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Wir, die Arbeiter, wurden ins Lager geführt. Es war noch nicht fertig, aber überall war Stacheldraht. Das Lager befand sich östlich von Nisko, am Fluss San. Die Stadt Nisko konnten wir nicht sehen. Wir schliefen in einer Scheune mit Heu. Es war kalt, und wir gruben uns tief ins Heu. Ich traf sogar Bekannte aus Wien, es waren die Brüder Kurt und Erich Stein aus dem 2. Bezirk. Ich war früher auch bei ihnen zu Hause, das waren sehr arme Kerle. Der Vater war Jude, der gestorben war, und die Mutter war Katholikin. Sie hatten sich auch freiwillig gemeldet, um nach Nisko zu fahren.
Am Morgen gab es für uns nicht einmal die Möglichkeit, uns zu waschen. Sofort begann die Arbeit. Das Bauen von Baracken fand unter Aufsicht von SS Männer statt. Sie schrieen und behandelten uns sehr schlecht. In der Früh wurden wir geweckt, standen in einer Reihe und bekamen einen schwarzen Feigenkaffee und schwarzes Brot, das war alles. Mittags gab es Suppe mit Brot. Einmal gab es sogar etwas Fleischiges, das waren Gedärme, aber für uns war das ein Feiertag.
Ursprünglich gab es über den Fluss eine Brücke, aber die war zerstört. Unsere Aufgabe bestand auch darin, ein Floss mit Kriegsmaterial für den Angriff auf die Sowjetunion, zum Beispiel kleine Panzerautos, die unter Decken lagerten, von einem Ufer zum anderen zu ziehen. Auf jeder Seite zogen 15 Gefangene das Floss hinüber und herüber. Das war sehr schwer. Die Gegend dort war schrecklich. Es gab fast überhaupt keine Wege. Wenn es regnete, konnte man nicht nur nicht mehr fahren, sondern auch nicht gehen.
Am Morgen gab es für uns nicht einmal die Möglichkeit, uns zu waschen. Sofort begann die Arbeit. Das Bauen von Baracken fand unter Aufsicht von SS Männer statt. Sie schrieen und behandelten uns sehr schlecht. In der Früh wurden wir geweckt, standen in einer Reihe und bekamen einen schwarzen Feigenkaffee und schwarzes Brot, das war alles. Mittags gab es Suppe mit Brot. Einmal gab es sogar etwas Fleischiges, das waren Gedärme, aber für uns war das ein Feiertag.
Ursprünglich gab es über den Fluss eine Brücke, aber die war zerstört. Unsere Aufgabe bestand auch darin, ein Floss mit Kriegsmaterial für den Angriff auf die Sowjetunion, zum Beispiel kleine Panzerautos, die unter Decken lagerten, von einem Ufer zum anderen zu ziehen. Auf jeder Seite zogen 15 Gefangene das Floss hinüber und herüber. Das war sehr schwer. Die Gegend dort war schrecklich. Es gab fast überhaupt keine Wege. Wenn es regnete, konnte man nicht nur nicht mehr fahren, sondern auch nicht gehen.
Location
Poland
Interview
Richard Kohn