Selected text
Der Staat Israel ist eine berechtigte Forderung des jüdischen Volkes. Das jüdische Volk hat über die Jahrtausende eine gewisse Identität entwickelt und behalten. Und auf Grund dieser Identität wurde und wird es als minderwertig oder auch als verbrecherisch angesehen.
Ich glaube, dass das jüdische Volk sich nicht in den Grundfähigkeiten von anderen Völkern unterscheidet, wohl aber in seiner Geschichte und in gewissen Einstellungen, die sich aus seiner Geschichte ergeben. Und ich finde es berechtigt, dass die Juden dort einen Staat errichtet haben, wenngleich das 'göttliche Versprechen' für mich völlig bedeutungslos ist.
Aber Juden haben dort immer gelebt und weder die Türken noch die Engländer hatten ein Anrecht auf dieses Land. Meiner Ansicht nach haben die Araber und die Juden ein Recht dort zu leben. Das steht für mich außer Frage und gefühlsmäßig kommt dazu, dass dieses Land meinem Vater die Möglichkeit gab, nach all seinen schrecklichen Erlebnissen endlich in Frieden leben zu können. Ich glaube, der Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern hätte nicht kommen müssen.
Er entstand durch bestimmte historische Bedingungen. Ich bin überzeugt, dass die kämpferischen Teile der Palästinenser, also Djihad usw., noch heute davon träumen, den Staat Israel zu vernichten, und dagegen habe ich etwas. Ich kann weder diese fundamentalistischen Palästinenser verstehen, noch die jüdischen Fundamentalisten.
Dass Sharon nach langem zu der Teileinsicht gelangte, dass das Vorgehen der Fundamentalisten es für Jahrzehnte verhindert, Frieden in der Region zu erreichen, und dass man irgendwo einen Anfang machen muss, ist beachtlich. Ich finde es beachtlich, dass ein alter Militär diesen Schritt gesetzt hat, das hätte ich nie für möglich gehalten.
Aber daran sieht man, dass der Mensch eben doch lernfähig ist. Dass die jüdischen Fundamentalisten drohen, den Tempelberg zu vernichten, ist eine Katastrophe. Ich meine, es gibt keinen anderen Weg, als sich zu verständigen, aber solange der Arafat da ist, wird das nicht gehen.
Zweimal war ich in Israel. Einmal zu einem kinderpsychologischer Kongress, ich glaube in Haifa, und einmal mit meinem Bruder - vor ungefähr zehn Jahren. Alles was ich erlebt habe, hat mich tief beeindruckt. Ich traf dort Jossi Zur, meinen Cousin zweiten Grades, der in einem Kibbutz [18] im Negev lebt.
Jossi hat viele Jahre über unsere Familie recherchiert und ein ganzes Buch mit Lebensgeschichten, Fotos und Stammbäumen zusammengestellt. Außerdem hat er ein interessantes Hobby: Der Kibbutz hat ihm ein kleines Häuschen zur Verfügung gestellt. In diesem steht sein Teleskop, mit dem er den Himmel beobachtet.
Als ich ihn besuchte, zeigte und erklärte er mir alles, und das war sehr aufregend. Er ist mit einer aus Ungarn stammenden Frau verheiratet und sie haben Kinder. Einmal ging ich sogar mit ihm auf Nachtpatroullie. Sie müssen die ganze Nacht patrouillieren, weil Araber aus Dörfern in der Nähe versuchen, über die Grenze hinweg Kühe zu stehlen. Jossi ist absolut für eine Verständigung, er wohnt in der Nähe von Hebron, und half einem arabischen Dorf die Volkschule für die Kinder zu errichten. Ich bin auch durchs Land gereist und habe mir die alten Kulturstätten angeschaut.
Ich glaube, dass das jüdische Volk sich nicht in den Grundfähigkeiten von anderen Völkern unterscheidet, wohl aber in seiner Geschichte und in gewissen Einstellungen, die sich aus seiner Geschichte ergeben. Und ich finde es berechtigt, dass die Juden dort einen Staat errichtet haben, wenngleich das 'göttliche Versprechen' für mich völlig bedeutungslos ist.
Aber Juden haben dort immer gelebt und weder die Türken noch die Engländer hatten ein Anrecht auf dieses Land. Meiner Ansicht nach haben die Araber und die Juden ein Recht dort zu leben. Das steht für mich außer Frage und gefühlsmäßig kommt dazu, dass dieses Land meinem Vater die Möglichkeit gab, nach all seinen schrecklichen Erlebnissen endlich in Frieden leben zu können. Ich glaube, der Konflikt zwischen den Israelis und den Palästinensern hätte nicht kommen müssen.
Er entstand durch bestimmte historische Bedingungen. Ich bin überzeugt, dass die kämpferischen Teile der Palästinenser, also Djihad usw., noch heute davon träumen, den Staat Israel zu vernichten, und dagegen habe ich etwas. Ich kann weder diese fundamentalistischen Palästinenser verstehen, noch die jüdischen Fundamentalisten.
Dass Sharon nach langem zu der Teileinsicht gelangte, dass das Vorgehen der Fundamentalisten es für Jahrzehnte verhindert, Frieden in der Region zu erreichen, und dass man irgendwo einen Anfang machen muss, ist beachtlich. Ich finde es beachtlich, dass ein alter Militär diesen Schritt gesetzt hat, das hätte ich nie für möglich gehalten.
Aber daran sieht man, dass der Mensch eben doch lernfähig ist. Dass die jüdischen Fundamentalisten drohen, den Tempelberg zu vernichten, ist eine Katastrophe. Ich meine, es gibt keinen anderen Weg, als sich zu verständigen, aber solange der Arafat da ist, wird das nicht gehen.
Zweimal war ich in Israel. Einmal zu einem kinderpsychologischer Kongress, ich glaube in Haifa, und einmal mit meinem Bruder - vor ungefähr zehn Jahren. Alles was ich erlebt habe, hat mich tief beeindruckt. Ich traf dort Jossi Zur, meinen Cousin zweiten Grades, der in einem Kibbutz [18] im Negev lebt.
Jossi hat viele Jahre über unsere Familie recherchiert und ein ganzes Buch mit Lebensgeschichten, Fotos und Stammbäumen zusammengestellt. Außerdem hat er ein interessantes Hobby: Der Kibbutz hat ihm ein kleines Häuschen zur Verfügung gestellt. In diesem steht sein Teleskop, mit dem er den Himmel beobachtet.
Als ich ihn besuchte, zeigte und erklärte er mir alles, und das war sehr aufregend. Er ist mit einer aus Ungarn stammenden Frau verheiratet und sie haben Kinder. Einmal ging ich sogar mit ihm auf Nachtpatroullie. Sie müssen die ganze Nacht patrouillieren, weil Araber aus Dörfern in der Nähe versuchen, über die Grenze hinweg Kühe zu stehlen. Jossi ist absolut für eine Verständigung, er wohnt in der Nähe von Hebron, und half einem arabischen Dorf die Volkschule für die Kinder zu errichten. Ich bin auch durchs Land gereist und habe mir die alten Kulturstätten angeschaut.
Interview
Hannah Fischer