Selected text
Mein Vater begann also bei seinem Schwager Willi Schwarz zu arbeiten. Der hatte einen sehr großen Hof, da waren die Hühnerställe und es gab auch Gänse, die gestopft wurden, wegen der Leber. Links stand ein Haus, in dem sich die Küche befand und zwei Wohnungen, die an Untermieter vermietet waren. Und dann war da das Wohnhaus. Gleich wenn man in das Haus hineinkam war der Speisesaal, dann kamen vier oder fünf Zimmer der Kinder, und dann folgte das Zimmer der Großmutter. Dann gab es noch ein Dach, unter dem Alteisen lag. Der Chef der Metallabteilung war ein Zigeuner. Er hieß Joszi und hatte vier oder fünf Leute unter sich. Das Eisen wurde sortiert und ich kann mich erinnern, dass einmal eine ganze Dreschmaschine gekommen ist, die sie dann zerlegt haben. Ich kann mich auch erinnern, dass das Alteisen dann zur Bahn befördert wurde und in ein Stahlwerk gebracht wurde. Hinter dem Dach war ein Riesenschuppen, in dem hauptsächlich alte Textilien von Arbeitern sortiert, in Kisten zusammengepresst und mit Draht zu einem Würfel zusammengebunden wurden. In der Nähe war eine große Papierfabrik, die war der Hauptabnehmer der Textilien. Und ganz hinten im Hof war ein Schuppen mit Knochen, die hat ein Fleischhauer meinem Onkel verkauft. Die Knochen haben natürlich schrecklich gestunken. Sie wurden an eine Fabrik verkauft, die Dünger und Leim und solche Sachen hergestellt hat. Und es gab Häute: Kalbshäute, Rindshäute und Bisamrattenhäute. Ich kann mich erinnern, dass es Gestelle gab, auf denen die Häute im Sommer getrocknet wurden. Dann hat der Schwager meines Vaters sie zur Weiterverarbeitung verkauft. Das hat alles furchtbar gestunken. Und ganz hinten im Hof war ein großer Gemüsegarten.
Mein Vater blieb nur ungefähr ein Jahr bei seinem Schwager, denn er war vom Regen in die Traufe gekommen, weil er dort nur der Hausknecht war. Mein Vater hatte geglaubt, er wird als Familienmitglied behandelt, aber sein Schwager hat ihn wie einen Hausknecht behandelt. Einmal war mein Vater lange unterwegs und ist erst am Abend um 9 Uhr auf dem Hof eingetroffen, hat das Pferd in den Stall gestellt und ist in die Küche gegangen und hat zu seiner Schwester gesagt, er möchte etwas essen. Da kam sein Schwager und hat zu ihm gesagt, dass er zuerst das Pferd zu versorgen habe. Mein Vater sagte ihm, er solle ihn in Ruhe lassen. Der Schwager wurde ausfällig, und auf einmal haben sie sich geschlagen. Meine Tante ist mit dem Besen dazwischen gegangen. Daraufhin ist mein Vater wieder zurück nach Wien gegangen.
Dann begann der 1. Weltkrieg. Aber nachdem meine Großmutter Witwe war und sich nicht allein versorgen konnte, hat mein Vater eine Freistellung bekommen und hat dienstverpflichtet in einer Schuhfabrik gearbeitet.
Mein Vater blieb nur ungefähr ein Jahr bei seinem Schwager, denn er war vom Regen in die Traufe gekommen, weil er dort nur der Hausknecht war. Mein Vater hatte geglaubt, er wird als Familienmitglied behandelt, aber sein Schwager hat ihn wie einen Hausknecht behandelt. Einmal war mein Vater lange unterwegs und ist erst am Abend um 9 Uhr auf dem Hof eingetroffen, hat das Pferd in den Stall gestellt und ist in die Küche gegangen und hat zu seiner Schwester gesagt, er möchte etwas essen. Da kam sein Schwager und hat zu ihm gesagt, dass er zuerst das Pferd zu versorgen habe. Mein Vater sagte ihm, er solle ihn in Ruhe lassen. Der Schwager wurde ausfällig, und auf einmal haben sie sich geschlagen. Meine Tante ist mit dem Besen dazwischen gegangen. Daraufhin ist mein Vater wieder zurück nach Wien gegangen.
Dann begann der 1. Weltkrieg. Aber nachdem meine Großmutter Witwe war und sich nicht allein versorgen konnte, hat mein Vater eine Freistellung bekommen und hat dienstverpflichtet in einer Schuhfabrik gearbeitet.
Period
Location
Austria
Interview
Max Tauber