wegen einer Wohnung zur Rosa Jochmann 10 gegangen. Sie war eine einmalige Frau.

Ich hab ihr gesagt, dass ich in England in der Emigration war, da sagte sie ungefähr folgendes: Trauen sie den Leuten nicht! Ich war im KZ, ich weiß, wovon ich rede: inklusive meiner Partei sind alle Verbrecher und Gauner.

Sie sagte, von der Kultusgemeinde bekäme sie fast nichts zugeteilt. Als mein Mann und ich heirateten, wären wir ganz gern zu einer Wohnung gekommen. Wir hatten natürlich kein Geld, mein Mann hatte damals ein Stipendium und ich hab nicht sehr viel verdient.

Ich war dann beim jüdischen Nationalfond. Die haben gesagt, es ist sehr schwer, sie werden schauen, was sie machen können. Wir haben dann wirklich eine kleine Wohnung im 18. Bezirk von der Gemeinde bekommen. Endlich eigene vier Wände!

Dann haben wir nach etwas über drei Jahren, im Jahre 1957, unsere erste Tochter, die Eva-Ruth bekommen, die jetzt im Sommer 45 Jahre alt war. Wir haben natürlich versucht, eine größere Wohnung zu bekommen.

Nach drei Jahren, 1960, bin ich wieder schwanger geworden und wir haben eine zweite Tochter bekommen, die Dinah. Die Wohnung war dann viel zu klein. Dann haben wir selber eine größere Wohnung gesucht und vom 'Sozialbau' [Gemeinnützige Wohnungsaktiengesellschaft] eine Wohnung im 6. Bezirk bekommen.

Plötzlich hatten wir eine Vierzimmerwohnung. Die war drei Mal so groß, wie die vorherige Wohnung und dazu war sehr zentral gelegen. Es wohnten auch zwei oder drei andere jüdische Parteien in dem Haus.

Dort haben wir gewohnt von 1961 bis 1972. 1962 wurde unser Sohn Peter geboren. 1972 sind wir in unser Haus gezogen, in dem wir noch jetzt wohnen.

Eva-Ruth, verheiratete Dombrowski, lebt bewusst jüdisch mit ihrer Familie. Sie war als Jugendliche auch in Israel, hat Medizin in Wien studiert und arbeitet als Ärztin. Sie hat drei Kinder: Daliah, Sonja und Raphael. Die Kinder gehen in den jüdischen Religionsunterricht.

Dinah, verheiratete Nemesszeghy, arbeitet als medizinisch-technische Fachkraft. Sie hat einen Sohn Joachim.

Peter ist ein bewusster Jude, lebt aber überhaupt nicht danach. Er ist verheiratet und hat einen Sohn, Martin, und eine Tochter Yvonne. Er ist beruflich selbständig.

Nach und nach haben unsere Kinder geheiratet und sind ausgezogen. Zuerst die jüngere Tochter, wenig später die ältere Tochter und dann unser Sohn Peter.

1984 war wieder ein Treffen der Emigranten in Sothport. Da habe ich mich mit Mrs. Livingston, die im jüdischen Komitee gearbeitet hatte, über meine Mutter unterhalten.

Und ich habe zu ihr gesagt, dass meine Mutter wegen lausiger 50 Pfund umgekommen ist, die ich später zehnmal hätte zurückzahlen können. Mrs. Livingston fühlte sich daraufhin persönlich angegriffen, aber so hatte ich das nicht gemeint.

Wir haben viele Bekannte. Die nichtjüdischen Bekannten sind fast alle 20 Jahre jünger als wir, manche kommen auch aus Nazifamilien.

Wir sind seit über 50 Jahren wieder in Wien. An Wiedergutmachung, an Rückstellungen wurde überhaupt nicht gedacht. Es wurde sogar verhindert, dass Leute zurückkommen, die gehofft hatten, dass man sie zurückruft.

Es gibt viele Beispiele dafür:

Da waren das Ehepaar Charlotte und Karl Bühler, die emigrieren mussten, beide Psychologen. Er hat die ganze Zeit darauf gewartet, dass Österreich ihn zurückruft. Österreich hat es nicht getan.

Dann bekam er eine Ehrenauszeichnung und ein Pavillon wurde nach ihnen benannt. Das ist in meinen Augen Augenauswischerei. Die Familie Kuffner waren die Eigentümer der Ottakringer Brauerei.

Der Verkauf der Brauerei an Herrn Harmer wurde 1946 von der Familie Kuffner legalisiert, aber der Mensch Kuffner hat niemanden interessiert. Dafür gibt es eine Kuffner-Sternwarte und eine Kuffnergasse.

Wenn ich an die Klimt Bilder denke, die der Frau Altmann 11 gehören, das ist doch alles unglaublich! Ich war bei einer Veranstaltung, da wurde über dieses Thema gesprochen.

Da war eine blonde, blauäugige, sehr fesche Frau, die sagte, man habe ihren Großeltern die Banklizenz weggenommen und es bis jetzt nicht der Mühe wert befunden, sie zurückzugeben.

Auf dem Podium saß auch die Maria Altmann. Es gibt viele Beispiele. Der Staat ist durch die Vertreibung und Ermordung der Juden reich geworden und hat sich saniert.

  • Glossar:

1 Austrofaschismus: Bezeichnung für das ab 1933 in Österreich etablierte Herrschaftssystem - der 'Ständestaat' - entwickelt und getragen von Engelbert Dollfuß und dessen Nachfolger Kurt Schuschnigg, der Christlichsozialen Partei, der Heimwehr [Miliz der Christlichsozialen] und dem Landbund.

2 Steinhof: Psychiatrisches Krankenhaus und Pulmologisches Zentrum der Stadt Wien im 14. Gemeindebezirk. In der damals 'Spiegelgrund' genannten Anstalt wurden während der Nazi-Zeit zahlreiche Euthanasiemorde begangen.

3 Kruckenkreuz: Kreuz mit Querbalken an den vier Enden - Symbol der Vaterländischen Front.

4 Grüninger, Paul [1891-1972]: Polizeihauptmann in St. Gallen [Schweiz], der in der Zeit unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg hunderten, vielleicht auch tausenden Juden das Leben rettete, indem er ihnen illegal die Einreise in die Schweiz ermöglichte. 1939 wurde er deshalb vom Dienst suspendiert und 1940 auch verurteilt und erst 1995 rehabilitiert.

5 Eichmann, Otto Adolf [1906-1962]: SS-Obersturmbannführer, organisierte die Vertreibung und Deportation der Juden aus Deutschland und den von Deutschland besetzten Gebieten.

Nach dem Anschluss im Jahre 1938 baute er in Wien die Zentralstelle für jüdische Auswanderung auf, welche die zwangsweise Ausreise der jüdischen Bevölkerung aus Österreich betrieb.

Ab 1941 war Eichmann für die Organisation der Deportation der Juden aus Deutschland und den besetzen europäischen Ländern zuständig und mitverantwortlich für die Ermordung von sechs Millionen Juden.

1960 wurde Eichmann von Mossad-Agenten in Argentinien gefasst und nach Israel gebracht, wo er wegen Verbrechen gegen das jüdische Volk vor Gericht gestellt, zum Tode verurteilt und hingerichtet werde.

6 Maccabi: Internationale jüdische Sportorganisation, die in Osteuropa gegründet wurde, weil Juden in andere Sportvereine nicht eintreten durften.

7 Blau-Weiß [hebr.: Tchelet-Lavan]: 1913 als 'Blau-Weiß, Bund für jüdisches Jugendwandern in Deutschland' gegründet. Mit Blau-Weiß nahm die jüdische Jugendbewegung ihren Anfang.

8 Pogromnacht [Novemberpogrom]: Bezeichnung für das [von Goebbels organisierte] 'spontane' deutschlandweite Pogrom der Nacht vom 9. zum 10. November 1938.

Im Laufe der ,Kristallnacht' wurden 91 Juden ermordet, fast alle Synagogen sowie über 7000 jüdische Geschäfte im Deutschen Reich zerstört und geplündert, Juden in ihren Wohnungen überfallen, gedemütigt, verhaftet und ermordet.

9 Nisko: Ort im Karpatenvorland. Im Rahmen der 'Umsiedlung nach dem Osten' gelangten Ende 1939 zwei Transporte mit 1.500 Wiener Juden nach Nisko.

Nur 200 Männer gelangten in das Lager, die Mehrheit wurde über die deutsch-sowjetische Demarkationslinie gejagt. Nach dem Abbruch der Aktion wurden im April 1940 198 Männer nach Wien zurückgeschickt - viele von ihnen wurden mit späteren Transporten neuerlich deportiert.

10 Jochmann, Rosa [1901-1994]: österreichische Widerstandskämpferin und sozialdemokratische Politikerin. 1940-1945 im KZ Ravensbrück interniert.1945-1967 Abgeordnete zum Nationalrat.

Bis ins hohe Alter reiste war Jochmann als 'Zeitzeugin' aktiv und erzählte Schülern über die Nazi- Zeit.

11 Altmann, Maria [geb. 1916]: Nichte und die Erbin der Bankierstochter Adele Bloch-Bauer, Ehefrau des Zuckerindustriellen Ferdinand Bloch, die von Gustav Klimt zweimal portraitiert wurde.

Die Bilder hingen zeitweilig mit drei Bildern aus dem Besitz der Familie in der Österreichischen Galerie im Wiener Schloss Belvedere. Sie wurden erst 2006 nach langer juristischer Auseinandersetzung an die Erbin restituiert.

Jindrich Lion

Meine Familiengeschichte
Meine Kindheit
Während des Krieges
Palästina
Rückkehr nach Prag
Meine Arbeit als Redakteur
Rückkehr nach Wien

Meine Familiengeschichte

Über die Urgroßeltern weiß ich überhaupt nichts, die hab ich nicht gekannt. Mein Vater war aus einem kleinen Ort, aus dem tschechischsprachigen Gebiet in der Nähe von Prag. Seine Mutter hab ich noch gekannt. Sie ist nach Prag übersiedelt. Der Großvater ist gestorben, bevor ich geboren wurde, und die Großmutter hat dann noch bis zu meinem vierten, fünften Lebensjahr in Prag gelebt. Ich kann mich erinnern, dass wir sie jeden Sonntag besuchen mussten. Das war ein Horror für mich. Sie hat eine sehr hübsche Wohnung gehabt, und sie wird vermögend gewesen sein. Sie war eine Lady, aber sie hat kein Verständnis für kleine Kinder gehabt. Ich musste dort still sitzen, meine Eltern haben dort die halbe Stunde oder Stunde abgesessen bei ihr. Vorher hat man mir gesagt: nicht hereinreden, nichts sagen, antworte nur auf Fragen, wenn du gefragt wirst, aber ich wurde nie gefragt, weil ich sie nicht interessiert habe. Das war ein Horror für mich. Sie hat nicht weit von uns gewohnt, und ich kann mich noch erinnern, als sie gestorben ist, Ende der zwanziger Jahre, bin ich zufällig vorbeigegangen, wie der Sarg aus dem Haus getragen wurde. Ich war damals fünf Jahre alt. Sie ist jüdisch begraben, liegt am neuen jüdischen Friedhof in Prag, neben meinem Großvater.

Meine Großeltern mütterlicherseits haben in einem kleinen Dorf bei Saaz gelebt haben. Saaz liegt im heutigen Tschechien, dort gibt es riesige Hopfenfelder. Aus Hopfen wird Bier gebraut. Meine Großeltern haben in Maschau bei Podersam gelebt, das liegt im deutschsprachigen Grenzgebiet. Maschau ist ein ganz kleiner Ort. Mein Großvater hieß Robitschek. Ich habe die Großeltern mütterlicherseits nicht gekannt. Ich weiß aber, daß der Großvater ein kleines Geschäft mit Stoffen und solche Sachen hatte. Einmal war ich mit meinen Eltern dort. Sie hatten sieben Kinder, drei Söhne und vier Töchter. Viele haben dann in Prag gelebt. Die Großeltern mütterlicherseits sind in Maschau begraben, da ist auch ein jüdischer Friedhof. Dort leben schon lange keine Juden mehr. Der Friedhof ist ganz verwachsen. Sonst alles gut erhalten, aber man kann die Grabinschriften nicht lesen, weil es dort so verwachsen ist. Ich war mit meiner Frau dort, und wir sind unter den Bäumen und unter den Sträuchern gekrochen, ich habe sogar meine Brille dort verloren, das Grab aber nicht gefunden.

Meine Kindheit

Meine Mutter, Elisabeth Lion, geborene Robitschek, wurde am 10.1.1885 in Maschau geboren. Sie hat nach Prag geheiratet. Eine ihrer Schwestern hat einen Arzt auch aus dem Grenzgebiet geheiratet, und sie sind nach Wien übersiedelt, wogegen alle anderen Kinder in Prag gelebt haben. Einer war Zahnarzt, einer hatte eine Werkstatt, wo Handschuhe erzeugt wurden. Das waren die Männer der Schwestern meiner Mutter, zwei Brüder haben in Wien gelebt. Wir waren so eine typisch Prager jüdische Familie.

Ich habe sie alle gekannt, und alle hatten, bis auf eine einzige Ausnahme, zwei Kinder. Mit allen haben wir uns sehr gut verstanden.. Ein Onkel war fromm war, er war Vorstand der Alt-Neu-Synagoge in Prag. Fischl hieß er, Karl Fischl. Er war der Älteste, also quasi anerkannt von der ganzen Familie als Oberhaupt. Seine Frau, sie war für mich wie eine zweite Mutter, die hab ich furchtbar gern gehabt. Bei meinem religiösen Onkel war mein zweites Zuhause, ich war sehr oft bei ihnen. Sie haben ein jüdisches Leben gelebt. Am Pessach haben sie immer Familienseder gemacht, da waren wir vielleicht 30 Leute, mit den Kindern. Alle waren wir dort. Ich kann mich erinnern, man musste die Tür zwischen zwei Zimmern öffnen, damit man den Tisch durchtragen konnte. Wir Kinder sind alle am Ende des Tisches gesessen. Wir haben in der Pariser Straße gewohnt, das war direkt vis-à-vis der Alt- Neu-Synagoge. Aus dem Fenster haben wir auf die Alt-Neu-Synagoge heruntergeschaut. Aber alle anderen Familienmitglieder waren überhaupt nicht fromm.

Mein Vater hieß Arthur Lion und wurde am 18.4.1883 in der Nähe von Prag geboren. Er war vielleicht nie in einer Synagoge, meine Mutter ist, so wie die meisten Prager Juden, nur zu den sogenannten hohen Feiertagen in die Synagoge gegangen, d.h. zweimal im Jahr. Aber durch den Einfluss dieses Onkels bin ich in die jüdische Volksschule mit tschechischer Unterrichtssprache gegangen. Sie hat sich nur dadurch von den anderen Schulen unterschieden, dass dort die jüdischen Feiertage eingehalten wurden. Eine jüdische Mittelschule gab es in Prag nicht. Ich hatte einen Bruder, der um 13 Jahre älter war, weil der Weltkrieg dazwischen lag. Mein Vater war eingerückt, er war Offizier der österreichischen Armee. Er durfte sogar seinen Hund, einen Boxer, mitnehmen. Die Familie war väterlicherseits eher tschechisch orientiert. Mütterlicherseits war die Familie auch deutsch orientiert. Und die tschechisch Orientierten, das waren vier Cousins von meinem Vater, sie sind während des Weltkrieges in die tschechische Legion eingerückt. Sie waren österreichische Soldaten und sind übergelaufen zu den Alliierten. Dort wurde eine tschechische Legion gegründet, sie haben für die Freiheit der Tschechoslowakei gekämpft. Die vier Cousins waren in der französischen Armee als Legionäre in Russland, in Frankreich und in Italien. Auf die war ich sehr stolz, weil die Legionäre sehr angesehen waren während der Ersten Republik. Die haben die Freiheit erkämpft für die Tschechoslowakei und sie sind immer in den Uniformen zu den Feiertagen gegangen, auch in die Synagoge sind sie in der Uniform gekommen. Die Kinder von ihnen wurden alle tschechisch erzogen.

Bei uns zu Hause sprach man deutsch und tschechisch. Meine Mutter sprach deutsch mit uns, mein Vater tschechisch und mit meinem Bruder habe ich nur tschechisch gesprochen. Wir hatten eine bürgerliche Drei-Zimmer-Wohnung. In Prag war die Wohnungskultur höher als in Österreich. Wir hatten in Wien Familie, mütterlicherseits zwei Brüder, Max und Ernst Robitschek. Sie sind als junge Burschen in die Reichshauptstadt Wien gegangen, um ein Handwerk zu erlernen und haben eine Familie gegründet. Und da bin ich, um richtig Deutsch zu lernen, manchmal im Sommer nach Wien gefahren und hab bei ihnen gewohnt. Wir sind in Wien in Wohnungen gekommen, bürgerliche Häuser, wo das Klosett für das ganze Stockwerk draußen am Gang war. Sogar Wasser hat man am Gang geholt. Das hat es in Prag in solchen Häusern nicht gegeben. Eine Bassena? Die kannte man in Prag in den bürgerlichen Häusern nicht.

Jeden Sommer bin ich mit meinen Eltern auf Sommerfrische gefahren. Wir waren in Österreich, aber auch in Deutschland. In der Nähe der deutschen Grenze war Bad Schandau. Dort waren wir auf Sommerfrische. Ich bin auch oft in Kindercamps gefahren, weil mein Vater nur einen Monat Urlaub hatte. Ich war einen Monat mit den Eltern und einen Monat in einem Camp.

Mein Bruder Frantiŝek war 13 Jahre älter als ich. Er wurde am 5.1.1909 in Prag geboren. Er hat den ganzen Krieg mit den Eltern erlebt. Ich bin erst nach dem Krieg geboren. Trotz des Altersunterschiedes hat er sich sehr liebevoll um mich gekümmert und, da mein Vater schon ziemlich alt war, hat er mir eigentlich den Vater ersetzt. Wenn ich Probleme hatte, bin ich zu ihm gegangen. Er hatte viel Verständnis für mich. Die Eltern waren schon viel zu alt, um für Kleinkinder Verständnis zu haben. Er hatte das Verständnis, und so habe ich meine Probleme oft über ihn zu den Eltern gebracht. Ich hab immer zuerst mit ihm gesprochen. Mein Vater war ein Gesellschaftsmensch, er hat gern Leute um sich gehabt. Wir hatten oft Gäste am Abend, die Köchin hat bei uns gelebt, sie hatte ein kleines Zimmer neben der Küche. Die Wohnungen waren alle schon so eingerichtet, dass die Küche mit einem kleinen Zimmer für die Köchin vorhanden war. Wir hatten immer eine Köchin zu Haus. Es gab Köchinnen, die waren christliche Mädchen. Ich kann mich erinnern, eine war in der Heilsarmee, die hat mich manchmal mitgenommen. Die Heilsarmee hatte in Prag so ein Haus, wo sie am Sonntag Nachmittag für Kinder alle möglichen Programme hatten.

Ich wurde nicht spezifisch jüdisch erzogen. Mein Vater hat nie verheimlicht, dass er Jude ist, im Gegenteil, er war Mitglied vom Bnai Brith und hat für alle möglichen jüdischen Vereine gespendet. Durch den Einfluss meines orthodoxen Onkels war ich Bar Mizwah. Während der Feier wurde mein Vater aufgerufen. Er hat überhaupt nichts gekonnt, er war nie in der Synagoge. Man hatte ihm vorher gesagt, er muss die Braha sagen. Er hatte alles lateinisch auf ein Stückerl Papier aufgeschrieben und das Papier ins Gebetbuch gelegt. Als er ausgerufen wurde, und er das Gebetbuch öffnete, war das Papier weg. Er angefangen zu schwitzen und hat verzweifelt das Papier gesucht. Der Kantor stand mit dem silbernen Finger daneben und hat ihn gefragt, was er ununterbrochen suche, und sagte: "Ich zeig Ihnen, wo die Stelle ist." Mein Vater konnte ja nicht sagen, daß er die Schrift nicht lesen kann. Und dann ist ihm irgendwie eingefallen, dass das Gebet mit dem Wort "Baruch" beginnt und mit "Amen" endet. Und dass die orthodoxen Juden so schnell beten, dass man sie nicht versteht. So hat er angefangen: "Baaaaruch (Rhabarber Rhabarber Rhabarber). Amen." Kein Mensch hat bemerkt, dass er es nicht konnte, nur ich habe es bemerkt und ich habe furchtbar angefangen zu lachen. Der Rabbiner hat mir gedroht, dass er mich aus der Synagoge hinauswirft, wenn ich noch einmal lachen werde. Also bei uns wurde diese religiöse Seite sehr, sehr liberal behandelt. Und wie die meisten Prager Juden hatten wir sogar einen Christbaum zu Weihnachten. In der jüdischen Schule hatten die meisten Mitschüler Christbäume zu Haus. Das war so, die Prager sind nicht so religiös, auch die Christen sind weniger religiös. Das Weihnachtsfest, das ist ein Volksfest. In der Schule spricht man einen Monat lang darüber. Dann sind Feiern in Vereinen und Kinderbescherungen. Man spricht über nichts anderes unter den Kindern. Und der Weihnachtsmarkt am Altstädter Ring ist wunderschön. Mein Vater war auch der Ansicht, es ist ein Volksfest, und wenn die Kinder sich alle auf die Bescherung freuen, so soll sich auch mein Kind darauf freuen. In der Schule, nicht in der jüdischen Schule, aber als ich dann auf dem Gymnasium war, stand ein Weihnachtsbaum in jeder Klasse. Wir Schüler haben die Kerzen angezündet und der Lehrer hat gesagt, er werde uns die Weihnachtslaune nicht stören. Und er hat nicht unterrichtet.

Antisemitismus habe ich in Prag nicht gespürt. Es gibt überall Antisemitismus und Antisemiten, aber in Prag wenig, und ich hab es nicht gespürt. Ringsherum gab es lauter faschistische oder faschistoide Staaten - Deutschland, Österreich, Ungarn, Polen, Rumänien. In der Mitte gab es die demokratische Tschechoslowakei. Durch Masaryks Einfluß, er war sehr beliebt in der Tschechoslowakei, quasi ein Abgott für die Leute. Er hat gegen den Antisemitismus gekämpft, und was er gesagt hat, war für die meisten Leute heilig. In der Tschechoslowakei war der Antisemitismus eher national begründet. Die Juden haben im Ghetto gelebt. Sie haben eigentlich das Ghetto unter den tschechischen Fürsten, mit den Mauern herum, als Schutz bekommen. Die Leute haben in furchtbaren Verhältnissen dort gelebt, weil das Ghetto klein war und sie waren zusammengepfercht, zwei Familien in einem Zimmer. Mit Kreide in der Mitte wurden die Zimmer geteilt. Und dann ist Josef II. Kaiser geworden, der wollte die Juden in Böhmen germanisieren. Er hat gesagt, diejenigen Juden, die heraus wollen aus dem Ghetto und die einen normalen Beruf ausüben wollen, können das tun, wenn sie folgende Bedingungen erfüllen: Sie müssen einen deutschen Namen annehmen Deshalb haben die meisten Juden dort deutsche Namen. Sie mußten die Kinder in deutsche Schulen außerhalb des Ghettos schicken, müßten ihre Geschäftsbücher in deutscher Sprache führen, usw. usw. Daraufhin haben die Prager Juden eine Deputation nach Wien zum Kaiser geschickt, um ihn zu bitten, die Bedingungen zu streichen. Aber der hat darauf bestanden. Wegen der schlechten Bedingungen im Ghetto haben die Juden dann nachgegeben. Es gab natürlich auch solche, die geblieben sind. Dadurch, dass die Kinder in deutsche Schulen mussten, haben sie sich dem deutschen Kulturkreis angeschlossen. Das hat man den Juden später sehr verübelt, denn als die Nazis schon in Deutschland waren, haben die Juden in Prag immer noch Deutsch gesprochen. Viele, nicht alle, aber die Hälfte, und sie haben auch zum Teil ihre Kinder noch in die deutsche Schule geschickt. Das haben ihnen die Tschechen sehr verübelt. Sie wussten nämlich nicht, warum sie sich zum Deutschtum bekannt haben. Ich kann mich erinnern, daß bei den hohen Feiertagen vor den Synagogen - in Prag gab es allein in der Altstadt acht Synagogen - die Leute draußen standen und sich in deutscher Sprache unterhielten. Aus jüdischen Jugendorganisationen, ich war auch dabei, sind dann immer zwei gegangen, und wenn sie deutsch gehört haben, den Leuten gesagt: "Bitte hören Sie auf und machen Sie keinen Antisemitismus hier. Gehen Sie irgendwo hin, aber stehen Sie nicht vor der Synagoge und sprechen Deutsch!" Die Rabbiner haben in vielen Synagogen Deutsch gepredigt. Und das musste dann von der jüdischen Gemeinde verboten werden, und es musste tschechisch gepredigt werden. Aber viele Rabbiner haben tschechisch nicht gekonnt. Eine andere Gruppe waren die zionistischen Juden, die waren so zur Hälfte tschechisch und zur Hälfte deutsch eingestellt. Aber sie waren jüdisch- national und assimiliert. In Prag und in den großen Städten war das so. In den kleinen Städten und in den Dörfern waren die Juden tschechisch assimiliert. Wir sind oft in das "Deutsche Haus" in Prag gegangen, das war ein großes Restaurant mit Garten, und die waren, als die Deutschen gekommen sind, die ersten, die eine Tafel rausgehängt haben, auf der stand: "Juden unerwünscht". Ich bin einmal mit meinem Vater dort vorbeigegangen und da kommt ein Bekannter von ihm, ein Jude, heraus. Mein Vater sagt: "Wie kannst Du da reingehen? Es steht doch, Juden unerwünscht." Sagt der: "Na ja, unerwünscht, aber nicht verboten." Die Mentalität der deutschen Juden war etwas ganz Besonderes. Das hat man ihnen sehr verübelt.

Während des Krieges

Meine Eltern hatten größtenteils jüdische Freunde. Dadurch, dass meine Mutter nicht aus dem tschechischen Milieu kam, musste sie sich im deutschen Milieu aufhalten, mehr oder weniger. Aber die Deutschen haben die Juden nicht als ihresgleichen akzeptiert. Mit den Tschechen war das anders. Da hatten sie nur jüdische Freunde. Ich hatte einen christlichen Freund, der hatte eine deutsche Mutter und einen deutschen Vater. Die Deutschen haben ihn in die deutsche Studentenschaft gezwungen. Ich kann mich erinnern, dass ich ihn in der Pariser Straße, das war die Hauptstraße des gewesenen Ghettos, getroffen habe. Plötzlich sehe ich ihn in der SS-Uniform für Studenten. Ich bin auf die andere Straßenseite gegangen, aber er hat mich gesehen und gerufen. Ich konnte nicht mehr ausweichen, er ist zu mir ´rübergekommen. Ich habe mich furchtbar geschämt, dass ich mit einem Deutschen, noch dazu einem SS-Mann, auf der Straße stehe und mich unterhalte. Er war Tscheche, er war tschechisch erzogen, er war kein Nazi. Er hat Fußball mit mir in einer Mannschaft gespielt. Nach dem Krieg waren meine Frau und ich bei ihm und seiner tschechischen Frau eingeladen. Als die Deutschen gekommen sind, durften die Juden nicht mehr die Schule besuchen. So musste ich aus der Schule raus. Der Bruder meines Vaters war in Palästina, er hat uns ein Zertifikat verschafft. Und er hat uns gesagt, dass ich für Palästina ein Handwerk brauche. Da habe ich in einer Fabrik als Schlosser gearbeitet, damit ich das Handwerk erlerne. Aber nur ungefähr drei Monate lang, dann sind wir weggefahren. Wir sind noch legal herausgekommen.

Mein Vater hatte einen Onkel in New York. Dieser Onkel war durch Zufall nach New York gekommen. Der Großonkel meines Vaters lebte schon sehr lange in Amerika. Einmal kam er zu Besuch nach Prag und sagte zu dem Onkel meines Vaters: "Na komm, begleite mich nach Bremen zum Schiff." Er hat ihm die Fahrt mach Bremen und zurück nach Prag bezahlt.

Als sich der Onkel meines Vaters in Bremen das Schiff anschaute, ist es losgefahren. Der Großonkel meines Vaters ist zum Kapitän gelaufen und hat gesagt, er habe seinen 17jährigen Neffen an Bord, der müsse zurück nach Prag, da hat der Kapitän gesagt, er können doch nicht wegen meines Onkels zurückfahren. Also ist der Onkel mit nach Amerika und dann wollte ihn der Großonkel von Amerika zurück nach Prag schicken. Der Großonkel hat in Amerika gesagt, mein Onkel solle sich, wenn er schon mal da sei, ein bisschen Amerika ansehen. Der Großonkel hatte sofort nach Prag telegrafiert, dass der Onkel auf dem Schiff sei, und man soll keine Angst haben. Das war ja im tiefen Frieden, also sie mussten wirklich keine Angst haben. Aber der Onkel ist dort geblieben, er hat angefangen, die Schule zu besuchen, hat studiert und ist Bergbauingenieur geworden. Er wurde sehr reich in Amerika und ist jedes Jahr nach Prag gekommen. Als der Onkel meines Vaters starb, hat er allen Kindern, Neffen, Nichten, je 2000 Dollar vermacht. Er war Zionist, aber in Palästina wollte er nicht leben. Die 2000 Dollar haben uns das Leben gerettet. Er hat das Geld nach Palästina geschickt, nicht nach Prag, und der Bruder meines Vaters, der dort gelebt hat, hat von dem Geld eine Orangenplantage gekauft. Und unser Geld hat er dort angelegt. Als Hitler kam, hat er Zertifikate für uns gekauft und wir konnten nach Palästina. Mein Vater war sehr froh darüber und so sind wir alle ´rausgekommen. Meine Onkel und Tanten waren keine armen Leute, aber draußen hatten sie kein Geld. Die Deutschen hätten ihnen schon nicht mehr bewilligt, Dollar für eine Schiffskarte zu kaufen. Beinahe alle sind umgekommen, ein paar Cousins und Cousinen haben sich gerettet. Von den sieben Geschwistern meiner Mutter gab es ja 14 oder 15 Kinder, die waren alle schon verheiratet. Ich war der Jüngste von allen Cousins und Cousinen, das Nesthäkchen in der Familie.

Palästina

Wir sind zweimal gefahren. Das erstemal kurz nachdem die Deutschen einmarschiert sind. Da haben sie den Juden noch Bewilligungen gegeben, ins Ausland zu fahren. Wir sind an die italienische Grenze gekommen und am Abend hat Hitler im Radio eine Rede gehalten. Es hieß, er wird Italien den Krieg erklären und die Grenze wird gesperrt, und wir werden nicht weiterfahren dürfen. Man hat gesagt, wir müssen abwarten, was Hitler sagt. Ich bin in die SS-Kaserne gegangen und habe die Hitler-Rede angehört. Ich hatte in der SS-Kaserne keine Angst. Mich hat niemand als Juden erkannt. Ich hab in Prag größtenteils christliche Freunde gehabt, für eine Prager Fußballmannschaft und Eishockey gespielt und war vollkommen im Prager Milieu assimiliert. Ich bin aus der SS-Kaserne heraus und hab zu meinen Eltern gesagt, wir müssen zurückfahren, Hitler hat den Krieg erklärt. Und mein Vater hat gesagt, daß wir aber kein Geld zum Zurückfahren haben.

Wir hätten ja auch kein Geld mehr gebraucht, wir hatten die Fahrt bezahlt, sogar die Fahrt mit dem Schiff von Triest nach Haifa. Das restliche Geld hatten wir unseren Verwandten in Prag gegeben. Jetzt wussten wir nicht, wie wir nach Prag zurückkommen sollten. Das waren österreichische Bahnen, also deutsche Bahnen, nachdem die Deutschen Österreich besetzt hatten. Da ist mein Vater zu einem Mann mit einem Hakenkreuz am Revers gegangen. Er war Deutscher, kein Österreicher. Mein Vater hat ihm die Situation erklärt: "Schauen Sie", hat er gesagt "wir sind auf der Reise nach Palästina. Wir sind Juden, und wir müssen nach Prag zurück, weil der Krieg ausgebrochen ist. Und jetzt haben wir kein Geld für die Rückreise. Ich wollte Sie bitten, wir sind mit einem Kind unterwegs, ob Sie uns Geld für die Reise nach Prag borgen könnten." Der mit dem Hakenkreuz war ein Deutscher, er hat die Börse heraus gezogen und gesagt: "Wieviel brauchen Sie?" Mein Vater hat gesagt: "Na ja, es kostet so und so viel für drei Personen. Ich kann Ihnen nichts anderes als versprechen, dass ich morgen früh, wenn ich in Prag ankomme, das Geld sofort zurücksende." Das hat er, als wir in Prag waren, auch sofort getan. Auf mein schönes Gesicht hin, hat der Nazi gesagt, und meinem Vater das Geld gegeben. Aber es war ein Glück, dass es ein Deutscher war, ein Österreicher hätte das damals nicht gemacht. Das waren Obernazis. Wir konnten nach Prag zurückfahren. Jetzt hatten wir keine Wohnung mehr, alles war weg und wir haben uns bei der Tante vis-à-vis der Alt-Neu- Synagoge einquartiert. Mein orthodoxer Onkel war schon gestorben, seine Frau war noch in der Wohnung. Die Frau ist geblieben, die ganze Verwandtschaft ist geblieben. Alle sind umgekommen. Die Kinder sind fast alle weggefahren, aber die Alten sind in Prag geblieben und umgekommen. Dreissig Personen aus meiner Familie sind ermordet worden. Sie haben geglaubt, es wird nicht lang dauern, und diese Zeit werden wir hier überstehen. Es sind noch weitere Transporte, die bewilligt waren, nach Palästina gegangen, bis Ende 1939. Wir sind mit dem letzten Transport legal hinaus gekommen.

Mein Bruder war mit seiner Frau schon draußen. Sie war zu der Zeit schon seine Frau, weil sie in Rom geheiratet hatten. Mein Bruder hat erzählt, daß die Italiener sich den Juden gegenüber sehr gut benommen haben. Sie waren in jeder Hinsicht hilfreich. Mein Bruder war Rechtsanwalt in Prag. Er war Konzipient in einer Kanzlei, in einer Rechtsanwaltskanzlei. Er hat eine Christin geheiratet, die zwar zum jüdischen Glauben übergetreten ist, aber das war so eine formelle Sache. Sie hat es gemacht, damit sie beide dieselbe Religion haben. Das war in Prag so Sitte. Sie haben in Rom geheiratet und sind dann auf der Fahrt nach Shanghai gewesen. Dort überlebten viele Juden den Krieg. Und während sie auf dem Schiff waren, aber bevor das Schiff durch den Suezkanal fuhr, hat mein Vater es geschafft, wir waren zu der Zeit schon in Palästina, ihn und seine Frau in Suez vom Schiff zu holen und nach Palästina bringen zu lassen. Ein Großteil der Familie meines Vaters war schon längere Zeit in Israel. Das waren Zionisten, und sie hatten ziemlich hohe Positionen dort. Sie haben den Bürgermeister von Tel Aviv gekannt, den Rokach, das waren Freunde von ihm. Sie kannten die Staatsmänner und haben für meinen Bruder ein Zertifikat bekommen. Wir haben aufs Schiff telegrafiert, man soll ihm sagen, er soll in Suez aussteigen, wir haben für ihn die Bewilligung für die Einreise nach Palästina. Er soll eine Fahrkarte nach Tel Aviv kaufen.. Und wir sind ihm entgegen gefahren und haben ihm vor der Grenze das Zertifikat gegeben. So kamen mein Bruder und seine Frau nach Tel Aviv. Sie war Schneiderin und hatte im besten Salon Prags gearbeitet. Mein Bruder und seine Frau haben sich in Jerusalem niedergelassen, und dort hat sie einen Schneidersalon eröffnet. Er war in der tschechischen Armee, die während des Zweiten Weltkriegs im Ausland war.

