Selected text
Ich habe die Volksschule in der Leopoldsgasse besucht. Das war eine Schule, in der es noch Gasbeleuchtung gab. Es war aber keine jüdische Schule. Wir hatten einen jungen Lehrer, der im Krieg gewesen war und uns von den Schrecken des 1. Weltkriegs erzählte - behutsam, damit wir Kinder es ertragen können.
Ich war immer sehr schlimm. Ich konnte nicht ruhig sitzen und einmal sagte der Lehrer: 'Schlimme Kinder brauchen wir nicht.' Er hat mich zum Oberlehrer geführt. Der hat auch gesagt: 'Schlimme Kinder brauchen wir nicht.'
Also habe ich meine Sachen zusammengepackt und bin nach Hause gegangen. Kein Mensch hat mich aufgehalten. Dann haben sie aber doch Angst bekommen, denn es hätte ja was passieren können. Der Schuldiener ist am nächsten Tag zu uns nach Haus gekommen, weil ich nicht in der Schule war.
Ich war immer sehr schlimm. Ich konnte nicht ruhig sitzen und einmal sagte der Lehrer: 'Schlimme Kinder brauchen wir nicht.' Er hat mich zum Oberlehrer geführt. Der hat auch gesagt: 'Schlimme Kinder brauchen wir nicht.'
Also habe ich meine Sachen zusammengepackt und bin nach Hause gegangen. Kein Mensch hat mich aufgehalten. Dann haben sie aber doch Angst bekommen, denn es hätte ja was passieren können. Der Schuldiener ist am nächsten Tag zu uns nach Haus gekommen, weil ich nicht in der Schule war.
Period
Location
Vienna
Österreich
Interview
Ludwig Grossmann