Selected text
Ich wurde am 6. Oktober 1912 in Wien geboren. Ich bin der letzte von den sieben Geschwistern, der noch lebt. Mein Vater hat ein Kaffeehaus besessen. Das Kaffeehaus hieß Cafe Josef Weiss. Und wie das dann zu Grunde gegangen ist, zum Teil schon während des 1. Weltkrieges und in den Zwischenkriegsjahren, wurde er Zahlkellner im Prater. Mein Bruder Rudolf trat in die Fußstapfen meines Vaters und wurde auch Kellner. Mein Vater und mein Bruder waren aber oft arbeitslos. Ich weiß, meine Mutter hatte für neun Personen fünf Schilling Kostgeld am Tag - das war sehr wenig. Meine Mutter war eine absolute Freidenkerin, sie war sehr engagiert in der sozialdemokratischen Partei, und hat als Fürsorgerin seinerzeit schon Pakete für neugeborene Babys ausgetragen. Diese Pakete enthielten die Erstausstattung für Neugeborene und waren ein Geschenk der Stadt Wien an junge Mütter. Auch in mir ist schon in meiner Jugend eine freie Gesinnung gewachsen, auch ich bin ein Freidenker, wie meine Mutter - da kann man nichts machen.
Unsere Familie hat im 10. Bezirk gewohnt, zuerst in der Hardtmuthgasse, dann in der Troststraße 117. Während ihres letzten Lebensabschnittes, hatte meine Mutter für die Hausarbeit eine Hilfe. Da haben wir im 10. Bezirk gewohnt, in der Gartenstadt, im George-Washington Hof, der 1927 mit einer Feier eröffnet worden war.
Unsere Familie hat im 10. Bezirk gewohnt, zuerst in der Hardtmuthgasse, dann in der Troststraße 117. Während ihres letzten Lebensabschnittes, hatte meine Mutter für die Hausarbeit eine Hilfe. Da haben wir im 10. Bezirk gewohnt, in der Gartenstadt, im George-Washington Hof, der 1927 mit einer Feier eröffnet worden war.
Period
Year
1912
Location
Vienna
Österreich
Interview
Erwin Weiss