Selected text
Seit 1934 hatte sich Rumänien politisch an Deutschland angeschlossen. 1940 kamen die Russen und haben Bessarabien besetzt. 1941 flüchteten die Russen dann vor den Deutschen, aber da die Rumänen mit den Deutschen verbündet waren, waren die Deutschen in Rumänien keine Besatzungsmacht. Aber die Juden in Czernowitz und in dieser Umgebung zum Beispiel, die nicht mit den Russen geflüchtet waren, wurden von den Deutschen ermordet oder von den Rumänen nach Transnistrien [10] deportiert.
Wir sind in Galatz geblieben, die ganze Familie. Die jüdischen Männer, auch mein Vater und meine Brüder, wurden interniert. Aber es gab immer wieder Verhandlungen zwischen dem Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde und dem rumänischen Ministerpräsidenten Ion Antonescu [11]. Wir durften den Internierten sogar etwas Essen bringen, aber nicht viel. Wir haben nicht gewusst, was mit ihnen geschieht. Die Rumänen waren geteilt, es gab eine nationalistische Bewegung, die sehr antisemitisch war und Schreckliches angerichtet hat. Es haben an einigen Orten Pogrome stattgefunden, in Jassi zum Beispiel wurden Juden in einem Zug erschossen. Bekannte haben uns das erzählt, das waren Russen, wie meine Eltern. Aber bei uns in Galatz ist das nicht passiert. Die jüdischen Männer von Galatz wurden nach zwei, drei Wochen wieder nach Hause geschickt. Bis zum Ende des Krieges haben wir in unserem Haus gewohnt und „fast normal“ gelebt. Mein Vater durfte als Jude zwar sein Geschäft nicht weiter führen, aber er hatte vor dem Krieg Goldmünzen gekauft und diese Goldmünzen hat er in Blumentöpfen vergraben und langsam gegen alles eingetauscht, was wir zum Leben brauchten, denn wir durften sogar einkaufen gehen.
Wir sind in Galatz geblieben, die ganze Familie. Die jüdischen Männer, auch mein Vater und meine Brüder, wurden interniert. Aber es gab immer wieder Verhandlungen zwischen dem Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde und dem rumänischen Ministerpräsidenten Ion Antonescu [11]. Wir durften den Internierten sogar etwas Essen bringen, aber nicht viel. Wir haben nicht gewusst, was mit ihnen geschieht. Die Rumänen waren geteilt, es gab eine nationalistische Bewegung, die sehr antisemitisch war und Schreckliches angerichtet hat. Es haben an einigen Orten Pogrome stattgefunden, in Jassi zum Beispiel wurden Juden in einem Zug erschossen. Bekannte haben uns das erzählt, das waren Russen, wie meine Eltern. Aber bei uns in Galatz ist das nicht passiert. Die jüdischen Männer von Galatz wurden nach zwei, drei Wochen wieder nach Hause geschickt. Bis zum Ende des Krieges haben wir in unserem Haus gewohnt und „fast normal“ gelebt. Mein Vater durfte als Jude zwar sein Geschäft nicht weiter führen, aber er hatte vor dem Krieg Goldmünzen gekauft und diese Goldmünzen hat er in Blumentöpfen vergraben und langsam gegen alles eingetauscht, was wir zum Leben brauchten, denn wir durften sogar einkaufen gehen.
Location
Romania
Interview
Rachelle Muzicant
Tag(s)