Als wir in Palästina ankamen, war ich sechzehn Jahre alt. Es war schwierig für mich. Mein Vater hat mich in Tel Aviv in eine Schlosserschule eingeschrieben, in die Max-Bein-Schule. Ich weiß nicht, wer Max Bein war. Ich hab dann die Schlosserei gelernt und hab kein Wort verstanden. Der Lehrer war meinetwegen unglücklich. Er musste alles übersetzen, und er selbst hat nur Jiddisch gesprochen, und da war er ganz verzweifelt. Einmal hat er zu mir gesagt: "Ein Wort in Hebräisch, sagen Sie EIN Wort!" Da hab ich gesagt, "Schalom", und er hat mich aus der Klasse geworfen.

Zu dieser Zeit war die große deutsche Aliah. Tausende deutscher Juden sind gekommen, und haben größtenteils Deutsch miteinander gesprochen. Sie haben auch hebräische Worte verwendet, sie sind ins "Jam" schwimmen gegangen, "Jam" heißt das Meer. Sie haben sich gegrüßt mit "Schalömchen" und so die hebräische Sprache germanisiert.

Ich habe als Schlosser gearbeitet, aber dann war die Mobilisierung in Israel und ich bin zur Polizei gegangen. Wir sind nach Jerusalem übersiedelt, weil mein Bruder dort war, und haben in einem arabischen Viertel gewohnt. Es war ein gutes arabisches Viertel, wo sehr hübsche Wohnungen waren. Dort hatten wir eine Drei-Zimmer-Wohnung, wie in Prag. Mein Vater starb 1944 in Jerusalem

Der Dienst bei der Polizei war nicht leicht. Wir hatten die ganze Nacht irgendwo Dienst, wir haben alle Elektrizitätswerke bewacht, weil die Araber alle deutschfreundlich waren. Man hat Angst gehabt, dass sie etwas in die Luft sprengen, ein Elektrizitätswerk vielleicht.

Jerusalem ist sehr kalt im Winter. Tagsüber hab ich geschlafen und am Abend bin ich in den Dienst gegangen. Es war furchtbar. Und dann gab es die tschechische Mobilisierung für tschechische Bürger im Ausland. Mein Bruder war schon in der Armee, und ich hab mich auch gemeldet. Ich war noch nicht 18 Jahre alt. Ich habe jüdische Kinder gekannt, die haben sich älter gemacht, nur damit sie in der Armee gegen Hitler kämpfen konnten. Aber ich hab das Alter nicht geändert, und ich bin nach Persien geschickt worden. Dort war eine Gruppe tschechischer Fachleute. Dadurch, dass ich Schlosserei gelernt hatte, bin ich als Schlosserfachmann geschickt worden. Dort hat man Raffinerien gebaut. Die Amerikaner haben damals das sogenannte "leichte Öl" für Flugzeuge entwickelt, da haben sie dort Raffinerien gebaut für leichtes Öl. Von vielen alliierten Ländern waren Fachleute dort. Dort war ich zwei Jahre, aber dadurch, dass ich Englisch konnte - es gab in der tschechischen Armee nicht viele Leute, die Englisch sprachen - haben sie mich nach Jerusalem geschickt. Ich hab am Alliierten Headquarter, Military Headquarter gearbeitet und dort bin ich meiner späteren Frau begegnet.

Meine Frau Hannah kommt aus einer armen Familie und musste mitarbeiten, um die Familie zu ernähren. Ihr Vater war ein geborener Schmuel Schlesinger aus Russland, die Mutter aus Litauen. Er nahm in Palästina den Namen Haramati an. Hannah wurde am 30.4.1926 in Jerusalem geboren. Ihre Familie war religiös, da wurden die Feiertage eingehalten, und der Vater setzte sich beim Essen eine Kopfbedeckung auf. Ich habe das aber abgelehnt, ich wäre mir so lächerlich vorgekommen. Es war blöd von mir, aber ich war ein junger Bursch. Ich hatte nie gesehen, dass sich jemand etwas auf den Kopf setzt, nur weil er ißt. Hannahs Vater hat mich trotzdem sehr gern gehabt.

Rückkehr nach Prag

Zur Demobilisierung bin ich zurück nach Prag gekommen. Mein Bruder war schon in Prag. Als ich zurückkam, war mein Bruder im tschechischen Pressebüro tätig. Er hat zu mir gesagt, ich wäre schon als Kind sehr neugierig gewesen, ich müsste Journalist werden. Und auch für mich war selbstverständlich, dass ich Journalist werde. Ich hatte schon für eine Zeitung Artikel über Israel geschrieben. Israel war damals interessant, weil dort der Kampf um die Freiheit Israels und die Loskoppelung vom englischen Mandat begonnen hatte. Darüber hat die ganze Weltpresse berichtet, und ich hab als Korrespondent nach Prag geschrieben. So hab ich eigentlich angefangen, für Zeitungen zu schreiben.

Meine Mutter ist mit uns nach Prag zurückgegangen. Viele Juden sind aus den Konzentrationslagern und aus der Emigration nach Prag zurückgegangen,. Die tschechische Regierung hat organisiert, dass alle tschechoslowakischen Staatsbürger, die emigrieren mußten, zurückkehren. Sie haben aus Übersee Schiffe gechartert, um die Leute zurückzubringen und eigene Emigrantenzüge organisiert, die die Juden zurück gebracht haben. Ich bin aus Prag wieder zurück nach Jerusalem gefahren, und als ich mit meiner Frau 1947 nach Prag kam, haben wir eine Wohnung zugeteilt bekommen, in der Deutsche gewohnt hatten. Die deutschen Wohnungen wurden an Juden oder an Soldaten, die zurückgekommen sind, abgegeben. Zuerst wohnten wir in Untermiete in der Jesenska, das ist eine Nebenstraße der Pariser Straße, vis-à-vis der Synagoge. Und dann haben wir eine Wohnung in der Revolutionsstrasse zugeteilt bekommen, auch wieder eine Drei-Zimmer-Wohnung. Ich muß immer in dieser Gegend um den Altstädter Ring wohnen. Hier hat sich alles abgespielt - Weihnachtsmarkt, Nikolomarkt, die ganzen Demonstrationen, Paraden, Militär, alles war immer am Altstädter Ring. Das war mein zu Hause. In Prag waren auch meine Freunde, Mitschüler und Mitglieder meines Fußballklubs. Es waren viele Freunde dort. Man hat nicht mehr über die Schrecken des Krieges gesprochen. Die jungen Leute meiner Familie haben überlebt, in London waren vier Cousins, in Israel hatten zwei Cousins überlebt.

Der Prager Oberrabbiner hat während des Krieges in Jerusalem gewohnt, und er ist dann nach Prag als Oberrabbiner zurückgekommen. Er hatte uns noch in Jerusalem getraut. Er hat zu meiner Frau gesagt, er übernehme die Rolle ihres Vaters.. Und wir waren dann immer bei ihm zu den Feiertagen. Er war ein Prager Jude. Er war zwar konservativ-religiös, aber er hat die Prager Juden gekannt. Er wusste, dass ich von Religion nichts verstehe, aber er Verständnis gehabt. Religion als solche hat mich nie angezogen, weder jüdische noch andere. Ich hab das Falsche gesehen, was in der Religion steckt. Alle reden sie über Gleichheit, aber wohin man schaut, wird Krieg geführt. Der Rabbiner starb, und als seine Frau im Krankenhaus auch im Sterben lag, hat meine Frau sie besucht und sie sagte zu meiner Frau: "Hier nimm den Schlüssel von meiner Wohnung, Du kannst in die Wohnung gehen. Alles, was Du willst, kannst Du nehmen, es gehört Dir, nur das Geld auf der Bank gebe ich Dir nicht, weil es nicht gut ist, jungen Leuten viel Geld zu geben. Ihr seid zu jung und könnt das Geld nicht schätzen und es verdirbt euch den Charakter." Wir hatten wenig Geld, im Kommunismus hat man nicht viel verdient. Meine Frau hat sofort, nachdem sie in Prag ankam, auch gearbeitet. Sie war in einer Patentkanzlei, wo sie für die englische Korrespondenz zuständig war. Die anderen jungen Frauen in der Kanzlei waren alle in ihrem Alter und haben sie gefragt, ob sie auch Weihnachten feiert. Nein, Weihnachten feiert sie nicht. Aber das wäre doch so ein schöner Feiertag, sagten die jungen Frauen. Sagte sie: "Na ja, aber ich bin keine Christin, und das ist ein christlicher Feiertag." Die jungen Frauen meinten, das sei ein Feiertag für alle. Und sie hatten natürlich auch einen Weihnachtsbaum in der Kanzlei. Sie haben ihr einen geschmückten Weihnachtsbaum vor unsere Wohnung gebracht. Meine Frau kam nach Hause und da stand ein geschmückter Weihnachtsbaum vor der Tür. Nach zwei Jahren hat sie schon unterrichtet. Sie hat am orientalischen Institut der Universität Hebräisch und Englisch unterrichtet Wer Hebräisch lernen wollte brauchte eine Bestätigung vom Arbeitsplatz, dass er die Sprache braucht. Aber man konnte das irgendwie organisieren. Meine Frau hat auch auf der israelischen Botschaft die Kinder des Botschafters für die Schule in Israel vorbereitet. Sie hat eine besondere Bewilligung bekommen, um in die Botschaft hineinzukommen. In der Tschechoslowakei wurden alle Geschehnisse vom arabischen Standpunkt aus geschildert. Israel war in der Tschechoslowakei kein Thema. Die israelische Botschaft hat in Prag, zum Unterschied von hier, heute noch, immer Feiern gefeiert. Zu allen Feiertagen waren wir eingeladen, weil meine Frau dort unterrichtet hat. Unter den Gästen der Botschaft waren sicher Leute, die der Staatspolizei berichtet haben.

Als meine Frau in der Sprachschule unterrichtete, hat meine Cousine, sie war in der Partei, ihr geholfen. Der Leiter der Abteilung hat der Partei gemeldet, er habe eine Lehrerin, eine Israelin, und er kann nicht garantieren, daß sie nicht pro-israelische Propaganda macht. Meine Cousine hat gesagt: "Ich kenne sie und ich garantiere, dass sie okay ist." Durch Zufall hat sie auch einen Mann unterrichtet, der beim Innenministerium war und Ivrit lernen mußte, um Dokumente zu lesen. Sie hat diesen Mann angerufen, und er hat organisiert, dass sie weiter unterrichten konnte. Er hat gesagt, fahrt nach Israel, deine Frau soll dort kommunistische Propaganda machen, dass brauchen wir. Er war so ein Fanatiker.

Meine Arbeit als Redakteur

Ich hab viel gearbeitet habe, ich war Redakteur, zuerst in einer Wochenzeitschrift, und dann in einer Tageszeitung. Die Wochenzeitschrift gehörte zu einem großen Verlag. Vor dem Krieg war das die deutsche Zeitung "Prager Tagblatt". Als die Nazis gekommen sind, haben sie die Redaktion besetzt, weil dort viele jüdische Journalisten waren, die mussten natürlich alle sofort raus. Dann haben sie eine Nazizeitung daraus gemacht. Als dann die Kommunisten 1948 die Zeitschrift übernommen haben, hab ich auf meinem Tisch ein Formular vorgefunden. Es war ein Formular für die Anmeldung für die kommunistische Partei. Ich hab es genommen, zusammengeknüllt und weggeworfen. Mir vis-à-vis ist einer gesessen, der war Kommunist, ein junger Mann in meinem Alter, er hat gesagt: "Du verdirbst Dir Deine eigene Zukunft, wenn Du das machst." Und ich hab gesagt: "So eine Zukunft will ich nicht. Ich bin kein Kommunist, ich werde nicht in die kommunistische Partei eintreten." Daraufhin hatte ich nächsten Tag wieder das Formular auf dem Tisch. Ich hab es wieder genommen und wieder in den Papierkorb geworfen. Und mein Kollege hat das der Direktion des Verlages gemeldet. Ich bin am Vormittag weggegangen, und als ich in die Redaktion zurückgekommen bin, hatte ich meine Kündigung am Tisch. Tausende sind damals, weil sie die Anmeldung für die KPC nicht unterschreiben wollten, aus der Arbeit herausgeflogen. Der Ministerpräsident hat gesehen, dass es sich wirtschaftliches negativ auswirken wird. Deshalb hat er eine Erklärung herausgegeben, dass die Nichtmitgliedschaft in der kommunistischen Partei kein Grund zur Kündigung sei. Ich bin mit der Kündigung, die ich am Tisch, hatte auf die Rechtsabteilung der Gewerkschaft gegangen und hab gesagt, "Schauen Sie, der Ministerpräsident hat gesagt, dass man nicht Mitglied der Kommunistischen Partei sein muß." Das waren noch Nichtkommunisten, die dort gesessen sind. Die Rechtsabteilung der Universität war in den Händen der Rechten. Die haben gesagt: "Gehen Sie zurück, und Sie werden auf dem Schreibtisch Ihren neuen Vertrag vorfinden." Ich bin zurückgegangen, und wirklich, ich hatte einen neuen Vertrag auf dem Schreibtisch. Die hatten das telefonisch erledigt. Dann war ich noch zwei Jahre dort. Ich hatte ein kleines Bild von Masaryk, er war der Mitbegründer des selbstständigen tschechoslowakischen Staates, auf dem Schreibtisch stehen. Ich hatte einen Artikel geschrieben, in dem ich positiv über Masaryk berichtete. Eine Leserin hatte mir ein ganz kleines Bild von Masaryk in einem Bilderrahmen geschickt und mir geschrieben, dass es sie freut, dass noch jemand tapfer genug ist, um positiv über Masaryk zu schreiben. Im Jahr 1950 haben die Kommunisten eine Kampagne gegen Masaryk gestartet. Er war sehr beliebt und er war eigentlich ein Symbol der Demokratie. Der Kollege, der im Büro da neben mir saß, hat gesagt, ich solle sofort das Bild entfernen. Und ich hab gesagt, das fällt mir nicht ein. Für mich ist Masaryk immer das Muster eines Demokraten gewesen. Als ich am nächsten Tag in den Dienst kam, war das Bild weg. Ich hab so einen Wutanfall bekommen und hab angefangen, auf den Tisch zu schlagen, und hab geschrien: "Sofort kommt das Bild wieder zurück!" Das Bild ist nicht zurückgekommen und ich auch nicht mehr. Damals waren die Kommunisten schon so etabliert, dass ich das zweite Mal gekündigt wurde, und da konnte ich nicht mehr zurück. Das war im Jahr 1950.

1951, als meine Frau mit unserem ersten Kind im siebten Monat war, wollte sie zu ihren Eltern, um sie zu besuchen. Sie mußte ins Innenministerium, und sie haben gesagt: "Wissen Sie, was Sie dort, in Israel, erwartet? Alle Journalisten werden Sie bedrängen und ausfragen. Was werden Sie dann sagen?" Meine Frau antwortete: "Was kann ich sagen? Ich kann nur darüber erzählen, was ich erlebe, es gibt keine Geheimnisse." Sie hat die Bewilligung bekommen, aber kein Geld. Alles mußten die Verwandten bezahlen. Es war schlimm für sie, weil ihr Vater starb. Er war herzkrank, und er hat sehr darunter gelitten, dass meine Frau weggefahren ist. Er ahnte die Schwierigkeiten, die wir haben würden, aber als er sagte, daß die Russen kommen würden, hab nur gelacht, und das als Lächerlichkeit abgetan. Ich hab ja den Kommunismus nicht gekannt. Im Gegenteil: Die kommunistische Partei war die Partei, die gegen den Faschismus gekämpft hat. Ich hab mir vorgestellt, jetzt wird eine Freiheit kommen, die man nie hatte. Die Tschechoslowakei war ein demokratischer Staat, durch und durch. Aber irgendwie hab ich mir was Besonderes unter dem Kommunismus vorgestellt. Der Vater meiner Frau wusste, wovon er sprach. Er sagte zu meiner Fraut: "Ich sehe, dass Du verliebt bist. Wenn ich das verbiete und Du unglücklich bist, bin ich Schuld. Ich muss Dich gehen lassen, aber ich bitte Dich, wenn etwas passiert, komm zurück." Er stammte aus Russland, er hatte die Progrome und den Antisemitismus erlebt. Damals, als meine Frau und ich nach Prag gingen, war die Tschechoslowakei noch demokratisch. Die Russen haben die Regierung erst 1948 übernommen.. Aber der Vater meiner Frau hat immer gesagt, wenn die Russen das einmal übernehmen, und das werden sie tun, dann ist Schluss. Dann sperren sie das ab.

Unsere Kinder sind im Kommunismus geboren, Michael 1951 und Thomas 1956. In Prag sind wir mit den Kindern in die Synagoge gegangen, nicht nur zu den hohen Feiertagen, sondern auch zu den kleinen. Sie wurden auch beschnitten. Aber wir haben nicht traditionell gelebt und Weihnachten gefeiert. Ich konnte mir beruflich nicht erlauben, dass meine Frau die Kinder jüdisch erzieht, aber sie hat jeden Freitag die Kerzen angezündet. Nach Israel konnten wir mit den Kindern erst fahren, nachdem wir 1968 die Tschechoslowakei verlassen hatten und in Wien lebten. Wir sind auch einmal mit Bekannten und unseren Kindern zur Mitternachtmette in die Jakobskirche, das ist eine berühmte Prager Kirche, gegangen. Wir gehen mit unseren Kindern um Mitternacht herunter, und plötzlich ist mein Sohn weg. Eine volle Kirche, man konnte sich nicht rühren. Mein Sohn hat gesehen, man gibt etwas zu essen, hat sich angestellt und ist auch essen gegangen. Er hat eine Hostie gegessen und ist zurückgekommen und hat gesagt, es zerfließt auf der Zunge.

Ich hab´ Redakteure der Zeitung, für die ich gearbeitet habe, gebeten, als hohe Feiertage waren, und wir mit den Kindern in die Synagoge gegangen sind, uns zu begleiten, damit sie sehen, wie ein jüdischer Gottesdienst ausschaut. Der Busek und der Kubik sind immer mitgegangen, weil es sie interessiert hat.

Es gab in der Tschechoslowakei eine nichtkommunistische Zeitung, die gehörte zu einer Partei, die nur als Beweis für die Welt existierte, dass es auch nichtkommunistische Parteien im Kommunismus gibt. Ich bin in diese Redaktion gegangen und habe gesagt, daß ich wegen Masaryk rausgeworfen wurde. Sie haben gesagt, bei uns ist das ein Grund, dass Sie aufgenommen werden. Ab morgen kommen Sie zu uns arbeiten. Aber die kommunistische Partei hatte immer ein oder zwei Leute als Redakteure dort eingesetzt, damit sie wissen, was dort passiert. Wir wussten, dass sie geschickt waren, und wir wussten, vor denen darf man nicht sprechen. Ich kann mich erinnern, als Gottwalds Begräbnis war, ist der Trauerzug an unserer Redaktion vorbeigezogen. Er ist in einem offenen Sarg gelegen. Wir durften nicht zu den Fenstern gehen. Die Fenster waren bewacht von Mitgliedern der Partei. Zehn Redakteure waren von einem bewacht. Den hat man genannt "Zehnerbewachung". In unserem Zimmer war so ein junger Mann, der uns bewacht hat. Der ist in einen Weinkrampf ausgebrochen, als der Sarg vorbeigefahren ist. Die Kommunisten haben gesagt, dass es keinen Unterschied zwischen Jude und Nichtjude gibt. Jetzt kommt etwas Neues. Und viele sind darauf reingefallen. Sie sind Kommunisten geworden und haben es dann auf höhere Positionen gebracht. In all diesen Ländern ist mit der Zeit der Antikommunismus gewachsen, und die Juden saßen in oberen Positionen und das hat man den Juden vorgeworfen. Während des Prager Frühlings, als Dub?ek und seine Leute nach Moskau entführt wurden und dort gezwungen wurden, ein Dokument zu unterschreiben, hat Kriegl, ein Jude, nicht unterschrieben. Die Leute haben gesagt, schau, ein Jude, und der fürchtet sich nicht, die Juden sind doch nicht feige. Ungefähr 80% der Bevölkerung war gegen die Kommunisten. Sie sind zwar mitgezogen, weil sie mußten, waren Mitglieder der Partei, haben Funktionen gehabt, sonst wären sie rausgeworfen worden. Um das zu verhindern und damit ihre Kinder studieren konnten, sind sie in der kommunistischen Partei gewesen. Das war in allen kommunistischen Ländern so.

Rückkehr nach Wien

1968 sind wir nach Wien geflohen. Ich war seit 1950, bis zum Eimarsch der Russen 1968, Redakteur bei der Zeitung.. Weil die Redaktion Angst hatte, dass ich nicht weiter bei ihnen arbeite, haben sie mich nach Wien als Korrespondent geschickt, damit ich mal heraus komme. Ich war ein Jahr offiziell in Wien als Vertreter meiner Zeitung. Sowie die Kommunisten alles wieder in der Hand hatten, haben sie die Redaktion gezwungen, mich zurückzurufen, aber ich bin nicht mehr zurückgegangen.

Wenn meine Frau jemanden mit einem Kreuz an der Kette gesehen hat, hat sie geglaubt, das sind Antisemiten. Und dann war ihre beste Freundin eine mit einem Kreuz. Als die Russen 1968 einmarschiert sind, ist sie zu uns gekommen, hat uns den Schlüssel von ihrem Häuschen gebracht und gesagt: "Da habt ihr den Schlüssel, wohnt dort, bis die Russen weg sind." Als die Russen gekommen sind, haben sie gesagt, wir machen nur Ordnung und gehen dann wieder weg. Sie wollten nie wieder weggehen, bis zum Jahr 1989.

Wir waren jetzt von einer Freundin zum Smetana-Festival eingeladen. Das war in einer tschechischen Stadt. Die Freundin ist Jüdin und sie hat einen Christen geheiratet. Er hat ein Kreuz über dem Bett und sie hat einen jüdischen Stern über ihrem Bett, damit symbolisieren sie, dass es keinen Unterschied zwischen den Menschen gibt.

Ich war jetzt mit meinem Enkel zusammen in Prag, er arbeitet in einer Bank, die dort eine Bank gekauft hat, und fährt beruflich hin. Wir sind durch Straßen gekommen und ich hab gesagt, schau, hier hat mein Onkel gewohnt, hier links, und da hat meine Großmutter in dem Haus gewohnt, und hier hat mein Mitschüler gewohnt Ich bin in unsere alte Wohnung, wo ich geboren wurde, gegangen. Dort haben natürlich schon andere Leute gewohnt. Ich hab geläutet und hab gesagt, ich hab hier in dieser Wohnung gelebt und wollte die nochmal anschauen. Die Leute waren sehr nett, haben Kaffee gekocht und wir haben uns unterhalten. Ich hab wieder angefangen, als Korrespondent bei meiner alten Zeitung zu arbeiten. 1989 wollten sie mich sogar zum Chefredakteur machen, weil sie den Chefredakteur, der ein Kollaborateur war, absetzen mußten, und sie wussten nicht, wen sie nehmen sollten. Ich hab das abgelehnt, weil ich gesagt hab, daß ich nicht zurück kann. "Komm immer Montag nach Prag, Freitag kannst du wieder nach Wien fahren" haben sie gesagt.- Sag ich: "Dazu bin ich schon zu alt, als dass ich ununterbrochen hin und her fahren kann." So bin ich wieder Korrespondent bei meiner Zeitung geworden. Die Zeitung ist dann eingegangen, die existiert heute nicht mehr, aber ich bin Korrespondent von anderen Prager Zeitungen. Tomi, unser jüngerer Sohn ist Leiter von einem Labor im St. Anna- Kinderspital. Er ist Genetiker und Onkologe und hat schon internationale Preise. Michael, der Ältere, hat ein Doktorat in Philologie und Psychologie. Er arbeitet in der Nationalbibliothek.

Ich bin in Wien nicht zu Hause. In einem Nazistaat leb´ ich nicht gern, aber was soll ich machen? Für mich ist diese lokale Politik hier nicht so interessant. Die österreichischen Juden sind unglücklich darüber. Einige denken schon daran, wieder wegzugehen. Ich weiß nicht, mich tangiert das überhaupt nicht. Ich fühle mich nicht als Österreicher.

Ich habe Bücher geschrieben, eines auch über die Wiener.

[ENDE]

Raissa Yasvoina

Raissa Yasvoina
Kiev
Ukraine
Interviewer: Zhanna Litinskaya

I was born in Kiev on 5 December 1934.
My maiden name is Napuh. My father’s name was Samuil Napuh. My mother Maria Lvovich had her 2nd husband’s name. My father was her 3rd husband.  My mother’s maiden name is Minkovskaya.

My mother  Maria is Kiev born and bred. She was born in Kiev in 1894. She was the 4th child in the family. Iosif Minkovskiy, her father, my grandfather, born in 1855, was a merchant. They lived a very good life. They had a house of their own in Podol1. Their entire family lived in this house and everybody had a room of his own.

The family got together in the dining room each evening after my grandfather closed his store, which was located on the ground floor of the building. He owned five or six stores in Kiev and sold fabric, footwear, clothing and haberdashery. There was beautiful furniture, a piano, a lot of china and crystal in the house. My grandfather had an equipage of his own (only well-to-do families could afford an equipage - a coach and horses). My grandmother was at home and managed the housekeeping and bringing up her children (she had housemaids to do the work and the cooking). I don’t know her name – my mother never mentioned it. My mother told me that my grandfather’s family was very religious. My grandfather went to the synagogue every day putting on his tales and tfillin. He had a seat of honor in the synagogue. He gave a lot of money to the synagogue to support poor Jews.

Every Friday before Sabbath my grandmother lit candles and the family celebrated Saturday. My grandmother didn’t do anything on this day. She only tried the food that the cook was making and fed the babies and of course, grandfather prayed before each meal. The family celebrated all religious Jewish holidays. As a child I already knew about Pesach, Purim, Hanukkah, etc. from what my mother told me. My mother told me that during these holidays they had lots of delicacies and sweets on the table besides traditional and mandatory dishes. My grandfather didn’t quite like it because he was a very religious man and he thought that holidays were to raise the children into real Jews, not for pleasure. But my grandmother was not so religious and she always tried to convince my grandfather to make a real holiday for the children and make food that the children liked besides what was supposed to be on the table during these days. For example, at Pesach my grandmother made sweet rolls (but made according to Pesach standards) for the children besides matzah.

There were 7 children in the family, including my mother. My mother’s older brother Isaak Minkovskiy was born in 1884. Isaak finished school and then my grandfather made him the manager of one of his stores. After my grandfather died Isaak got his jewelry shop. Isaak was a very successful businessman. His wife’s name was Rosa and they didn’t have any children. After the revolution and the Civil War Isaak decided to leave the country. The power in Kiev changed continuously and there were pogroms.  Isaak understood that sooner or later he would have to part with his riches and he sold his shops and left for Canada in 1919. The family had no contact with him. Only in 1953, after Stalin’s death, my mother received a letter from him with a return address. But since people were afraid of arrests and repression my mother tore up the letter. She didn’t read it to the end and didn’t save her brother’s address. She only kept the picture of her brother with his wife Rosa and their daughter Shyfra. I have no information about my uncle Isaak’s family but I realize that neither my uncle nor his wife Rosa are among the living.

Isaak went to Canada with my mother’s sisters Rosa and Shyfra. They were older than my mother but younger than Isaak. I have no information about them. I only know that Isaak gave his daughter the name of Shyfra after his sister and the same name of his wife and his sister – Rosa – is merely a coincidence.

My mother’s sister Vera was born in 1891. Her Jewish name was Dvoira. After my grandmother died, Vera went to the family of some relatives that gave her a good education. She finished school, spoke and wrote in Russian well and knew French a little. Vera never worked. She married Moishe Golfeld. He owned an inn and was quite a rich man. They didn’t have any children. After the revolution Moishe was a cabman. He earned enough for a living. When the Patriotic war began  in 1941 Moishe was called up to the army and was killed in the first months of the war. Aunt Vera was in the evacuation toTashkent and later she returned to Kiev. She died in 1975. My grandmother had two other daughters after my mother. One of them died when she was 2 and another girl died at birth. My mother had few memories of her childhood., because her childhood ended very early when her mother died after giving birth to the 7th baby. This happened around 1905.

After my grandmother died the two younger girls were taken to their relatives’ families. My grandfather Iosif sent the children to the relatives after my grandmother died. It was difficult for him to handle the children. He never remarried but he wasn’t interested in his children. He died shortly after my grandmother’s death – approximately in 1908. Vera went to a rich Jewish family but my mother wasn’t so lucky– she came into the family of Luba and Natan. I know neither their family name nor in what kind of relation they were with our family. I only remember my mother telling me that they were kind people and were nice to her. My grandfather probably gave them some money. My mother, when speaking about him, used a Ukrainian saying: “After the mother died the father went blind” (meaning that fathers do not take responsibility after something happens to the mother). Luba and Natan were not rich and my mother actually got no education. She studied at the primary Jewish school (4 years). My mother spoke Russian with an accent and at home she always spoke Yiddish.

I know very little about this period of my mother’s life. My mother and Aunt Vera told me about the horrible pogroms in Kiev in 1910. The two girls left Kiev and got to Chernobyl. Some Ukrainian acquaintances of Luba lived there and my mother and Aunt Vera waited there until the situation in Kiev calmed down.

After my grandfather died my mother inherited his shop and went to work at 16. It was a garment store. She also altered clothes, if necessary. She got married when she was 17. I don’t know her first husband’s first or last names, only that he was Jewish. When my mother was 18 in 1912 she gave birth to a girl. The cradles were tied to the ceiling then and the girl fell out of her cradle and died.  She was only a few months old. When World War I began my mother’s husband was called up to the army. He fell ill with spotted fever there and died in 1914.

In 1915 my mother married a much older man. His name was Mikhail and his last name – Lvovich. They lived very well and loved each other dearly, but they didn’t have any children. This was Mikhail’s second marriage, his first wife died. Mikhail owned a bakery, located in their apartment. They lived in the basement in Yaroslavskaya Street in Podol. They had a big room and a kitchen. There was a big stove where Mikhail baked bread and rolls and bagels. They sold their products right from the window of their room. Besides, wholesale dealers came and bought huge trays filled with baked goods. Mikhail Lvovich was a religious Jew. He observed all traditions and rituals. At Pesach he had a permit to bake matzah and sell it. They did not bake bread during Pesach, of course.

After the revolution the authorities expropriated my mother’s shop. But the bread trade was very profitable and supported them very well. Mikhail adored my mother; he was buying her gold jewelry and jewelry with precious stones and was hiding them in her wardrobe. When my mother found them and asked where they were from he answered that if they were in her wardrobe it meant that they belonged to her.

In 1933 there was famine in Ukraine. Although they had a bakery it was a difficult time for them. The farmers didn’t have any grain so there wasn’t anything to make the bread from. My mother had to take some of her jewelry to the Torgsin [the store where one could buy food products for hard currency and gold].

In 1933 my mother’s husband Mikhail came down with spotted fever and died. My mother’s housemaid, a plain Russian woman, informed the NKVD (People’s Commissariat for Internal Affairs) that my mother had plenty of gold. My mother did have quite a lot of golden jewelry.  They took my mother to 15, Korolenko Street in Kiev where NKVD was located. Investigation officers threatened my mother and demanded that she give them her gold. They locked her in the basement with many rats. My mother yelled and cried, and in the morning when the officers came she promised to give them all gold that she had to get out of that basement. She went home and gave them everything. She only left her wedding ring. Therefore, after her second husband’s death she became instantly impoverished.

My mother was a very beautiful and sociable woman. Her future husband was one her father’s acquaintances. He proposed to her after my mother became a widow.

My father Samuil Lazarevich Napuh was 10 years younger than my mother. He was born in Ekaterinoslav (Dnepropetrovsk) in 1904. I have no information about his parents, and I know only their names. My grandfather’s name was Yakov Napuh, and my grandmother’s name was Freida. I knew little of my father. He perished during the Great Patriotic War and there was nobody else to tell me about his parents. I only know that they were very rich, like my mother’s parents. My mother always said that my father hated Soviet power, which had deprived him of everything he had and made him as poor as everybody else. But this was the main slogan of the Soviet power and my father had to keep his conviction a secret. My father had had a wife and two sons before he married my mother. I don’t know why he left his family, but at the time when he made a proposal to my mother he was a free man.  When I grew up I asked my mother several times to help me find my stepbrothers. I needed someone to be close to so much. But my mother told me she didn’t know how to find them. Perhaps she just didn’t want to know. My parents didn’t have a wedding party, just a civil registration ceremony. After their wedding my father moved in my mother’s apartment in Yaroslavskaya street. I was born there.

My father was an intelligent man, but I don’t know what kind of education he had. He worked as a confectioner at the confectionery factory. He often brought me chocolate, cookies and sweets from the factory. We always had butter, milk and cocoa at home. My mother didn’t work any longer outside the house. She had me already. And then my younger brother Mishenka was born in 1937. My mother gave him the name of her deceased husband Mikhail. My father had no objections as he respected her memories. My mother sewed a little at home. Her clients visited her, but my mother kept her business a secret even from her friends. She was afraid of financial officers. At Pesach my mother and my father baked matzah in the oven at home. She had been taught by Mikhail Lvovich. People brought their flour to our flat, and my parents made matzah for them, charging them a little for the service. By the way, my mother baked matszah after we returned from evacuation in 1945 and continued her little business. She was doing this until 1955 when the authorities forbade making matzah for sale.

I have dim memories of my father. I remember him pulling my sled in the snow with me on it. He bought me a 3-wheel bicycle – how happy I was! My kindergarten was not far from where we lived. I was dressed up as a snowflake at the New Years party and I danced in my snow-white tutu.  I was happy. My parents and Mishenka (my brother) came to take me home . These were the happiest moments in my life. But our happiness did not last long.

  On 22 June 1941 the Great Patriotic War began. I don’t exactly remember this day, but I remember the bombing. The fascist planes were flying low over our houses – this was so frightful. My father was called up to the army practically on the first day of the war. My mother and I saw him off to the recruitment office. Uncle Moishe, Vera’s husband, was there, too. They both were sent to the military units that were to defend Kiev. My father was killed during Kiev defensive operations on 12 September 1941. We heard about it after we returned from the evacuation.

We went to evacuation in July. My father insisted that we go. He must have known already that the Germans were exterminating Jews on the occupied areas. My father and Uncle Moishe put us on the train. My mother, my brother Misha and my mother’s sister Vera and I were all together on this trip.

I remember a terrible bombing on our way. The train stopped suddenly.  The bombers attacked.  And Misenka and I were so scared that we ran to the fields and got lost. It took my mother a while to find us.  I remember seeing dead people for the first time – they were killed during the bombing. They looked weird, with their bodies lying artificially like dolls. We arrived in Lugansk first in the Eastern Ukraine. We lived there for a month or two. We rented an apartment in a private house. All of a sudden Aunt Vera decided to go back to Kiev and made us go to the railway station. They told us at the railway station that we couldn’t go to Kiev because the Germans were near Kiev and that trains didn’t go in that direction. We got on the train and went further east in evacuation. I remember very little about our trip. I remember feeling hungry all the time. My mother got off at the stops to exchange clothes for food for Mishenka and me. I was older than Misha and I didn’t show that I was hungry, but Mishenka cried all the time. We arrived in Tashkent, the capital of Uzbekistan. My mother rented a room from the Uzbeks and went to work in the rice factory. Aunt Vera stayed home. She arranged a small vegetable garden near our house. There was very little food and there was this constant feeling of being hungry. I remember getting into the neighbor’s garden to pick some plums. Their dog attacked me and I’ve been afraid of dogs ever since. My little brother Mishenka died from hunger in 1942. I remember my mother crying and saying words of the Jewish prayers for the deceased. I didn’t understand them. Our life was very hard.

