Grossvater Mosche Langer

Das ist mein Großvater, der Vater meiner Mutter, Mosche Langer. Dieses Photo wurde in Israel gemacht, er hat ja Deutschland auch verlassen.

Ursprünglich kamen meine Großeltern aus Dresden, sie hatten dort ein Warenhaus. Ich glaube, das hat mein Großvater aufgebaut, aber nicht einmal das könnte ich beschwören.

Das Kaufhaus steht nicht mehr, wir wissen die Adresse, aber dort steht etwas anderes.

Die Mutter meiner Mutter ist sehr sehr früh gestorben, ich weiß nicht einmal, wie sie geheißen hat.

Mein Grossvater ist sehr jung verwitwet gewesen, er war noch nicht einmal 50, und wie das so in jüdischen Gemeinde Sitte war, hat man einem Herrn, der da alleine geblieben ist eine Jungfrau angetragen und der hat er dann noch einmal geheiratet. Seine zweite Frau hieß Julia.

Als wir 1932 geflüchtet waren, sind mein Großvater und seine Frau in Dresden geblieben, und dann als die Nazis kamen, hat man ihn verprügelt und seinen ganzen Besitz weggenommen und in so ein Internierungslager gesteckt.

Dann ist er wieder draußen gewesen, da wollte er schon weg. Wir waren schon längst in Palästina, da ist mein Vater noch einmal nach Europa gefahren, um ihn heraus zu holen. So kam er dann auch noch nach Israel, mit seiner zweiten Frau.

Sie haben eine Zeit lang in Haifa gelebt und sind dann nach Tel Aviv gezogen. Sie haben ein Geschäft aufgemacht, Bettwäsche nähen und reparieren, davon haben sie sich dann ernährt.

Sie waren natürlich nicht mehr so jung. Mein Großvater starb 1957 oder 1958.