Selected text
Ich kam nach Magdiel, das war ein kleiner Kibbutz ohne eigenes Land. Die Kibbutzniks haben nur auf Außenarbeit in den Pardessim gearbeitet. Am nächsten Morgen bekam ich eine kleine Hacke, und wir wurden in einen Orangenhain geführt. Wir waren eine Gruppe Chaluzim und eine Gruppe Araber. Jeder hatte eine Reihe von Bäumen unter denen man hacken und Unkraut jäten musste. Und man musste einen Wall um den Baum bauen für die Bewässerung. Ich hab gedacht, ich hack mir die Lunge raus. Mittags waren es 34 bis 35 Grad, ich hab nicht mehr können und mich flach unter einen Baum gelegt. Aber alles andere konnte ich auch nicht. Da haben sie nicht mehr gewusst, was sie mit mir machen sollen. Sie sind auf die glorreiche Idee gekommen, dass ich in Tel Aviv auf dem Güterbahnhof Waggons ausladen könnte. Das waren Waggons mit Mehlsäcken zu je 75 Kilo. Wir mussten gebückt herunter gehen, und der Sack wurde auf unsere Rücken gelegt. Die haben mir den ersten Sack auf den Rücken gelegt, und ich bin immer kleiner geworden. Da hat einer gesagt: 'Geh, geh, verschwinde, setz dich in den Schatten, rauche eine Zigarette, am Abend fährst du wieder mit uns zurück.' Das war mein Debüt bei der Eisenbahn in Tel Aviv.
Eines Tages saß ich im Kibbutz beim Mittagessen im Speisesaal, da fiel meinem Gegenüber der Teig des Brotlaibes in die Suppe, die Rinde hielt er noch in der Hand. Ich habe natürlich angefangen zu lachen, denn das sah urkomisch aus. Der schaute mich böse an und sagte: 'Wer bist du?' Und ich erzählte ihm, dass ich noch keinen Arbeitsplatz habe und eigentlich Bäcker sei. Am nächsten Tag ging ich in die Bäckerei. Es war eine schöne Bäckerei mit einer Mischmaschine, einem Ofen und einer Gasheizung. Ein junger Rumäne war der Bäcker, der hatte keine Ahnung. Er hat den Teig nicht geknetet, sonder nur in die Teigmaschine gegeben. Ich habe mich sehr gewundert darüber. In drei Stunden war er fertig mit dem Brot. Der Mann fragte mich am nächsten Tag, ob ich in der Bäckerei gewesen sei und ob ich es besser machen könne. Ich sagte ihm, dass ich das schon besser könne, und er sagte: 'Dann arbeitest du ab Morgen in der Bäckerei.' Ich habe dann gutes Brot in der Bäckerei gebacken, und alle waren zufrieden.
Eines Tages saß ich im Kibbutz beim Mittagessen im Speisesaal, da fiel meinem Gegenüber der Teig des Brotlaibes in die Suppe, die Rinde hielt er noch in der Hand. Ich habe natürlich angefangen zu lachen, denn das sah urkomisch aus. Der schaute mich böse an und sagte: 'Wer bist du?' Und ich erzählte ihm, dass ich noch keinen Arbeitsplatz habe und eigentlich Bäcker sei. Am nächsten Tag ging ich in die Bäckerei. Es war eine schöne Bäckerei mit einer Mischmaschine, einem Ofen und einer Gasheizung. Ein junger Rumäne war der Bäcker, der hatte keine Ahnung. Er hat den Teig nicht geknetet, sonder nur in die Teigmaschine gegeben. Ich habe mich sehr gewundert darüber. In drei Stunden war er fertig mit dem Brot. Der Mann fragte mich am nächsten Tag, ob ich in der Bäckerei gewesen sei und ob ich es besser machen könne. Ich sagte ihm, dass ich das schon besser könne, und er sagte: 'Dann arbeitest du ab Morgen in der Bäckerei.' Ich habe dann gutes Brot in der Bäckerei gebacken, und alle waren zufrieden.
Location
Israel
Interview
Herbert Lewin