We didn’t receive letters from my father and Uncle Moishe and my mother understood that they were probably not alive. She didn’t say this to me; she tried to cheer me up. In the evenings she made plans for our happy life in the future, when the war was over and we would be back at home. The Uzbek family that gave us shelter was nice to us but they couldn’t be much support because they were starving, too. Later my mother learned to make some kind of toffees from flour and sugar. She went out to sell them. But unauthorized trade or commerce was not allowed in the country. The people that violated this order were called speculators (or profiteers). Once my mother was detained and taken to the militia (police) department. Later she sold fish that our Uzbek landlord was catching. Basically, my mother took each and every effort to support me. She was constantly worried about how she was going to tell her husband about Mishenka and that she had lost him.

We returned to Kiev in 1945 when the war was over. I remember my mother crying after she received the notification about my father’s death. I didn’t cry or grieve. I was probably too young and didn’t quite understand what living without the father was going to be like.

We lived in our apartment in Yaroslavskaya Street.  It wasn’t occupied but there was a lot of garbage, dirt and rat excrement in it. We stayed with our friends (we were in the evacuation together) until our apartment was put in order. Later my mother bought some old furniture: a wardrobe, beds, a table and then we moved into our apartment.

My mother had to earn a living. Her acquaintances went to the villages to buy chicken, eggs and other products. They sold these at the market in Kiev. My mother accompanied them, helping them to carry these products to sell and they paid her for her services. I also received an allowance for my deceased father. This was all we had for a living.

In 1945 I started school. I was 9 years old and they took me to the 2nd grade. I had to study a lot to catch up with the class. There were Jewish, Ukrainian and Russian children there.  I didn’t feel any difference in the attitude of schoolchildren or teachers. Vice versa. Many of them sympathized with me because I was an orphan. There were many such children. Many children lost their father to the war and many families lost their relatives that stayed in Kiev during the occupation. Lisa, my mother’s distant relative, and her family perished. They didn’t want to go to the evacuation. They believed that the Germans wouldn’t do any harm to the Jews. We would have suffered the same fate if my father hadn’t made us to evacuate.

I was no different from the other children while I was at school. I was a pioneer and I studied well. But my mother was constantly telling me that Soviets expropriated all our family’s property. She said if it hadn’t been for the revolution we would have been very rich and wouldn’t have to drag out this miserable existence. As a result, I didn’t enter the Komsomol when I turned 14.

My mother and I were leading a very modest if not entirely poor existence. However, my mother always found a way to celebrate Saturday with a festive dinner. There were always candles and dinner on Saturday. My mother followed the kashruth – she had kosher kitchenware. We never had pork in the house. My mother prayed every day, went to the synagogue, celebrated the main holidays (Pesah, Purim, etc.) at home. We fasted at Yom Kippur. This was all kept a big secret from friends, acquaintances and neighbors. We were afraid that somebody would report on us to the authorities. I never went to the synagogue with my mother. Religion wasn’t popular with the young people at that time. Atheist propaganda was very strong and influential. Only old and elderly people and those that were not afraid of persecution of the authorities went to the synagogue. Therefore, only very few people attended synagogue services. If somebody at school had found out that I went to a religious institution I would have had a problem. The synagogue was located at a remote neighborhood in the basement of a building.

I finished 8 years of school (lower secondary education) in 1953, just when Stalin died. I remember people crying. My mother said that he and all communists were to blame for all our troubles and he didn’t deserve to be mourned for. After studying 8 years at school I went to work. I continued my studies in the evening school or school for working young people as they called it. Simultaneously I finished a shorthand and typewriting course.

I got a job of a typist at the Town Council. I remember buying a pair of patent leather shoes when I received my first salary. This was my dream, as before I always wore somebody else’s hand-me-down shoes. But I worked there less than a year. They called me to the Human Resource Department and fired without an explanation. There was a single reason – that I was a Jew. After that I couldn’t find a permanent job for a long while. I worked at the house maintenance department and helped my mother with sewing. Then finally I found a job at the Institute of Folklore, USSR Academy of Sciences. Maxim Rylskiy, a Ukrainian writer, was Director of this Institute. He was a very intelligent person and treated the Jews as brothers of the Ukrainian people. He didn’t put any restrictions on hiring Jews and I got a job at this Institute. I was a typist at first and then was promoted to the position of Chief of the Typing Office. I worked there until I retired.  We lived in our apartment in the basement until 1965 (the toilet and water were in the yard). Maxim Rylskiy helped me to receive an apartment. My mother died in 1972.

In 1958 I met Semyon Sholomovich Yasvoin. He was born in Kiev in October 1934 in a Jewish family of ordinary workers. My husband’s family wasn’t religious. As far as I know they didn’t observe any traditions. My husband didn’t even know the biggest Jewish holidays or how they were to be celebrated. His mother worked at a plant and his father had died before he was born. Semyon was in evacuation in Chimkent. He studied seven years at school and went to work as a laborer at a plant. Later he learned the trade of a butcher and got a job at the central market.  He was earning more than at the plant. However, people often abused him, calling him “zhyd” (kike) and at the same time accusing Jews that they always fixed things for themselves in the best possible way for themselves but never for anyone else. Once Semyon lost his temper and threw himself onto the crowd of people holding his butcher’s knife. He didn’t injure anybody, of course. People called the police, but they hushed up the case. 

In 1958 Semyon and I got married. We had a civil wedding ceremony. We didn’t have a big wedding party, just a festive dinner with close relatives. My mother was very sorry that we couldn’t arrange a real Jewish wedding. At this time even attending the synagogue was to be kept a secret. But frankly speaking, at that time I was not so religious as shortly after the war. I was responsible for typing the books and articles of writers, poets and literature critics. They were all atheists and this had its influence on me. 

In 1959 our son was born. I called him Sasha to keep the first letter from my father’s name Samuil. Sasha finished secondary school and went to learn the profession of a cook. He grew up a typical Soviet boy, paying no special attention to his nationality. He faced anti-Semitism when he was in the army. He was in service in Moscow. The others called him “zhyd” all the time. He kept patient for some time, but then he lost his temper and fought back. He was beaten and was sent to hospital. The commanding officer of this military unit asked me to come to Moscow. I went and learned what happened. I talked with his offenders in such a manner that they stopped offending my son. I just threatened them – I don’t know how. My instinct as a mother helped me, I suppose. The commanding officer didn’t want the conflict to go further on and helped my son to terminate his service term in the army.  My son returned home and worked in various companies for some time. Now he owns a store, selling spare parts for vehicles. My son is married for the second time. He has a son Maxim from his 1st marriage, born in 1983. Maxim works together with Sasha. My son doesn’t have children in his second marriage.

We often argued about emigration in our family. My son and I always dreamt about moving to Israel. But my husband Semyon had always been dead against it. My husband always liked Soviet power. He came from a poor family and he thought that the Soviets gave him and his family a lot. That is why my son and I remain here today. We couldn’t convince my husband to go, and who would have had the heart to leave him alone? Unfortunately, I’ve never been in Israel. I would love to visit this country, go to the historical Jewish and Christian places.

Sadly, my husband Semyon Yasvoin died in 1996. I would have a very hard time if it were not for my belief. When I was still working, religion attracted me. I wanted to read the Bible. In those years it wasn’t easy to get one. When I felt an urge to read the Bible I got it very simply – a passer-by just offered me to buy it. I started reading Bible and I couldn’t tear myself from it. I didn’t go to work for a week. I told them I was ill. Then I began to look for the religion that I would feel comfortable with – I wanted to remain Jewish on one hand and believe in Christ on the other. I found such religion – Judo-messianic. I know that the official Judaism is against my religion. I even met with Jacob Bleich, the rabbi of Ukraine. He listened to me and understood that I was a convinced believer and he neither argued with me nor tried to make me change my mind. 

My son and his wife don’t understand my religion and this causes almost constant friction and conflict. But I think that my belief helps me in my life and helps me to be kind to the people.  I identify myself as a Jew and I love my people. I think that Christ is the son of the Jewish people and it helps me to believe in him. I attend the Jewish Culture Community, the Hesed  Jewish charity center and Jewish concerts. I read Jewish newspapers, but I believe that Christ is the Messiah. It doesn’t do any harm, does it?

[She needed a belief to find peace and consolation and reason in life. Her Jewish experiences played its part in it. She learned that a person could hold to religion when looking for some spiritual support and that religion could teach a person to love other people and to be more understanding and tolerant in everyday life]

Yankl Dovid Dudakas

Yankl Dovid Dudakas
Kaunas
Lithuania
Interviewer: Zhanna Litinskaya
Date of interview: October 2005

Yankl Dudakas, a short, rather svelte and strong man, looks quite young for his age. He has gray wavy hair and black, bright and young eyes. Yankl and his wife, a sweet black-haired and large-eyed lady, live in a nice two-room apartment in a new residential development dating from the 1980s. Their apartment is nicely furnished. There is a new Japanese TV set and stereo equipment in their apartment. One can tell they are quite well-off. Yankl gives me a hospitable reception. When telling his story, he often addresses his wife. One can tell she is his good friend and that they’ve lived their life together in love and harmony.

My family background
Growing up
During the war
Post-war
Married life
Glossary

My family background

I was born in the small Lithuanian town of Jonava [80 km from Vilnius]. There were only three parallel streets and lanes mostly inhabited by Jews in this town on the banks of the Neris and Vilija Rivers. Most Jews were poor, as a rule, and in their majority they were craftsmen. They were shoemakers, glass cutters, coopers making huge barrels, copper craftsmen making bowls for jam and nice lamps, and blacksmiths. There was even a Kuznechnyi Lane in the town, the name of which in Russian means ‘lane of blacksmiths.’ The Jewish intelligentsia was represented by a few doctors, a notary and an attorney. However, the most important business in Jonava, which made its residents well known all over Lithuania, was furniture production. There were highly skilled cabinet makers and joiners in Jonava. They made solid and beautiful furniture. They worked in private shops scattered all over the town. There was a small furniture factory in Jonava, too. By the mid-1930s it expanded its production capacities to become a rather solid enterprise. There were Jewish, Russian and Lithuanian workers in the factory.

Jonava was surrounded by a number of villages where Russian Old Believers 1 resided. There were considerably fewer Lithuanians in our surrounding. There was a Catholic cathedral where they came to pray. I can’t remember whether there was an Orthodox church in the town, while there were a few synagogues. Actually, there were two or three smaller synagogues in each street. There was also a large two-story wooden synagogue with the women’s quarters on the second floor. This synagogue looked huge and extremely beautiful to me. Nowadays, when I visit Jonava, all I see is a small wooden building. The second floor of the synagogue was removed after the war.  

The furniture manufactured in Jonava was to be delivered to clients in the town, its suburbs and sometimes, all over Lithuania. Therefore, this service required a number of horse-drawn cabs and wagons. Later better-off cabmen managed to acquire trucks to serve this purpose of furniture delivery. Their services were highly competitive, and their trucks delivered furniture to Kaunas, Siauliai and Klaipeda. This company competed with similar carriers from Kaunas where the business was owned by Lithuanians. Jonava carriers reduced their delivery prices and won their clients. Gradually other carrier companies went bankrupt and Jonava truck owners gained a monopoly in their industry. Following capitalist practices they raised the price of their services. My ancestors and close relatives, both on the maternal and paternal side, were directly involved in this business. They were mainly cabmen, and those, who were doing better, managed to learn the furniture making skills.  

Older people were saying that all Jews in Jonava were distantly related to one another due to marriages between relatives. At least, my family can serve as proof of this. My great-grandfathers, my paternal grandmother’s father and my maternal grandfather’s father were brothers. Their name was Kloz. My paternal great-grandfather Yankl Dovid was a cabman. He had passed away before I was born and I was named after him. His daughter, my grandmother Etah, born in the 1860s, married Meir Dudak, my grandfather, who was a few years older. Meir’s brother’s name was Simon. He had passed away before I was born. I only knew his children: Shmuel and Feiga. Shmuel was married to my mother’s friend Rasa. Meir was engaged in cobbler’s craft, which didn’t bring expected profits.

Though Grandfather Meir came from a rather poor family and his only education was cheder, he had a commercial streak, which was quite common in my people. My grandfather became a cabman and then took to the horse trading business. Meir purchased horses in villages to sell them. He sold stronger horses to cabmen, and old horses were sold to slaughter houses: from their skin leather was made, and their meat was used for sausage production. This was a more profitable business allowing Meir to support a rather large family. They were not so well-off, but they always had sufficient food. Meir and Etah had a house of their own. It was a small wooden house like many other in Jonava. This house was in the neighboring street and as a child I often went to see my grandfather. Grandmother Etah died in 1938, and Grandfather Meir’s course of life ended in Nizhniy Novgorod during evacuation in 1942.

When I was a child, Meir and Etah were left empty-nested. Their children had scattered around the world. Their older children moved to the US at the beginning of the 20th century. They either were looking for a better life, or, according to the family legend, they had ‘got involved in politics.’ Young Jewish people sympathized either with Communists or Zionists, and they happened to be involved. To avoid exile or prison my father’s older brothers Osher and Efraim, who were about 20 years old when my father was born, and their sister Esther left their motherland.

In the US, Osher married a young girl from Jonava. I don’t remember her name. Osher didn’t correspond with us, but his wife’s sister Martha and my mother were friends since they were young, and she wrote us letters telling my parents about our relatives. From her letters we knew that a few years after he came to America Efraim fell ill with tuberculosis and died. He never married. Osher had several children. One of them was Milia.

Martha continued corresponding with us during the Soviet period. My mother was very concerned about this. In those years corresponding with people from capitalist countries could have caused trouble 2. Once Martha sent us one dollar in her letter. My mother was horrified. She never touched the foreign banknote and she never responded to Martha’s letter. So this correspondence died out. We don’t know, when Osher died, but I believe this might have happened in the 1960s. My father’s sister Esther, who was about 15 or 16 by the time she left the country, married well and had seven daughters. After World War II Esther, her husband and children moved to Israel where she passed away in the 1970s.

During World War I, when the Tsarist government took to relocating Jews from border regions to the rear areas in Russia, Meir, Etah and their younger children happened to move to Nizhniy Novgorod where they stayed for a few years before moving back to Jonava. My father’s younger sister Doba was born in 1904. Doba got married late, when she was to turn 30 years old. Her husband, Genah Barel, a huge guy, was known for being very strong. He was a cabman. After their wedding, Doba and her husband moved to Kaunas where they settled in a small house. In 1935 their son Shmerl was born. He took after his father and looked old for his age.

When the Great Patriotic War 3 began, Genah, his wife and their son left Kaunas on the first day of the war. Fascists caught up with them on the way. They put Genah behind bars and let Doba and her son go. Genah managed to whisper to his wife, which road back home she should take. At night Genah pulled the bars apart and managed to escape. He caught up with his family, and they got back home. When the ghetto 4 was established in Kaunas, they didn’t have to move anywhere since their house happened to be located within the boundaries of the ghetto.

Doba and Genah survived the occupation and all the horrors of the ghetto, but their son Shmerl was killed during on of the actions against children in 1942. Actually he was killed almost by accident. Genah made a shelter for their child in the yard. It was a pit with a camouflaged lid. When the action began, their neighbor came with her baby begging to hide her in the pit. She threatened Genah that she would disclose the existence of the shelter to the Fascists, if he refused to let her hide in the pit. The bunker was only fit to hide a young boy, and the woman’s child was beginning to be short of breath. The woman shifted the lid just a little to let some air in. This happened at the very instant, when the Fascists and Polizei 5 were standing just by the pit. Doba’s son and the woman with her child were executed in a gas chamber on that same day.

After the war Doba and Genah lived in Kaunas. In the late 1950s they moved to Israel. They had no more children, and for the rest of their life they were blaming themselves for having lost their boy. Genah died in the 1970s, and Doba lived till she became very old, and had to spend several years in a wheelchair. She was eager to see me, but she passed away in 1989 before I visited the country [Israel].

My father, Itzhak Dudak, was born in 1902. I don’t know whether Grandfather Meir managed to give his older children higher education. My father actually had no education. He attended cheder, as a child, where he learned an everyday prayer, but he didn’t know the Saturday prayer. My father couldn’t read or write. Since his early age he was helping his father. He was used to handling horses, and became a cabman, when he grew old enough.

My father had a horse. It wasn’t big, but it was strong and sturdy. When trucks and buses appeared in Jonava, my father sold his horse and became a co-owner of this company. However, the company owners were smart and educated people. Some time later they paid my father his share and expelled him from the list of co-owners in order not to have to share the profits with him. My father bought a horse and took to his own business. In the late 1930s he obtained a driver’s license and went to work as a driver in that same company. My father drove all across Lithuania. He was familiar with all roads, farms and villages, as well as he was with his own home.

My mother was my father’s second cousin. When my father was 15, and my mother was 12 to 13 they had already developed a warm and far from cousinly feeling toward one another. Their parents didn’t discourage them since marriages between relatives were a common thing in the Jewish environment.

My maternal great-grandfather, Mende Kloz, was about 15 years younger than Yankl Dovid. Mende was also a cabman, but in the 1920s he quit his business due to his old age. I remember my great-grandfather very well. I have early memories of my childhood. My great-grandfather and my mother’s parents lived nearby, and my cousins and second cousin brothers and I came to their house to tease our great-grandfather. This was children’s unconscious cruelty. We were jumping around the old man, laughing at his long gray beard and his stick. Mende used to threaten us with his stick and yell at us. However, when Mende died in 1933, I felt real grief and repentance for the first time in my life. I was standing by his head. His body was on the floor. There were candles around his body. My feelings of compassion and fear were overwhelming. I didn’t understand what death was about, but I already knew that fear and still, my great-grandfather would never chase after me again yelling at me for my monkey tricks. I felt very sorry for him, and this compassion was no childish feeling. It helped me to mature.

My maternal grandfather, Girsh Kloz, was born in the 1870s. He was also a cabman and dealt with horses since his young age. My grandfather often recalled how he met and fell in love with my grandmother. Her name was Beyle Leya, and her maiden name was Cooper. She lived in a common Jewish family in Panevezys. My grandfather went to Panevezys on business and stayed overnight at the Cooper’s. Her parents did not quite like Girsh. They were likely to want their daughter to marry a wealthy and successful Jewish man, and didn’t believe a plain cabman to be her match. Girsh decided to kidnap his fiancée. It was a severe winter. He harnessed his horse, put a sheepskin coat onto the wagon, went to Panevezys and kidnapped Beyle Leya. She wasn’t opposed to this deal. Girsh and the girl rode back to Jonava, and her parents had nothing else to do, but recognize the fiancé and arrange a truly Jewish wedding.  

Beyle Leya’s parents bought her a house where my grandmother and grandfather lived their life and raised their children. It was a two-story building, but it wasn’t large. There were many children in the family, and there was sufficient room in the house for all of them. All children attended cheder and went to elementary school. This was all the education they got. They were helping their parents. The girls were helping their mother about the house, and the boys were helping their father with his horses. The girls grew up and became housewives, and the boys became common laborers. 

My mother Gitah, born in 1905, was the oldest. After her there came another child almost each year. Pesia, my mother’s sister, who was next after my mother, married an unreliable man. He had the nickname of ‘Avremele the rascal.’ His name was Avrum Begak. His nickname quite explained the kind of man he was. Shortly after his daughter Mina was born in 1932 he left his family. Pesia was left to raise her daughter alone, and my father and mother provided as much support as they could to her. On the day when the war began and our family was about to evacuate, Avrum Begak appeared as if out of nowhere. He evacuated with us, but he disappeared again during the wartime. I have no idea where his life ended. Pesia and Mina returned to Lithuania after the war and lived in Kaunas. Mina got married. In 1972 she, her husband and her mother moved to Israel. Pesia died in the 1980s.

My mother’s next sister Malka was born in 1908. She married Shulem Brezin, a timber rafter. He was a young and healthy man, and Malka was happy with him for several years. She had two daughters: Hanna, born in 1933, and Luba, born in 1934. This was all the luck she had in life. In 1937 Shulem caught a cold during timber rafting on the Neris River and died. Malka was to take care of herself alone. Girsh helped her to start a small business: she opened a small food store where Pesia was helping her. Malka and her daughters were in evacuation with us. After the war they moved to Kaunas. Her older daughter Hanna got married, and the younger one never married. In the 1970s Hanna and her family, Malka and Luba moved to Israel. Luba died in the early 1980s. Hanna and her family live in Israel. Malka is 97 years old now, as far as I know. 

Joha, who came next after Malka, was born in 1910. She married Meishe Steingoff. Meishe was a cabman. He courted Joha for quite some time. She told him she only wanted to marry a cabinet maker. So, he had to learn this profession, and Joha gave her consent to stand under the chuppah with him. During evacuation they got lost, but shortly after we arrived at our destination my father found Joha, and she moved in with us. Joha was a skilled dressmaker. She worked in the evacuation. Her husband served in the Lithuanian division 6, came back from the front and found Joha. After the war they settled down in Vilnius. They had no children. She didn’t live a long life and died in the 1970s.

Following her four daughters, Beyle Leya started having sons. In 1911 Yosif Meishe was born, and then Zalman came next. Yosif Meishe was a rather sickly youngster before the war. He studied cabinet making and worked for a businessman. Yosif didn’t marry before the war. As for Zalman, who also became a cabinet maker, he married Esther, a Jewish woman, before the war. Their son Fayvel was born in the late 1930s. During the Great Patriotic War Esther, Yosif Meishe and Fayvel were in evacuation with us. Zalman was drafted into the army. He was killed in 1942.

After the war Yosif Meishe did his duty: he decided to raise his brother’s son and married Esther. It was a Jewish tradition: when one brother died, the remaining brother was to marry his widow. However, Yosif Meishe fell in love with Esther. They had a son and a daughter in their marriage. Their son’s name was Meir, and their daughter’s name was Zelda. Yosif Meishe was raising Fayvel no different from his own children, but Fayvel had mental problems. He couldn’t get over his father’s death. A few years after the Great Patriotic War, he fell off a balcony and died. It never became known whether this was his intention or a mere accident. Yosif Meishe and Esther were grieving about his death for many years.

Their son Meir got married and had two daughters. Zelda married a Jewish man from Vilnius, but her husband died young and she was left with two children. In the 1970s Yosif Meishe, Esther and their family moved to Israel. Yosif Meishe died at the age of 76, and Esther followed him shortly afterward. Meir, his family and Zelda live in Israel. 

My mother’s youngest brother Efraim, born in 1913, wasn’t married before the war. After the war he married Yida, a Jewish woman. They had two girls: Esther El and Anna. They both live in Israel with their families. Efraim was often ill before the war. He died from heart disease in 1961. His grandson, Anna’s son has his grandfather’s name. His name is Efraim. This is all I know about this family.

Esther-Rochl, the youngest one in the family, was born in 1914. Her fiancé was a young handsome guy. His name was Efraim Schmidt. Esther-Rochl and Efraim dated for a few years delaying their wedding for an indefinite time. They were modern young people and had many friends. When the Great Patriotic War began, Efraim evacuated with us having the status of Esther-Rochl’s fiancé. On the way Esther-Rochl lost Efraim. When they were reunited again, they volunteered to the army. Esther-Rochl and her fiancé joined the front line during the first months of the war. Esther-Rochl was killed in early 1942, and Efraim served in the Lithuanian division. He was killed in 1943.

My mother had some education. I don’t know where she studied. I think she studied for a few years in a Jewish school. She knew Russian, could read in Russian and Hebrew and later she also learned Lithuanian. My mother and father grew up in traditional Jewish families, respecting Jewish traditions and religion. My parents were seeing each other for about ten years. They got married in 1929, when my father had firm ground under his feet and could provide for the family. They had a religious wedding and it couldn’t have been otherwise. My parents were married under the chuppah in the synagogue in Jonava.

Growing up

After their wedding my parents rented a small apartment. I, Yankl Dovid, was born in this apartment on 30th March 1930. In 1933 my brother, who was given the name of not so long ago deceased great-grandfather Mende, was born. In 1935 our younger brother Simon was born. I still have memories of my early childhood. At home I was called Dodik and I got used to this name. I still respond, when they address me as Dovid, though I have the name Yankl in my passport.

I remember our apartment very well. It was in a small building in Jonava. Most of the population in Jonava lived in such buildings. The apartment owner was Dvoira, an older Jewish woman. She also lived in this house and had a small store. The front door to the owner’s quarters was on the side of the street, and we entered our apartment from the backyard. There was one big room and something like a pigeonhole of the bedroom in it. There was a curtain separating this pigeonhole from the rest of the room. We had plain and simple furniture, though it was very robust. My mother’s brothers made it a long time before. My parents slept on a huge wooden bed, and Mende and I slept on a special sofa. In Yiddish the word for this sofa meant ‘a sleeping bench.’ There was a mattress on this bench where my brother and I were sleeping. When Simon grew older, I started sleeping on a little mattress, and my younger brother took my place.

There was a big Russian stove 7, which served for heating purposes. Mama also cooked on it since we had no kitchen quarters. Our family led a rather modest life on the verge of poverty. However, we always had sufficient food. We were never hungry. Besides, I was a poor eater in my childhood, and hungry children aren’t picky with food. I didn’t like eating at home, and Mama was chasing after me with a plate and a spoon in her hands. I used to run to Grandfather Meir and Grandmother Etah’s place where I liked eating sour cream. I liked watching my grandmother Etah pouring sour cream into a saucer and how it rippled in circles. Well, as if sour cream we had at home was different!

When I grew a little older, my father bought me a couple of pigeons. Tumbler pigeons were popular with boys then. He bought these to me for my promise to eat better, but my fondness of pigeons didn’t last long, and my father gave them away. Perhaps, my dislike of eating is to blame for my poor memory of the everyday food we had. The only food I liked was chicken, and I shouted to Mother: ‘Just give me the white meat!’ She was concerned that our neighbors might hear me shouting and think that we, God forbid, might be eating pork, and she asked me to be quieter.

My parents strictly observed the kosher rules. We had separate dishes, boards, casseroles, knives, spoons and forks for meat and dairy products. My mother bought meat in Jewish kosher stores. She took poultry to the shochet. Later she assigned this errand to me, since the shechitah at the synagogue was near where we lived. I watched the shochet cutting up the birds’ necks and hanging them on special hooks over the trunk where blood was trickling down. After all blood was gone the meat became kosher and was allowed to be cooked. 

I have dim memories of my younger brother Simon’s brit milah ritual. Our relatives got together in our room, and Mama made a celebration dinner, but I can’t remember the procedure itself.

One of my earliest memories is our family trip to a wedding in Kaunas. Yahne, a former resident of Jonava, lived in a little house in Kaunas, before the bridge across the Neris River. She accommodated all those going to Kaunas on visits, to weddings or on business. It was in Yahne’s house that the wedding of a Jewish girl from Jonava was arranged. I remember wearing warm clothing and how I kept falling having all these heavy clothes on. I was trying to see the bride and the groom, but all I could see were other people’s backs. I must have attended the ceremony in the synagogue, when the bride and the groom were under the chuppah, but I can’t remember the event. Later, in Jonava other boys and I often ran to the synagogue to watch the bride and the groom, glowing red from tension and excitement step under the chuppah. When we were children, we believed this ritual to be some sort of game.

My mother was a very good housewife. We had no vegetable garden or other husbandry, but there was a little vegetable garden in the backyard where Dvoira grew her vegetables. In the summer Mama made salted pickles in barrels, sauerkraut, bought vegetables to last through the winter and stored these in a cellar in a little shed in the yard. There was another shed to store wood and a horse stable. My father treated the horse, our bread winner, well and he fed it well, too. Mama bought bread in the bakery owned by a Jewish man, who was our neighbor.

As for Saturday, I knew it was coming by the smell. Each Friday the smell of the challah loaves my mother was making early in the morning woke me up. I can still remember the smell. Besides challah, she made little rolls with cinnamon and jam, and they decorated our Saturday dinner table. Sabbath was strictly observed in our household. My father liked telling a Jewish fable. He said there lived Mordke Habath, a poor Jewish man. Once, when he had no money to celebrate Saturday, he came to the synagogue crying. He told people that his wife had died and he had no money for the funeral. Compassionate Jews immediately collected some money for Mordke. He went home and gave this money to his wife to make a Saturday dinner. Very soon a funeral team came to Mordke’s house. They were to bury the deceased one on that same day. They were shocked seeing their client well alive standing by the stove. Mordke calmed them down: ‘Don’t worry, she’ll be yours one day. She isn’t going to live forever, is she?’ My father often told this fable to prove that even the poorest Jew was to celebrate Saturday and it is the law for a Jewish person.

Mama made many delicious things for Saturday. There was to be chicken on the table, she made stew, broth with kneydlakh, tsimes was a must. Mama made different types of tsimes: potatoes and prunes, beans, carrots, and all food she made was delicious. On Friday evening we went to the bakery where we left chulent, a big pot of stewed meat, potatoes and beans and bought bread. The baker accepted pots with Saturday chulent from his customers, who bought bread from him every day. On the way home from the synagogue my father picked up this pot with chulent and took it home. I liked the Saturday meal very much. I liked the warm, kind and loving atmosphere, which seemed to me to be filling our home on Saturday. 

My parents grew up in religious families. Both my grandfathers put on tefillin and tallit to pray in the morning. My father wasn’t religious to this extent, but he did his best to observe traditions. Each Saturday he went to the synagogue and took me with him, when I grew older. I used to carry his prayer book. On his way to the synagogue a faithful Jew was supposed to do no work. We celebrated all Jewish holidays at home: this was mandatory. Even though our family had the most modest income, not to say we were poor, there were gifts for children prepared before the biggest holidays: new boots, suits or coats. They were not always new: my little brothers usually wore what I had grown out of. These gifts added to the spirit of the feast, which appeared in our family and across the town.

All I remember about Rosh Hashanah was plenty of delicious food that Mama made. There was gefilte fish with a big head and a bunch of parsley sticking out of its mouth on the table. As a rule, it was to be eaten by the head of the family, so my father ate it. There were lots of pastries, apples and honey on the table. My parents fasted on Yom Kippur, and even the children were not allowed any food before lunch time. Each of us was given a rooster, and the shochet from the synagogue conducted the kapores ritual. 

Before Sukkot one of our relatives made a sukkah in my grandfather Meir’s yard. Our yard wasn’t big enough to have a sukkah. In my grandfather’s yard there was a suitable spot for a sukkah. The passage between two houses was roofed with fur-tree branches and there was a table installed on the ground. That was it: the sukkah was ready. My father had lunch and some wine in the tent for eight days in a row, and we were running in and out.

On Chanukkah we played the spinning top like all other children, ate Chanukkah potato dishes: latkes and puddings. I ran from one grandfather to another to get my Chanukkah gelt. My aunts and uncles also gave us some change, and before the end of the week I already had quite some amount for a boy. I can hardly remember Purim. There were numerous shelakhmones that we took to our relatives and we also received some from them. On this holiday Mama made little pies with poppy seeds: hamantashen.

The biggest holiday was Pesach. I always looked forward to it. One week before the holiday my father brought a large basket full of matzah from the synagogue. Mama cleaned the house and each corner, hung the fancy curtains, and covered the table with a starched snow-white tablecloth. We brought in special dishes and tableware from the shed. We had a fancy dinner set and tableware, and as for pots and pans, Mama koshered these in a big bowl in the yard, dropping a heated stone into the bowl.

We changed into new suits and boots. Mama also put on her fancy dress and changed her everyday dark shawl for a white lace shawl, which looked nice on her dark hair. Father also had a fancy dark suit on. On the first day he had his tallit on and sat at the head of the table. There were all the required dishes and all other delicacies that Mama had made on the table on this day. There was also wine on the table, they call it ‘honey’ in Lithuania, this was table wine from honey and raisins that my father made himself. We, the children, posed questions regarding the origin of the holiday, looked for and found the afikoman and looked forward to the Prophet Elijah, watching the level of wine left for him in a glass on the table. We did everything that a Jewish family is supposed to do on this holiday.

These holidays of my childhood merged into just one in my memory, but I remember well the Pesach, when we, the boys, having grown older, decided to stand up against ancient Jewish principles. This happened in spring 1941 after the Soviet rule 8 was established, when young people grew fond of Communist ideas. We, being quite young boys, bought some fresh white bread with our pocket money to eat it at home, demonstrating our disregard of the holiday. I also bought a roll, but I failed to take it out of my pocket at home, so strong was my respect for my parents, my grandfather and the traditions that they had taught me. So my parents never discovered my protest against religion, but in truth, I had no longer this blind belief in me. 

When I turned seven, I was sent to the Jewish school. My parents chose this school for the simple reason that it provided education for free. We studied in Yiddish. Yiddish was my mother tongue. We spoke it at home, and this was the language of our surrounding. Before the end of the first year at school I could read and write some words in Yiddish. However, all of a sudden my grandfathers made a big deal of the fact that I had been sent to this school, as if they hadn’t known before. Jews say that the first son is for the God, and my grandfathers decided I had to learn to become a rabbi. I was sent to the Yavne religious school, in which they taught Hebrew and the basics for further religious education. I was doing well at school. Within two years I completed two preparatory and two general courses: the first and second one.

There were Jewish Zionist organizations 9 in the town, including ones for young people, and there were also underground Komsomol 10 members. We were too young to distinguish between these political inclinations. We followed the older guys, Komsomol members, to where they were secretly meeting in the forest out of town. This was funny and strange: all townsfolk were aware of these undergrounders, the time and the place of their meetings, but somehow the police ignored them.

My parents were far from politics, but being the poorest element of the Jewish society they were looking for changes for the better, and they expected this better to arrive from the East, namely, from the Soviet Union. My father sympathized with Communists and even did some of their errands. By that time he had obtained a driver’s license and worked as a truck driver. He drove across Lithuania and every now and then he took parcels with him: they were flyers and forbidden literature most of the time. Therefore, when in late June 1940 the Soviet forces entered Jonava and the Soviet rule was established in Lithuania, this was a desirable and expected event for our family. Many people, primarily the poor ones, were greeting the Soviet army 11 in the streets, welcoming it. The children, including myself, asked soldiers and officers for the stars to boast before each other for getting one. 

During the war

The overall nationalization began. Larger property and little stores and businesses were taken away from people. Owners of large businesses and activists of the Zionist movement were sent to Siberia. My grandfather’s brother’s Simon’s son Shmuel became a Communist and actively participated in the nationalization and resettlement of people 12. His sister Feiga was begging that he stay out of it, but Shmuel didn’t listen to her. Feiga stopped talking to her brother and didn’t let him come to her house. When the Great Patriotic War began, Shmuel ran away with the Communists leaving his wife Rasa and their children behind. They perished during the occupation, and Shmuel held some important position in Vilnius after the war. Our family didn’t have any contact with him.

As for us, the changes were rather positive. There was a transport cooperative established in the town. My father got a job offer from them. He had a stable salary there. Since my father was classified as a member of the proletariat we received a state-provided apartment in a small two-story nationalized house. By the way, this house belonged to the baker from whom we used to buy bread and in whose stove we left our chulent. He and his family were deported, and what happened to them is unknown. We still had one room, but there was a hallway and a little kitchen there, and the WC and water were outside. They installed a large screen in the central square where they showed Soviet comedies and movies glorifying life in the USSR. As for my education, it was my bad luck again. The Yavne school was closed, and I had to go to a Soviet secondary school. We also studied in Yiddish, but the curriculum was different, and I had to go to the first grade again. So, this is how the last prewar year passed.

On 22nd June 1941 my father rode his horse to Kaunas. Kaunas was located to the west of Jonava. There were already bombs being dropped on Kaunas, and this was how my father found out about the war. He dropped the load off the wagon, turned the horse back and returned home. The horse was lathered and couldn’t go on walking. My father stirred up the whole family: us and Grandfather Meir, Grandfather Girsh and Grandmother Beyle Leya and all our relatives. Fortunately, my grandfather, who also worked in the cooperative, had a horse, which he kept in his stable. We loaded the wagon with whatever valuables we needed and took off. We walked beside the wagon since it was overloaded and there was no way we could sit on top.

