Selected text
Ich habe dadurch, dass ich in Innsbruck aufgewachsen bin, überhaupt keine Illusionen gehabt, was die österreichischen Nationalsozialisten anbelangt, und bin daher als Erstes so schnell wie möglich aus Österreich hinaus.
Der beste Freund meines Vaters, Rudolf Ruberl, wohnte in Mailand und hatte dort eine polnische Vertretung für Zuckerrübensamen. Und so bin ich nach Mailand gefahren und habe gewartet, bis mein Vater mir ein Studentenzertifikat für das Technion [Anm.: älteste Hochschule Israels] in Haifa besorgt. Da hat er beim Palästinaamt [9] Geld eingezahlt, und so die Bewilligung für mich bekommen. Außerdem hatte ich damit ein Stipendium, das mich von den Studiengebühren befreit hat und womit ich auch monatlich nach heutigem Wert 5.000,- Schilling zum Leben bekommen habe - zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel. Es gab noch das Problem, dass ich keine Matura hatte, aber die haben gemeint, sieben Klassen in Österreich sind mehr wert als eine englische Matura.
Ich habe mich in Venedig eingeschifft und bin am 26. September 1938 in Haifa [heute Israel] angekommen und habe begonnen, am Technion zu studieren.
Der beste Freund meines Vaters, Rudolf Ruberl, wohnte in Mailand und hatte dort eine polnische Vertretung für Zuckerrübensamen. Und so bin ich nach Mailand gefahren und habe gewartet, bis mein Vater mir ein Studentenzertifikat für das Technion [Anm.: älteste Hochschule Israels] in Haifa besorgt. Da hat er beim Palästinaamt [9] Geld eingezahlt, und so die Bewilligung für mich bekommen. Außerdem hatte ich damit ein Stipendium, das mich von den Studiengebühren befreit hat und womit ich auch monatlich nach heutigem Wert 5.000,- Schilling zum Leben bekommen habe - zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel. Es gab noch das Problem, dass ich keine Matura hatte, aber die haben gemeint, sieben Klassen in Österreich sind mehr wert als eine englische Matura.
Ich habe mich in Venedig eingeschifft und bin am 26. September 1938 in Haifa [heute Israel] angekommen und habe begonnen, am Technion zu studieren.
Period
Interview
Peter Scheuer
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