Teofila Silberring erzählt uns in diesem Film von ihrer Kindheit in Krakau, ihrer Schulzeit im jüdischen Viertel Kazimierz - und wie das behütete Leben im Kreise ihrer Familie mit dem Einmarsch der Deutschen im Jahr 1939 ein jähes Ende fand. Deportiert ins Krakauer jüdische Ghetto, arbeitete sie in der Fabrik von Oskar Schindler, bis man sie nach Auschwitz schickte. Teofila Silberring teilt mit uns die tragischsten Momente ihres Lebens, aber schildert auch den Neuanfang nach 1945.
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Vorkriegszeit
Teofila Silberring lebte mit ihrer Familie in Krakau, in Südpolen. Hier findest du eine kurze, allgemeine Einführung zur Geschichte von Krakau und Polen.
Im Geburtstjahr von Teofila, 1925 war Polen als Zweite Polnische Republik ein unabhängiger Staat, dennoch war Polen der ständigen Bedrohung durch die Sowjetunion und des Deutschen Reiches ausgesetzt. Teofila Silberring wuchs im Krakauer Stadtteil Kazimierz auf, der bis heute von der jüdischen Kultur und Geschichte stark geprägt ist. Vor dem Krieg machten die Juden in Krakau ein Viertel der Stadtbevölkerung aus und prägten dementsprechend stark auch das kulturelle Stadtbild. Auch due Zeitschrift GEOSaison befasst sich in einer Ausgabe mit dem jüdischen Viertel Kazimierz und gibt Tipps für die Stadtbesichtigung.
Vor dem zweiten Weltkrieg lebten in Polen ca. 3,5 Millionen Juden. Hier kannst du einige Details über die allgemeine politische und kulturelle Geschichte der polnischen Juden vor 1939 entnehmen.
Zweiter Weltkrieg
Am 1. September 1939 wurde Polen von den nationalsozialistischen Truppen überfallen und eingenommen. Der Polenfeldzug der deutschen Wehrmacht wird allgemein als Auslöser des zweiten Weltkrieges angesehen. Rund zwei Wochen später griff die Rote Armee von Osten her an. Das Deutsche Reich und die Sowjetunion teilten Polen untereinander auf.
Unmittelbar nach der Besetzung durch die Wehrmacht formierten sich einige kleinere Widerstandsbewegungen im Untergrund, aus denen sich später die polnische Heimatarmee (Armia Krajowa) herausbildete.
Als Reaktion auf die Besetzung und Entmachtung Polens wurde in London eine Exilregierung gebildet, die von den westlichen Alliierten als einzige legitime Regierung Polens angesehen wurde.
Die Errichtung und Übersiedlung des Krakauer Ghettos Podgorze bedeutete für fast 20.000 Juden bis Ende 1941 eine Zwangsumsiedlung auf engsten Raum. Dieses Schicksal teilte auch Teofila, die mit ihrer Familie in das Ghetto Podgorze übersiedeln musste.
1943 wurde das Ghetto geschlossen, die überlebenden Bewohner wurden schließlich in das Konzentrationslager Auschwitz und dessen Außenlager abtransportiert. Mit der Hilfe des polnischen Apothekers Tadeusz Pankiewski konnten einige jüdische Kinder gerettet werden.
Teofila Silberring wurde zuerst in das Außenlager Plaszow gebracht und sollte eigentlich mit 300 anderen Frauen in der Fabrik von Oskar Schindler in Brünnlitz arbeiten. Lese hier mehr über Oskar Schindler.
Trotz des Arbeitsauftrages von Schindler wurden die Frauen nach Auschwitz überstellt und Teofila Silberring wurde im Konzentrationslager Opfer von medizinischen Experimenten.
Wie Teofila in ihrer Lebensgeschichte erzählt, erlebte ebenso der polnische Bevölkerungsanteil Diskriminierungen unter deutscher Besatzung. Neben der systematischen Ermordung der jüdischen Minderheit, litten die Polen massiv unter Diskriminierung und Ausbeutung.
Im Februar 1945 wurde in der Konferenz von Jalta von den alliierten Mächten über das weitere Schicksal der von den Deutschen besetzten Gebieten entschieden: die polnischen Grenzen wurden neu gezogen und eine kommunistische Regierung wurde installiert.
Nachkriegszeit
Teofila Silberring überlebte das Lager Auschwitz und auch den Todesmarsch nach Ravensbrück. Nach der Befreiung von Auschwitz durch die Rote Armee kehrte sie nach Krakau zurück. Im Krakau der Nachkriegszeit lernte sie ihren zukünftigen Mann Adam kennen.
Die jüdische Gemeinde in Polen wächst besonders seit dem Ende des Kommunismus. Hier findest du einen Artikel über die jüngere jüdische Geschichte in Polen.
Hier erfährst du mehr über den Umgang mit der jüdischen Geschichte in Polen nach 1945.
Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Antisemitismus in Polen weit verbreitet. Der Soziologe Jan Gross erklärt in diesem Interview die Auswirkungen des Antisemitismus auf die polnische Gesellschaft und Politik.
Auszüge aus der Biographie
Teofila (Toska) erzählt, wie sie und ihre Familie vor dem Krieg gelebt haben.
Hier könnt ihr nachlesen, was Toska und ihrer Familie zu Beginn des zweiten Weltkriegs widerfahren ist.
Teofila spricht auch darüber, wie es war in Oskar Schindlers Emailwarenfabrik zu arbeiten.
In diesem Ausschnitt erzählt Toska, wie sie die Befreiung Ravenbrücks durch die Alliierten erlebt hat, und was danach mit ihr passiert war.
Nach dem Krieg wollte sich Toska bei jenen bedanken, die ihr während des Kriegs geholfen haben. Hier erzählt sie, wie sie das gemacht hat, und wie sie nach dem Krieg ein neues Leben und eine Familie aufgebaut hat.
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