Selected text
Als ich sechs Jahre alt war, bevor ich in die Schule gekommen bin, ist meine Mutter mal mit uns drei Kindern zu Tante Malwine auf Urlaub gefahren. Da kann ich mich erinnern, dass meine Tante jeden Freitag die Kerzen gesegnet hat und alles ganz rituell vor sich gegangen ist. Das zweite Mal war ich 1932 in den Ferien dort, da hatte meine Großmutter schon in Weikendorf alles aufgegeben und war zu ihrer Tochter gezogen. Meine Großmutter war dann dort die Küchenchefin. Da bin ich mit dem Dienstmädel am Freitagvormittag zum Scheuchet [koscherer Fleischhauer] mit ein paar Gänsen gegangen, die sind geschächtet [koscher geschlachtet] worden und wurden dann gerupft. Am Freitagabend gab es meistens eine Gans. Rindfleisch war selten, denn das war irrsinnig teuer. Das hat man vom koscheren Fleischhauer aus Trencin besorgen müssen. Irene, die Tochter von Malwine, war 1932 schon mit dem Herrn Jakubowic verheiratet und lebte in Zelina. Die anderen waren noch zu Hause.
Period
Location
Slovakia
Interview
Max Tauber