Selected text
Jedes Jahr im Sommer fuhr ich für drei Monate zusammen mit meiner Großmutter Sofie nach Hirschbach ins Waldviertel. Für einen Monat kam auch meine Mutter hinaus, die andere Zeit musste sie sich um den Haushalt kümmern, weil mein Vater sie brauchte. Er arbeitete in der Schlosserei, und sie hat gekocht und die Wäsche gewaschen. Jedes Jahr kam mein Vater für zwei Tage nach Hirschbach. Dann ging er sehr viel spazieren, ruhte sich aus und ich habe wenig von ihm gesehen.
Die Großmutter hatte in Hirschbach eine alte Freundin, das war die Frau Pscheid. Bei dieser Frau Pscheid wohnten wir während der Ferien. Im Haus gab es kein elektrisches Licht, da gab es nur Petroleumlampen. Ich besitze eine Petroleumlampe, die ist hundert Jahre alt und ein Andenken an meine Großmutter. Die hat mir die Enkelin von Frau Pscheid gebracht. Als ich in die Schule kam, bat meine Mutter jedes Mal den Direktor meiner Schule, mich einige Zeit vom Unterricht freizustellen, weil die Ferien keine drei Monate lang waren, und nie hatte er etwas dagegen. Wahrscheinlich deshalb nicht, weil ich nicht so schlecht lernte, also etwas besser als andere Kinder.
Ich war an den kleinen Ort in Hirschbach sehr gebunden. Dort lebten 700 Einwohner. Die meisten waren arme Bauern. Die mussten schwer arbeiten, reden konnte man mit denen nicht, dafür hatten sie keine Zeit. Die Kinder mussten den Eltern helfen, das war ein hartes Leben. Pferde besaßen vielleicht drei, vier Bauern. Die Wagen wurden von den Kühen gezogen und wenn ein Bauer ein Pferd besaß, galt er dort als wohlhabend. Einem Baron von Fischer gehörte ein Wald und eigentlich durfte man da nicht hinein, aber dort gab es wunderbare Schwammerln. Natürlich trauten sich viele nicht hinein, aber wir Jungens habe immer die Schwammerln gestohlen. Ich war mit den Jungen sehr befreundet und ging sogar oft mit ihnen in die Kirche. Die Jungens gingen alle in der Früh in die Kirche, und ich wollte nicht allein bleiben. Einmal, ich war ein ganz kleiner Knirps, schlief ich in der letzten Reihe ein und fiel schlafend aus der Bank. Da begann ich natürlich schrecklich an zu schreien und das während der Messe. Man rief meine Großmutter, und sie trug mich hinaus.
Die Großmutter hatte in Hirschbach eine alte Freundin, das war die Frau Pscheid. Bei dieser Frau Pscheid wohnten wir während der Ferien. Im Haus gab es kein elektrisches Licht, da gab es nur Petroleumlampen. Ich besitze eine Petroleumlampe, die ist hundert Jahre alt und ein Andenken an meine Großmutter. Die hat mir die Enkelin von Frau Pscheid gebracht. Als ich in die Schule kam, bat meine Mutter jedes Mal den Direktor meiner Schule, mich einige Zeit vom Unterricht freizustellen, weil die Ferien keine drei Monate lang waren, und nie hatte er etwas dagegen. Wahrscheinlich deshalb nicht, weil ich nicht so schlecht lernte, also etwas besser als andere Kinder.
Ich war an den kleinen Ort in Hirschbach sehr gebunden. Dort lebten 700 Einwohner. Die meisten waren arme Bauern. Die mussten schwer arbeiten, reden konnte man mit denen nicht, dafür hatten sie keine Zeit. Die Kinder mussten den Eltern helfen, das war ein hartes Leben. Pferde besaßen vielleicht drei, vier Bauern. Die Wagen wurden von den Kühen gezogen und wenn ein Bauer ein Pferd besaß, galt er dort als wohlhabend. Einem Baron von Fischer gehörte ein Wald und eigentlich durfte man da nicht hinein, aber dort gab es wunderbare Schwammerln. Natürlich trauten sich viele nicht hinein, aber wir Jungens habe immer die Schwammerln gestohlen. Ich war mit den Jungen sehr befreundet und ging sogar oft mit ihnen in die Kirche. Die Jungens gingen alle in der Früh in die Kirche, und ich wollte nicht allein bleiben. Einmal, ich war ein ganz kleiner Knirps, schlief ich in der letzten Reihe ein und fiel schlafend aus der Bank. Da begann ich natürlich schrecklich an zu schreien und das während der Messe. Man rief meine Großmutter, und sie trug mich hinaus.
Period
Location
Austria
Interview
Richard Kohn
Tag(s)