We reached Ukmerge where the horse stopped, unable to move on. The men found an abandoned house and unloaded the baggage there. Everybody had no doubt that we were going to be back two weeks from then, when we could have our belongings back. We went on. I have patchy memories and a sense of horror thinking about this sorrowful trip. We were going along with other refugees, and the valorous and undefeatable Soviet army was surrendering. The road was continuously bombed, and the Fascist pilots seemed to enjoy taking low level flight to shoot at peaceful people. As soon as another bombing started we scattered around to hide in roadside bushes. My grandfather was shouting to us: ‘Pray, scream ‘Shma, Israel!’ I don’t know whether our prayers helped or it was the destiny that we all survived. There were many killed and wounded people. I remember a man on the roadside. He had his both legs torn off. He was crying, pulling the skin on the stumps asking somebody to pick him up. People were turning their heads away passing him. Each person was concerned about their family or their own life. We bought two other horses on the way, and it became easier for our horse to move on.  

So we reached Bologoye, a large railway junction [350 km west of Moscow], Russia, where my father left the horses with the collective farm 13 obtaining a letter of confirmation for getting them back after the war. Unfortunately, this certificate got lost, and now I have no proof that I was in the evacuation. In Bologoye we caught a train to go farther. The adults decided to go to Nizhniy Novgorod where my grandfather had good friends from the times of World War I.

I must note that the process was well organized, and at larger railway stations the refugees were provided with soup or cooked cereals, or at least, we could get some boiling water. We tried to stay together, which made it easier to endure the hardships. We were supporting each other, each of us responsible for one or another thing. Grandfather Meir fell ill. It was the result of having had to walk quite a distance and the nervous tension. When the train stopped at stations, my father got off to bargain things for food.

Some time after we departed Bologoye the train was bombed. We scattered around, and at that moment we all forgot about Grandfather Meir. He stayed in the carriage. It became dark like at nighttime, and there was a lot of smoke in the air. I grabbed my younger brother Simon’s hand and was holding his hands, so that he didn’t get lost. My father was running toward us and he was bleeding. He said a shell had exploded near him. Another man was killed, and my father was slightly wounded. My father went on looking for the others. I didn’t know where to go. The bombing didn’t stop and I was scared. My brother and I were standing by the wall of a building.

When the explosions stopped, we went on knowing not where to go. Fortunately we bumped into our uncle Yosif Meishe and Esther’s fiancé. We stayed overnight on the bank of a lake and went back to the station in the morning. Yosif Meise spoke good Russian, and we managed to find the way back. Our train was on the track. We were the first to come into the carriage, and my father, mother and Mende joined us almost immediately. We were very happy to reunite. They thought we were dead and didn’t hope to see us again. However, our joy was overshadowed by the fact that Grandfather Meir was not there, and we knew nothing about him. The train started and we had to move on.

Our trip lasted ten more days, and our plans of reaching Nizhniy Novgorod were not to become true. The train arrived at Ufimka station, Ochik district, Sverdlovsk region [about 1700 km from Moscow] where all passengers got off. We were served a hot meal and sent to various collective and Soviet farms 14. Our family stayed in the Soviet farm at this same station. A few days later our aunt and uncle, who had been lost on the way, arrived and joined us.

People were accommodated either at local houses or in a dormitory. We stayed at a barrack before we were provided with a room in a small house. There was also a collective farm in Ufimka, and it was better to work there. In the collective farm people were paid by working days 15 and provided with food products, which was not the case at the Soviet farm where my father was working. At the beginning we were starving. We were given a plot of land of 15 hundred square meters, and we took to developing our farming skills. In summer 1942 we had our first vegetable harvesting experience with some local people helping us.

My mother could hardly do any work. During the last childbirth she had puerperal fever, which affected her psyche. She was quiet and calm most of the time, but at times she suffered from attacks, when she didn’t recognize people and was rather restless. She couldn’t do any physical work, and Mende and I had to work in our vegetable garden.

My father was worried about our missing grandfather. He kept inquiring about him, and at some time he met someone, who could tell him good news and details of what happened to my grandfather. When we got off the train, my grandfather was on his berth, when two young Jewish girls entered the carriage. They discovered Meir on his berth, and Meir told them that his family was heading to Nizhniy Novgorod. The girls happened to be heading there, too, and they took my grandfather with them. In Nizhniy Novgorod my grandfather was accommodated with a Jewish family. He got well and even took to some commerce, and, as they told us, even managed to get some food products for the family.

My father was planning to go and find Grandfather, when his call-up paper from the military commandant’s office was delivered to him. My father was recruited to the labor front 16. My father was assigned to a mine in the town of Revda in Sverdlovsk region. It wasn’t far from the place where we were. However, my father only visited us occasionally. The discipline in the labor army was as strict as in the army.

Our mother and we, our grandmother, grandfather and Mama’s brother Zalman’s wife Esther lived on together. In 1942 we were notified that Rochl, my mother’s younger sister, had perished at the front. This news of the loss of his younger daughter, his favorite, happened to be very hard on Grandfather Girsh. He no longer went to work. He was lying for hours on his bed staring at the ceiling. He often prayed. My grandfather never came back to normal and never went back to work till the end of his life.

I went to school and since I didn’t know Russian, I had to start from scratch and went to the first grade. During vacations my brother and I supplied wood to the glass factory. The logs were very heavy, one of us could not lift a log, and therefore, the effort required us both to cope. In the summer we picked herbs, and Mama made soup with them. There were also mushrooms and berries, but the main product was potato. My father stayed at the labor front till the end of the war. Grandfather Meir died in Nizhniy Novgorod, and we never visited him there. When my father came back, he started making arrangements for us to obtain a permit to return home to Lithuania almost immediately. 

Post-war

In summer 1945 we arrived in Kaunas. Grandfather Girsh and Grandmother Beyle Leya were with us. We stayed with our relatives temporarily. Esther, my mother’s brother Zalman’s widow, who married their older brother Yosif Meishe, had returned from evacuation earlier, and she was living there. We went to Jonava. There were hardly any Jews left in the town. The ones, who had stayed in the town, perished during the occupation, and survivors didn’t rush back. We knew we would not be able to live on ashes where even stones seemed to have been saturated with the blood of our close ones. It was not for nothing that they said all Jews were interrelated in Jonava. We found our former room. There was nothing left there. Someone told us of almost a fight between two neighbors arguing about my mother’s Singer sewing machine. There was only an old wardrobe with wooden carving left in the room. My father rented a wagon to ship it to Kaunas. It was a memory of our past life.

My father found a vacant room in a damp basement in Kaunas. The water was almost flowing down the walls. We moved in there. My grandmother and grandfather lived nearby in similar conditions. In 1946 the Neris burst the banks and flooded the houses in the central part of Kaunas. However, our hovel was intact. It was located farther from the center on some elevated spot. So we managed to bargain it for a room in the center of the town. The owner of the room was frightened by the flood and wanted to move into our basement. There was a hairdresser’s next door to our new room. It hadn’t been used for a while, and my father obtained a permit to have it for us. So, we walled up the door opening, made a window and doors between the rooms, and it was a rather nice apartment that we got in the end. My parents helped our grandfather and grandmother to move in with us and since then we stayed together. Later they moved to Malka’s place. Malka was my mother’s younger sister. They stayed with her as long as they lived.

My father went to work shortly after we returned from evacuation. It was hard to get a job then, particularly for those who had no education. He was employed as a loader, and later he became a vendor. When he was old he trained in glass cutting, and had this job until he retired. The period of evacuation and postwar hardships affected my father’s health condition. He had heart problems. My father died of heart disease in 1963, one year after he retired. He was buried according to Jewish traditions. He was carried to the cemetery on a board across the town, and lowered into the grave. There was no coffin. This was frightful and my mother mentioned she would not wish to lie in damp ground without a coffin.

Mama lived many years longer. She died at the age of 76 in 1980. I remembered what she had said during my father’s funeral, and she was buried in a coffin. However, we observed all other Jewish traditions. An old Jewish man recited a prayer for the deceased, and after the funeral we sat shivah. In 1963, a few months after my father died, my grandmother Beyle Leya died. Grandfather Girsh outlived her and my father, he turned one hundred years old and died in 1967.

I went back to school. This time I went to the fifth grade in a Russian school. We didn’t have notebooks and had one textbook for five or six students. My friends convinced me to go to a Jewish school, and there I had to go to the third grade. My nine-year-old desk mate used to tease me continuously. I felt overage compared to my classmates, and this feeling didn’t add to my feeling comfortable in my class. At some point of time the school was closed. I was about to turn 16 and decided to quit my studies. I had to go to work to help my parents. All that my mother was capable of doing was some housework. So, basically it was because of the war that I failed to get a decent education. If it hadn’t been for the war, I would have done better in life.

I got tinsmith’s training. At first I started working for a distant relative before I got a job in a shop. There was a good team in this shop. I was given an opportunity to go to an evening school where I managed to finish the seventh grade. I joined the Komsomol and was quite an active Komsomol member. I was sincerely committed to Communist ideals. I remember what a hard blow Stalin’s death in 1953 was for me. I was secretary of a Komsomol unit then, and after the death of the leader I admitted almost all the young people in the shop to Komsomol. I myself joined the Communist Party. My father was amazed at my political activities. I remember literally his words in this regard: ‘Why are you laying your sound head into a sick bed?’ However, I was attracted by the Communist ideas. They are truly attractive and very humane.

In 1953, when I was drafted into the army, I was already a party member. I finished the training course in Vapniarka and served in an Air Force unit in the town of Stanislav [today Ivano-Frankovsk, 550 km from Kyiv]. I was an electric mechanic. I have only good memories of my service. I was surrounded by nice guys and faced no anti-Semitic incidents. I made good friends in the army. We corresponded and remained friends for many years. In the army I was actively involved in public activities as well. In 1956 the 20th Party Congress 17 denounced Stalin and his crimes, and it was a collapse of my ideals. I can say, I lost any interest in further active involvement in public activities, and from then on I was a Communist only nominally. 

In 1963, after my father died, I observed the mourning after him for a whole year. I went to the synagogue every day. Once the secretary of my party organization summoned me to his office. By the way, he was a Jew. He said: ‘You, Dudakas, are leading a double life!’ When I asked what exactly this was about, he replied that ‘the party organization was aware of my attending the synagogue.’ I replied in a rather sharp manner: ‘I am following my father’s testament and our ancestors’ traditions. If it is incompatible with my party membership certificate, I can leave it right here, on the table!’ The secretary calmed me down and never again touched upon this issue.

By the early 1960s our shop developed into a small factory named the ‘Metallist.’ I had a very good reputation and worked as a shift foreman. Once I was requested to act as a shop superintendent through the period of his absence, and I managed very well. Since then I often filled in for the shop superintendent, when he was on vacation or business trips. Many times through my career I was offered key positions, but during the Soviet period workers and foremen were paid way better than the engineering staff. My position was more profitable and I worked until 1997 without changing my job.

Married life

My private life happened to be very successful. In 1964 I went to visit my distant relatives in Vilnius where I met a Jewish girl. She became my wife some short time later. Her name is Sophia. My wife’s maiden name is Gelzina. She was born in Gomel, Belarus, in 1939. When the Great Patriotic War began, my wife’s mother and Sophia were in evacuation in Chkalov region in the Ural. Sophia’s father, Itzhak Gelzin, was at the front. His wartime service was over in Vilnius. He liked the town and stayed there. He found a job and arranged for his family to join him there.

Sophia finished school in Vilnius and found a job as a storekeeper. We liked each other and got married soon. Our wedding took place in early 1965. We had our marriage registered in a district registry office, and then had a wedding party at our home where my mother and mother-in-law made a fancy dinner. The food was delicious. We had about 30 guests. They were our relatives and friends. They were eating, drinking and having fun almost until dawn.

In 1966 our elder daughter Inna was born. In 1968 Yelena, the younger one, was born. I worked a lot and provided well for the family. We had a good life. We spent vacations in Palanga, a Baltic Sea resort, and went to the Black Sea a few times. We went to the cinema and theaters. Mama lived with us until the last days of her life. She prayed and fasted on Yom Kippur. On Pesach we always had matzah. Well, we didn’t follow the kosher rules, and I had to work on Saturday, but we always celebrated Pesach and Rosh Hashanah, the biggest Jewish holidays, at home.

I always wanted to live in Israel, but each time there was something preventing my dream from coming true. When Jews were leaving Lithuania after the war, I was just a boy and was not in the position to make decisions for myself. I’ve always taken the situation in Israel close to my heart, particularly during the Six-Day-War 18 and the Judgment Day War 19. It was particularly hard considering the bluntly negative attitude of Soviet authorities and the Party to Israel, and sitting at meetings I had to listen to the flow of lies about the country that was my dream. My daughters must have taken in this love of Israel and implemented what I’ve failed to do. They both live in Israel.

Inna, the older one, finished a medical school in Vilnius and became a medical nurse. She got married. Her married name is Furmanovskaya. In 1989 her son Arthur was born. Inna’s marriage did not last. She divorced her husband. In 1996 she and her son moved to Israel. Her ex-husband moved to Canada. Inna lives in Beer Sheva where she also works as a medical nurse. She hasn’t remarried, but she has a boyfriend. My grandson Arthur goes to school. 

Yelena, the younger one, finished a teachers’ training school. She worked as a tutor in a kindergarten in Kaunas. Her private life has not been successful either. Yelena’s husband Yuriy Kocherginskiy developed a severe disease of joints. He had to take lots of medications, which affected his liver. He died. Yelena moved to Israel in 1999. She also lives in Beer Sheva, not far from her sister. She works as a tutor and also hopes to improve her personal situation.

My family has always been close. I stood on my own feet and supported my brothers. My brother Mende finished a lower secondary school and obtained the specialty of a shoe material cutter. He married Valeriya, a Russian woman. Her life story is also very interesting. She didn’t remember her parents. They said her parents were Jewish and perished in the ghetto during an action. Some locals rescued Valeriya and raised her as a Christian. Mende and Valeriya have two children: daughter Yida, born in 1959 [her married name is Batvinski] and son Lev, born in 1967. Lev lived in Israel, but returned to Lithuania. Mende continues working in his field of specialization, and Lev became my apprentice. I trained him to become a tinsmith, and now we work together. 

My younger brother Simon also became a tinsmith. He married Anna, a Jewish girl. Their daughter’s name is Ella. In 1972 my brother and his family decided to move to Israel. I supported him with some money. In those yeas one needed quite a lot of money to be able to get rid of the Soviet citizenship. Simon left taking my word that I would follow him some time later. Then the Judgment Day War began, and we delayed our trip. Each time there was something in the way, and I failed to have my dream come true. Simon died in 1986. His daughter lives in Israel. She has three grown up sons.

I’ve visited Israel three times. I went there to my grandson’s bar mitzvah for the first time. My daughter was in a pretty tough situation, and I stayed in Israel for almost a year helping her about the house and looking after her son. I admire Israel, its people, the atmosphere of freedom and independence, its nature, the sea and the sun. Each time, when coming to Israel, I am thinking of staying there for good, but when I come back to Lithuania, I know that this is my motherland, and it’s hard to leave it.

After Lithuania gained independence 20, my life became easier in the material and moral way. I work for a private company now. I’ve faced no anti-Semitism. I speak Lithuanian to Lithuanian people and Yiddish to Jewish people. I’ve become an active member of the Lithuanian Jewish community. I haven’t become a religious person, but I feel like supporting the community. There are fewer than 300 Jews left in Kaunas, and soon there will be hardly anybody left to attend the synagogue. I go to the synagogue for the morning prayer, and on Saturday my wife and I go there together. I keep telling my wife that we need to move to Israel and I believe she will give her consent one day, and then my dream to live in the Promised Land will come true.

Glossary

1 Old Believers

As their name suggests, all of them rejected the reformed service books, which Patriarch Nikon introduced in the 1650s and preserved pre-Nikonian liturgical practices in as complete a form as canonical regulations permitted. For some Old Believers, the defense of the old liturgy and traditional culture was a matter of primary importance; for all, the old ritual was at least a badge of identification and a unifying slogan. The Old Believers were united in their hostility toward the Russian state, which supported the Nikonian reforms and persecuted those who, under the banner of the old faith, opposed the new order in the church and the secular administration. To be sure, the intensity of their hostility and the language and gestures with which they expressed it varied as widely as their social background and their devotional practices. Nevertheless, when the government applied pressure to one section of the movement, all of its adherents instinctively drew together and extended to their beleaguered brethren whatever help they could.

2 Keep in touch with relatives abroad

The authorities could arrest an individual corresponding with his/her relatives abroad and charge him/her with espionage, send them to concentration camp or even sentence them to death.

3 Great Patriotic War

On 22nd June 1941 at 5 o'clock in the morning Nazi Germany attacked the Soviet Union without declaring war. This was the beginning of the so-called Great Patriotic War. The German blitzkrieg, known as Operation Barbarossa, nearly succeeded in breaking the Soviet Union in the months that followed. Caught unprepared, the Soviet forces lost whole armies and vast quantities of equipment to the German onslaught in the first weeks of the war. By November 1941 the German army had seized the Ukrainian Republic, besieged Leningrad, the Soviet Union's second largest city, and threatened Moscow itself. The war ended for the Soviet Union on 9th May 1945.

4 Kaunas ghetto

On 24th June 1941 the Germans captured Kaunas. Two ghettoes were established in the city, a small and a big one, and 48,000 Jews were taken there. Within two and a half months the small ghetto was eliminated and during the 'Grossaktion' of 28th-29th October, thousands of the survivors were murdered, including children. The remaining 17,412 people in the big ghetto were mobilized to work. On 27th-28th March 1944 another 18,000 were killed and 4,000 were taken to different camps in July before the Soviet Army captured the city. The total number of people who perished in the Kaunas ghetto was 35,000.

5 Lithuanian Polizei

It refers to the local Lithuanian collaborators of the Nazi regime. Subordinated to the Germans they were organized as a police force and were responsible to establish Nazi control in the country. They played a major role in carrying out the destruction of the Lithuanian Jewry.

6 16th Lithuanian division

It was formed according to a Soviet resolution on 18th December 1941 and consisted of residents of the annexed former Lithuanian Republic. The Lithuanian division consisted of 10.000 people (34,2 percent of whom were Jewish), it was well equipped and was completed by 7th July 1942. In 1943 it took part in the Kursk battle, fought in Belarus and was a part of the Kalinin front. All together it liberated over 600 towns and villages and took 12.000 German soldiers as captives. In summer 1944 it took part in the liberation of Vilnius joining the 3rd Belarusian Front, fought in the Kurland and exterminated the besieged German troops in Memel (Klaipeda). After the victory its headquarters were relocated in Vilnius, in 1945-46 most veterans were demobilized but some officers stayed in the Soviet Army.

7 Russian stove

Big stone stove stoked with wood. They were usually built in a corner of the kitchen and served to heat the house and cook food. It had a bench that made a comfortable bed for children and adults in wintertime.

8 Occupation of the Baltic Republics (Estonia, Latvia and Lithuania)

Although the Molotov-Ribbentrop Pact regarded only Latvia and Estonia as parts of the Soviet sphere of influence in Eastern Europe, according to a supplementary protocol (signed in 28th September 1939) most of Lithuania was also transferred under the Soviets. The three states were forced to sign the 'Pact of Defense and Mutual Assistance' with the USSR allowing it to station troops in their territories. In June 1940 Moscow issued an ultimatum demanding the change of governments and the occupation of the Baltic Republics. The three states were incorporated into the Soviet Union as the Estonian, Latvian and Lithuanian Soviet Socialist Republics.

9 Revisionist Zionism

The movement founded in 1925 and led by Vladimir Jabotinsky advocated the revision of the principles of Political Zionism developed by Theodor Herzl, the father of Zionism. The main goals of the Revisionists was to put pressure on Great Britain for a Jewish statehood on both banks of the Jordan River, a Jewish majority in Palestine, the reestablishment of the Jewish regiments, and military training for the youth. The Revisionist Zionists formed the core of what became the Herut (Freedom) Party after the Israeli independence. This party subsequently became the central component of the Likud Party, the largest right-wing Israeli party since the 1970s.

10 Komsomol

Communist youth political organization created in 1918. The task of the Komsomol was to spread of the ideas of communism and involve the worker and peasant youth in building the Soviet Union. The Komsomol also aimed at giving a communist upbringing by involving the worker youth in the political struggle, supplemented by theoretical education. The Komsomol was more popular than the Communist Party because with its aim of education people could accept uninitiated young proletarians, whereas party members had to have at least a minimal political qualification.

11 Soviet Army

The armed forces of the Soviet Union, originally called Red Army and renamed Soviet Army in February 1946. After the Bolsheviks came to power, in November 1917, they commenced to organize the squads of worker’s army, called Red Guards, where workers and peasants were recruited on voluntary bases. The commanders were either selected from among the former tsarist officers and soldiers or appointed directly by the Military and Revolutionary Committee of the Communist Party. In early 1918 the Bolshevik government issued a decree on the establishment of the Workers’ and Peasants’ Red Army and mandatory drafting was introduced for men between 18 and 40. In 1918 the total number of draftees was 100 thousand officers and 1.2 million soldiers. Military schools and academies training the officers were restored. In 1925 the law on compulsory military service was adopted and annual drafting was established. The term of service was established as follows: for the Red Guards - 2 years, for junior officers of aviation and fleet - 3 years, for medium and senior officers - 25 years. People of exploiter classes (former noblemen, merchants, officers of the tsarist army, priests, factory owners, etc. and their children) as well as kulaks (rich peasants) and cossacks were not drafted into the army. The law as of 1939 cancelled restriction on drafting of men belonging to certain classes, students were not drafted but went through military training in their educational institutions. On 22nd June 1941 the Great Patriotic War was unleashed and the drafting into the army became exclusively compulsory. First, in June-July 1941 general and complete mobilization of men was carried out as well as partial mobilization of women. Then annual drafting of men, who turned 18, was commenced. When WWII was over, the Red Army amounted to over 11 million people and the demobilization process commenced. By the beginning of 1948 the Soviet Army had been downsized to 2 million 874 thousand people. The youth of drafting age were sent to the restoration works in mines, heavy industrial enterprises, and construction sites. In 1949 a new law on general military duty was adopted, according to which service term in ground troops and aviation was 3 years and in the navy 4 years. Young people with secondary education, both civilian and military, from the age of 17-23, were admitted in military schools for officers. In 1968 the term of the army service was contracted to 2 years in ground troops and in the navy to 3 years. That system of army recruitment remained without considerable changes until the breakup of the Soviet Army (1991-93).

12 Deportations from the Baltics (1940-1953)

After the Soviet Union occupied the three Baltic states (Estonia, Latvia and Lithuania) in June 1940 as a part of establishing the Soviet system, mass deportation of the local population began. The victims of these were mainly but not exclusively those unwanted by the regime: the local bourgeoisie and the previously politically active strata. Deportations to remote parts of the Soviet Union continued up until the death of Stalin. The first major wave of deportation took place between 11th and 14th June 1941, when 36,000, mostly politically active people were deported. Deportations were reintroduced after the Soviet Army recaptured the three countries from Nazi Germany in 1944. Partisan fights against the Soviet occupiers were going on all up to 1956, when the last squad was eliminated. Between June 1948 and January 1950, in accordance with a Decree of the Presidium of the Supreme Council of the USSR under the pretext of 'grossly dodged from labor activity in the agricultural field and led anti-social and parasitic mode of life' from Latvia 52,541, from Lithuania 118,599 and from Estonai 32,450 people were deported. The total number of deportees from the three republics amounted to 203,590. Among them were entire Lithuanian families of different social strata (peasants, workers, intelligentsia), everybody who was able to reject or deemed capable to reject the regime. Most of the exiled died in the foreign land. Besides, about 100,000 people were killed in action and in fusillade for being members of partisan squads and some other 100,000 were sentenced to 25 years in camps.

13 Collective farm (in Russian kolkhoz)

In the Soviet Union the policy of gradual and voluntary collectivization of agriculture was adopted in 1927 to encourage food production while freeing labor and capital for industrial development. In 1929, with only 4% of farms in kolkhozes, Stalin ordered the confiscation of peasants' land, tools, and animals; the kolkhoz replaced the family farm.

14 Sovkhoz

State-run agricultural enterprise. The first sovkhoz yards were created in the USSR in 1918. According to the law the sovkhoz property was owned by the state, but it was assigned to the sovkhoz which handled it based on the right of business maintenance.

15 Trudodni

A measure of work used in Soviet collective farms until 1966. Working one day it was possible to earn from 0.5 up to 4 trudodni. In fall when the harvest was gathered the collective farm administration calculated the cost of 1 trudoden in money or food equivalent (based upon the profit).

16 Labor army

It was made up of men of call-up age not trusted to carry firearms by the Soviet authorities. Such people were those living on the territories annexed by the USSR in 1940 (Eastern Poland, the Baltic States, parts of Karelia, Bessarabia and northern Bukovina) as well as ethnic Germans living in the Soviet Union proper. The labor army was employed for carrying out tough work, in the woods or in mines. During the first winter of the war, 30 percent of those drafted into the labor army died of starvation and hard work. The number of people in the labor army decreased sharply when the larger part of its contingent was transferred to the national Estonian, Latvian, and Lithuanian Corps, created at the beginning of 1942. The remaining labor detachments were maintained up until the end of the war.

17 Twentieth Party Congress

At the Twentieth Congress of the Communist Party of the Soviet Union in 1956 Khrushchev publicly debunked the cult of Stalin and lifted the veil of secrecy from what had happened in the USSR during Stalin's leadership.

18 Six-Day-War

(Hebrew: Milhemet Sheshet Hayamim), also known as the 1967 Arab-Israeli War, Six Days War, or June War, was fought between Israel and its Arab neighbors Egypt, Jordan, and Syria. It began when Israel launched a preemptive war on its Arab neighbors; by its end Israel controlled the Gaza Strip, the Sinai Peninsula, the West Bank, and the Golan Heights. The results of the war affect the geopolitics of the region to this day.

19 Yom Kippur War (1973 Arab-Israeli War)

(Hebrew: Milchemet Yom HaKipurim), also known as the October War, the 1973 Arab-Israeli War, and the Ramadan War, was fought from 6th October (the day of Yom Kippur) to 24th October 1973, between Israel and a coalition of Egypt and Syria. The war began when Egypt and Syria launched a surprise joint attack in the Sinai and Golan Heights, respectively, both of which had been captured by Israel during the Six-Day-War six years earlier. The war had far-reaching implications for many nations. The Arab world, which had been humiliated by the lopsided defeat of the Egyptian-Syrian-Jordanian alliance during the Six-Day-War, felt psychologically vindicated by its string of victories early in the conflict. This vindication, in many ways, cleared the way for the peace process which followed the war. The Camp David Accords, which came soon after, led to normalized relations between Egypt and Israel - the first time any Arab country had recognized the Israeli state. Egypt, which had already been drifting away from the Soviet Union, then left the Soviet sphere of influence almost entirely.

20 Reestablishment of the Lithuanian Republic

On 11th March 1990 the Lithuanian State Assembly declared Lithuania an independent republic. The Soviet leadership in Moscow refused to acknowledge the independence of Lithuania and initiated an economic blockade on the country. At the referendum held in February 1991, over 90 percent of the participants (turn out was 84 percent) voted for independence. The western world finally recognized Lithuanian independence and so did the USSR on 6th September 1991. On 17th September 1991 Lithuania joined the United Nations.

Leo Ginovker

Leo Ginovker
Tallinn
Estonia
Interviewer: Emma Gofman
Date of interview: January 2003

When I first called Leo Ginovker on the phone his wife was unwell, so we agreed to conduct the interview on the premises of the Jewish Community of Estonia. At our meeting I encountered a lively man who was not tall and did not at all look old. I was very surprised to find out that the year of his birth was 1914. He seemed a very friendly, optimistic, and sociable person with a good sense of humor. Leo Ginovker was reluctant to be interviewed; he thought his life could hardly be interesting to anyone. As for his present-day life, he said he and his wife could still manage without anyone else’s help and had no financial difficulties. One thing that does not allow him to live his life to the full is his age and ailments that come along with it.

My parents
Growing up
My school years
During the war
Married life
Glossary

My parents

Both my parents were born and grew up in the same small village [shtetl]. It was called Lyady and situated in the eastern part of Mohilev region, Russia. At present, it is part of Belarus. Both my grandmothers and grandfathers lived and died in that village. I never met them and know very little about them. The name of my father’s father was Mordukh Ginovker. I don’t know the name of my father’s mother. She died early and my grandfather remarried. From his first marriage, Grandfather Mordekhai had two sons: the elder one, my father Joseph – his Jewish name was Yesel – was born in 1875, and the younger one, David, in 1883.

David graduated from a gymnasium and a dentists’ school in Russia. He made the decision to leave Russia in 1905 when Jewish pogroms started. My father, who owned a small shop at the time, gave him the money and he was able to leave for Canada. There he worked as a dentist. In the early 1930s, Uncle David and his two daughters, Mara and Vera, came to visit us in Tallinn. I remember he kept thanking my father for his help. When Mara and Vera grew up they moved to the USA. I know nothing about any of my father’s other relatives and this is why: In 1918, when I was but four years old, Estonia separated from Russia and became an independent bourgeois state [see Estonian Independence] 1. All of our relatives remained in the USSR. We had no opportunity to meet and talk with them. Perhaps, my parents told us, their children, some things about their relatives, but I don’t remember. While I was still young I wasn’t interested in the subject, and when I grew up there was no one to ask. I remember that in the early 1920s, when there was a food crisis in the USSR [see famine in Ukraine] 2, my parents would send several packages of clothes and food to their parents in Lyady through some organization. Later, this opportunity ceased to exist, and later again we were told that our grandparents had died.

My father had studied in cheder and was quite well-educated. His first language was Yiddish, but he could speak and write Russian fluently. For several years after graduating from cheder, my father lived alone in a place called Dubrovny, also in Mohilev province. He worked in a bakery, first as an apprentice and later as a principal worker. When he thought he had saved up enough money, he decided he was ready to marry and start his own business. He had been acquainted with his future wife – my mother – since their childhood; their families lived close to each other.

My mother, Haya Ginovker, nee Vysotskaya, was born in 1878. Her parents were Fridman Vysotsky and Hanna Vysotskaya, nee Ratner. My mother didn’t study much as a child. She could speak, read and write Yiddish well, but she could only speak Russian. In order to marry, my father went to Lyady where my mother lived with her parents. I think that both my father’s and my mother’s families were very religious because my parents knew all the religious laws and traditions very well. I don’t know what my grandfathers’ occupations were, but their families were very poor. I remember my father said that if he and my mother had settled in Lyady they would have been just as poor as their parents. My parents got married in the spring of 1900; the wedding took place in the synagogue in Lyady.

After the wedding they moved to Riga – 600 kilometers away. My father had some friends that had moved there a few years earlier. My parents wanted to escape from that small-place poverty, and, besides, it would have been hopeless to start a business in a small impoverished Jewish town. My mother never visited her birth place or saw her relatives afterwards, but my father visited both my mother’s and his own parents and offered them help on several occasions before the Russian Revolution of 1917 3. In Riga, my parents rented a small bakery and worked there together. My father baked bread and cakes and my mother sold them. They lived in Riga for six years.

During this time they had four children, but two of them died in infancy. In 1906 my parents and my two brothers – Ovsei, born in 1902, and Samson, born in 1903 – moved to Tallinn, then called Revel, in the province of Estland. There my father opened a small shop where they sold tea, sweets, herring and other groceries. My father traveled to Russia to get his goods. They lived in a small apartment, which they rented from the city’s mayor. The mayor was Estonian and he and our family were on very friendly terms before 1940. He would often come to see us at our sweets factory and left with his pockets full of sweets.

My father’s business was doing well, and six years later my parents were able to buy a house. It was a wooden two-storied building with four apartments and a beautiful large garden. In the garden there was blooming lilac, a water fountain, and a live peacock. They had to give up all this beauty because my father began to build up his business. A small sweets factory was constructed in the backyard, and the basement was turned into a bakery. My father named his firm Orel [Russian for ‘eagle’]. By 1920 it employed several dozen workers.

Growing up

Our family had grown by that time: my third brother Max – his Jewish name was Mendel – was born in 1907, and I followed in 1914. At birth I was given the name of Leo, but for my entire life they called me Moritz. When I was a child, we read a fairy tale, and Max and Moritz were the names of the two characters. My brother’s name was Max, so my elder brothers began calling me Moritz. This is what they called me at home, at school, and even afterwards. My old friends still call me Moritz, although I am Leo according to all the papers.

Our house was quite comfortable. It had electricity, running water, and a sewerage system. There was stove heating. I remember the yard-keeper brought in the firewood. We lived on the second floor, and our apartment had seven rooms. We put the other three apartments up for rent. Another Jewish family lived in a small apartment next to ours for a long time. The head of the family was a tall stout man. He owned a slaughter-house and a shop where he sold kosher meat. I played checkers with him. Before he played, he could drink a shtof of vodka and still win several games in a row. [shtof: Russian unit of liquid volume, in use before the metric system was introduced; equal to 1.23 liter. Bottles containing such volumes were produced in Russia.]

My mother couldn’t manage the household on her own anymore, so we hired a servant. An Estonian woman helped my mother in the kitchen, and another one cleaned the apartment. I had a nurse until I turned six. She was an old Estonian lady. Thanks to her, I easily mastered Estonian. Several languages could be heard in our house. My mother and father always spoke Yiddish to each other. My brothers and I knew Yiddish but didn’t use it much. My brothers studied in a Russian gymnasium so Russian became the main language of communication in the family. My parents also spoke Russian to us. We spoke Estonian to the servants although our parents didn’t know it well. At that time, three languages were spoken in Estonia: Estonian, Russian, and German. Our parents got by with Russian without major problems.

My parents weren’t very religious, but the family kept the most important Jewish traditions. We only bought kosher meat in specialty shops. In Tallinn, there were three shops that sold only kosher food. Our kitchen wasn’t strictly kosher because we didn’t have separate dishes for dairy and meat products. My father and mother always ate only kosher food, but it wasn’t obligatory for the children. On holidays my parents went to the synagogue, and my brothers and I also went when we were young. My father would translate the Hebrew prayers for us and explain their meaning.

We, boys, all had our bar mitzvah. A friend of my father’s who also came from Lyady prepared me for my bar mitzvah. His name was Avrum Levin. He was a very well-educated man, an expert in the Torah and Hebrew. He taught me for several months and at my bar mitzvah I was able to read a passage from the Torah well. It took place in the Tallinn synagogue 4, and a rabbi conducted the ceremony. Besides our family, a lot of our friends were there, too.

As we grew up my brothers and I didn’t attend the synagogue anymore. I suppose our parents didn’t mind.

Our family always celebrated Jewish holidays such as Rosh Hashanah, Chanukkah, and Pesach. I remember that just before a holiday everything in the apartment was cleaned, washed, and scrubbed, especially before Pesach. We always had seder on Pesach, and, of course, matzah. My parents were outgoing hospitable people. So we always had many guests at our dining table. Many of our friends would always come. My parents were closely associated only with Jewish families – some of them also came from various places in Belarus. My father had quite a hot temper, but my mother was a gentle and kind person. They counterbalanced each other. We never had any rows or loud brawls at home; we treated each other with respect and understanding. My father was an active enterprising man and always worked a lot. He was also an honest and just person. Everyone who had to deal with him had profound respect for him. He wasn’t interested in politics or social life. He didn’t join any parties, societies, or corporations that sprang up in large numbers during the Jewish Cultural Autonomy in Estonia. 5

My father read a lot, and then my brothers and I also became fond of reading. We had a large library; my father’s study was full of bookshelves. There were books in Russian and Yiddish. Naturally, there were more Russian books – not too many Yiddish books were published in Estonia and Russia. We had a splendid edition of Dante’s Divine Comedy in two volumes in our collection, there were gorgeous gilded-bound volumes of Adventures of Czar Nikolai, and some books in Yiddish – by Sholem Aleichem 6, a volume of poetry by Haim Nachman Bialik 7, works by Sholem Asch 8 and Simon Dubnow’s 9 ‘The History of Jewish Nation’.

