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Zuerst haben wir in einer Dienstwohnung der Gemeinde Wien in der Jagdschlossgasse gewohnt, an die ich mich nicht mehr erinnere. Diese Wohnung hatte mein Vater auf Grund seiner Seelsorgertätigkeit im Versorgungsheim der Stadt Wien bekommen. Er kümmerte sich dort um die jüdischen Pflegefälle und richtete einen Feiertags- und Schabbat- Gottesdienst [2] ein.
Wir mussten aber dann aus der Wohnung ausziehen, weil mein Vater und der berühmte Stadtrat Tandler [3] einen großen Streit hatten. Worum es dabei ging, weiß ich nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass mein Vater ziemlich beharrlich sein konnte, wenn er glaubte, im Recht zu sein - ich habe diese Eigenschaft von ihm geerbt. Wir wurden delogiert und sind in eine andere Wohnung gezogen, die sich auch im 13. Bezirk, in der Biraghigasse, befand.
Die Wohnung hatte zwei Zimmer, eine Küche und ein größeres Vorzimmer. Ein Badezimmer gab es nicht, die Toilette - das war ein Plumpsklo - war am Gang. Am Gang befand auch die berühmte Bassena [4], aber später wurde das Wasser in die Wohnung eingeleitet. Für damalige Verhältnisse war das eine gutbürgerliche Wohnung, und wir lebten in einer für Kinder herrlichen Umgebung, denn es gab einen Garten, den wir nutzen konnten, was ein absolutes Privileg war.
Wir mussten aber dann aus der Wohnung ausziehen, weil mein Vater und der berühmte Stadtrat Tandler [3] einen großen Streit hatten. Worum es dabei ging, weiß ich nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass mein Vater ziemlich beharrlich sein konnte, wenn er glaubte, im Recht zu sein - ich habe diese Eigenschaft von ihm geerbt. Wir wurden delogiert und sind in eine andere Wohnung gezogen, die sich auch im 13. Bezirk, in der Biraghigasse, befand.
Die Wohnung hatte zwei Zimmer, eine Küche und ein größeres Vorzimmer. Ein Badezimmer gab es nicht, die Toilette - das war ein Plumpsklo - war am Gang. Am Gang befand auch die berühmte Bassena [4], aber später wurde das Wasser in die Wohnung eingeleitet. Für damalige Verhältnisse war das eine gutbürgerliche Wohnung, und wir lebten in einer für Kinder herrlichen Umgebung, denn es gab einen Garten, den wir nutzen konnten, was ein absolutes Privileg war.
Period
Interview
Hannah Fischer