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Meine beiden Söhne identifizieren sich zwar als Juden, halten aber keine Feiertage. Unsere Kinder sind mit den Geschichten über unsere Familien, über den Holocaust, mit unseren jüdischen Verwandten, die überlebt hatten und mit ihren jüdischen Großeltern aufgewachsen. Meine Eltern waren großartige Großeltern für unsere Kinder. Sie denken auch heute noch an sie. Mein Vater hatte seine Wurzeln nie ganz vergessen, er ist sogar mit unseren Kindern manchmal in den Tempel gegangen. Unsere Kinder haben ja diesen aggressiven Antisemitismus, den ich in meiner Kindheit erlebt habe, nicht erleben müssen. Die Leute halten sich zurück, zum Glück, und sind im Großen und Ganzen sehr reserviert. In meiner Kindheit waren es die Nazis - und die Christen waren auch nicht zimperlich. Saujuden habe ich oft gehört. Das war der Alltag. Man hat gewusst, es gibt Leute, die sind aggressive Antisemiten.
Period
Location
Austria
Interview
Max Tauber