We subscribed to newspapers in Russian. One paper, as I remember, was called Segodnya [Russian for ‘Today’] and published in Riga. It had a supplement called Vesti Dnya [Russian for ‘The Day’s News’], which was published in Tallinn. These papers talked about everyday local news related to both culture and business, and also contained ads. There were few political articles; it seems to me that people in Estonia weren’t interested in politics much at the time.

At the time, Tallinn was a small but fairly modern city. The center of the city consisted of three- and four-storied buildings. The larger part was made up of one or two-storied wooden buildings, though. In the streets, the traffic area was pebbled, and sidewalks were flagged. One of the central squares was used as a marketplace. As far back as I can remember, there were always cars, taxis and trains in Tallinn. Horses were used to transport merchandise around the city. The horses were big and strong. They were harnessed to large wagons in the summer, and to sledges in the winter.

I remember very well the day when our whole family went by airplane for the first time. I was six or seven years old then. Some company organized airplane tours of the city. The flight was about ten minutes long. My mother was very afraid to fly and didn’t allow our entire family to be on the same airplane; so, I was in the airplane with my father and mother, and my brothers flew next.

My mother loved novelties. In 1924 we already had our first radio. We could only listen to it through the headphones until we got our next radio, powered by large batteries. In the late 1930s all of our friends would come to our place to wonder at the electric refrigerator that our father gave to my mother.

My parents enjoyed going to concerts and plays. Most of the times they were Russian performances, only sometimes Yiddish ones. Actors of the Jewish Drama Society from Tartu and Riga gave performances. My parents never went to restaurants: it wasn’t a family custom.

Both my father and mother had radiculitis, and every summer starting from 1915 or 1916 they went to mud bath resorts. There were two such resorts in Estonia: the small town of Haapsalu [before 1918 – Gapsal] just south-west of Tallinn on the coast of the Baltic Sea, and the town of Kuressaare on the island of Saaremaa. They took a train to get to Haapsalu, and a boat to get to Kuressaare. My brothers were too big and not interested in visiting resorts, but I went along with my parents for several summers. We didn’t have a summer cottage of our own, so we rented one. My parents went to the clinic to get treatment. On one occasion they even put me into a mud bath. Our friends and their families usually rented summer cottages nearby. For several successive summers it was the Izrim family. The head of the family was my father’s business partner at the time. Ilya, their son, was two years older than me, and we had a very good time together. Many years later, during the Soviet power, Ilya worked as head of department in the Estonian Ministry of Health.

Another friend of mine, Aron Tamarkin, often used to stay with us in the summer cottage because his family couldn’t afford one. Our fathers were fellow countrymen and good friends since their early years. Shmarya Tamarkin, Aron’s father, was the first principal of the Tallinn Jewish Gymnasium. Besides, he taught Yiddish there. Aron was a good musician, a cheerful and interesting person. He and I were friends throughout our lives. During the Soviet period, he worked as an administrator at the Museum of Theatre and Music in Tallinn. Besides Estonians, Finns and Swedes visited the Estonian resorts at the time. There were a few Jewish families; all of them were in close communication with each other, they would get together in the evenings, talk in Yiddish and sing Jewish songs. Our family never stayed at a resort for a long period. My parents would go through two or three weeks of treatment and then we went back home. For my father, his job was always first priority.

My school years

In 1920 I entered the 1st grade of the Jewish elementary school in Tallinn. It was housed in a small two-storied building that belonged to the Gildebrant family of teachers. The Jewish community rented the building for the school. The Gildebrant couple were Russian immigrants; they taught geography and maths at our school for several years. Ours was a large class of about 25 students. The school had just opened the previous year, so it only had two classes. We were taught in Russian, but studied Yiddish, Hebrew, and Estonian from the 1st grade onwards. Later on, our school moved into a synagogue, or rather into a synagogue extension. In 1924 the new building of the Tallinn Jewish Gymnasium 10 was opened, and we began studying there. The school belonged to the Jewish community. Perhaps, the state also supported it – I don’t know for sure. We had to pay for tuition, but the community paid for the poor.

Jewish holidays were celebrated in the school; there were hobby groups. The celebrations have escaped my memory, but I remember participating in hobby groups. When I was in the 8th grade, I attended a Zionist group called ‘Emuna’ [the word means ‘faith’; the group was organized by Jewish students from Tartu] We were not right wing as the Betar 11 Zionist movement, or left wing as the Zionists of Hashomer Hatzair 12. We were in the middle. We read books on Palestine, prepared reports on Zionism, and dreamed of going to Palestine and building a Jewish state. Later, many of us actually went there. My friend David Gershanovich whose family didn’t live far from us was one such person; he had seven or eight siblings. David was a year older than me. He was 18 when he went to Palestine. As in many Jewish homes, we always had two money boxes in our house. One of them – Keren Kayemet 13 – was white and blue, the other one – Keren Hayesod 14 – was yellow. They were used to save money to buy land in Palestine.

While in school, I enjoyed going to sports clubs. Gymnastics was at an especially good level. The instructor was Utekhin, formerly an officer in the Czarist army. I played football, did gymnastics, track-and-field, and I was a member of the Maccabi 15 sports club, but I didn’t have any exceptional achievements.

I did well in all school subjects. Languages came especially easy to me. When I graduated, I knew Russian, Estonian, German, Yiddish and Hebrew well. I also took private English lessons; my English teacher came to our house.

I didn’t come to terms with music, though. Music lessons at school were taught by Gurevich, a musician from the Tallinn synagogue. When he came to teach a lesson, he carried a very interesting hexahedral accordion. We had an audition at our first music lesson. When it was my turn, he extracted a note from his tuning fork and I sang that note. Then the teacher said, ‘Go and don’t come to my lessons anymore.’ I’m still angry at him. As for music, I do love it. As an adult, I enjoyed attending symphonic concerts, especially when the orchestra was directed by Eri Klas, my music teacher Gurevich’s grandson.

Ovsei was my eldest brother. He graduated from a Russian gymnasium in Tallinn and served a year in the Estonian army in a battalion that built bridges. Then he studied in Germany to become a mining engineer. For some reason, Ovsei seriously wanted to go to the USSR to work as a mining engineer, fortunately it didn’t work out. In the middle of the 1920s he returned to Tallinn. At first, he helped our father, but then he started his own business. Together with a partner he built a dye-works and dyed cloth. Later, Ovsei and one of his partners bought a small boat and did business lifting sunken ships off the bottom of the Gulf of Finland. He never married.

Samson was my second oldest brother and his birth certificate actually has his name as Simson. He also graduated from a Russian gymnasium in Tallinn and went to study in France. He lived in the city of Toulouse for three years, but evidently didn’t study too heartily. Samson came back to Tallinn without a degree and began working in our father’s company. He dealt with the finances. In 1938 or 1939, Samson had a serious love affair with an Estonian woman. He wanted to marry her, but our parents didn’t give their consent. Samson didn’t act against their will. In despair, he went to Riga and married a young Jewish girl. Her name was Inna. Samson was much older than his wife. It wasn’t a love-match, of course. The newly-weds settled in our house, in the apartment next door. They expected their first child in June 1941.

The name of my third brother who was seven years my senior, was Mendel, but for as long as I can remember our family always called him Max. When he received his passport, Mendel officially became Max. After graduating from a Russian gymnasium and serving in the army as a field engineer, Max went to study in Genoa, Italy. He received the degree of a shipbuilding engineer and returned to Tallinn. A year later, he went to study again, this time to London, UK. Our parents, who hadn’t had the opportunity to study well as children, realized the importance of good education and didn’t spare money to provide for their children’s studies. Max graduated from a university in the UK and came back home just before the war. He enjoyed studying; by the end of his life he had four university degrees. Max had a great talent for languages. He knew Russian, Estonian, Yiddish, Hebrew, English, German, and Italian well.

I graduated from school in 1931. My mother urged me then, ‘Keep on studying, son! Go wherever you want, just keep on studying!’ But I didn’t go anywhere. For some time I just took life easy and had fun with friends, but then my father started introducing me into the affairs of his company. It was then named ‘Ginovker & Co’ and employed about 300 people. The core of the company was a large chocolate factory that my father had built in the late 1920s. It produced chocolate, chocolate sweets, fruit jelly, biscuits, hard tack for the Estonian army, and matzah for the Jewish community. I was responsible for export – our products weren’t only sold in Estonia but all over the world. We shipped our sweets to the USA, Britain, Sweden, South Africa, etc. I browsed through business catalogues to find importing companies, made contracts with them, and shipped the goods. I liked the job.

In 1934, I was drafted into the Estonian army for one year. I served as a private in the 10th infantry regiment stationed in Tallinn. We lived in a casern, occasionally we got the permission to go home for a weekend. We, ordinary men, didn’t perceive any signs of growing threat of aggression from either West or East.

In 1935, the team of our Maccabi sports club was going to take part in ‘Maccabiade’ games in Palestine. Two of my good friends were in the team. One of them was a weight-lifter, the other a tennis player. I decided to go along as a supporter, all the more since it gave me an opportunity to meet our business partners in Lebanon and Egypt. The trip turned out very interesting. We took a train via Warsaw and Vienna to the Romanian port of Constanta, and then took a boat to Haifa. The Maccabiade games took place in Tel Aviv. The city astonished me with its non-urban image. There were sandy streets without sidewalks and no tall buildings. I was able to see my friend David Gershanovich and witness the tough life of our emigrants in Palestine – their long and hard work. Unfortunately, I didn’t get to see the games because just at that time I had to go to Beirut and then to Alexandria. I remember crossing the Palestine-Lebanon border illegally. One of our customers, an Arab, drove his car to Tel Aviv to pick me up. He ‘smuggled’ me under his car seat because I didn’t have the permission to enter Lebanon from Palestine. I returned home on my own via Venice.

During the war

In September 1939, we shipped a large consignment of sweets to the USA via Helsinki. But the war had already started in Europe, the boat for the USA didn’t depart, and the consignment remained in Helsinki. Max was in Finland at that time. We had a small but very profitable business there. We rented a tinned food factory in Helsinki and produced pickled cucumbers which were very popular in Finland. Max was very worried when he listened to BBC broadcasts and talked to sailors. Germany and the USSR had already started the repartition of Eastern Europe; some Soviet military bases had already been set up in Estonia. The English predicted the coming occupation of Estonia by the USSR. The aggressive policy of fascist Germany didn’t leave us much hope for a quiet life in the small country of Estonia.

Max wrote a letter to our father saying that some dangerous changes might come about in Estonia and that we had to leave everything behind and move to Finland. If we sold the consignment of sweets, we would have enough money to begin with. Our father, who was never interested in politics, replied that we first had to repay the loans, fulfill the contracts, repay debts, and then leave. Until then we would keep on working, he said. He didn’t deal with business affairs much at that point; my brothers and I were the ones who ran the company.

Our whole family witnessed the arrival of the Soviet authorities in Tallinn in June 1940 [see Estonia in 1939-1940] 16. All our property – the factories, several houses, the shop, the boat, and cars – was nationalized at once, and radios were confiscated. My brothers were removed from the factory, but I was allowed to stay for some reason. I became the manager of the planning department; I even had two or three subordinates. We didn’t understand any of that planning, but we did something in the department: we drew some kind of charts, put them up on the walls, sent reports somewhere… An Estonian man was appointed factory director; he had been a house painter before. The factory managed to get by. The raw materials were brought in from Russia, and the end products were taken back. My brothers found jobs in some artels 17, we were paid our salaries, and life went on. One more family settled in our apartment – it wasn’t ours anymore, but the state’s. It was a married Jewish couple. He was a composer and worked in a military theatre; his last name was Vetlin. They both were astonished at the abundance of goods in Estonian shops and bought everything up: furniture, bicycles, suits, bed linen. None of these things were ever sold freely in the USSR. Vetlin was convinced that the war wouldn’t happen and that rumors of Germany preparing for war were just a provocation.

On 14th June 1941 18, at 2am, our doorbell rang. When we opened the door, a commissar and four soldiers carrying rifles came in. We were all told to get up and sit around the dining table, and the commissar read the decree issued by the Presidium of the Supreme Soviet of the Estonian SSR saying that our family was being resettled out of Estonia. In this decree and from that point on we were termed ‘socially dangerous elements’ because we owned private property and used hired labor. We were given two hours to pack our things, and the commissar kept saying, ‘Don’t take much! They’ll give you everything!’ We were naive enough to believe him, and all we took were some suitcases with clothes and a bit of food.

Another Jewish family – a married couple and their son of about eight – lived on the first floor of our house. They used to own a tannery. They were stuck into the back of a truck along with us, my mother and Inna, who was pregnant, were put into the cab, and we were all taken to the station. While they were leading us to the carriages, I noticed that Ovsei wasn’t with us. An escorting soldier reassured me, ‘Your brother will come.’ We were thrust into the barred carriages for cattle; women were separated from men. In the corner there was a hole in the floor – that was the toilet. The train was made up of several such carriages, each containing several deported families. Pregnant Inna was allowed to remain in Tallinn until her delivery and my mother was allowed to stay with her.

We traveled for a long time, I don’t remember how long. The war had already begun; trains loaded with military equipment were going in the opposite direction. For the first few days the carriage doors weren’t opened; later on they would occasionally open them to let some fresh air in. Finally, we arrived at Kotelnich station, next to the city of Kirov [1,500 km east of Tallinn]. Once there, we were all put onto a boat going down Vyatka River. There was no escort; we were free to choose a landing to disembark at. We had to find a place to live and a job by ourselves. We settled next to the town of Kilmez. Another eight or nine deported Jewish families settled in the same place. We socialized with them, but didn’t celebrate any Jewish holidays or observe any other Jewish traditions. Everyone was intimidated and afraid of being sent off to reformatory camps [see Gulag] 19. Max, Samson and I got jobs as accountants in three different kolkhozes 20, but our father didn’t work. We rented rooms; my father and I lived together. We worked under labor contracts; kolkhozes would give us some food, mainly vegetables. I remember constant hunger, but everyone suffered during the war. While in deportation, we didn’t feel discriminated on grounds of our ethnicity because all the deported were equally deprived of civil rights regardless of ethnic origin.

We didn’t have passports; we weren’t allowed to travel and had to register at the local police station on a monthly basis. Otherwise we were no different from evacuees. However, Ovsei had to suffer a lot. When we were being deported, he found out that the head of the family would be sent to a reformatory camp, and other family members into deportation. Ovsei felt sorry for our old father and passed himself off as the head of the family. Since Ovsei looked very much like my father, the escorting soldiers didn’t notice the trick. My father remained with us, but my brother went to the camp to fell trees. The conditions in the camp were absolutely inhuman: hunger, cold and hard work. Ovsei spent five years there, nearly died of pellagra, but stayed alive by a miracle.

When Ovsei was released in 1946, he came to live with us in Kirov region. Inna, Samson’s wife, gave birth to a son in late June 1941 and left Tallinn just in time before the Germans came there. She even managed to find us in Kirov region. But my mother stayed in Tallinn although she had an opportunity to leave. We don’t know why she stayed and how she died. In 1991 the Estonian Record Office issued a certificate saying that Haya Ginovker, a Jew, was killed on 18th November 1941.

Perhaps, a friend of hers, who was born in Vienna, persuaded her to stay. She would always say that Germans were polite, well-mannered, decent people. Many Estonian Jews thought so. Besides, after the mass deportations conducted by the Soviet regime, they feared communists more than they feared Nazis. I think that deportation saved our family, otherwise all of us would have stayed in Tallinn and died because we didn’t believe that civilized people could commit such atrocities. Until 1944 we knew nothing of what was happening in German-occupied Estonia. We truly hoped that our mother was alive. In the fall of 1944, after Estonia was freed of fascists, we heard that all the Jews who had remained there had died. The news had a very negative effect on our father; he fell sick and died at the end of October 1944 in Kilmez. We buried him in the only cemetery in this small Russian town; everyone regardless of religious affiliation was buried there.

My brothers and I lived and worked in Kirov region until 1947. For good work, I was even awarded a medal titled ‘For Heroic Labor’. This was the reason that I was given my certificate of release a few days earlier than my brothers. We had the right to settle anywhere in the USSR except Tallinn; therefore, my brothers and I went different ways at first. Ovsei went to Tashkent where some friends of his lived. Once there, he worked in an artel selling fruit. They shipped fresh and dried fruit to large cities in the USSR by air. Ovsei earned good money and helped us financially, which was necessary.

Samson went to Riga. He and Inna were already divorced. She wasn’t considered subject of deportation and returned to Riga with her children in 1945. She had two sons: Andrei, who was born in Tallinn, and Mark, who was born in Kirov region. Later, Inna married the man whom she had been in love with even before her marriage. His last name was Kaplan. He adopted Mark, Inna’s younger son, and the Kaplan family moved to Israel at the first opportunity, in the early 1960s. Andrei remained in the USSR. But then, in 1947, they still lived in Riga most of the time and Samson wanted to be in the same place where his children were to be able to see and support them.

Max went to Moscow and got married there. Tsiva, his wife, was 15 years younger than Max. She taught French. Soon they had a son, Alexander. The four of them lived in a tiny room in the center of Moscow: Max, Tsiva, her mother, and little Alexander. Max worked compiling a Russian-Italian dictionary. And I came back to Tallinn even though I wasn’t allowed to. Some friends gave me a small room to live in, and I worked on contracts. I couldn’t obtain a permanent job because I lived in Tallinn illegally.

Married life

I got married in 1948. My wife, Irena Beilinson, nee Klas, was a widow. Her husband had served in the navy and died when the war began. She lived with her mother and her seven-year-old son Mikhail. Irena was brought up in a Germanized Jewish family and graduated from a German gymnasium. Her family spoke German to each other, but all the members of her family could also speak Russian and Estonian since most of the other people around them spoke either one of those languages. Before the war her family had owned a haberdashery selling fashionable things. Her family wasn’t religious. During the war they were evacuated to the Urals. I met Irena when she visited my friends whom I rented my room from.

In 1950 they began deporting former convicts again. Supposedly, they had been released too early by mistake. I didn’t want to be deported again, so Irena and I went to Tashkent to stay with Ovsei.

It was difficult to find a job there. On one occasion, I spotted an ad saying that an accountant was required for a research expedition, and I went in for an interview. I was asked the reason of my leaving Estonia. I said that my wife needed a change of climate because she had Graves’ disease. They laughed at me; it turned out that such people were advised to move away from Tashkent. However, they did accept me. Our expedition worked in the Karakum desert. I worked as an accountant, and my wife was a laboratory assistant. We lived in a dug-out; it was very hot in summer; food and water were sparse. But our colleagues were good people; we got along well.

The next season, there was a new expedition manager. He examined my papers and realized that I was a ‘socially dangerous element’. So I was once again deported. My wife was considered a free person; she could have left but she chose to stay with me. The city of Nukus was designated as the place of my deportation. It is also situated in Uzbekistan, 650 kilometers from Tashkent, near the Sea of Aral. The people who lived there were mostly of Uzbek or Kazakh origin. We bought a tiny house that used to be a cattle-shed. We floored it, installed electrical equipment, painted the walls, and settled in. We were doing well financially while there because both of us had well-paid jobs. I worked as a chief accountant and my wife was a laboratory assistant. But everything around us was foreign – the people and their lifestyle. My wife was missing her son a lot who remained in Tallinn with his grandmother.

After two years had passed, I requested to appoint the city of Kirov as the place of my deportation. After all, it was a more European-like city and it wasn’t so sweltering hot there. And, most importantly, Samson, Max and his family lived there after having been deported in 1951. My wife and I arrived there in 1953. Soon afterwards, Ovsei came from Tashkent to visit us. He was arrested and forced to remain in Kirov with the status of a deported one. Once again we were all together. Once again we were ‘socially dangerous elements’ with no civil rights of any kind. From that point on, our lives developed in different ways.

Ovsei worked as an engineer in a planning institution in Kirov. After he was released from deportation in 1958, he filed an application to move to Israel. It was refused. Then Ovsei went to Lithuania with the idea that he could obtain the permission more easily from there. It didn’t work out. He repeated the procedure a number of times, and every time it was refused. Ovsei returned to Tallinn in 1968 and filed yet another application. This time he requested to go to Israel to visit Inna, Samson’s ex-wife. The reply came unexpectedly quick, ‘You cannot go to visit, however, you can leave for good.’ He was allowed one week to pack and leave. Ovsei left in time. In Israel he and Inna started a business. They had a small smoking shed where they smoked Canadian salmon. But the business was unsuccessful and soon closed down. Later Ovsei lived and worked in Eilat for several years. After he retired he settled down in Tel Aviv. When Ovsei was 94 he came to Saint-Petersburg on his own in order to see Max and me. A year later he died in Tel Aviv.

Samson worked as a chief accountant in Kirov Regional Hospital. He remarried. His second wife’s name was Bella; she was a Jew of Belarus origin. In the middle of the 1950s they had a daughter, Olga. Before the Kaplan family moved to Israel, Andrei, Samson’s elder son, lived alternately with his mother and with his father. He graduated from school in Kirov. Andrei was a very talented young man and managed to enter and study in one of the country’s top institutes. He earned a degree in physics and went on studying. Andrei emigrated to Canada in the 1970s. A few years later, he was able to obtain permission for his father and his family to come to Canada. But Samson suddenly died, and his wife and daughter went to Canada after his death.

Max worked as an engineer in a clothes factory in Kirov. After his deportation term was over, his family remained in Kirov. Alexander, their son, graduated from school, then from an institute, and then he taught at that institute. Later he moved to Saint-Petersburg, then Leningrad. He is married, has an adult daughter and a little granddaughter. He owns a real estate company. Max and his wife also moved to Saint-Petersburg in the late 1990s. Max died at the age of 95 in 2002.

My wife and I lived in Kirov until 1958. I worked as an economist in a large organization called Kirles. A friend of ours, a musician, helped Irena to get a job as a costume designer in a theater. We rented an apartment. Mikhail, my wife’s son, lived with us. After the deportation was over, we returned to Tallinn and initially lived with my mother-in-law. Since, once again, I wasn’t allowed to live and work in Tallinn, I had to go to Karelia [north of Saint-Petersburg] for two years. There I worked with an organization that stocked lumber. When everything came back to normal, I returned to Tallinn and found a job as a supply department manager in an organization that provided and repaired farming equipment. I worked there for 30 years.

I took an economics course and graduated from a vocational school. By the 1970s I was an expert with a good record of experience and still not an old man; I was offered a promotion several times. But each time I declined the offer – I remembered having been a ‘socially dangerous element’ in the past and didn’t want to be too prominent. I was a cautious person and, although our family income was quite modest, I wanted to be able to sleep in peace. In the middle of the 1960s, my wife and I received a small apartment in the center of the city, which is still my home now. Mikhail, my wife’s son, graduated from an institute and is currently working as the director of the Jewish school in Tallinn, the school that I graduated from. Irena died in 1980.

One and a half years later I remarried. Stella Pustynskaya, my second wife, divorced her first husband. She has an adult son from her first marriage and by now she also has two adult grandsons. I had known her before because her brothers and I studied together in the Jewish school. Stella graduated from an English college before the war and was evacuated to Russia during the war. Afterwards her family returned to Tallinn, and Stella worked as a secretary in a police department. In 1952, during the anti-Semitic campaign [see Doctors’ Plot] 21, she was dismissed from the police. Later, Stella worked as an assistant in a technical laboratory for many years.

After the collapse of the USSR in 1991 and the reestablishment of the Republic of Estonia, some changes came into my life. The state organization I used to work at didn’t exist any more. Out of its remains a new company, Sauko, appeared where I became a shareholder. The company purchased spare parts for agricultural machinery from factories in Russia and Belarus and sold them in Estonia. I worked as a consultant for this company for several years and retired in 1995. In addition to my pension I receive a notable supplement as compensation for the years of my deportation. Besides that, in the course of the restitution, our family house was restored to me. I immediately sold it and divided the money equally among all the heirs.

Now my wife and I are both retired; we live together helping and caring for each other. We are members of the Jewish Community of Estonia and as long as our health permits we take part in its events.

I’ve lived a long life. I’m not religious. However, both in my childhood, in my maturity, and now in my old years, I’ve always known and remembered that I’m a Jew. I’ve always felt Jewish. During the anti-Semitic campaigns in the USSR, I was in deportation, so I wasn’t oppressed or dismissed from my job. I think I’ve been lucky.

Glossary

1 Estonian Independence

Estonia was under Russian rule since 1721, when Peter the Great defeated the Swedes and made the area officially a part of Russia. During World War I, after the collapse of the tsarist regime, Estonia was partly conquered by the German army. After the German capitulation (November 11, 1918) the Estonians succeeded in founding their own state, and on February 2, 1920 the Treaty of Tartu was concluded between independent Estonia and Russia. Estonia remained independent until 1940.

2 Famine in Ukraine

In 1920 a deliberate famine was introduced in the Ukraine causing the death of millions of people. It was arranged in order to suppress those protesting peasants who did not want to join the collective farms. There was another dreadful deliberate famine in 1930-1934 in the Ukraine. The authorities took away the last food products from the peasants. People were dying in the streets, whole villages became deserted. The authorities arranged this specifically to suppress the rebellious peasants who did not want to accept Soviet power and join collective farms.

3 Russian Revolution of 1917

Revolution in which the tsarist regime was overthrown in the Russian Empire and, under Lenin, was replaced by the Bolshevik rule. The two phases of the Revolution were: February Revolution, which came about due to food and fuel shortages during World War I, and during which the tsar abdicated and a provisional government took over. The second phase took place in the form of a coup led by Lenin in October/November (October Revolution) and saw the seizure of power by the Bolsheviks.

4 Tallinn Synagogue

built in 1883 and designed by architect Nikolai Tamm; burnt down completely in 1944.

5 Jewish Cultural Autonomy

Cultural autonomy, which was proclaimed in Estonia in 1926, allowing the Jewish community to promote national values (education, culture, religion).

6 Sholem Aleichem (pen name of Shalom Rabinovich (1859-1916)

Yiddish author and humorist, a prolific writer of novels, stories, feuilletons, critical reviews, and poem in Yiddish, Hebrew and Russian. He also contributed regularly to Yiddish dailies and weeklies. In his writings he described the life of Jews in Russia, creating a gallery of bright characters. His creative work is an alloy of humor and lyricism, accurate psychological and details of everyday life. He founded a literary Yiddish annual called Di Yidishe Folksbibliotek (The Popular Jewish Library), with which he wanted to raise the despised Yiddish literature from its mean status and at the same time to fight authors of trash literature, who dragged Yiddish literature to the lowest popular level. The first volume was a turning point in the history of modern Yiddish literature. Sholem Aleichem died in New York in 1916. His popularity increased beyond the Yiddish-speaking public after his death. Some of his writings have been translated into most European languages and his plays and dramatic versions of his stories have been performed in many countries. The dramatic version of Tevye the Dairyman became an international hit as a musical (Fiddler on the Roof) in the 1960s.

7 Bialik, Chaim Nachman

(1873-1934): One of the greatest Hebrew poets. He was also an essayist, writer, translator and editor. Born in Rady, Volhynia, Ukraine, he received a traditional education in cheder and yeshivah. His first collection of poetry appeared in 1901 in Warsaw. He established a Hebrew publishing house in Odessa, where he lived but after the Revolution of 1917 Bialik’s activity for Hebrew culture was viewed by the communist authorities with suspicion and the publishing house was closed. In 1921 Bialik emigrated to Germany and in 1924 to Palestine where he became a celebrated literary figure. Bialik’s poems occupy an important place in modern Israeli culture and education.

8 Asch, Sholem (1880-1957)

Polish born American author, who mainly wrote his novels in Yiddish. He is mostly known for his biblical works, The Nazarene, The Apostle, and Mary, which reflect his opinion that Christianity should be regarded as the logical continuation of Judaism. Asch also wrote a number of plays, including The God of Vengeance, which was produced by Max Reinhardt in Berlin in 1910.

9 Dubnow, Simon (1860-1941)

One of the great modern Jewish historians and thinkers. Born in Belarus, he was close to the circle of the Jewish enlightenment in Russia. His greatest achievement was his study of the history of the Jews in Eastern Europe and their spiritual and religious movements. His major work was the ten volume World History of the Jewish People. Dubnow settled in Berlin in 1922. When Hitler came to power he moved to Riga, where he was put into the ghetto in 1941 and shot by a Gestapo officer on 8 December the same year.

10 Tallinn Jewish Gymnasium

during the Soviet period, the building hosted Vocational School #1. In 1990, the school building was restored to the Jewish community of Estonia; it is now home to the Tallinn Jewish School.

11 Betar

Founded in Riga, Latvia, in 1923, Betar is a Zionist youth movement, named after Joseph Trumpeldor. It taught Hebrew culture and self defense in eastern Europe and formed the core groups of later settlements in Palestine. Most European branches were lost in the Holocaust.

12 Hashomer Hatzair

‘The Young Watchman’; A Zionist-socialist pioneering movement founded in Eastern Europe, Hashomer Hatzair trained youth for kibbutz life and set up kibbutzim in Palestine. During World War II, members were sent to Nazi-occupied areas and became leaders in Jewish resistance groups. After the war, Hashomer Hatzair was active in ‘illegal’ immigration to Palestine.

13 Keren Kayemet Leisrael (K

K.L.): Jewish National Fund (JNF) founded in 1901 at the Fifth Zionist Congress in Basel. From its inception, the JNF was charged with the task of fundraising in Jewish communities for the purpose of purchasing land in the Land of Israel to create a homeland for the Jewish people. After 1948 the fund was used to improve and afforest the territories gained. Every Jewish family that wished to help the cause had a JNF money box, called the ‘blue box’. They threw in at least one lei each day, while on Sabbath and high holidays they threw in as many lei as candles they lit for that holiday. This is how they partly used to collect the necessary funds. Now these boxes are known worldwide as a symbol of Zionism.

14 Keren Hayesod

Set up in London in 1920 by the World Zionist Organization to collect financial aid for the emigration of Jews to Palestine. The money came from contributions by Jewish communities from all over the world. The funds collected were transferred to support immigrants and the Jewish colonization of Palestine. Keren Hayesod operated in Poland from 1922-1939 and 1947-1950.

15 Maccabi World Union

International Jewish sports organization whose origins go back to the end of the 19th century. A growing number of young Eastern European Jews involved in Zionism felt that one essential prerequisite of the establishment of a national home in Palestine was the improvement of the physical condition and training of ghetto youth. In order to achieve this, gymnastics clubs were founded in many Eastern and Central European countries, which later came to be called Maccabi. The movement soon spread to more countries in Europe and to Palestine. The World Maccabi Union was formed in 1921. In less than two decades its membership was estimated at 200,000 with branches located in most countries of Europe and in Palestine, Australia, South America, South Africa, etc.

16 Estonia in 1939-1940

on September 24, 1939, Moscow demanded that Estonia make available military bases for the Red Army units. On June 16, Moscow issued an ultimatum insisting on the change of government and the right of occupation of Estonia. On June 17, Estonia accepted the provisions and ceased to exist de facto, becoming Estonian Soviet Republic within USSR.

17 Artel

a cooperative union of tradesmen or producers involving shares of overall profit and common liability.

18 14th June 1941

the first of mass deportations organized by the Soviet regime in Estonia. There were about 400 Jews among a total of 10,000 people who were deported or removed to reformatory camps.

19 Gulag

The Soviet system of forced labor camps in the remote regions of Siberia and the Far North, which was first established in 1919. However, it was not until the early 1930s that there was a significant number of inmates in the camps. By 1934 the Gulag, or the Main Directorate for Corrective Labor Camps, then under the Cheka's successor organization the NKVD, had several million inmates. The prisoners included murderers, thieves, and other common criminals, along with political and religious dissenters. The Gulag camps made significant contributions to the Soviet economy during the rule of Stalin. Conditions in the camps were extremely harsh. After Stalin died in 1953, the population of the camps was reduced significantly, and conditions for the inmates improved somewhat.

20 Kolkhoz

In the Soviet Union the policy of gradual and voluntary collectivization of agriculture was adopted in 1927 to encourage food production while freeing labor and capital for industrial development. In 1929, with only 4% of farms in kolkhozes, Stalin ordered the confiscation of peasants' land, tools, and animals; the kolkhoz replaced the family farm.

21 Doctors’ Plot

The Doctors’ Plot was an alleged conspiracy of a group of Moscow doctors to murder leading government and party officials. In January 1953, the Soviet press reported that nine doctors, six of whom were Jewish, had been arrested and confessed their guilt. As Stalin died in March 1953, the trial never took place. The official paper of the Party, the Pravda, later announced that the charges against the doctors were false and their confessions obtained by torture. This case was one of the worst anti-Semitic incidents during Stalin’s reign. In his secret speech at the Twentieth Party Congress in 1956 Khrushchev stated that Stalin wanted to use the Plot to purge the top Soviet leadership.

P. K.

 

Életrajz

P. K. Óbudán él feleségével egy háromszobás panellakásban. P. úr 84 éves, 3 éve betegség következtében csaknem teljesen megvakult. Ennek ellenére aktív közéleti életet él, elkötelezett baloldali: feleségével együtt rendszeresen lejár a kerületi MSZP pártházba taggyűlésekre és egyéb rendezvényekre, figyelemmel követi a napi politikai és közéleti eseményeket, elválaszthatatlan társa otthon a rádió, sosem mulasztja el meghallgatni az esti tévéhíradót. Nagy fájdalma, hogy betegsége miatt nem tud olvasni, korábban falta a könyveket, ma is szenvedélye az irodalom és a tanítás. Szinte egész élete során tanított, ezzel a mai napig sem hagyott fel: 84 évesen is egyetemi felvételire, érettségire készít fel fiatalokat. Szigorúan követett elve, hogy a tanításért soha nem kér pénzt.

Az apai nagyapámat nem ismertem, és az apai nagyanyámat sem ismertem. Az én apámat P. L.-nak hívták. Budapesten született, 1882-ben Pészahkor, nem emlékszem pontosan, áprilisban, körülbelül. Apám főkönyvelő vagy főkönyvelő-helyettes volt. Az első világháborúban katonaként szolgált, ott kapott egy szörnyű betegséget. 1928-ban halt meg, akkor én nyolc éves voltam. Kevés emlékem van az apámról, de úgy tudom, nem volt vallásos zsidó. Arra emlékszem, hogy szegény boldogult apámat még zsidó szertartás szerint temették [lásd: holttest előkészítése temetésre; temetés; temető]. De a testvéreimet már nem, csak polgári szertartással.

Apámnak három testvére volt, én nem nagyon ismertem őket. Volt egy I. néni, volt egy H. néni – ez még pici gyerekkoromban volt –, és a harmadikat nem tudom, hogy hívták. Mindegyik férjnél volt, de a férjük nevére már nem emlékszem, voltak gyerekeik, de meghaltak, egyik sem él már közülük. Arra emlékszem, hogy az I. néni férje B. G. volt. Azok sem voltak gazdagok, éppen hogy megéltek. Péksége volt, de csak perecet sütöttek. Érdekes, hogy az apámék hárman voltak testvérek, egyik sem élte meg az ötven évet. Az anyámék tizenhárman voltak lányok, és mindegyik túlélte a nyolcvan évet, volt, aki kilencvenéves korában halt meg. Apám testvérei valamivel tovább éltek, mint szegény apám. Gondolom, olyan 1930-ban vagy 1931-ben haltak meg.

