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Mit dem Turnprofessor und mit dem Religionslehrer war ich immer auf Kriegsfuß. Bei dem Turnlehrer war es leicht verständlich, er war ein Nazi. Das hat sich dann herausgestellt. Der wurde nach dem Einmarsch der Deutschen, in Österreich 1938, Direktor der Schule, wenn ich richtig informiert bin. Beim Religionslehrer weiß ich aber nicht, warum wir uns nicht gemocht haben, aber wahrscheinlich kam das daher, weil ich im Religionsunterricht nicht aufgepasst habe und schlechte Leistungen hatte. Sicherlich habe ich in meinen Kinder und Jugendjahren Antisemitismus erlebt. Antisemitismus war normal und darum war mir das gar nicht bewusst. 1935 oder 1936 wurde ich Mitglied bei den Pfadfindern, das war interessant.
Nach 1934 [12], dem Ende der Republik, waren alle Organisationen verboten - mit Ausnahme der Pfadfinder. Da gab es einen katholischen Teil, die St. Georgs Pfadfinder und einen weltlichen Teil. Im weltlichen Teil waren alle verbotenen Parteien: SPÖ, KPÖ und Nazis. Ich weiß, ich war in der 11. Kolonne und wenn wir die 9. Kolonne trafen, haben wir nicht viel geredet, sondern gleich mit dem Raufen begonnen, denn die 9. Kolonne waren die Nazis. Wahrscheinlich wurde über Antisemitismus in der Gruppe der Pfadfinder gesprochen.
Nach 1934 [12], dem Ende der Republik, waren alle Organisationen verboten - mit Ausnahme der Pfadfinder. Da gab es einen katholischen Teil, die St. Georgs Pfadfinder und einen weltlichen Teil. Im weltlichen Teil waren alle verbotenen Parteien: SPÖ, KPÖ und Nazis. Ich weiß, ich war in der 11. Kolonne und wenn wir die 9. Kolonne trafen, haben wir nicht viel geredet, sondern gleich mit dem Raufen begonnen, denn die 9. Kolonne waren die Nazis. Wahrscheinlich wurde über Antisemitismus in der Gruppe der Pfadfinder gesprochen.
Period
Location
Austria
Interview
Paul Rona
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