Lilli Tauber -- Ein Koffer Voll Erinnerung

Lilli Tauber wuchs in Wiener Neustadt, einer österreichischen Kleinstadt bei Wien auf, wo ihre Eltern ein Herrenbekleidungsgeschäft besaßen.

Dann kam der Anschluss im März 1938, und Lilli durfte nicht mehr länger das Gymnasium besuchen. Am 10. November 1938 - im Zuge des Novemberpogroms - wurde ihr Vater wie viele andere jüdische Männer verhaftet. Als ihr Vater wieder freigelassen wurde, versuchten Lillis Eltern verzweifelt, Lilli aus Österreich herauszubekommen. So schickten sie Lilli schließlich per Kindertransport nach England.

Aus Großbritannien schrieb Lilli unzählige Briefe an ihre Eltern, und diese schrieben zurück - bis sie in ein Ghetto in Polen deportiert wurden. Nach Kriegsende kehrte Lilli zurück, um ihre Eltern in Wien zu suchen. Alles, was sie vorfand, war ein Koffer voller Briefe und Bilder, die ihre Eltern an Verwandte in Wien geschickt hatten. Sie erzählen eine schreckliche, herzzerreißende Geschichte...

 

Study Guides

Vorkriegszeit

Im Film berichtet Lilli Tauber, wie sich ihre Eltern bei einem Purimball kennnengelernt haben. Zum Purim-Fest kannst du hier oder hier mehr lesen.

Eine Exkursion durch das jüdische Wiener Neustadt, bereitgestellt von der österreichischen Bildungsplattform erinnern.at

Lilli Tauber wuchs in Wiener Neustadt auf. Hier findest du die Geschichte dieser niederösterreichischen Kleinstadt. Dieser Artikel, verfasst von Werner Sulzgruber, berichtet über die Geschichte der Juden in der Wiener Neustadt.

Einen seiner letzten Briefe schrieb Lilli Taubers Vater anlässlich des Jüdischen Neujahrs, Rosch Haschanah - einem der wichtigsten jüdischen Feiertage.

Anschluss im März 1938

In der Anfangsszene des Films berichtet Lilli Tauber, dass Wien keine "freie Stadt" mehr war, sondern von den Deutschen besetzt wurde. Der Politologe Anton Pelinka beleuchtet  den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938.

Eine Fotodokumentation des US Holocaust Memorial Museums (USHMM) zum Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 - mit diesem Datum begann sich die Lebenssituation der österreichischen Juden dramatisch zu verschlechtern.

Auch Archivaufnahmen belegen dieses Ereignis. Mit diesem Datum begann sich die Lebenssituation der österreichischen Juden dramatisch zu verschlechtern.

Der damalige österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg hielt am 11.3.1938 anlässlich des Anschlusses eine Rundfunkansprache, in der er seinen Rücktritt erklärte.Schuschniggs Rede endete mit den berühmten Worten "Gott schütze Österreich". Hier klicken, um das Original-Tondokument zu hören.

Mit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich traten im Mai 1938 auch die sogenannten "Nürnberger Rassengesetze" in kraft, die zum Ziel hatten, jüdische Bürger vom gesellschaftlichen und politischen Leben auszgrenzen.

Das Herrenbekleidungsgeschäft von Lillis Vater in Wiener Neustadt wurde nach dem Anschluss im März 1938 "arisiert". Mehr Informationen zu diesen von den Nationalsozialisten durchgeführten Zwangsenteignungen und "Arisierungen" findest du auf dieser Seite des deutschen historischen Museums in Berlin.

Novemberpogrom 1938

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 fand einen gegen die jüdische Bevölkerung gerichteten Pogrom statt. Dieser wurde von Goebbel initiiert, als Vergeltungsmaßnahme für die Ermordung des deutschen Diplomaten Ernst vom Rath in Paris. Hintergrundinformationen zu diesem historischen Ereignis findest du hier.

In der Rossauer Kaserne in Wien - dem heutigen Sitz des österreichischen Verteidigungsministeriums - wurden im November 1938 Hunderte jüdische Männer, die im Zuge der Novemberpogrome (verharmlosend wurden diese Ereignisse auch als "Reichskristallnacht" bezeichnet) verhaftet worden waren, festgehalten. Viele von ihnen wurden von dort direkt ins bayrische Konzentrationslager Dachau deportiert und kehrten nicht mehr lebend zurück. 

In diesem Link der österreichischen Nationalbibliothek kannst du nachlesen, wie österreichische Tageszeitungen über das Novemberpogrom berichteten.