Az anyai nagyszüleimet egyáltalán nem ismertem, meghaltak a születésem előtt. Azt tudom, hogy a nagyapámat R. Á.-nak hívták, a felesége, a nagyanyám nevére nem emlékszem. Az anyámat R. E.-nek hívták. Ő is Budapesten született, 1884-ben. 1972-ben halt meg, egy évvel élte túl szegény bátyámat. Az anyám nem végzett magas iskolát, az apám halála után nyomorgó háztartásbeli volt, nevelte a négy gyerekét, ameddig nevelte. Neki tizenkét lánytestvére volt, hát nem nagyon tudnám őket felsorolni. Anyám volt a tizenharmadik. Anyámnak a testvérei, egyik szebb volt, mint a másik! Úgy is hívták őket, hogy a gyönyörű R. lányok. Amikor az anyám született, a legidősebb két nővérének már gyereke volt. Huszonhat vagy huszonnyolc év volt a legidősebb és a fiatalok között. Mire szegény boldogult anyám született, a nagyszüleim már nem tudtak milyen nevet adni. Ránéztek a naptárra, E. nap van ma, E. még nincs, legyen E. Anyám testvérei közül, akik zsidókhoz mentek feleségül, azok nyomorban éltek. De volt kettő vagy három, akik keresztény emberekhez mentek feleségül. Egy-kettő nagyon jó módban élt. Például az A. Pécsen élt, méltóságos asszony volt [lásd: megszólítások, címzések a két világháború között Magyarországon], mert a férje valami kormányfőtanácsos volt. B. L.-nak hívták. A. Pécs legelegánsabb asszonya volt. Gyönyörű volt. A kislánya pont egyidős velem, de hatvanöt éves volt ő is meg én is, mikor először láttam. Nem is tartották a kapcsolatot a családdal. Méltóságos úr zsidó rokonokkal a Horthy világban nem tartott kapcsolatot. Sz. néni férjét F.-nek hívták. A J. nénit R.-nének hívták. A B. néni barakkban lakott az Auguszta-telepen, neki zsidó férje volt, nagyon szegények voltak. Hogy a többiek férjének mi volt a foglalkozása, arra nem emlékszem.

Voltunk négyen testvérek. Gy. bátyám született 1917-ben. E. született 1918-ban, aztán jöttem én 1920-ban, és van egy húgom, ő született 1926-ban. Amikor apám még élt, a Visi Imre utcában laktunk, az Orczy úttól egy pici, kis utca. Egy szoba-konyhás lakásban laktunk. Aztán mikor már nagyon jómód ment, akkor a Ceglédi úton – az a Ferencvárosban van – egy szükséglakásba költöztünk. Az egy pici szoba volt vaskályhával, egy konyha. Közösen volt egy vécé ötszáz lakónak. Szóval szörnyű dolgok voltak. Ide akkor költöztünk, mikor a húgom megszületett, 1926-ban. A boldogult apám a Fegyver- és Gépgyárban dolgozott [A Fegyver- és gépgyár Részvénytársaságot 1891-ben jegyezték be. A cég tevékenységi körébe a fegyvergyártáson mint fő profilon kívül speciális fegyvergyártáshoz szükséges célgépek, továbbá szerszámgépek, szerszámok előállítása tartozott. A cég leghíresebb terméke a Frommer öntöltő pisztoly volt. – A szerk.]. Apám egy nagyon okos ember volt. Beszélt vagy hat nyelven. Nagyon fiatalon halt meg, negyvenöt éves volt, mikor meghalt. Úgyhogy a húgom volt másfél éves, én voltam nyolc éves, az egyik bátyám kilenc, a legidősebb tizenegy éves volt. Négy gyerekkel otthagyta az anyámat. Én meg a Gy. bátyám árvaházban nevelkedtünk, egy zsidó árvaházban. Amikor meghalt az apám, föl kellett még azt a lakást is mondani, mert nem tudtuk fizetni a lakbért. Avval könnyítették meg, hogy a hitközségnél ismerték az apámat, ezért a bátyámat meg engem fölvettek az árvaházba [A Pesti Izraelita Hitközség fiú árvaházát 1869-ben létesítették, eredetileg a VII. kerületi Holló utcában működött, majd a Munkácsy Mihály utcában (Epreskert), végül a Vilma királynő út (ma: Városligeti fasor) 25–27. szám alatt. (A fasori épületet Wellisch Alfréd tervezte 1900-ban.) Az árvaházban négyosztályos elemi iskola működött. Az árvaház elnöke Vida Jenő volt. – A szerk.], ritka volt, hogy testvérek legyenek az árvaházban.

Anyámnak el kellett költöznie az Auguszta-telepre. Azt nem tudják maguk, mi volt az a szörnyűség. Ott fabarakkok voltak, barakkszerű épületek, ott laktunk. Az volt az ország szégyene, a nyomortelepe, a Mária Valéria-telep, az Auguszta-telep. Villany volt, de semmi más, még vécé sem volt. Egy szoba és egy kis konyha volt spirituszfőzővel. Az első és a második elemit még a Mária Valéria-telepen jártam, ott nem is tudom, milyen utcában volt az iskola, de azt tudom, hogy voltak nálam valamivel jobb módú gyerekek, úgyhogy egy darab zsíros kenyeret vagy egy fél zsömlét adtak uzsonnára, mert nekünk annyi nem volt, hogy uzsonnát vigyünk magunkkal. Ezt ma nehéz elhinni, de így volt. Sok nyomorgó ember volt, rosszabb volt ott lakni, mint ma az utcán aludni. Egyszerűen rosszabb volt ott lakni, de nem veszekedtek az emberek egymással, békesség volt ott. Olyan nyomor volt, hogy mindenki csak a nyomorral törődött. Az 1930-as évek vége szörnyű volt. Iszonyatos vagyoni különbségek voltak, mert a tízmillió magyarból hétmillió volt a nyomor szélén, és hárommillió volt az, aki úgy-ahogy megélt, és pár százezer volt, aki Horthy módra élt, vagy Chorin Ferenc [lásd: Chorin család] módra, vagy Vida Jenő módra [Vida Jenő (1872–1945) – magyar zsidó nagytőkés, iparvállalati vezérigazgató. 1914-től a Magyar Általános Kőszénbánya (MÁK) Rt. vezérigazgatója. A századfordulón felszámolás előtt álló MÁK-ot átszervezte, és hatalmas iparvállalattá fejlesztette. Jelentős tőkét fordított az első világháború utáni években felfedezett dunántúli bauxittelepek feltárására és a bauxit hazai feldolgozására. Felsőgallán alumíniumkohót helyeztetett üzembe. Szoros kapcsolatok fűzték a Magyar Általános Hitelbankhoz, az Alumíniumérc Bánya és Ipar Rt.-hoz és sok más iparvállalathoz. A nagytőke oldaláról támogatta a Horthy-rendszer politikai vezetőit. 1927-től a felsőház tagja. 1944-ben Auschwitzba deportálták. – A szerk.].

Aztán anyámék kaptak lakást a Gát utcában. Én ott a Mária Valéria-telepen vagy az Auguszta-telepen, bár kicsi gyerek voltam, nem hallottam soha zsidózást. Amikor bekerültünk a Gát utcába, ahol József Attila született, ott már hallottam. Az is egy szükséglakás volt, az már szoba-konyhás lakás volt. Mikor én kijöttem az árvaházból 1938-ban, akkor már ott laktak, nem tudom, mikor költöztek oda. De nagyon pici volt a lakás. Én kikerültem Újpestre dolgozni, elmentem a színjeles érettségi bizonyítvánnyal – akkor hozták az első zsidótörvényt [lásd: zsidótörvények Magyarországon] – a Pannónia Báránybőrnemesítőbe dolgozni a legkoszosabb trógermunkára, és ott albérletben laktam Újpesten [A Pannónia Báránybőrnemesítő és Kereskedelmi Rt. 1921-ben alakult meg (magáncégként már 1866 óta létezett). A gyár bárány-, juh-, vad- és nemes prémbőrök kikészítésével, festésével és nemesítésével foglalkozott. (Az ún. Panofix márkanév – bárányból kikészített és festett szőrme – a világpiacon is ismertté vált.) – A szerk.]. Akkor laktak anyámék a Gát utcában. Aztán később Pesterzsébetre [Pestszenterzsébet – megyei város volt Pest-Pilis-Solt-Kiskun vm.-ben, 1930-ban 68 000 lakossal. – A szerk.] költöztek.

Az árvaházban tíz évet töltöttem. Nyolcéves koromtól, amikor meghalt az apám, szóval 1928-tól 1938-ig a zsidó fiú árvaházban nevelkedtem a Vilma királyné úton, akkor még úgy hívták [Ma: Városligeti fasor – A szerk.]. Különben az árvaház ma is megvan, hogy most mi van benne, azt nem tudom, mert aztán elvették az árvaházat, és megszüntették a háború után [„A második világháborút követően, amikor az árvaházi elhelyezés sok zsidó gyermek számára különösen fontos volt, a hitközség több épületben is árvaház-diákotthont tartott fenn; 1958-ban megkapta a VI. Dózsa György út 88.  – Délibáb utca 35. telkén álló nagy épületet. Az itt elhelyezett gyermekek – egyre inkább internátusi elhelyezést igénylő vidékiek – lassan mind felnőttek, s az intézmény átköltözött a Rabbiképző épületének III. emeletére, de jelenleg csak papíron működik: nincsen rá szükség” (Frojimovics–Komoróczy–Pusztai–Strbik: A zsidó Budapest, 372. oldal). – A szerk.]. Gy. bátyám szintén itt tanult az árvaházban. Kitűnő intézet volt, mind a kettőnket érettségiztettek. A húgom elvégezte a négy polgárit [lásd: polgári iskola], és kereskedelmi szaktanfolyamra [lásd: női kereskedelmi szaktanfolyamok] is járt. Az E. bátyám is négy polgárit végzett, de hogy úgy mondjam – fáj kimondani, mert a testvérem volt –, szellemileg egy kicsit vagy nagyon elmaradt a testvéreitől. Így született, hát istenem. Igaz, hogy nyomorban élt, mert az anyám mellett élt, akkor a húgom is még pici volt. Ők iszonyú sokat nyomorogtak. A húgomnak a férje magas rangú katonatiszt, ezredesként ment nyugdíjba. Két gyerekük született, már felnőttek, egyiküknek már unokái is vannak.

Ez egy alapítványi árvaház volt, a gazdag zsidók – Vida Jenő, Chorin Ferenc és Wolfner [lásd: Wolfner család] – tartották fönt. Ott három igazgatóm volt, a Csajági [Csajági Béla (1856–1937) – izraelita árvaházi igazgató Budapesten. Egy időben alelnöke volt az Országos Izraelita Tanítóegyesületnek. – A szerk.], a Hertzka [János] meg a Fodor Aladár. És a Vida Jenő volt az árvaház elnöke. Ez a Vida Jenő kegyelmes úr volt [Mint a felsőház tagja és gazdasági főtanácsos, valószínűleg „méltóságos úr” volt, nem kegyelmes úr. Lásd: megszólítások, címzések a két világháború között Magyarországon. – A szerk.], a Magyar Általános Kőszénbányának volt az elnök-tulajdonosa. Akkor még első osztályú Magyar Érdemkeresztet kapott, a Horthynak a legjobb barátja volt, különben. Volt egy Ágoston Manó, ahhoz szerettünk járni, mert ha vittünk jelentést, mindig egy-két pengőt adott nekünk. A Kispesti Textilgyárnak volt a tulajdonosa [Ágoston Manó a Kispesti Textilgyár Rt. vezérigazgatója volt. A gyárat 1907-ben alapította Popper Hugó, Adolf és Károly. Ágoston az utóbbi veje volt, 1919-ben lépett be a céghez, amelynek fölfejlődése nagyrészt az ő szakértelmének volt köszönhető. – A szerk.]. Nagyon sokra már nem emlékszem. Mi három embernek, az elnökünknek meg a két alelnökünknek vittünk minden nap jelentést. Írtak az árvaház állapotáról. És ezek néha bejártak, pláne a nagyünnepeken ott voltak a templomban [Az árvaház épületében volt templom. – A szerk.]. Nagyon drága templom volt. Elsősorban újévkor [Ros Hásáná] meg Jom Kipurkor fizetni kellett óriási pénzeket a jegy áráért benn a templomban [A hitközségi adóbevétel egyik tétele volt a zsinagógák ülőhelyeinek bérletbe adása. Az árvaház zsinagógájában a nagyünnepek alkalmával fizetett „helypénz” nyilván az árvaház költségvetésének bevételi oldalát szaporította. – A szerk.]. Akkor ezen ott voltak, nagyon előkelő emberek voltak, vallásos emberek. Napi jelentést vittünk, az igazgató írta, és azt el kellett vinni. Odaadták, és tizenhat-tizenhét évesek voltunk körülbelül, minket küldtek el. Mikor a Vida Jenőnek vittünk, akkor az előszoba sarkába kellett ülni, be se lehetett lépni. Az Aréna úton volt egy csodálatos palotája a Vida Jenőnek [Vida Jenőnek a Gellért-hegyen, a Bérc utca 13–15. szám alatt volt a villája. Az Andrássy út Aréna út felőli végén Weiss Manfréd palotája állt. Az Aréna út 102. szám alatt lakott Vida Pál , de nem tudni, hogy ő a rokona volt-e Vida Jenőnek. – A szerk.]

Én az árvaházat nagyon szerettem. Nemcsak azért, mert az akkori viszonyokhoz képest – én nyugodtan elmondhatom –, 1928-tól 1938-ig magasabb színvonalon éltünk, kosztban, lakásban, tisztaságban, mindenben, mint akkor az átlag, és nem is azt mondom, hogy velem egy sorban élő, de még az átlag magyar gyerekeknél is. Én az árvaháznak csak hálás lehetek, mert bár nem volt kitűnő kosztunk, de normális volt, milliók megirigyelhették volna a Horthy világban. Sose maradtunk éhen, és ha kellett még, akkor kértünk repetát. Mert ez egy gazdag árvaház volt. Akkor, hogy úgy mondjam, civil kurázsi volt egy ilyen árvaházat eltartani.

Az árvaház épületében volt egy gyönyörű templom [azaz zsinagóga]. És a zsidó nagyünnepeken jeggyel kellett bemenni. Abból tartották fönt, hogy akkor fizetni kellett azért, hogy valaki templomba menjen. Gazdag emberek jártak oda, és a nagyünnepeken eladták a helyeket, gyakorlatilag csak jeggyel lehetett bemenni.

Az árvaházban szigorú vallási nevelést kaptam. Megtartottuk a Pészahot, akkor imádkoztak, és tálban kaptuk a maceszt, és akkor – mert ötvenen ebédeltünk egyszerre –, amikor ötven gyerek egyszerre törte össze, olyan zaj volt, hogy az csuda. Volt egy gyönyörű hangú kántorunk, Kertésznek hívták. Hanukakor ajándékokat kaptunk az árvaházban, azt az adományozók adták. Ha nem kaptunk két kiló csokoládét meg egyebet…, szóval evvel törődtek. Én például kaptam tizenhat éves koromban tiszta elefántcsontból egy madzsong játékot. Azt tudom, hogy ma százezres nagyságrendű pénzt érne, ha meglenne. Szóval, amit az adományozók beadtak, azokat szétosztották. Az árvaházi templomban volt a bár micvó. Már nem tudom az imát kívülről, bár tudtam. Elmondtuk az imát – bár még ma is tudok egypár zsidó imát –, megáldott minket a rabbink, és aztán volt egy szép bár micvói ebéd. Minden bár micvós gyereknek adtak egy kis zsebórát. Akkor pár pengőbe került az egész, de azt adtak. Én is sokáig hordtam.

Egyszer kaptam ki az árvaház rabbijától, akit Schmelczer Izsáknak hívtak, soha nem fogom elfelejteni [Schmelczer Izsák 1885-ben született Péterrévén. Az Országos Rabbiképző Intézetben tanult, és 1916-ban avatták rabbivá. A Pesti Izraelita Hitközség tanára és a fiú árvaház zsinagógájának rabbija volt. – A szerk.]. Jom Kipurkor egész nap a templomban voltunk, de délben volt egy egy- vagy kétórás szünet, és kimentünk a Városligetbe, és én ott Jom Kipurkor fedetlen fővel szalonnát ettem kenyérrel [Ez vallásos zsidók számára háromszorosan is tiltott. Egyrészt Jom Kipurkor 25 órás böjt van, még vizet sem szabad inni. Másrészt enni csak fedett fővel, a megfelelő áldások elmondása után szabad. Harmadrészt szalonnát vallásos zsidó nem ehet, mert a disznó nem kóser állat. – A szerk.]. És a Schmelczer Izsák meglátta. Nagyon szeretett, de akkor kaptam tőle egy nagy pofont. Én elég jól ismerem a zsidó vallást, és a Tórának az első szakaszát ma is el tudnám mondani, de nem érdekel a vallás. Meghallottam és megtanultam. Én sokat tanultam a vallásból, vallásfilozófiát is tanultam, de nem voltam vallásos soha, mióta az eszemet tudom, materialista voltam.

Én minden tantárgyat szerettem. Történelmet, a földrajzot nagyon szerettem, és a magyar irodalom a mindenem volt. Például az árvaházban kettőtől fél hatig szilencium volt, tehát akkor tanulási idő volt. Én az iskolai feladatomat negyedóra alatt elintéztem, és akkor elővettem Courths-Mahlert [Hedwig Courths-Mahler (1867–1950) – német írónő, a szórakoztató irodalom világszerte elismert művelője, több mint 200 regényt írt. – A szerk.], Verne Gyulát, és úgy olvastam tizennégy éves koromban, akárcsak Dosztojevszkijt vagy Shakespeare-t. Szóval én nem válogattam, mindent olvastam. Nincs Jókainak olyan regénye, amit én ki nem olvastam. Volt az árvaháznak nagy könyvtára. Szóval én az árvaháznak köszönhetem az életemet, mert biztos, hogy éhen haltam volna, vagy nem tudtam volna tanulni. Lehet, hogy egy elemi iskolát elvégezhettem volna, de tanulni nem tudtam volna, az biztos.

A polgári iskola a Bethlen utcában volt – az is egy zsidó hitközségi épület volt –, a felső kereskedelmi [lásd: kereskedelmi iskolák] pedig az Izabella utcában, ma is megvan még, csak ma felsőfokú technikum vagy hogy hívják. Oda jártunk, oda mehettünk, de különben, ha az anyámat meg akartam látogatni, akkor külön igazgatói engedély kellett hozzá. Szóval fegyelem volt. Másképp nem is lehetett volna százötven gyerekkel, pláne kamaszodó gyerekkel, és összesen három felügyelő vigyázott ránk. Szóval ott rendnek kellett lenni. Cipővizit volt, fogvizit, mosdásvizit, szóval ilyenek voltak. Reggel hatkor fölkeltünk, megmosakodtunk, megfürödtünk, közösen megreggeliztünk. Amíg elemi iskolába jártunk, addig bent volt az árvaházban az iskola, aztán polgáriba a Bethlen utcába. Aztán hazamentünk, aztán ebéd volt, aztán kettőtől fél hatig szilencium volt, aztán eltelt az idő. Aztán mikor már harmadik-negyedikbe jártam, akkor már civilek is jártak, sok gyerekkel átvettem a leckét, akkor már az árvaházból kiengedtek. Mert onnan kimenni sem volt szabad, de tizenhat-tizenhét éves koromban vagy tizennyolc éves koromban már kiengedtek. Mert az úgy volt, hogy jöttek be, adtak valami adományt az árvaháznak, és az igazgató azt mondta, jó, menjen át a Damjanich utcába tanítani. Én tanítottam, jó tanuló voltam. Az osztálytársaim közül elengedtek a Damjanich utcába, a környékre, és tanítottam. Kaptam egy kis pótkaját meg egypár fillér zsebpénzt. De tanítottam, nem árvaházi gyereket, hanem civil gyerekek voltak.

Az árvaháznak volt egy gyönyörű, tizenhat holdas nyaralója Tahiban. Tahi Tótfaluval szemben van. Egy Koltai nevű, valamikor milliomos ember a villáját az árvaházra hagyta Tahin, fönt a hegyoldalban. Minden nyáron ott nyaraltunk két és fél hónapot. Azt soha nem fogom elfelejteni. Az egy gyönyörű dolog volt. Az egyetlen sport, amit űztem, úszni szerettem, de kis fauszodánk volt, volt benne kismedence meg nagymedence, de a nagymedence is idáig ért, és tíz vagy tizenkét méter hosszú volt. Én a szabad Dunát választottam, és ott tanultam úszni. És én azért kaptam a verést folyton az igazgatómtól, mert a szabad Dunában leúsztam egészen Leányfaluig, néha Szentendréig is, már tizenöt éves koromban. Jó úszó voltam. Ez a büszkeségem, hogy tizenhat éves koromban árvaházi gyerek létemre ötven- és százméteres mellúszásban korcsoportos magyar bajnok voltam.

Együtt nevelkedtünk a bátyámmal. Ő három évvel feljebb járt iskolába. Mind a ketten érettségiztünk az árvaházban, ami nagy szó volt akkor, mert a négy polgárit tizenketten végeztük el, abból ketten mentünk tovább felső kereskedelmibe. Azért járattak tovább az árvaházban, mert csak a jeles tanulókat járatták – én jeles tanuló voltam –, mert akkor voltunk tandíjmentesek, mert az állami iskola volt. A bátyáméknál is ketten mentek el, ő is érettségizett. Ő a Kertész utcai felső kereskedelmi iskolába járt, én az Izabella utcai báró Wesselényi Miklós felső kereskedelmi iskolában érettségiztem. Ő 1935-ben, én meg 1938-ban. Leérettségiztem 1938. június huszadikán, pont a tizennyolcadik születésnapomon, és július elsejével életbe lépett az első számú zsidótörvény [Az első zsidótörvény (1938:XV. tc.) 1938. május 29-én lépett hatályba. Lásd: zsidótörvények Magyarországon. – A szerk.]. Ezt kaptam érettségi ajándéknak.

Az első zsidótörvény, hogy úgy mondjam, még enyhe volt, mert csak az a korlát volt, hogy a frissen érettségizettek nem mehettek el tisztviselői pályára. Akik ott voltak, azok akkor még ott maradtak egészen a második, aztán a harmadik zsidótörvényig. De újakat nem vehettek föl. Az első zsidótörvény ezt tartalmazta, hogy zsidók csak fizikai munkára mehetnek, szellemi foglalkozásúak nem lehetnek. Ezt 1938. július elsején hozták, pontosan akkor, mikor kikerültem az árvaházból [A parlament 1938 márciusában fogadta el az 1938: XV. törvényt „A társadalmi és a gazdasági élet egyensúlyának hatályosabb biztosításáról” címmel. Az ún. „első zsidótörvény” az értelmiségi pályákon és a szabadfoglalkozásokban (sajtó, színművészet, filmművészet) 20%-ban maximálta a zsidók részvételi arányát. – A szerk.]. És akkor kimentem a Pannónia Bőrgyárba a legkoszosabb trógermunkára, oda fölvettek. A dúsgazdag Bán család volt a tulajdonosa. Az Aschner Lipót volt az Egyesült Izzónak a vezérigazgatója. Csupa zsidó gyárak. Akkor még lehetett. Aztán jött a második meg a harmadik zsidótörvény, ami megakadályozta ezt. Sok zsidó tanárt ismertem, sok történészt ismertem, aki zsidó volt, de 1938 után már nem volt.

A Pannónia a panofixet [A juh bundájából készült szőrme. – A szerk.] gyártotta. Álarcban dolgoztunk, mert a panofixet csináltuk, amit formaldehiddel kezeltek, és az rendkívül mérgező volt. Újpesten laktam albérletben egy Pónisné nevű néninél. Kerestem körülbelül hatvan pengőt egy hónapban, és abból harminc pengőt az albérletemre fizettem. Aztán otthagytam a Pannónia Bőrgyárat, és elmentem 1940-ben kerékpáros kifutónak egy Barta és Társa nevű rádiókereskedő céghez. A Bethlen utcában volt. Volt egy ötvenkilós kerékpárom, arra rátettek két köteg Bergmancsövet [10-12 mm átmérőjű, pl. elektromos kábelek vezetékelésére használt védőcső. – A szerk.], egy hátizsákkal két néprádiót [Az 1939/40-ben elindult ún. néprádió-akció során fejlesztett ki négy nagy európai elektronikai cég, a Telefunken, a Standard, a Philips és a magyar Orion Villamossági Rt. egy olcsó rádiókészülék-típust, a néprádiót. – A szerk.], aztán azt vittem ki.

Akkor még ott, a Pannónia Bőrgyárban nem volt antiszemitizmus, az egy zsidó gyár volt. De az 1940-es évek elején már komoly antiszemitizmus volt. És még egyet akarok mondani: a Horthy uralom, dacára annak, hogy a legjobb barátai a milliárdos, gazdag zsidók voltak, következetes tervszerűséggel idézte elő a Szálasi uralmat. A Szálasi világban már nyílt antiszemitizmus volt. De a háború elején is. Én már huszonegy éves koromban is tanítottam gyerekeket, különösen elemista gyerekeket. És egy nagyon befolyásos, keresztény család azt mondta nekem, hogy „térj át a keresztény vallásra, és én megmentelek mindentől, mert nagyon sok csúnya dolog vár rátok”. Nem tudom már, milyen bácsinak hívták, de mondtam neki, hogyha ezen múlik, hogy én egy zsidó ágyba születtem, vagy zsidó vallásba születtem, akkor azt én vállalom, de én nem tudom, hogy mi az, hogy más vallást választani. Azt mondja: „Te jobban ismered a Bibliát, mint én, vagy az Új Testamentumot.” Mondom, „ismerem, mert olvasom, de nem, nem”. Eszembe se jutott, soha. De nem tudom, hogy alakult volna az életem. Újpesten bejöttek hozzám, és tanítottam őket írni-olvasni, számolni. Én nagyon szerettem tanítani. A szomszéd gyerekeket tanítottam, a házinéni, akinél laktam, szólt a szomszédoknak, hogy nálam egy nagyon okos fiatalember lakik, így aztán átjöttek hozzám a szomszéd gyerekek.

Négy évet töltöttem a legkeményebb munkaszolgálatban 1941-től 45-ig. Sok helyen voltam munkaszolgálatos, nagyon sok helyen. Aztán 1944-ben elvittek engem Mauthausenbe. Amikor munkaszolgálatos voltam, sárga szalagot kellett viselnünk. Katonaruhában voltunk, de sárga karszalagot kellett viselni akkor már [A honvédelmi minisztérium csak 1942 márciusában adott ki rendeletet arról, hogy a zsidó munkaszolgálatosoknak a saját polgári ruházatukat kell viselni, és erre sárga karszalagot kell varrni, de sok alakulatnál már 1941 végétől elvették a zsidóktól az egyenruhát. 1942 tavaszáig nem volt általános a sárga karszalag viselése sem, de a parancsnoktól függően sok alakulatnál ezt is bevezették (R. L. Braham: A népirtás politikája. A holokauszt Magyarországon, Budapest, 2003, 31. oldal).  – A szerk.], Erdélyben voltam, a Felvidéken voltam. Építettük a szeretfalvai-dédai vasutat, mikor a magyarok illegálisan bevonultak Csehszlovákiába [lásd: első bécsi döntés], Romániába [lásd: második bécsi döntés] [A 48 kilométeres Déda-Szeretfalva vasútvonalszakasz 1941 áprilisa és 1942 novembere között épült, a cél Székelyföld összekötése az ország vasúti hálózatával. „Hallatlan mennyiségű földmunkát kellett elvégezni, hegyeket, dombokat áthidalni, patakokat elterelni. Csúszós agyagtalajon, homokrétegeken a 20 méter mély bevágásokat 20 méter körüli feltöltések követték, mindezt zömében kézi munkával, hisz alig volt egy-két markológép. A szállítás eszköze a talicska, a lovas kordé, esetleg az ideiglenes kisvasút, csillékkel. A Kereskedelemügyi Minisztérium tájékoztatója szerint 27 ezer munkás dolgozott állandóan, köztük 8500 kubikos, 12 ezer napszámos, 1941 őszétől 2700 munkaszolgálatos katona.” Két alagútja közül az egyik (538 méteres magasságban) a maga 930 méteres hosszával akkor az ország leghosszabb alagútja volt, a kis alagút 496 méter hosszú (Szász Zoltán: Az utolsó magyar nagyvasút Székelyföldön, 1941–42, www.hik.hu/tankonyvtar/site/books/b1001/02-08-04Szasz.html). Déda Maros-Torda vm.-ben lévő kisközség volt, Szeretfalva pedig Beszterce-Naszód vm.-i kisközség. Trianon után mindkettő Romániához került, majd a második bécsi döntéssel átmenetileg visszakerültek Magyarországhoz. – A szerk.]. Aztán repülőtereket építettünk, méghozzá szerte az országban. Voltam a visszacsatolt Felvidéken is, de már nem tudom, hol. Emlékszem, a Dédánál ott úgy hulltak az emberek, mint a legyek. Mert télen harmincfokos hidegben építettük a vasutat. Szerbiában is voltam. Amíg lehetett levelezni, addig tudtam írni haza. Magyarországról még lehetett levelet írni, de Ausztriából vagy Mauthausenből már nem lehetett levelezni. Dédáról hazajöttem, akkor még volt egy ilyen rendelet – azért ebben egy pici humánum volt, hogy ahol hárman vannak fiúk bevonulva, és beteg édesanyjuk van, ott az egyiknek, a legfiatalabbnak adtak mindig két-három hónap leszerelést. Én hazajöttem, majdnem gyalog Erdélyből, de akkor már éreztem, hogy nagyon beteg vagyok. Kicsit vonaton, ütközőn ülve meg gyalog jöttünk, mert ott nem volt rendes vonatközlekedés. Egészen Nagyváradig gyalog kellett menni. És éreztem, hogy beteg vagyok. Rosszul lettem, akkor kihívták a mentőket, negyven-negyvenkét fokos lázam volt, elvesztettem az eszméletemet. Nem tudták, mi bajom. Végre egy fiatal orvos azt mondta benn a kórházban – a Zsidókórházba vittek be –, azt mondta, hogy ennek a gyereknek hastífusza van. Egy fiatal orvos volt, összecsapta a kezét, engem átszállítottak a Szent László Kórházba, a fertőző kórházba, és három napig feküdtem eszméletlenül. Oda szigorúan nehéz volt bejutni a fertőző betegekhez, de az anyám meg a húgom, azok állandó belépőt kaptak, és azt mondták, hogy ezt nem éli végig. És háromnapi eszméletlenség után magamhoz értem, lassan-lassan. Azt mondta az anyámnak az orvos, hogy ő még ilyet nem látott. Aztán 1945-ben meg úgy jöttem haza, hogy flekktífuszom volt. Akkor is negyven kiló lehettem, de mindegy.

1944 májusában vagy júniusában kerültem Mauthausenbe. Mauthausenbe elmentünk, azt hiszem, hatvenezren, és körülbelül hatezer ember jött haza. Ha én elmondhatom, hogy Mauthausenben én evvel a két kezemmel hány ezer éhen halt vagy agyonlőtt embert dobtam be a gödörbe, az fantasztikus. Behozták szekéren az útközben éhen halt vagy agyonlőtt embereket, és azt kellett bedobni a közös sírba. Egyet elmesélek. Én akkor negyven kiló körül voltam, és kiadta a parancsot az egyik SS, mit tudom én, szakaszvezető, hogy „sechs man”, és akkor hat embernek ugrani kellett. És ott az volt a szokás, hogy akik temettek, azokat belőtték a sírba. És így fölemelte a géppisztolyát, és én a gyönyörű német tudásommal megszólaltam, hogy „Sturmführer [német: ’századparancsnok’], Herr Sturmführer, mi nem evvel a csoporttal jöttünk, mi egészségesek vagyunk, mi dolgozni akarunk Németországért és a Führerért”. Én láttam annak a vadállatnak az arcát, hogy ilyen szituációban én meg mertem szólalni. Még tartotta a géppisztolyát. „Na los, futás be a barakkba!” De véresek voltunk, mert véresek voltak a hullák, és én még megfordultam, hogy utaljon ki egy kis vizet, hogy megmosakodjunk. Szóval nem volt egy könnyű dolog. Nem kívánom senkinek sem.

Engem Günskirchenben ért a felszabadulás. Mert mikor már veszélyeztetve volt Mauthausen, onnan ötven kilométerre, Günskirchenbe vittek. Amikor az amerikaiak felszabadították Günskirchent, ott látták azt a pár száz életben lévő embert, én harmincöt kiló voltam, és egyszerűen nem tudtak mit adni enni. És valamit találtak, valami főzelékfélét vagy húsfélét, és azt adták az embereknek. Ezek nekiálltak, és ahogy leért a gyomrukba, egy bukfenc, és úgy haltak meg. Mert harminckilós vagy negyvenkilós kiéhezett embereknek nem szabad nehéz ételeket adni, hanem órákig kell, vagy mit, hónapokig kell gyógykezelni. Szerencsére énnekem nem volt étvágyam, mert már flekktífuszom volt [A flekktífusz vagy kiütéses tífusz – magas lázzal és fejfájással járó fertőző betegség, főleg a ruhatetvek terjesztik. – A szerk.], úgyhogy nem volt étvágyam, és nem ettem. Aztán egy őrségi kórházba kerültem, ott éltem át a flekktífuszt. De ott már pépes ételeket adtak. Ott találtak, nem tudom én, csonttá fogyott, képzeljen el engem, aki nyolcvan kiló körül voltam, és harmincöt kiló voltam. És éheztünk. Az amerikaiak nem is tudták, hogy ott koncentrációs tábor van. És a saját készletükből adtak szardíniát kenyérrel. Én soha életemben semmiféle halat, semmiféle formában nem ettem, a szardíniát feltörték, két kis szeletke jutott, azt elcseréltem két cigarettára. Soha nem ettem halat egész életemben.

Az amerikai hadsereg, akikkel fölszabadultunk, és tudtunk valamit gagyogni, hívtak, hogy maradjak kint Ausztriában, könyörögtek, hogy elvisznek Németországba, vagy nem tudom, hova, tanulhatok, járhatok egyetemre, megtanulom a nyelvet. „Ne menj haza, romokban áll egész Magyarország.” Mondom, nem, én haza akarok menni, ott él az anyám, ott élnek a testvéreim, bár nem tudom, mi van velük. Fölajánlottak mindent, hogy akár Párizsba, akár Londonba mehetek egyetemre, és bepótolom azt a pár évet, ami emiatt elmaradt. És azt mondtam, hogy köszönöm szépen, én haza akarok menni. Az amerikai parancsnokságon segítettem, akkor elég jól beszéltem németül.

Sopronig elhoztak valahogy vonattal, és Soprontól Pestig gyalogoltam, három héten keresztül. És nem tudtam, boldogult anyámmal mi van. A Nyugatitól nem tudtam eljutni [Pestszent]Erzsébetre az anyámhoz. Azt tudtam, hogy az egyik unokatestvérem családja, az I. néni fia megvan. Gondoltam, ők túlélték, mert ezeknek is sok keresztény rokonuk van; nem tudtam, de gondoltam. Ők itt, az Akácfa utcában laktak, oda fölmentem. És egy este tíz órakor odaértem, becsöngettem, és néztek: „Hát te ki vagy?” És megmondtam a nevem. „Te jó Isten, és te ilyenkor az utcán vagy?!” Ezt mondták 1945 augusztusában. Olyan állapotok voltak, nem lehetett az utcán lenni [1945–1948 között Budapesten hírhedten rossz volt a közbiztonság, különösen a város budai oldalán. Egymást érték a rablótámadások, az ún. utcai vetkőztetések. – A szerk.]. Nem azt mondta, hogy „sok év után hazajöttél, és így nézel ki”, hanem, hogy „te ilyenkor az utcán vagy!?”. Az I. néni fiának a felesége egy angyal volt, neki köszönhetem az életem. Ott lakhattam náluk egy ideig, mert amikor meglátta, hogy negyven kiló sem vagyok, ott marasztalt, ő táplált fel hatvankilósra.

Borzalmas volt akkor Pest, egyszerűen rablások, fosztogatások, nyolc óra után kihalt a város. Tiszta romhalmaz volt, veszélyes volt. Naponta megöltek embereket az utcán, egy darab kenyérért, öt pengőért vagy nem tudom, mennyi pengőért. Aztán két év múlva már millió-billió pengőben számoltunk [lásd: millpengős korszak]. Az volt szerintem a világnak a legnagyobb csodája, mert 1945-ben, mikor én hazajöttem, júniusban vagy júliusban, szörnyű volt ez a Pest. Nem volt egy ház, ami ne kapott volna bombatámadást. És két év múlva egy ragyogó világváros lett.

