Selected text
Es war so, dass man für alle Fluchtmöglichkeiten, die man erwogen hat, Geld brauchte. Und nachdem wir eine sehr arme Familie waren, hatten wir kein Geld. Ich kann mich erinnern, später hatten wir eine Einreise nach Amerika bekommen, ein Affidavit.
Von wem das Affidavit [3] war, weiß ich nicht, aber ich vermute von dem Chemiker Dr. Erwin Tramer, der ein Bekannter meiner Mutter war. Nun brauchten wir eine Schiffskarte. Erst dann hat der Hitler erlaubt, dass man ausreist.
Wir hatten die Ausreisebewilligung, aber keine Schiffskarte, und weil wir kein Geld hatten, hat meine Mutter, sie hatte doch diesen großen Bekanntenkreis, ihre jüdischen Bekannten gefragt, ob sie ihr Geld borgen können. Man dachte damals noch an Geld borgen. Aber sie hat das Geld für die Schiffskarten nicht zusammenbekommen.
Meine Mutter erfuhr von den Kindertransporten und sie hat mit mir zusammen überlegt, ob sie mich anmelden wird, damit ich wegfahre. Aber sie hat es dann doch nicht übers Herz gebracht, ihr einziges Kind, wo sie doch schon ein Kind verloren hatte, wegzuschicken zu fremden Leuten in ein fremdes Land.
Sie hat es nicht zu Stande gebracht. Und als dann die Transporte begonnen haben, hat sie sich wieder schuldig gefühlt, dass sie nicht wenigstens ihr Kind gerettet hat. Und dann hat sie alles unternommen, damit wir nicht deportiert werden.
Mein Vater hat sich bemüht, uns aus Österreich herauszuholen. Er hat sich deshalb von Siemens, wo er gearbeitet hat, in den Iran versetzen lassen, und arbeitete im Iran als Beleuchtungsingenieur für Siemens. So wollte er uns die Einreise in den Iran ermöglichen.
Von wem das Affidavit [3] war, weiß ich nicht, aber ich vermute von dem Chemiker Dr. Erwin Tramer, der ein Bekannter meiner Mutter war. Nun brauchten wir eine Schiffskarte. Erst dann hat der Hitler erlaubt, dass man ausreist.
Wir hatten die Ausreisebewilligung, aber keine Schiffskarte, und weil wir kein Geld hatten, hat meine Mutter, sie hatte doch diesen großen Bekanntenkreis, ihre jüdischen Bekannten gefragt, ob sie ihr Geld borgen können. Man dachte damals noch an Geld borgen. Aber sie hat das Geld für die Schiffskarten nicht zusammenbekommen.
Meine Mutter erfuhr von den Kindertransporten und sie hat mit mir zusammen überlegt, ob sie mich anmelden wird, damit ich wegfahre. Aber sie hat es dann doch nicht übers Herz gebracht, ihr einziges Kind, wo sie doch schon ein Kind verloren hatte, wegzuschicken zu fremden Leuten in ein fremdes Land.
Sie hat es nicht zu Stande gebracht. Und als dann die Transporte begonnen haben, hat sie sich wieder schuldig gefühlt, dass sie nicht wenigstens ihr Kind gerettet hat. Und dann hat sie alles unternommen, damit wir nicht deportiert werden.
Mein Vater hat sich bemüht, uns aus Österreich herauszuholen. Er hat sich deshalb von Siemens, wo er gearbeitet hat, in den Iran versetzen lassen, und arbeitete im Iran als Beleuchtungsingenieur für Siemens. So wollte er uns die Einreise in den Iran ermöglichen.
Period
Location
Austria
Interview
Lucia Heilman