Regine Feldsberg

Das ist meine Großmutter väterlicherseits.

Einmal im Jahr, zu Pessach, traf sich die ganze Familie bei der Großmutter in Nikolsburg.

Es kamen alle Verwandten aus Wien und alle Verwandten aus Budapest.

Die Wohnung der Großmutter in Nikolsburg war eine Parterrewohnung, und unlängst habe ich in der Kultusgemeinde ein Bild von Nikolsburg mit dem Haus gesehen, in dem meine Großmutter lebte.

Vor dem Haus steht eine Säule; daran habe ich es erkannt und ich habe gelesen, dass es unter Denkmalschutz steht.

Die Großmutter war eine sehr liebevolle Großmutter. Sie war eine fromme Frau, lebte koscher [nach jüdischen Speisevorschriften rituell; rein], hielt den Schabbat und ging in den Tempel beten.

Ob sie eine Perücke trug, weiß ich nicht; ich habe ihre Haare, die immer hochgesteckt waren, schon etwas grau in Erinnerung.