Anyám gettóban volt [lásd: budapesti gettó], valahogy túlélte. Nem tudom, hogyan, nem sokat mesélt róla, de túlélte. Az egyik nővére, aki keresztényhez ment férjhez, néha segítette, vitt neki ennivalót, azt tudom.

Mind a két bátyám a Don-kanyarban volt. E.-t agyonlőtték a Don-kanyarban magyar katonák. Ő volt a század bohóca. Nem mosakodott, szóval elhagyta magát. Lelkileg megtört, és aki lelkileg megtörik, hát ez van. Gy. túlélte a szovjet ellentámadást, és kilenc telet töltött Szibériában [lásd: zsidók szovjet hadifogságban]. Elvitték [a szovjetek], mert azt hitték, hogy katona. És hazajött lefagyott lábakkal, úgyhogy le kellett vágni a lábfejét, azért halt meg ilyen fiatalon, pedig egy nagyon nagy tudású gyerek volt. Gy. bátyám az építésügyi minisztériumban dolgozott. Hites könyvszakértő volt, mégpedig az ország egyik legjobb könyvszakértője. Meg is volt a vizsgája. Neki nincsenek gyerekei. A húgomnak van két gyereke, azok már felnőttek, az egyik már ötvenéves korában nagypapa, és a „kislány” negyvennyolc éves, az meg tanárnő. Ő is különféle vállalatoknál dolgozott, de már rég nyugdíjas A férje vezérkari tiszt volt, őrnagy, alezredesi rangban ment nyugdíjba, az most nyolcvankét éves. A húgom öt éve ágyban fekvő beteg, mert ő Auschwitzban volt, és úgy jött haza. Ma is megvan a karján a szám [Az auschwitzi munkatáborok foglyainak bal karjára, az alkaron, a belső könyökhajlatban, négy-, öt- vagy hatjegyű számot és esetleg betűjelet is tetováltak, s ezt a jelzést a továbbiakban a nevük helyett viselték. Mintegy 405 ezer ilyen azonosító számról maradt fenn kimutatás. A regisztrált foglyok közül összesen 65 ezer maradt életben. – A szerk.].

[Pest]Erzsébeten laktunk, mikor a bátyám is hazajött a fogságból, akkor [Pest]Erzsébetre mentünk, a Derzsi utca 20-ba. Ott már viszonylag két szobánk volt, odaköltöztünk. Ott lakott szegény anyám egészen a haláláig.

A háború után visszamentem a Barta és Társa nevű rádiókereskedő céghez. Ott továbbra is kerékpáros kifutó voltam egy évig. Az árvaházi gyerekek akkor még találkoztak, én például együtt nevelkedtem az Aczél Györggyel [lásd: Aczél György] – akkor Appel Henriknek hívták, három évvel volt idősebb, mint én –, ugyanabban az árvaházban nevelkedett. Ahogy az Aczélból valaki lett, elfelejtette azt, hogy árvaházi növendék volt. De amíg kis állásban volt, egy nagyon okos fiú volt. Tudniillik volt árvaházi növendékeknek volt egy egyesülete, és két vagy három hónapban egyszer összegyűltünk valami kis kávéházban vagy vendéglőben, és ott beszélgettünk. 1947-ig vagy 48-ig az Aczél Gyuri is mindig megjelent.

1945-ben az elsők között léptem be a Magyar Kommunista Pártba. Nem gondolkoztam, mert láttam, hogy milyen viszonyok vannak, és mondták, hogy megalakult a Magyar Kommunista Párt Rákosi Mátyás vezetésével. Én Rákosiról nagyon sokat hallottam a háború alatt, és azt mondtam, hogy ebbe a pártba belépek. És ahogy hazajöttem – akkor [Pest]Erzsébeten laktunk –, rögtön a [pest]erzsébeti pártszervezetbe beléptem. Én nagyon sokat dolgoztam a pártért, nem szégyellem, még a Rákosi korszakban, a Magyar Kommunista Pártért is nagyon sokat dolgoztam. Mi tényleg jobbat akartunk.

1947–48-ban hirtelen nem tudtam elhelyezkedni. Vissza akartam menni a Pannónia Bőrgyárba, de oda nem vettek vissza, mert azt mondták, nem kell, mert tudták, hogy én egy jelesen érettségizett vagyok, és akkor meg már nem vehettek föl trógermunkásnak. Aztán én nagyon sok helyen dolgoztam. 1948-ban bekerültem a szakszervezetbe, a Jókai utca 6-ban van a Kereskedelmi és Pénzügyi Dolgozók Szakszervezete. A szakszervezetbe úgy kerültem, hogy nagyon sok pártmunkát végeztem 1945 után, és így jöttünk össze. Mi alapítottuk meg az OTP-t, illetve nem a szakmai részét, hanem a személyi állományát mi biztosítottuk. Én a szakszervezet káderosztályán dolgoztam, és nagyon szerettek engem az OTP-ben. A háború után – nekem nagyon sok ismerősöm volt – kerestek a káderosztályra valakit, és oda felvettek. A helyettes vezetőjét annak a részlegnek ismertem.

1952-től az Építésügyi Minisztériumban dolgoztam, illetve annak volt egy kihelyezett beruházási vállalata, de a minisztérium közvetlen irányítása alatt voltunk. Én a nagyberuházásoknak voltam a közgazdasági-pénzügyi vezetője. Cementgyárakat építettünk, panelgyárakat építettünk. Alsózsolcai Épületelemgyár, Győri Cementgyár, ezt mind mi építettük, és betonpaneleket gyártottunk panelházakhoz. És még részt vettem a váci cementgyár építésében. Ezt tizenöt évig csináltam. És nem épült fel egymillió lakás, amit meghirdettünk, csak nyolcszáz-ötvenezer panellakás épült fel.

Egyszer behívott az építésügyi miniszter személyesen engem, és fölajánlott nekem egy miniszterhelyettesi posztot. És azt mondtam neki, hogy „Miniszter elvtárs, engedje meg, hogy nemet mondjak. Én olyan jól érzem magam a beruházáson. Már én szeretem látni azt, amikor a kezem munkája is benne van, épülnek a gyárak”. Azt mondta, „Kérlek, el van intézve”. Én sosem vágytam arra, hogy vezető legyek. Pedig mikor a két egyetemet letettem, lehettem volna. Akkor nagyon hívtak mindenhova, de nem érdekelt engem. Én tanítani szerettem, tanulni szerettem, olvasni szerettem.

Negyvenéves fejjel kezdtem újra tanulni. 1967-ben végeztem el a közgazdasági egyetemet, egy évet kihagytam, és ötvenkét éves koromban végeztem az ELTE-n, summa cum laude diplomával. Tanár szakon végeztem, magyar–történelem–földrajzot, de sose tanítottam. De olyan volt, hogy meghívtak – főképp közgazdaságtanból – egy-egy egyetemre előadást tartani. És harminc évig a legkülönbözőbb gyáraknál, vállalatoknál tartottam szemináriumot [A szeminárium sajátos oktatási forma, ill. kommunikációs alkalom volt a szocializmus évtizedeiben a pártvezetés különböző szintjei és a „dolgozók” között. A munkahelyeken szervezték, többnyire munkaidő után, a részvétel – főleg a diktatúra keményebb éveiben – nemcsak ajánlatos volt, hanem kötelező is. Szerveztek szemináriumot a párttagok ideológiai továbbképzése céljával, értelemszerűen a párttagoknak (és nem csak a részvétel volt kötelező, hanem a megadott brosúrairodalom ismerete is); de szerveztek szemináriumot aktuális (kül- és bel)politikai kérdésekben való eligazításra – az ilyen szemináriumokon illett részt venniük a nem párttagoknak is. – A szerk.]. Akkor marxista közgazdaságtan volt, és megbeszéltük, mi az a tőke, a munka, az osztályharc.

A Kádár-korszakban – akkor már közgazdász voltam – tudtam, hogy az országgal komoly gazdasági bajok annak. Tudtam, hogy az ország tőkés országok hiteleiből tartja fent magát. Tudtam, hogy a magyar–szovjet kapcsolat nem egyenrangú kapcsolat, de azt láttam, hogy minden ember dolgozik. És nekem nem volt jó véleményem az [ország] gazdaságáról, de azt mondtam, hogy az ország át fogja ezt vészelni. Abból indultam ki, hogy láttam 1945 őszén Budapestet, és láttam 1949 tavaszán Budapestet. És azt mondtam, hogyha ez az ország három év alatt így föl tudta a várost, az egészet építeni, akkor olyan óriási gyárak épültek, hogy előbb-utóbb meg kell hogy változzon a gazdasági helyzet. Azt tudtam, hogy Magyarország nem a saját bevételeiből él, mint ahogy sajnos ma sem abból él.

Én materialista vagyok, nem tartottam soha semmilyen ünnepet. Az árvaházban megtartottuk az ünnepeket, de utána már nem. Semmilyen ünnepet nem tartottunk a feleségemmel. A május elsejét, azt ünnepeltük. Én voltam, nagyon sokszor voltam [május elsejei felvonuláson]. Megmondom őszintén, félig-meddig kötelező is volt a párttagok számára, de én szerettem az embereket. Mindig a vállalattal együtt mentem. Mindenki a saját vállalatával, én is. A gyerekem az iskolával. Nagyon szép volt a május elseje mindig. Egész zászlódíszben a város, kivonultunk a millenniumi emlékműhöz, aztán beültünk egy presszóba, olyan vidáman mulattunk. Május elseje az egy örömünnep, ugye. Mindig megünnepeltük. De azt nem csak a párttagok ünnepelték. Úgy hívták, a munka ünnepe, és minden munkás megünnepelte. Azt meg kell mondanom azért, hogy azt számon tartották, hogy ki ment el és ki nem. Félig-meddig kötelező volt. Mondjuk azt, hogy háromnegyedig kötelező volt. Elég fura volt.

Én az MKP-ben hogy úgy mondjam, liberális elveket vallottam. Én Hegelen, Kanton és Marxon nevelkedtem, azt tanultam, és énnekem nagyon sok dolog nem tetszett. Meg is mondtam. Én nagyon visszautasítottam azt, aki hülyeséget mondott, mert akkor nagyon primitív párttitkárok voltak. Négy elemivel lehetett valaki párttitkár, és elkezdte nekem magyarázni a marxizmust. Nekem rendkívül sok pártfegyelmim is volt éppen azért, mert én nagyon szabad szájú voltam. Például csak egyet mondok el: volt egy közgazdász kolléganőm, ugyanannyi idős volt, mint én. Nagyon értelmes nő volt. És mellettünk volt egy presszó. Oda lementünk meginni egy-egy kávét. Volt egy párttitkárunk, akinek a felesége akkor állapotos volt. És egy taggyűlésen fölvetette, hogy én meg ez a nő, ezek között valami kapcsolat van. Erre én fölálltam a taggyűlésen, és azt mondtam, hogyha az elvtárs meg a felesége között ilyen kapcsolat lenne, mint én meg a Klárika között, akkor a felesége ma nem lenne állapotos! Olyan röhögés volt a taggyűlésen.

Énnekem soha nem változott a politikai meggyőződésem. 1956-ban [lásd: 1956-os forradalom] kicsit bajban voltam, de nem féltettem magam. Rohadt kommunistáztak abban a házban a Margit körúton, ahol laktunk. Az egy hatalmas ház volt, és azok az emberek, akik verték a mellüket, hogy éljen Sztálin, meg éljen Rákosi, később rohadt kommunistáztak, és én azt mondtam, hogy jó, én rohadt kommunista vagyok. A munkahelyemen nem volt olyan nagy balhé. Én 1956-ban a Könnyűipari Ellátó Vállalatnál dolgoztam, és ott nagyon sok rohadt melós volt, és éppen evvel a kolléganőmmel együtt ki akartak minket nyírni. Találtunk egy listát véletlenül, nem tudom, hogy került a párttitkár kezébe, és azon rajta volt a párttagoknak a névsora. Mellé pirossal megkarikázva az, akit kinyírunk. Ötvenhatban végig dolgoztunk. Aztán aki hőbörgött, azt elküldtük. Nem tudta igazolni a munkából való távollétét, és szépen kiadtuk a munkakönyvét, hogy menjen a francba. A Rákóczi út közepén voltunk, az Uránia mozival szemben, de ott nem volt semmi kilengés. Ezek gondolták, hogy lesz, sokat loptak, raktárakból loptak anyagokat, de nagyobb balhé nem volt.

Mikor a Kommunista Pártból lett Magyar Dolgozók Pártja, aztán MSZMP lett, én végig voltam, de mindig a jó irányba mentem.

Hallom, hogy másnak volt konfliktusa amiatt, hogy a pártban zsidóztak, de nekem nem volt. Talán éppen azért, mert tudták rólam, hogy én egy hithű materialista vagyok. A házban, ahol laktam, zsidóztak eleget, de a pártban nem. Talán azért, mert tudták, hogy mi volt az én sorsom, vagy másért nem, nem tudom. Azért kaptam egy-két megjegyzést, hogy zsidó. Egyet tudni kell. Magyarországon 1944-ben, mikor Szálasi átvette a hatalmat [lásd: nyilas hatalomátvétel], akkor pár nap alatt vagy pár hét alatt egymillió nyilaskeresztes párttag volt. Mikor megalakult a háború után a Magyar Kommunista Párt, akkor ott is napok alatt egymillió párttag lett. Ennek a fele onnan jött át. Taxival. Volt egy esetem, valaki elkezdett engem zsidózni: „Mit akarsz, te rohadt zsidó, még a Miatyánkot se tudod!” [A Miatyánk (Pater noster) –  az összes keresztény felekezet legszentebb imája. Az Újszövetség szerint maga Jézus tanította meg rá az apostolokat. Szerepel – bár némileg más-más formában – Máté és Lukács evangéliumában egyaránt. – A szerk.]. De egy kicsit részeg társaság volt, valamilyen ünnepélyünk volt a vállalatnál, elmentünk utána valami vendéglőbe, és a vállalatnál dolgozó melósok is ott voltak, leitták magukat ottan. Mondtam nekik, hogy – én magyarul nem tudom, de franciául el tudom mondani. „Micsoda?” És elkezdtem nekik – franciául! Néztek! Hát francia nyelvet tanultam, mert tetszett nekem a Miatyánk franciául. Elhallgatott, úgy elszégyellte magát. „De magyarul nem tudod!” „Nyugodj meg, magyarul is tudom!”, elmondtam magyarul is. Utána olyan tekintélyem lett!

A feleségemmel a háború után ismerkedtem meg egy táncmulatságon, 1949-ben. Most voltunk [2004.], június huszonhatodikán ötvenöt éves házasok. Biztos, hogy szerepet játszott a házasságunkban, hogy ő zsidó. Én nem tudtam volna egy keresztény nővel elképzelni egy kapcsolatot, pedig semmi közöm nem volt a valláshoz. Mikor a feleségemet megismertem, még élt az apja is, anyja is. Egy pici kis lakásban laktak a Dembinszky utcában. Én nem sokat voltam ott. A feleségem szüleit nagyon szerettem. A feleségemnek az édesapja fodrászmester volt, az anyja a háztartást vezette, volt egy nővére, aki meghalt, szegény, meg egy öccse, az is meghalt, szegény. Az öccse egy országos hírű tudós jogász volt. A nővérét J.-nak hívták. Ő egész életében, tizenhat éves korától az Orion Rádiógyárban dolgozott, Kőbányán. Később aztán ott főkönyvelő-helyettes lett, majd főkönyvelő. A feleségemnek érettségije van, de tanult gyorsírni és könyvelni is. Nagyon keresett szakma volt az akkor. Huszonhat évig dolgozott ugyanazon a munkahelyen, személyzeti vezető [lásd: „személyzetis”] volt, ma úgy hívnák, humán menedzser.

Amikor megismertem a feleségemet, akkor még néha pénteken gyújtottak gyertyát [lásd: gyertyagyújtás; szombat], de se a feleségem, se a nővére már nem volt vallásilag nevelt. Az anyja még vallásos családból származott. Nagyon vallásosak voltak, tartották az ünnepeket. Nem voltak ortodoxok, de tartották az ünnepeket.

A feleségem családjában az volt az elv, hogy amíg a nővér nem megy férjhez, addig a kisebbiknek nem lehet udvarlója. Ennek ellenére udvaroltam a feleségemnek. Találkoztunk, aztán eljártunk, presszóba szerettünk járni.

Amikor összeházasodtunk, akkor költöztünk a Margit körútra egy kis egyszobás garzonlakásba. 1949-ben volt az esküvőnk, és akkor a feleségem munkahelyi összeköttetései miatt kiutalták ezt a kis egyszobás garzonlakást, szemben a Május 1. mozival. És amikor megszületett a gyerekünk, akkor kaptunk a Vörösvári úton egy egyszobás lakást. És aztán átköltöztünk ide, a Kiscelli utcába, elcseréltük. Ez már három szobás. Ezt a lakást a rendszerváltás után meg kellett venni.

A feleségem munkahelye egy nagyon kedves vállalat volt. Összejártunk sokat a kollégáival.

A gyerekünk a Rákóczi gimnáziumba járt, az ott van a Rózsadomb elején, nagyon előkelő. Az osztályfőnök latinszakos tanár volt. Akkor megtiltották a latin tanítását [A latin nyelv oktatása 1945 után sem volt soha betiltva. – A szerk.]. És ötvenéves korában átképezte magát földrajz–történelem szakos tanárrá. Akkor az volt a divat, hogy harmadik gimnáziumban minden osztályban felkértek valakit, hogy tartson pártórát. És én azt mondtam nekik: „Gyerekek, én soha nem fogok a pártról beszélni, beszéljenek a szüleitek. De kérem, amit kérdeztek, azt megbeszéljük.”

Sokat üdültünk együtt a családdal. Szakszervezeti beutalókat [lásd: SZOT-beutaló] kaptam a régi szakszervezeti ismeretségem alapján. Volt a szakszervezetnek egy üdülési főosztálya, és ők utaltak be, minden évben kaptam, vagy a feleségem kapott szakszervezeti beutalót. Ezért fizetni kellett egy összeget. Akkor több százezer embert nyaraltatott az állam szakszervezeti beutalóval. Sopronban voltunk nagyon sokat. A Balaton mellett is. Nagyon jó társaság jött össze. Nagyon jól éreztük magunkat. Én nagyon szerettem bridzsezni, még bajnok is voltam tizennyolc éves koromban. Ott összejött a társaság, bridzseztünk, kártyáztunk, és nagyon jó volt. Közös reggelik, ebédek, vacsorák, szórakozások, kirándulások, nagyon kedves dolgok voltak. Ma már azt nem tudná megfizetni senki. Voltak ismerkedési estek, búcsúestek, táncmulatságok esténként, kirándulások.

Mi sose tartottuk az ünnepeket a feleségemmel. Én például a legnagyobb zsidó ünnepet, amit Jom Kipurnak hívnak, ami szigorú böjtnap, azt sem tartom. A gyerek tudta, hogy zsidó, ismerte még az én anyámat is meg az anyja rokonságát. De ez nem okozott problémát sohase. De hogy mi történt a háború alatt, arról nem nagyon meséltem neki, mert nem akartam, hogy megismerje. Őszintén megmondom, én soha nem fogom megtagadni, hogy zsidó vallási eredetű vagyok, de engem a vallás sose érdekelt. Én annak idején mélységesen elítéltem azt, hogy a magyar állam nem ismerte el Izraelt [Magyarország elismerte Izraelt, de 1967–1989 között megszakította vele a diplomáciai kapcsolatot. – A szerk.]. Pedig egy erős állam volt. Szóvá is tettem egy párttaggyűlésen. Mi materialisták vagyunk. A gyerekemet is annak igyekeztem nevelni.

Hatvanéves koromban, 1980-ban mentem nyugdíjba. A rendszerváltás engem személyesen már nem érintett szerencsére, én akkor már nyugdíjas voltam. Amikor nyugdíjba mentem, még elmentem dolgozni közgazdászként a Könnyűipari Tervezési Intézetbe. Hat évig csináltam. Nagyon-nagyon komoly munka volt. Aztán portáskodtam a Nemzeti Bankban.

Én azért tudok még valahogy megélni – mert ma már a nyugdíjamból nem tudnék megélni –, mert négy vagy öt évvel ezelőtt elkezdődött az amerikai meg német jóvátétel. Az amerikaiaktól, a Claims Conference nevű zsidó szervezettől kaptam egy összeget, amit a koncentrációs táborért jóvátételként adtak [Az 1951-ben létrehozott Claims Conference a német és osztrák kormánnyal együttműködve kárpótolja a kényszermunkára hurcoltakat, koncentrációs táborok túlélőit és azokat, akiknek tulajdonát a holokauszt alatt törvénytelenül elvették. – A szerk.].

Mostanában nagyon egyedül vagyok, a feleségem, nyolcvannyolc éves, kórházban van, tizenhárom hónapja. Már nem fog hazajönni, Istenem, szörnyű kimondani. Csak ez a vakság ne lenne, három éve nem látok. És megmondom, az én legnagyobb bánatom ez a vakság. Mert én imádtam olvasni, tanulni, tanítani. Ma is szeretek még úszni, és kijárok, az OTP-nek van egy gyönyörű üdülője Békásmegyeren. Az idén még nem voltam, föl is hívtak, hogy mi van velem. A pártba [a Magyar Szocialista Párt kerületi szervezetébe] viszont minden taggyűlésre lejárok. Nagyon szeretnek ott engem. Amíg a feleségem itthon volt, együtt mentünk minden taggyűlésre.

Karl Brandeis

Karl Dragutin Brandeis 
Wien 
Österreich 
Name des Interviewers: Artur Schnarch 
Datum des Interviews: Februar, 2002 

Herr Brandeis ist ein mittelgroßer leicht fülliger Neunzigjähriger. Er hat zwar die üblichen Blutdruckprobleme, was ihn aber in keiner Weise einschränkt.

Er geht einkaufen, besucht Freunde und hat mich bei unserem Zusammentreffen aufs Herzlichste bewirtet und sogar bekocht.

Er lebt mit seinem Sohn die Hälfte des Jahres in einer innerstädtischen Neubauwohnung in Wien, wo ich ihn auch besucht habe, und den Rest der Zeit lebt er in Belgrad.

Dass es mir eher unaufgeräumt erschien, dürfte doch eher an dem Sohn liegen. Erstaunlich war seine geistige Agilität und sein Interesse am Tagesgeschehen, sei es Politik, Kultur oder auch Fußball.

Er hat sich, gemeinsam mit seinem Sohn, auch sehr mit seiner Familiengeschichte beschäftigt, Quellenmaterial gesammelt und Stammbäume erstellt.

  • Meine Familiengeschichte

Ich bin im am 23. Jänner 1912 in dem Dorf Calma geboren. Das ist 16 Kilometer von Sremska Mitrovica und 70 Kilometer von Belgrad entfernt. Das war damals noch in Österreich-Ungarn - die Südgrenze.

Früher war es den Juden nicht gestattet, in den Grenzgebieten zu wohnen. Erst nach 1848 war das möglich. Mein Urgroßvater Ignac Kraus, also der Vater von meiner Großmutter, der wie die meisten Juden in diesem Gebiet aus Ungarn kam, hatte eine Genehmigung vom Grafen Jankovic.

Der hat ihm gestattet, dass er im Dorf Calma wohnen kann. Bis 1848 war es auch nicht gestattet, dass die Juden unbewegliches Eigentum haben. Dieser Adelige hat ihm ermöglicht, dass das Haus in Calma auf seinen Namen gebaut wurde.

Er war ein reicher Mann und hat es sich leisten können, dass er für seine zwei Töchter, Hani und Mindi, einen Erzieher aus Prag bestellt. Dieser Erzieher ist mein Großvater, Ignac Brandeis. Er hat die ältere der beiden Schwestern, Hani, geheiratet.

Meistens haben die Juden mit Häuten und Federn gehandelt, oder, wenn sie kein festes Haus gehabt haben, sind sie mit einem Bauchladen von Dorf zu Dorf gegangen und haben Dinge des täglichen Bedarfs verkauft. Als Kind habe ich noch so einen bei uns im Keller gesehen. Mein Urgroßvater hatte im eigenen Haus sein Geschäft und hat alles verkauft, was die Leute damals gebraucht haben. Ohne festes Haus war es ein bisschen schwerer, aber alle haben gut gelebt.

Es gab drei jüdische Familien in Calma: Brandeis, Klopfer und Morgenstern, und alle waren irgendwie miteinander verwandt. Meine Großtante Mindi hat einen Morgenstern geheiratet, dieser hat mit Häuten und mit Federn von Gänsen gehandelt.

Meine Großmutter, Johanna (Hani) Kraus, wurde 1843 in Calma geboren und hat 1862 meinen Großvater Ignac Brandeis geheiratet. Sie hat noch einen streng koscheren Haushalt geführt. Sie hatte fünf Söhne und ist 1917, als ich fünf war, gestorben.

Ich kann mich erinnern, wie sie gestorben ist, hat man alle Spiegel mit Tüchern verdeckt und hat alles Wasser aus dem Krug ausgeschüttet, das ist eine Sitte. Und ich haben angefangen zu weinen, ich dachte ich müsste verdursten. Sonst erinnere ich mich nur an eine Szene mit meiner Großmutter: Ich habe ihr die Zunge gezeigt, und sie sagte: „Der liebe Gott wird Dir einen Nagel durch die Zunge schlagen“.

Mein Großvater Ignac Brandeis wurde 1833 in Praskoles, Tschechien geboren und hat, bevor er als Erzieher nach Calma ging, in Prag die Handelsschule besucht. Er hat dann die Hani geheiratet und bei seinem Schwiegervater Ignac Kraus im Geschäft mitgearbeitet. Angeblich hat er sich sehr schlecht gefühlt, war unzufrieden und hat angefangen zu trinken.

Man erzählt sich, dass er sich schon zum Frühstück einen Schnaps genehmigt hat. 1891 ist er gestorben und am jüdischen Friedhof in Calma begraben worden. Später wurde meine Großmutter auch dort begraben. Es war ein kleiner Friedhof, neben dem deutschen Friedhof. Leider gibt es den Friedhof nicht mehr.

Wie überall am Land wurden nach dem Krieg die deutschen Friedhöfe aufgelöst, also alle Steine wurden weggetragen. Nachdem die jüdischen Friedhöfe oft daneben lagen, wurden diese gleich mitzerstört. Praktisch jedes Dorf hat einen eigenen jüdischen Friedhof gehabt.

Meine Großmutter mütterlicherseits hatte in zweiter Ehe Adolf Klopfer geheiratet. Sie hieß ursprünglich Juliana Bergl und kam aus Szonta in Südungarn. Meine Mutter Berta stammte aus der ersten Ehe. Dieser Großvater muss schon lange verstorben gewesen sein, denn ich habe nie etwas über ihn gehört.

Sie war die einzige in meiner Familie, die ungarisch sprach, sonst wurde in der Familie nur Deutsch oder auch Serbokroatisch gesprochen. Sie hat in Calma aber auch recht gut Deutsch gelernt. Meine Großmutter hatte mit Adolf drei Kinder: Isidor (1884-1942), Maria (1886-1942) und Eta. Sie ist 1919, als ich schon in Zemun war, gestorben. Ihre Kinder wurden 1942 nach Jasenovac deportiert und ermordet.

Isidor hatte zwei Töchter, die auch in Jasenovac umgekommen sind und zwei Söhne, Leo und Rudi. Leo hat als einer der wenigen Jasenovac überlebt und ist nach Israel ausgewandert. Wir waren mit ihm in regem Kontakt, und er wusste alles über die Familie.

Leider kann man ihn nicht mehr fragen. Rudi war als Chauffeur bei den Cetniks (Draza Michailovic Königstreue) und hat so überlebt. Nach dem Krieg wurde er vom Tito-Regime verhaftet und als Cetnik zum Tode verurteilt. Da er Jude war, wurde die Strafe auf 20 Jahre Gefängnis umgewandelt. 1948 kam er durch eine Generalamnestie für alle 17 Juden in jugoslawischen Gefängnissen frei.

Meine Mutter Berta Bergl war 1867 in Szonta in Südungarn geboren worden. Sie war, wie ihr Bruder Aladar, aus erster Ehe meiner Großmutter. Aladar habe ich nie gesehen. Der lebte in Budapest.

Mein Vater Sigmund Brandeis wurde am 14. September 1866 als zweitältester Sohn von Ignac und Hani Brandeis in Calma geboren. Er hatte vier Brüder: Simon, Bernhard, Marco und Leopold.

Simon, Bernhard und er selbst wurden nach Tovarnik in Slawonien geschickt und waren dort bei der reichen Familie Frank in der kaufmännischen Lehre. Simon (geboren 1864) hat erst das Geschäft vom Großvater übernommen, ist dann aber nach Wien gegangen und hat dort als Handelsreisender gearbeitet. Er hat in Wien Irene Adler geheiratet, und sie hatten einen Sohn, Stefan (Piszta), der 1917 gefallen ist. Simon starb jung, noch bevor ich geboren wurde.

Bernhard (1867-1942) lebte als Kaufmann in Cerevic. Er war mit Laura Leipnicer verheiratet und hatte zwei Kinder: Lili und Oskar. Lili hatte eine Tochter, Elli. Während des Ersten Weltkriegs, im Jahre 1915, haben die Serben mit der Infanterie eine Offensive über die Save gemacht.

Da sind wir für einige Wochen zu meinem Onkel Bernhard nach Cerevic geflüchtet. Ich war sehr klein, aber ich kann mich erinnern, wie ich das erste Mal die Donau gesehen habe. Ich war ganz erschrocken vor so viel Wasser. Als ich mit 13 Jahren ein Mal in Wien war, da habe ich bei meinem Cousin Oskar, der zu dieser Zeit in Wien gearbeitet hat, gewohnt.

1942 hat er mit seiner Frau Rozi Selbstmord begangen. Auch seine Schwester Lili und ihr Mann Oskar Fischer haben Selbstmord begangen, wie die Deutschen schon da waren. Sie wollten den Deutschen nicht in die Hände fallen. Mein Onkel Bernhard und seine Frau Laura wurden im selben Jahr nach Jasenovac deportiert und dort umgebracht.

Marko (1869-1942), der zwei Jahre jünger als mein Vater war, hat nach der Lehre Lenka Papo geheiratet und ist nach Brcko, Bosnien, gezogen, wo er ein Geschäft für den täglichen Bedarf gehabt hat. Sie hatten zwei Kinder, Milo und Jovica, und wurden alle 1942 in Jasenovac ermordet.

Der jüngste Bruder Leopold (1881-1964) hat Jura studiert und in Zemun als Advokat gearbeitet. Er war mit Hana Binder verheiratet, und sie hatten drei Kinder: Paul, Hans und Hedi. Dieser Teil der Familie konnte sich nach Israel retten.

Die Kinder und Enkel von Paul und Hedi leben in Naharia, und wir besuchen sie fast jedes Jahr. Hans ist mit seiner Frau Kira Cemerzin nach dem Krieg zurückgekehrt, und seine Tochter Hedi, ihr Mann Dusko Boskovic und deren zwei Töchter, Ivana und Vesna, leben in Belgrad.

Mein Vater hat ein Geschäft mit Kolonialwaren gehabt. Im zweiten Hauptberuf, denn das Geschäft hat mein ältester Bruder Julius geführt, hat er sich mit Agronomie befasst. Er war ein Pächter von einer Puszta. Serbisch heißt das Pusztara.

Das ist nicht die Puszta, das Land, sondern ein kleines Dorf mit einigen hundert Hektar Land. Der Eigentümer war dieser Graf Jankovic. Und es waren in der Nähe noch zwei so ähnlich große Pusztas, welche dem Grafen Odescalchi gehörten. Das war eine sehr berühmte italienische Familie.

Maria Theresia hat ihnen das Land geschenkt. Diese beiden Pusztaras waren in Pacht von den Familien Rosenberg und Braun aus Erdevik. Die drei Pusztaras hatten die drei Familien gemeinsam. Später haben sie sich zerteilt, und mein Vater hat eine alleine übernommen.

Sein Eigentum war das Vieh - also die Pferde, die Kühe - und die Maschinen - also die Mähmaschine und die Dreschmaschine. Und mit den Bauern, welche in dieser Pusztara gewohnt haben, hatte er einen Vertrag: Sie machen die Arbeit, und am Ende vom Jahr teilen sie mit meinem Vater. Auf serbisch heisst das Napolicari (Hälftler). Es war vier Kilometer von Calma entfernt. Da ist er jeden Tag heraufgefahren und hat die täglichen Arbeiten koordiniert.

Als 1918 die Agrarreform kam, hat er sich zurückgezogen, denn man hat den Eigentümern nur ein Minimum an Land gelassen, und das war dann nicht mehr rentabel. Er hat das Geschäft ganz meinem ältesten Bruder Julius übergeben und hat sich zurückgezogen. Bis 1922 hat er noch in Calma gelebt, und dann ist er zu meiner ältesten Schwester Eugenie nach Zemun gezogen. Er hat von dem Geld, das er erworben hatte, gelebt.

Wir hatten einen Gick und einen Fiaker zu Hause, und zwei Pferde und einen Diener, welcher auch der Kutscher war. Aber am Schabbat ist er nie gefahren. Bei der Großmutter Hani war noch alles koscher, aber mein Vater hat eine Reform des jüdischen Glaubens gemacht. Er hat es so gemacht, dass es einfacher war und gepasst hat.

Er hat Samstags nicht geraucht, er hat keine Reisen gemacht am Schabbat. Man hat Pesach (Fest des ungesäuerten Brotes) und Jom Kippur (Versöhnungstag) streng gehalten. Man hat zu Jom Kippur die Kapure geschlagen.

Ich kann mich noch an das spezielle Messer fürs Schlachten und den Schleifstein erinnern. Das hat aber niemand mehr benutzt, es wurde nur für die Kapurehendeln benützt. In Calma hat man nur Gänse und Hühner gegessen, und die hat mein Vater nur für die Feiertage koscher geschächtet.

Er hat immer sehr viel gelesen und hatte eine riesige Bibliothek mit deutschen und serbischen Büchern. Die hat er auch alle mitgenommen, als er nach Zemun übersiedelt ist. Dort hat er ein Zinshaus gekauft, und ich habe mit meinen Eltern dort gewohnt. Eugenie, meine älteste Schwester, hat mit ihrer Familie auch dort gewohnt. In Zemun ist mein Vater dann auch immer Schabbes in die aschkenasische Synagoge gegangen.

Seine politische Einstellungen waren gemäßigt serbisch national. Er hat die Samostoli Demokrati gewählt, welche eine bürgerliche Partei war. Sozialisten gab noch keine.

1942 wurden alle 500 Juden von Zemun von Volksdeutschen Polizisten auf Viehwaggons verladen und nach Jasenovac gebracht, wo sie ermordet wurden. Einer von den Volksdeutschen, der meinen Onkel Leopold kannte, hat ihm dann berichtet, dass mein Vater noch am Bahnhof mit einem Holzbeil erschlagen worden ist. Für die alten Leute war eine Kugel zu schade.

1887 hat mein Vater meine Mutter Berta Bergl geheiratet. Sie hatten sechs Kinder, drei Söhne und drei Töchter.

Meine Mutter hat erst in Calma Deutsch gelernt. Sie hat jeden Freitag die Kerzen für Schabbat gezündet, bis sie zu alt wurde, da hat das dann meine Schwester Eugenie übernommen. Sie ist auch nach Jasenovac deportiert worden und nicht mehr zurückgekehrt.