Im Zuge des Novemberpogroms wurden u.a. auch zahlreiche Synagogen in Deutschland und Österreich zerstört. An der Technischen Universität Darmstadt, Fachgebiet CAD in der Architektur, werden seit 1995 Synagogen, die damals zerstört wurden, am Computer rekonstruiert. Damit soll der kulturelle Verlust aufgezeigt und die historische Bedeutung der Bauwerke in Erinnerung gerufen werden, die Teil deutscher Städte und Straßenbilder waren. Dieses Projekt wird ergänzt durch ein interaktives öffentliches Synagogen-Internetarchiv, das Informationen zu über 2200 deutschen und österreichischen Synagogen enthält. Benutzer des Internets können weltweit Kommentare, Bilder, Links und Zeitzeugenberichte eigenständig hinzufügen.

Ghetto Opole

Lilli Taubers Eltern wurden im 1941 von Wien nach Opole in das von den Nationalsozialisten besetzte Polen deportiert. In Aspang befindet sich heute ein Denkmal am Wiener Bahnhof Aspang, das an die damaligen Deportationen erinnert. Mehr Informationen zum Ghetto, das 1941 in Opole eingerichtet wurde bietet dieser Artikel über die Deportation der Wiener Juden.

Hier findest du aus unserer Centropa Fotodatenbank Fotos aus dem Ghetto Opole. 

Lehrpläne für diesen Film

10 Ergebnisse
Titel / Thema Sprache For grades Dokumente
Journeys - The Kinderstransport en 10, 11, 12, 9
We speak for them
History
6th Grade SS/LA Project 
en 6
Homeland Project
other projects
This project will introduce you to editing in Adobe Premiere Pro, while letting you explore a social/historical issue. This issue affected many Jews in the 20th Century and is currently unfolding in Europe today as people from areas of conflict in the Middle East are fleeing and migrating into Europe. You will focus on the three areas of video production: preproduction, production and postproduction, and will form a narrative that has a beginning, middle and end. Ultimately, you will edit together a short film (2-3 minutes) that expresses your ideas and tells a story about what home means to you.
en University
Lilli Tauber: European Jewish Life and Death 1929-1949
History
Using the film, “A Suitcase Full of Memories,” this lesson plan helps students explore the topic of the Kindertransport and the impact of the Holocaust on children who survived and who chose to remain in (or return to) Europe, postwar.  Also, a brief look at life before the Holocaust is surveyed as part of the larger picture of European Jewish life during this period.
en 7
Lilli Tauber: Viennese Jewry In The 1930s
History
In this lesson, students will learn about early Zionism and Jewish life in Austria in the first part of the 20th Century. Students will engage themselves with materials on the Nuremberg Laws, the Anchluss, Kristallnacht (November Pogrom), and the American response to Jewish immigration from Europe in the 1930s. Students will focus on the importance of physical culture engendered by Zionist Max Nordau and the concept of Muskeljuden.  Students will use the sporting club Hakoah Vienna (“The Strength” in Hebrew) as a case study.  Using Centropa videos, students will learn about rising anti-Semitism in Austria, and the personal experiences of Jews during the Anchluss and Kristallnacht. Students will encounter material about the US response to Jewishimmigrants from Europe and subsequent Jewish migration to Palestine, Shanghai, and England.
en 10
"20th Century Europe, as seen from Palestine-Israel"
History
Students will learn about historical events that took place in Europe in the 20th century, and see how those events were covered by newspapers in mandatory Palestine and (after 1948) Israel. After that, the students will interview one or more family members/friends who were alive at the time of the events. The students' findings will be presented in a paper and a video.The basic idea for this project was discussed by David Behrman, Victor Gurevich, and Yonathan Bar-On at the Centropa Winter Seminar, 10-11 December 2012. A basic lesson plan was then worked out by David Behrman and Yonathan Bar-On, each of whom adapted it for the specific needs of his class(es) and lessons.
en 9
How to use the Lilli Tauber film in Greece
History
en 11
Lilli Tauber: The Kindertransports
History
This is a one-class lesson on the Kindertransport.  Following a group viewing of the Lilli Tauber film, students were self-directed by a PowerPoint presentation to explore the politics behind the Kindertransport. Students also viewed first hand accounts from the website “Into the Arms of Strangers: Stories of the Kindertransport.”Here is the lesson plan: The KindertransportsBelow, you can download the Power Point Presentation for this lesson (you will also find a link in the lesson plan).
en 10
Looking back: A child’s recollections of the Holocaust through the eyes of the children of today
History
In this cross-cultural project, three Jewish school teachers assigned their students to read the same text using slightly different assignments. Students in all classes produced art in response to the text and sent the art to Thessaloniki, where their work was displayed in the Jewish Museum of Thessaloniki. This project can be done with any text or Centropa story.
en 10, 11, 5, 6, 7, 8, 9
Centropa Biography Film/Stolpersteine Assignment
History, other projects
In this project, students work in pairs to read Centropa biographies, create a 5 minute video about the interviewee, and design a Stolpersteine (commemorative stone) for them.
en 6, 7, 8, 9