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Meine Frau war die ersten Jahre bei unseren zwei Töchtern. Nach fünf Jahren wurde ich zum Parteisekretär der Stadt geladen. Man lobte meine Arbeit, und ich wurde zum Leiter von 27 Lichtspieltheatern in 27 Orten ernannt. Ich wollte das nicht, aber ich musste die neue Arbeit annehmen. Bis zu meiner Pension blieb ich auf diesem Posten. Ich bekam einen Dienstwagen, einen Jeep mit Chauffeur, obwohl ich als Invalide 1959 ein Auto bekommen hatte. Der Chauffeur fuhr mich den ganzen Tag von einem Ort zum anderen, ich war ein 'großer Herr'. Also war ich nicht umsonst Bürger des Sowjetstaates geworden. Durch meine Position bekam auch meine Frau eine gute Arbeit in einem Lebensmittelgeschäft als Verkäuferin. Das war eine große Sache, weil wir nun alle Lebensmittel zu Hause hatten. Ich bekam jeden Tag Fleisch und was ich wollte: Tee, Kaffee - das hatten wir dann alles in unserem Keller. Das war ein gutes Leben. Als unsere ältere Tochter Nina ihren Mann Valeri Budzew heiratete, konnten wir ihnen schon helfen, weil ihr Mann noch studiert hat. Nina war schon Buchhalterin. Valeri beendete sein Mathematik - und Physikstudium und arbeitet heute in Israel als Physiker und Mathematiker. Unsere Tochter Rita beendete eine Hochschule, sie ist Diplomingenieur für Maschinenbau und ihr Mann Viktor ist Technologe. Meine Töchter haben je fünf Kinder.
Period
Interview
Richard Kohn