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Ich war zu dieser Zeit aber schon bei Freunden in einem Siedlungshaus versteckt, und im April 1938 ging ich über die grüne Grenze in die Tschechoslowakei. Die Tschechen erwischten mich und sperrten mich an der Grenze zwei Wochen ins Gefängnis.
Dann bekam ich Hilfe durch die Organisation 'Solidarität'. Ich wurde entlassen und lebte in Brünn mit Flüchtlingen aus Deutschland, Österreich und anderen Ländern zusammen. Wir schliefen zu dritt in einem Bett, es war alles sehr eng. Einmal die Woche bekamen wir von einem Fleischhauer Wurst - ich lebte ein nichtjüdisches, politisches Leben.
Da es in der Slowakei Arbeitsgenehmigungen für Flüchtlinge gab, fuhren wir in die Slowakei und lebten bei jüdischen Familien. Ich arbeitete zum Teil als Installateur, zum Teil als Sortierer für Wollschafhäute. Mitte September 1938 marschierten die Deutschen ins Sudetengebiet ein. Wir wurden zurück nach Brünn gerufen. Es gab eine Organisation, den 'Czech Refugee Trust Fund'. Diese Organisation half politischen und jüdischen Flüchtlingen bei der Flucht. Von Brünn flog ich mit dem Flugzeug am 28. Februar 1939 nach England.
Der 'Czech Refugee Trust Fund' hatte seinen Sitz in London und kümmerte sich auch um unsere Unterbringung. Zuerst wohnten wir in einer Pfarre in Greater-Chesterfield bei Cambridge. Nach einiger Zeit übersiedelten wir auf Vorschlag des 'Czech Refugee Trust Fund' nach Manchester. In Manchester wohnten wir in einem Hostel. Da wir keine Arbeitsgenehmigungen hatten, wurden wir von dort interniert, das war im Juni 1940. Für die älteren Menschen, insbesondere die älteren jüdischen Flüchtlinge, war es eine Katastrophe, eingesperrt zu werden. Ich war anderthalb Jahre interniert. Wir Jugendlichen machten das Beste daraus, spielten Fußball und lernten Englisch. Im Internierungslager waren sehr korrekte Verhältnisse, wir wurden gut versorgt. Im Februar 1942 wurde ich aus dem Internierungslager entlassen.
In England gab es eine österreichische Emigrantenbewegung, die sogenannte 'Free Austrian Movement [22]'. Als ich aus der Internierung kam, wurde diese Bewegung gerade gegründet. Meine Frau Edith und ich waren dann dort sehr engagiert. Unser Freundeskreis in England bestand aus österreichischen Emigranten; wir hatten aber auch sehr gute englische Freunde.
Dann bekam ich Hilfe durch die Organisation 'Solidarität'. Ich wurde entlassen und lebte in Brünn mit Flüchtlingen aus Deutschland, Österreich und anderen Ländern zusammen. Wir schliefen zu dritt in einem Bett, es war alles sehr eng. Einmal die Woche bekamen wir von einem Fleischhauer Wurst - ich lebte ein nichtjüdisches, politisches Leben.
Da es in der Slowakei Arbeitsgenehmigungen für Flüchtlinge gab, fuhren wir in die Slowakei und lebten bei jüdischen Familien. Ich arbeitete zum Teil als Installateur, zum Teil als Sortierer für Wollschafhäute. Mitte September 1938 marschierten die Deutschen ins Sudetengebiet ein. Wir wurden zurück nach Brünn gerufen. Es gab eine Organisation, den 'Czech Refugee Trust Fund'. Diese Organisation half politischen und jüdischen Flüchtlingen bei der Flucht. Von Brünn flog ich mit dem Flugzeug am 28. Februar 1939 nach England.
Der 'Czech Refugee Trust Fund' hatte seinen Sitz in London und kümmerte sich auch um unsere Unterbringung. Zuerst wohnten wir in einer Pfarre in Greater-Chesterfield bei Cambridge. Nach einiger Zeit übersiedelten wir auf Vorschlag des 'Czech Refugee Trust Fund' nach Manchester. In Manchester wohnten wir in einem Hostel. Da wir keine Arbeitsgenehmigungen hatten, wurden wir von dort interniert, das war im Juni 1940. Für die älteren Menschen, insbesondere die älteren jüdischen Flüchtlinge, war es eine Katastrophe, eingesperrt zu werden. Ich war anderthalb Jahre interniert. Wir Jugendlichen machten das Beste daraus, spielten Fußball und lernten Englisch. Im Internierungslager waren sehr korrekte Verhältnisse, wir wurden gut versorgt. Im Februar 1942 wurde ich aus dem Internierungslager entlassen.
In England gab es eine österreichische Emigrantenbewegung, die sogenannte 'Free Austrian Movement [22]'. Als ich aus der Internierung kam, wurde diese Bewegung gerade gegründet. Meine Frau Edith und ich waren dann dort sehr engagiert. Unser Freundeskreis in England bestand aus österreichischen Emigranten; wir hatten aber auch sehr gute englische Freunde.
Interview
Oskar Rosenstrauch
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