Tag #118705 - Interview #78501 (Paul Rona)

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Familienfeiern fanden immer bei den Stassers, im Kaffeehaus Ritter, statt. Das Kaffeehaus war groß, da war ein Tisch extra für uns reserviert, und manchmal waren wir auch oben in der Wohnung. Aber ich war lieber im Kaffeehaus, vor allem, wenn die Kellner kamen und uns bedienten.
Da ist dann gedeckt worden bei manchen Gelegenheiten! Das war Luxus. Auch oben in der Wohnung der Familie Strasser war alles Luxus. Emmerich und Paul hatten dort große schöne Wohnungen.

In unsere kleine Wohnung kamen nur am Sederabend [10] vor Pessach der Theo Rosenzweig und später auch der jüngere, der Luis. Ich glaube auch die Tante Theresa kam zum Sederabend zu uns. Ich habe dann das ‚Ma nischtana halaila hase me kol haleilot’ sagen müssen. Das ist die Aufgabe des jüngsten Kindes. Es ist aus der Haggadah [11] und bedeutet: ‚was unterscheidet diese Nacht von allen anderen Nächten’. Es gibt viele bestimmte Speisen zum Seder, aber eine Speise ist mit Nüssen, Äpfel und Honig [Charoset]. Mein Vater war jedes Mal entsetzt, dass nichts mehr oben war am Teller, weil ich es immer vorher aufgefressen hatte. Das war fast schon Tradition.
Location

Austria

Interview
Paul Rona