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Freitagabend, am Schabbat [6], waren Gäste zum Essen bei den Großeltern und Samstagabend zum Kiddusch [7] auch. Ich kann mich noch genau an die geflochtene Kerze erinnern, die am Samstagabend gezündet wurde. Samstag haben wir mit dem Essen immer gewartet bis der Opapa vom Tempel gekommen ist. Das Mädel hat den Tscholent [8] vom Bäcker geholt und dann alles in einem speziellen Ofen gewärmt, man durfte ja nichts arbeiten. Es gab auch immer jüdische Fische, das sind die Karpfen, das gehört zur Tradition.
Auch zu Pessach [9] waren Gäste da. Ich kann mich gut an Pessachabende erinnern: Der Großvater saß in einem langen Hemd, und ich habe das ‚ma nischtane halajla haseh’ [Was zeichnet diese Nacht vor allen Nächten aus? Frage am Sederabend zu Beginn der Haggadah, gestellt vom jüngsten Kind, Anm.] gesungen, denn ich war die Jüngste. In Krakau war die Armut unter den armen Juden sehr groß. Ich kann mich genau erinnern, wir haben Essen ins jüdische Armenviertel gebracht.
Auch zu Pessach [9] waren Gäste da. Ich kann mich gut an Pessachabende erinnern: Der Großvater saß in einem langen Hemd, und ich habe das ‚ma nischtane halajla haseh’ [Was zeichnet diese Nacht vor allen Nächten aus? Frage am Sederabend zu Beginn der Haggadah, gestellt vom jüngsten Kind, Anm.] gesungen, denn ich war die Jüngste. In Krakau war die Armut unter den armen Juden sehr groß. Ich kann mich genau erinnern, wir haben Essen ins jüdische Armenviertel gebracht.
Interview
Irene Bartz