Meine Mutter hat acht Kinder geboren, von denen sind sechs erwachsen geworden. Zwei sind als kleine Kinder gestorben. Es war ein großer Unterschied in den Jahren. Der älteste Bruder Julius war 24 Jahre älter als ich, und nach meiner jüngsten Schwester Laura war eine Pause von 14 Jahren, bis ich geboren wurde.

Julius wurde 1888 geboren und hat das Geschäft meines Vaters geführt, bis er es 1918, nachdem mein Vater in Rente ging, ganz übernommen hat. Er hat auch in der K und K Armee gedient und an der italienischen Front gekämpft. Er war mit Elsa Lendler verheiratet, und sie hatten vier Kinder: Aleksander, Greta, Rajko und Otto. Alle wurden 1941 bei einem Ustaschaangriff erschlagen. Aleksander, der Älteste, hat da schon Medizin studiert.

Eugenie wurde 1892 geboren und war mit Laza Rosenberg verheiratet. Sie ist zu ihrem Mann nach Zemun übersiedelt, und er hat dort ein Geschäft mit Leder und Geschirr für Pferde betrieben. Lazar kam aus dem von Calma vier Kilometer entfernten Dorf Divos, wo sie die einzige jüdische Familie waren.

Sie hatten zwei Söhne: Teodor und Ervin. Teodor, war mit Elvira Brunner verheiratet, die mit den Schwiegereltern in Jasenovac 1942 ermordet wurde. Teodor hat als Kriegsgefangener in Deutschland überlebt. Er war Offizier und hat in der jüdischen Abteilung des Kriegsgefangenenlagers den Krieg überlebt.

Die Deutschen haben sich da an die internationalen Konventionen gehalten. Er hat, als er zurückkam, Vlasta Milanovic-Spicer geheiratet, und sie sind nach Israel ausgewandert. Sie haben einen Sohn, Elieser. Ervin wurde auch nach Jasenovac deportiert und hat überlebt.

Es gab einen Großausbruchsversuch von ungefähr 1500 Gefangenen. Es war schon ziemlich gegen Ende, und man hat gehört, dass jetzt alle Übriggebliebenen umgebracht werden soll. Dabei sind alle, bis auf 78 Gefangene, umgekommen. Ervin war einer von den 78. Bis dahin hat er überlebt, da er Automechaniker war und man ihn gebraucht hat. Er hat dann 1948 Aleksandra geheiratet und ist nach Israel ausgewandert.

  • Meine Kindheit

Da ich, bis meine Eltern 1924 auch nach Zemun übersiedelt sind, schon zwei Jahre bei meiner Schwester Eugenie gewohnt habe und dort zur Schule gegangen bin, hatte ich zu diesem Teil der Familie einen besonders engen Kontakt.

Raul-Ignac wurde 1895 geboren. Er war Offizier in der K und K Armee. Er hat 1923, wegen einer Liebesgeschichte, Selbstmord begangen.

Rosika wurde 1897 geboren, war mit Karl Zuckermann in Karlovac verheiratet und hatte eine Tochter, Anica.

Die jüngste Schwester Laura war mit Milan Ehrenfreund in Sisak verheiratet. Rosika und Laura sind 1924, als meine Eltern nach Zemun übersiedelt sind, auch nach Zemun gezogen. Alle wurden 1942 nach Jasenovac deportiert und ermordet.

Calma hatte, als ich geboren wurde, ungefähr 2000 Einwohner. Die Hälfte waren Serben, die andere Hälfte waren Deutsche. Und es gab drei jüdische Familien in Calma: die Familien Brandeis, Morgenstern und Klopfer.

Es gab zwei Schulen: eine serbische und eine deutsche Schule. Ich war in der serbischen Schule. Ich war der einzige Jude in der Schule, und mein Vorname wurde dort von Karl auf Dragutin slawisiert. Die Tochter von meiner Großtante Mindi Morgenstern ging in die deutsche Schule.

Ich bin schon mit fünf Jahren in die Schule gekommen. Dafür habe ich vom Ministerium in Zagreb eine Bewilligung gebraucht. Der Arzt hat mir ein Attest geschrieben, dass ich körperlich und geistig schon so weit bin. Ich habe dann die ersten drei Klassen dort absolviert.

Es gab keine Elektrizität, keine Autos, und außer im Gemeindeamt gab es kein Telefon. Wir hatten Petroleumlampen und fuhren mit dem eigenen Fiaker.

Weder in Calma noch in den umliegenden Dörfern gab es Synagogen. Zu den Feiertagen hat man sich in einem der Häuser versammelt und dort gebetet. Thora-Rollen hatten wir auch keine, aber Gebetbücher gab es genug. Diese wurden für die Familienchronik verwendet.

Ich kann mich erinnern, dass ich in einem der Gebetbücher die Eintragung meines Großvaters zur Geburt meines Onkels Leopold sah. Leider sind alle Gebetbücher verloren gegangen. Beim Gebet trugen alle Männer einen Talles (Gebetsschal).

Alle jüdischen Häuser hatten Mezusoth an den Türpfosten angebracht. Orthodox erkennbare Juden hab ich nie gesehen. In ganz Jugoslawien gab es ja nur zwei oder drei orthodoxe Gemeinden wie zum Beispiel Senta und Ilog. Neben dem deutschen Friedhof lag unser kleiner jüdischer Friedhof, wo auch meine Großeltern begraben wurden. Es gab einen fahrenden Mohel, der von Dorf zu Dorf fuhr und die Beschneidungen vornahm.  

Es war so üblich, dass ein Mal im Jahr, wenn die Serben ihr Weihnachten gehabt haben und man ein paar Tage keine Arbeit hatte, alle Verwandten zu uns ins Stammhaus nach Calma gekommen sind. Das war immer ein großes Ereignis.

Nachdem meine Geschwister um soviel älter waren, bin ich wie ein verhätscheltes Einzelkind aufgewachsen. Ich bin dann mit acht, nach der dritten Volksschule, nach Zemun zu meiner ältesten Schwester Eugenie übersiedelt. Da meine Eltern erst zwei Jahre später nachgekommen sind, war ich für diese Zeit von ihnen getrennt.

Zemun ist heute ein Vorort von Belgrad, auf der anderen Seite der Donau gelegen und durch Brücken verbunden. Damals war es eine eigene Stadt, und um nach Belgrad zu kommen musste man mit der Fähre fahren. Als ich 1922 hinkam, war das schon Jugoslawien unter König Alexander. Vorher war Zemun eine Grenzstadt von Österreich-Ungarn. Jenseits der Donau war Serbien.

Franzthal war der deutsche Teil von Zemun. Wir waren in guten Kontakt mit den Deutschen, bis der Hitler an die Macht kam. Da sind dann seine Ideen bis Franzthal gekommen, und wir sind nicht mehr zum Würstelessen hingegangen. Man hat sich ja persönlich gekannt, und wir wollten keine Zwistigkeiten.

In Zemun gab es ungefähr 500 Juden und zwei Synagogen, die aschkenasische und die sephardische. Die waren gleich in der Nähe, eine gegenüber der anderen. Die sephardische wurde während des Krieges vernichtet. Die aschkenasische wurde beschädigt und besteht noch heute.

Aber nicht als Synagoge, denn die Juden konnten sie nicht reparieren. Und dann hat die Gemeinde sie verkauft. Während des Krieges haben die Deutschen ein Waffenmagazin aus der Synagoge gemacht. Wir gehörten zur aschkenasischen Gemeinde.

Eine der ersten Aschkenasim, die nach Zemun kamen, waren die Vorfahren von Theodor Herzl. Seine Großeltern sind am jüdischen Friedhof in Zemun begraben. Die zwei Brüder vom Großvater haben sich getauft und sind am christlichen Friedhof begraben.

Ich bin wegen der jüdischen Schule nach Zemun gegangen. Es war eine säkulare Schule, also kein Morgengebet, keine Kopfbedeckungen und gemischte Klassen. Der Unterricht war auf Serbisch. Deutsch und Hebräisch hatten wir als Fremdsprache. Die Lehrer waren Juden.

Meine Lehrerin hieß Edith Zeltner. Es gab nur zwei Klassen. Erste und zweite zusammen und dritte und vierte zusammen. Wir waren zehn Kinder in der Klasse, acht Mädchen, ich und der Sohn vom Dr. Band. In der anderen Klasse war mein Cousin Hans, der Sohn von Onkel Leopold.

Religion hatten wir beim Rabbiner Dr. Urbach, der Doktor der Theologie und ein sehr kluger Mann war. Ich hatte auch in den ersten vier Gymnasialklassen bei ihm den Religionsunterricht. Er ist dann als Rabbiner zur aschkenasischen Gemeinde nach Sarajevo gegangen.

In Zemun wurde seine Stelle nicht mehr nachbesetzt, und es gab dann nur mehr den Kantor. Der hieß Katschka und hat alles so weitergeführt wie der Rabbiner. Die Schule war eine große Belastung für mich, denn in Calma habe ich kyrillisch geschrieben. Und jetzt musste ich Hebräisch, Gotisch und Latein schreiben lernen.

Wir hatten fünf mal die Woche von 8 bis 14 Uhr Unterricht. Die Schule war viel besser als die lokalen Schulen und wurde von der Gemeinde finanziert. Sie befand sich in einem Haus der Gemeinde direkt neben der Synagoge.

Man hat Kultussteuer bezahlt, und ein Teil von dem Geld für Alies (Aufruf zur Thora) wurde auch für die Schule verwendet. An Feiertagen und Samstagen hat man immer gespendet. Da man da nicht schreiben darf, war da so ein Buch, und da hat man Zettel gehabt und diese hineingegeben. Und dann sagte man: „soundsoviel Dinar hat man für die Hevra Kadishe gespendet“.

Sport haben wir im Tempelhof und in einer Turnhalle außerhalb der Schule gemacht. Da haben wir Hasena gespielt. Das ist so ähnlich wie Volleyball.

In Zemun war ich zum ersten Mal in einer Synagoge. Aber ich bin nur zu den Feiertagen reingegangen. Schabbat haben wir lieber im Tempelhof gespielt. Es gab für die älteren Leute täglich ein Morgen- und Abendminjan.

Ich war nur ein Jahr in der jüdischen Schule und bin dann ins jugoslawische Realgymnasium gekommen. Da hat man Französisch und Deutsch als Fremdsprache gelernt, und Latein hatte man gar nicht. Nach vier Jahren habe ich in die Handelsakademie gewechselt, wo ich nach weiteren vier Jahren maturiert habe.

Als ich 13 Jahre war, hatte ich Malaria und kam so das erste Mal nach Wien. Der Arzt hat gesagt, ich sollte irgendwo in die Berge. Und wir hatten einen Bekannten, der hat die Rax vorgeschlagen. Die Schwestern waren auch begeistert. Und so sind Rosika, Laura und ich mit der Bahn nach Wien gekommen.

Da haben wir zwei Tage bei unserem Cousin Teodor gewohnt. Dann sind wir für einen Monat auf den Knappenhof in Edlach an der Rax gefahren. Der Knappenhof lag oberhalb von Edlach, und ich habe dort das erste Mal Berge gesehen, und die Luft war ganz anders als zuhause. Wir sind dann mit dem Schiff donauabwärts drei Tage lang wieder nach Hause gefahren.

Im Jänner davor war meine Bar-Mizwa. Da habe ich zwei Monate bei Dr. Urbach gelernt, und die ganze Familie ist gekommen, und wir haben gefeiert. Ich wurde als Schimon ben Jehuda zur Thora aufgerufen.

So lange ich noch in der Schule war, bin ich im Sommer immer an die Donau baden gegangen. Ich habe nie in den Sommerferien gearbeitet. Und mit 16 habe ich das erste Mal das Meer gesehen. Es gab eine jugoslawische Jugendorganisation, die hat Jugendlichen aus ganz Jugoslawien ermöglicht, im Sommer um 450 Dinar ans Meer zu fahren.

Das war sehr billig, und ich bin im Sommer 1928 und im Jahr darauf mitgefahren. Wir sind damals nach Sveti Stefan gefahren, ein kleines Dorf mit 17 Einwohnern. Nur alte Leute, alle jungen sind nach Amerika ausgewandert. Das war ein leeres Dorf.

In den Sommermonaten haben die Jugendlichen dort sechs oder sieben der verfallenen Häuser bewohnt. In einem größeren Haus war die Mensa, wo man alle Mahlzeiten eingenommen hat. Und es wurden auch Ausflüge organisiert.

Ich habe als Klassenbester mit Auszeichnung maturiert und hatte so die Möglichkeit, ohne Probleme gleich eine Anstellung in einer Bank zu bekommen. Ich habe 1929 maturiert, und zwei Monate später habe ich schon in der Bank in Belgrad gearbeitet. Die Bank gehörte indirekt, über eine Zweigstelle in Budapest, der Anglo International Bank in London.

Die erste Zeit bin ich jeden Tag mit dem Schiff über die Donau zur Arbeit gefahren. Das hat pro Richtung eine halbe Stunde gedauert. Das habe ich ausgenutzt und habe auf dem Schiff während der Fahrt Englisch gelernt. Das war so, bis man die Brücke gebaut hat. Es war nur eine Eisenbahnbrücke, und dann hat man eine für den Verkehr und den Warenverkehr gebaut.

Ich bin durch alle Abteilungen, sodass ich alles gelernt habe. Erst war ich in der Buchhaltung und dann später in der Devisenabteilung. Und da hab ich am meisten mit Akkreditierung und Devisen zu tun gehabt.

Ich habe dort von 1929 bis 1941, als der Hitler kam, gearbeitet. 1941 wurden alle Juden sofort entlassen, und die Bank wurde unter kommissarische Verwaltung gestellt. Dazwischen, im Jahre 1932, wurde ich zum Militär eingezogen.

Während ich bei der Armee war, war ich von der Arbeit freigestellt, und ich habe von der Bank ein Gehalt von monatlich 250 Dinar als Taschengeld bekommen. Das hat man mir nach Sarajevo in die Kaserne geschickt.

1932 wurde ich also als Karl Brandeis zur jugoslawisch königlichen Armee eingezogen. Grundlage der Mobilisation war der Geburtsschein, und der lautete auf Karl und nicht auf Dragutin. Ich war zuerst drei Monate in Grabojec zur Grundausbildung und dann sechs Monate auf der Militärschule für Intendantsoffiziere in Sarajevo. Die jüdischen Soldaten hatten jeden Samstag frei, um in die Synagoge zu gehen.

Die Jugendlichen, die nach Israel auswandern wollten, waren meist Mitglied im Schomer Hazair. Es gab auch noch die Hakoah, als ich noch in der Schule war. Die hat sich aber dann aufgelöst. Ich war bei keinen der beiden Mitglied.

Wir sind, bis die Deutschen gekommen sind, immer nach Calma zu meinem Bruder Julius gefahren und haben dort große Familientreffen gefeiert. Mein Vater war da der Gastgeber.

Ich habe mich in einer stark gemischten jüdisch serbischen Gesellschaft bewegt. Viele meiner Kollegen in der Bank waren auch Juden. Ich war ab 1929/30 im Ruderclub. Ich habe Vierer mit Steuermann gerudert. Und im Sommer war ich nie im Urlaub sondern habe mein Hobby, das Rudern, gepflegt.

Man hat die erste Zeit Vormittag und Nachmittag bei der Bank gearbeitet. Und wie sich dann die Öffnungszeiten der Bank geändert haben, sodass ich von 8 – 14 Uhr gearbeitet habe, da bin ich jeden Nachmittag im Ruderclub gewesen.

Nach meinem Wehrdienst habe ich meine Frau Nina Fjodorova beim Schifahren kennen gelernt. Sie war ein halbes Jahr jünger, geschieden und kam aus Russland. Jüdin war sie keine, aber meine Eltern haben nur gesagt: „Wenn, du sie liebst“. Begeistert waren sie nicht, aber sie haben es akzeptiert.

  • Während des Krieges

Nina hat die Musikschule in Belgrad absolviert und Klavierunterricht gegeben. Später hat sie Slawistik studiert und am Gymnasium unterrichtet. Wir hatten keine Kinder, da sie keine bekommen konnte. Wir haben den ganzen Krieg zusammen überlebt.

Nachher haben wir uns auseinandergelebt, und 1952 kam es dann zur Scheidung. Man hat sich dann aus den Augen verloren, aber nach dem Tod meiner zweiten Frau Bossa haben wir uns wieder getroffen und sind gute Freunde geworden. Immer, wenn ich in Belgrad bin, besuchen wir uns gegenseitig. Ich weiß nicht warum, aber sie hat mich als Einzige - und bis heute - Karl genannt.

Ich wurde 1941 mobilisiert und in Mostar stationiert. Da haben die Ustascha schon im ersten Jahr angefangen, von den Bergen zu schießen, und wir wurden von den italienischen Flugzeugen bombardiert. Jetzt wusste ich nicht, was ich machen soll. Jeden Moment konnten die Deutschen kommen.

Wir Serben sind in einer Kaserne zusammengekommen und haben beschlossen, uns mit den LKWs nach Montenegro abzusetzen. Wir wollten ans Meer, und dort würden uns dann die Engländer, sowie im 1. Weltkrieg, helfen. Wir sind am Abend gefahren, und die Ustascha haben uns weiter beschossen.

In Portkorica sind wir den Italienern begegnet, die von Albanien kommend nach Westen weiterwollten. Die haben sich überhaupt nicht für uns interessiert und haben nur „Viva Mussolini, viva Italia“ gerufen. Ich bin dann mit Bekannten in einem LKW bis nach Portkorica hinunter gefahren.

In dem LKW war ein Sanitätsoberst, der mich angesprochen hat: „Wo bist Du her?“ - „Ich bin aus Serbien.“ - „Und wie heißt Du?“ - „Ich heiß´ Brandeis.“ - „Deinen Onkel kenn´ ich“. Das war ein gewisser Dr. Munk, der mit seinem 16 jährigen Sohn unterwegs war.

Er kannte meinen Onkel Leopold von den Freimaurern, sie waren dort in der selben Loge. Er hat mich mitgenommen und sich um mich gekümmert. Er hatte als Arzt Kontakte zur italienischen Polizei und hat mir auf mein Drängen einen italienischen Passierschein mit Photo für die Reise nach Belgrad besorgt.

Alle wollten mich zurückhalten, sogar die Italiener, aber ich wollte unbedingt zu meinen Eltern zurück. Er hat mich noch gebeten, seiner Frau zu sagen, wo er ist und dass sie nachkommen möge, und dann bin ich gefahren.

Durch Bosnien, wo schon die Ustascha waren und weiter nach Zemun über die Donau mit der Fähre, weil die Brücke schon gesprengt war, bin ich Dank des Passierscheines bei meinen Eltern angekommen. Die Eltern waren nicht zufrieden, dass ich gekommen bin, wo ich schon in der sichereren italienischen Zone war.

Am dritten Tag meiner Rückkehr habe ich mich als Jude melden müssen. Sofort habe ich einen Auftrag bekommen, dass ich mich am nächsten Tag zum Arbeitsdienst melden muss. Ich wurde gemeinsam mit meinem Cousin Paul am Bau, bei einem Regiment, zugeteilt: Klosette putzen, aufräumen und in der Kaserne rein machen.


Als nächstes war ich bei einer Kavalleriekaserne, wo wir das gepresste Heu, welches aus Schabatz kam, in die LKWs schlichteten und stapelten. Das Heu wurde von einer Partie österreichischer Juden, von denen der erste Teil noch durchgekommen war, und die zweite Hälfte, ein paar hundert Juden, es nicht mehr geschafft hatten, in Schabatz gepresst. Die Österreicher wurden später alle erschossen.

Mit zwei Freunden wurde ich dann der Pferdeambulanz zugeteilt. Da haben wir jeden Tag 40 bis 50 Pferde gestriegelt und sie rein gehalten. Das war Schwerstarbeit. Und wir haben geholfen, den Pferden die Füße zu halten, während man sie beschlägt.

Das ist eine Technik, dass sie den Fuß richtig heben und halten. Man zieht den Fuß nach außen, denn wenn sich das Pferd auf einen anlehnt, dann ist es gefährlich. Und es gibt ja verschiedene Pferde. Zum Beispiel mit einem kitzligen Pferd war es besonders schwierig.

Bis Juni 1942 war ich dort eingesetzt und konnte immer am Abend nach Hause zu meiner Frau. Ich trug das gelbe Band mit dem Judenstern und durfte die Stadt nicht verlassen. Meine Frau konnte, als Christin, nach Belgrad zu ihren Eltern fahren. Ich hätte weglaufen können, aber ich wusste nicht wohin. 

Im August hat man alle Juden, außer den Mischehen, beim Haus von Dr. Sonnenfeld gesammelt und zu Fuß und mit Pferdepritschenwagen zu den Viehwaggons, die nach Jasenovac fuhren, gebracht. Es waren ungefähr 500 Menschen. Das ganze wurde von Volksdeutschen Polizisten gemacht.

Wo ich gewohnt habe, war ein Volksdeutscher, welcher bei der Polizei war. Er hat gesagt: „Ich werde Dir helfen, dass du dein gelbes Band herunternehmen kannst. Denn bei Mischehen war es möglich, wenn die Frau katholisch war, dass man als Privileg nicht das Band tragen muss. Ohne Band musste ich auch nicht mehr zur Zwangsarbeit. Die Juden waren alle weg. Ich bin zu einem deutschen Gärtner gegangen und habe im Garten gearbeitet. Dafür habe ich zu Essen bekommen und auch Milch für zu Hause.

Obwohl ich momentan frei war, hatte ich gefühlt, dass dieses Privileg nicht bleiben wird. Ich musste aus Zemun weg. Viele sind damals nach Bor in die Kupferminen gegangen. Manche freiwillig, um nicht nach Norwegen oder Deutschland zur Zwangsarbeit geschickt zu werden, und manche waren mobilisiert.

Um aus Zemun herauszukommen, brauchte ich Dokumente. Mit mir in der Bank hat ein Kroate aus Zemun, mein Schulfreund, der vom kroatischen Militär mobilisiert wurde, gearbeitet. Ich bin zu seinen Eltern gegangen und habe gesagt, dass ich sein Geburtszeugnis brauche, um ihrem Sohn eine Nachtragszahlung anweisen zu können.

Aufgrund dieser Urkunde hat mir ein Freund vom Ruderclub einen Ausweis auf meinen neuen Namen Dominic Krsnik gemacht. Beim Amt habe ich mir eine Reisebewilligung nach Bor geholt und bin über Belgrad nach Saidja gefahren, wo ich Bekannte hatte. Ich wollte nicht in die Kupfermine, konnte aber keine andere Arbeit finden.

Also bin ich zu dem deutschen Baubüro gegangen und habe mich gemeldet. In einem Dorf in der Nähe, in Zajecar, wo man die Steine zum Bau von Eisenbahnschienen verlädt, da haben sie mir Arbeit zugeteilt. Meine Frau ist nachgekommen, und wir haben in dem kleinen Dorf gewohnt. Als die Arbeit dort fertig war, haben sie mich in die Werkzeugausgabe des Kupferbergwerks versetzt.

Da war ich lange Zeit, und da habe ich in der Werksmensa, wo nur Deutsche waren, Mittag gegessen, und ich wurde dort wie ein Deutscher akzeptiert, der einzige Unterschied war, dass ich in zivil war, und die andern waren uniformiert. Einmal habe ich gehört, wie sich die Deutschen am nächsten Tisch unterhalten haben.

Einer war ein Chauffeur von dem Automobil, wo man die Jüdinnen aus Belgrad vergast hat. Man hat das Gas aus dem Auspuff ins Automobil eingeführt, und so hat man die Jüdinnen aus dem Belgrader Lager vergast. Der hat gesagt: „Das war schrecklich, das werden wir noch bezahlen.“

Eines Tages, es war der 1. Oktober 1943, kommen da, wo ich zu Dienst war, in diesem Werkzeugdepot, ein Offizier und ein Wachmann mit einem Gewehr zu mir und sagen: „Machen Sie keine Dummheiten. Sie sind verhaftet.“ Das war die Gestapo. Die waren vier Kilometer von diesem Bergwerk entfernt.

Unterwegs hab ich gedacht, ich würde vernichtet, ich würde sofort sterben. Bei der ersten Gelegenheit habe ich angefangen zu laufen, und einer hat ein Gewehr genommen und hat geschossen. Dann hab ich gesehen, wie sein Gesicht staunt, dass ich noch am Leben bin. Und ich laufe weiter.

Unten war ein Fußballverein und viele Leute. Ich habe gesehen, dass ich in der Nähe von den Häusern eine Chance habe durchzukommen. Aber ich bin in Baracken gekommen, wo deutsches Militär war. Und die haben geschrieen „Haltet ihn“. Jetzt konnte er nicht mehr schießen, weil ich schon von Leuten umgeben war. Die haben mich festgehalten, und wie sie mich eingeholt hatten, haben sie angefangen, mich zu schlagen und zu schreien „Ein Jude, es ist ein Jude“.

Ich wurde zur Gestapo abgeführt und bin in Ohnmacht gefallen, und wie ich wieder zu mir gekommen bin, hat der Dienstälteste gerade mit dem Sicherheitsdienst in Negotin telefoniert. Sie haben darum gestritten, welche Dienststelle mich umbringen darf.

Dann haben sie mich in eine Zelle gesteckt, die Hände und Füße zusammengebunden und an der Kante eines Bettes befestigt. Da war noch ein Deutscher, der auch gefangen war. Die haben mich so geschlagen, dass ich dachte, ich hätte keine Augen mehr, weil alles mit geronnenem Blut verklebt war, und ich hatte furchtbare Schmerzen. Ich habe den deutschen Mitgefangenen gebeten, mich zu erschießen, der hatte natürlich keine Waffe.

Am nächsten Tag konnte ich nicht gehen. Zwei haben mich gehalten, um aufs Klosett zu gehen. Ich war ganz ohne Kräfte, und dann haben sie mich am Nachmittag in einen Jeep mit drei Leuten von der Gestapo in die nächste Stadt in ein Geisellager gebracht. Dort wurde ich in eine Einzelzelle gesperrt.

Am Abend haben sie mich aus dieser herausgezerrt und mich in einer Reihe mit anderen zum Erschießen aufgestellt. Da ist ein Herr Gendarm Unteroffizier gekommen und hat gesagt: „Er kommt noch nicht dran, er ist noch nicht verhört.“ Die anderen haben sie erschossen. Ich habe es gehört.

Mich haben sie zurück ins Geisellager gebracht. Dort war ich bis zum 21. Dezember. Ich wusste, dass ich etwas unternehmen müsste. In der Zeit, als ich dort war, wurden noch zwei Mal Geiseln erschossen. Beim Verhör habe ich angegeben, dass meine Mutter Deutsche ist. Aber die haben alle Papiere angefordert und haben dann genau gewusst, dass ich Jude bin. Das habe ich erst nach dem Krieg erfahren.

Das Geisellager war eine Artilleriekaserne, wo unter anderem ein Gebäude war. Das war so: Da war ein Gang, und da waren diese Zimmer, wo die Geiseln waren - jedes separat, mit jeweils 30 Geiseln. Rundherum war Stacheldraht, dort war eine Wasserleitung, also für das tägliche Waschen.

Und draußen, da war ein großer Leuchtturm mit Scheinwerfern. Jeden Tag, morgens und am Nachmittag um 16 Uhr, haben sie uns aus dem Zimmer heraus zum Klosett und dann zum Wasser und dann wieder zurück in die Zelle geführt.

Am 21. Dezember wurden die Deutschen, welche hier zur Überwachung waren, zurückgezogen. Nur drei sind geblieben. Die anderen wurden zu einer Aktion gegen die Partisanen geschickt. Für diesen einen Tag waren nur drei da. Außerdem hat einer der Wachen, ein Volksdeutscher, zwei Monate Festungshaft bekommen und war in eine der Zellen eingesperrt worden.

Er hat nicht auf die Geiseln schießen wollen. Für mich war das die Gelegenheit. Eine der Wachen hat also an diesem 21. Dezember die Türe aufgemacht, es war schon etwas dunkel, also Dämmerung. Er hat alle herausgelassen und hat uns begleitet. Ich bin im Klosett geblieben. Die anderen sind vorgegangen. Die anderen Wachen, welche sonst mehr Möglichkeiten hatten, uns zu überwachen, haben mit diesem Kollegen in der Zelle gesprochen.

Nur einer ist bei uns geblieben. Ich bin bei der Latrine über den Stacheldraht geklettert, habe mich auf den Boden gelegt und bin bis zum zweiten Stacheldraht gekrabbelt. Es war jetzt schon dunkel, und der Stacheldraht war wegen einem Bunkerbau an einer Stelle offen. Da bin ich durch und zum nächsten Dorf, wo ich Bekannte hatte.

Das Dorf war unter Kontrolle der königstreuen Cetniks von Draza Michailovic. Die haben gegen die Kommunisten gekämpft, und mit den Deutschen hatten sie ein Arrangement, dass man sich in Ruhe lässt. Ich habe mich beim Kommandanten der Cetniks gemeldet und war dann einen Monat dort.

Ich war akzeptiert und hatte einen Platz zum Schlafen und zum Essen bekommen. Man hat auch sofort meine Frau verständigt, und sie ist zu mir gekommen. Sie hätte sonst mit den Deutschen Schwierigkeiten bekommen.

Nach einem Monat sagt der Kommandant zu mir: „Wir haben schlechte Angaben von Dir bekommen. Du kannst nicht bleiben.“ Ich habe ihm gesagt: „Ich hab nichts, ich hab keine Möglichkeit zu überleben“. Der Kommandant hat gemeint: „Ich werde Dir helfen. Ich werde Dir ein Schreiben geben“. Er hat mir einen Zettel gegeben, der an ein privates Kohlenbergwerk in den Bergen, nicht weit von der Bulgarischen Grenze, gerichtet war. Ich hab das jetzt noch schriftlich: „Lieber Willi, der Überbringer dieses Schreibens, Brandeis, hat keine Einkommensmöglichkeit. Nimm ihn irgendwie auf. Er konnte wegen seines jüdischen Ursprungs nicht in der Armee bleiben. Er hat seine Frau mit.“

Ich wollte zu diesem Bergwerk, aber die haben nicht mehr gearbeitet. Dann bin ich, dort in der Nähe, im Dorf Lestoriz, geblieben und habe bei einem Bauern gearbeitet. Wir haben dort bis zum Ende des Krieges den Weinberg mit Harke, Sense und Sichel betreut.

Im Oktober 1944 sind die Partisanen und die Russen gekommen, und wir waren acht Tage mit einem russischen LKW nach Belgrad unterwegs. Das Zurückkommen war schrecklich. Ich habe gewusst, dass aus Jasenovac keiner zurückkommt. Es war niemand mehr da von meiner Familie.

Nur Onkel Leo und seine drei Kinder und die zwei Söhne von meiner Schwester Eugenie waren zurückgekehrt. Das Haus von meinem Vater war stark beschädigt, und Fremde haben drinnen gewohnt. Ich habe kein Geld gehabt, um es zu reparieren, und habe es verkauft. Das ging damals noch. Das Geld habe ich in ein paar Monaten für das Leben verbraucht.

Ich hatte so gewünscht, dass ich nur erlebe, dass Hitler bestraft wird. Das hat mir sehr viel Kraft gegeben. Das hat mir ermöglicht, dass ich aus dem Lager herausgeflüchtet bin. Und das hat mir Kraft gegeben, dass ich durch alles durchgekommen bin.

  • Nach dem Krieg

Ich war noch militärpflichtig und habe mich gemeldet. Ich wurde in der Kommandantur in Belgrad als Reserveoffizier der Abteilung Wirtschaft zugeteilt. Ich war bis zum Jahr 1946, bis das Militär demokratisiert wurde, dabei, und dann bin ich zurück in die Bank. Es war dieselbe Bank mit anderem Namen. Sogar viele meiner Kollegen waren wieder oder noch immer da. Mit der Bank ging das, bis man mich im Jänner 1948 im Ministerium für Außenhandel engagiert hat.

Ich wurde von Februar bis August nach Berlin geschickt und war dort in der Wirtschaftsabteilung der Militärdivision tätig. Im August 1948 wurde Tito aus der Familie der sozialistischen Staaten ausgeschlossen, und so war das auch das Ende des Informationsbüros in Berlin. Bevor ich nach Belgrad zu meiner Frau zurückgekehrt bin, war ich noch im Auftrag einer Bank einen Monat in Wien.

Wieder in Belgrad bin ich aus dem Ministerium ausgeschieden und habe bei einer kleineren Bank gearbeitet. Die haben mich als Direktor für drei Jahre in ihre Zweigstelle in Triest geschickt. Dort habe ich gut Italienisch gelernt. Ich hatte auch Kontakt zu einigen Juden der dortigen Gemeinde.

Meine Frau konnte ich nicht nach Triest mitnehmen, weil man Angst hatte, dass ich das Land verlassen werde. In Berlin und Wien war sie auch nicht mit. So haben wir uns nur im Sommer in Istrien getroffen. Aber durch diese lange Trennungen haben wir uns doch sehr auseinandergelebt, und 1952 haben wir uns scheiden lassen.

Als ich nach Belgrad zurückkam und die Scheidung hinter mir hatte, habe ich bei einer Außenhandelsfirma zu arbeiten begonnen. Da bin ich auch oft geschäftlich nach Wien gekommen. Einer meiner Vorgesetzten hatte mich eines Tages gebeten, ich solle drei unserer neuen Funktionäre nach Wien mitnehmen und dort mit ihnen sieben Tage bleiben, es wurde alles bezahlt.

Ich habe also diese drei Damen übernommen, eine war die Frau vom Außenminister, und eine war meine zukünftige Frau. Ich wollte eigentlich nichts mit diesem Aparatschniks zu tun haben. Ich wollte keine nähere Beziehung. Denn sie hatte mit dem Zentralkomitee und mit hohen Parteifunktionären zu tun gehabt. Aber sie hat insistiert, und ich hatte eine gute Ehe und eine gute Frau.

Meine Frau hieß Bosa Cvetic und ist auch 1912 geboren worden. Sie hat Philosophie studiert, konnte aber als Kommunistin im Vorkriegsjugoslawien nur sehr schwer eine Arbeit finden. Sie war sogar im königlichen Jugoslawien eingesperrt. Im Krieg war sie vier Jahre bei den Partisanen und hat auch Flecktyphus gehabt.

Sie ist schon 1977 gestorben, weil sie sich von diesen Kriegsjahren wahrscheinlich nie ganz erholt hat. Nach dem Krieg war sie eine hohe Funktionärin der serbischen Teilrepublik. Sie war auch Sozialministerin von Serbien. Als wir 1962 privat in Israel waren, da hat die damaligen Außenministerin Golda Meir eine Teeeinladung zu ihren Ehren gegeben.

1956 wurde dann unser Sohn Branko geboren. Er ging, bis wir 1970 nach Wien übersiedelt sind, in Belgrad in die Schule und hat dann in Wien maturiert. Nach dem Abschluss seines Welthandelsstudiums in Belgrad hat er bei einer Wiener jüdischen Handelsfirma gearbeitet.

Das war aber doch nicht seins, und jetzt lebt er halb in Wien und halb in Belgrad und ist als freier Künstler im Photo- und Videobereich tätig. Er ist zwischendurch auch nach Israel ausgewandert und hat so die israelische Staatsbürgerschaft.

Meine Frau hat mit Branko serbisch gesprochen und hat auch darauf bestanden, dass er in Belgrad studiert, damit er keine Österreicherin heiratet. Ich und sein Kindermädchen haben mit Branko immer Deutsch gesprochen. Als wir nach Wien übersiedelt sind, war für Branko der Schulwechsel kein so großes Problem, da er ja fließend Deutsch sprach.

Wie ich schon vor der Pension war, wollten sie mir aus Dankbarkeit etwas Gutes tun. So haben sie mich zum Chef der Filiale in Wien gemacht. Ich habe für Generalexport gearbeitet, aber die Wiener Niederlassung hieß Kombik. Ich habe dann diese Wohnung hier gekauft und verbringe jetzt immer die halbe Zeit in Wien und den Rest in Belgrad.

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