Tag #119874 - Interview #78303 (Max Uri)

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Mein Onkel Alexander war in Wien als junger Mann bei den Tiroler Kaiserjägern [3] und bei den Deutschmeistern [4]. Das war ein besonderes Bataillon. Er und Onkel David waren religiös, aber nicht so religiös wie es der Großvater gewollt hätte. Jeden Freitagabend im Kibbutz wurde ein Lagerfeuer angezündet, man saß gemütlich um das Lagerfeuer herum, unterhielt sich oder tanzte Hora [5]. Da hörte mein Onkel Alexander plötzlich eine Stimme, die zu ihm sprach: 'Alexander, du gehst nicht den richtigen Weg, geh den Weg, den deine Vorfahren gegangen sind.' Onkel Alexander wusste genau, was gemeint war.

Kurze Zeit später wurde er vom Kibbutz zu Außenarbeiten nach Jerusalem geschickt und nie mehr kehrte er in den Kibbutz zurück. Seitdem lebte er in einer sehr frommen Gesellschaft und wurde schwer orthodox. Er lernte seine Frau Towa kennen, die genauso orthodox war wie er, und sie bekamen elf Kinder, mit denen sie in einer Zweizimmerwohnung lebten. Als mein Gottseliger Vater noch lebte, schickte er ihm regelmäßig Geld.
Period
Location

Israel

Interview
Max Uri