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Ich besitze einen wunderbaren Kidduschbecher [4], den ich zu meiner Geburt vom allerbesten Freund meines Vaters, dem Onkel Mannheim, bekommen habe. Onkel Mannheim war ein Gold - und Silberschmied, der seine Werkstatt im 6. Bezirk, in der Webgasse, hatte.
Der silberne Kiddusch Becher mit kleinen Hasen darauf hat eine Widmung eingraviert: Für Renate von Onkel Mannheim. Als Onkel Mannheim geheiratet hat, war ich in der zweiten Volksschulklasse und durfte auf der Hochzeit die Blumen streuen. Es gab einen großen Empfang im Hotel Metropol.
Das Metropol wurde später das Gestapohauptquartier. Ich hatte Korkenzieherlocken und trug ein schönes rosa Kleid mit Rüschen. Ich durfte bis in die Nacht aufbleiben und tanzte Hora [Volkstanz].
Onkel Mannheim sagte, dass ich ein Geschenk bekommen muss und wollte wissen, was ich mir wünsche. Ich wünschte mir einen Mogen Dovid [Davidstern], und er schenkte mir einen goldenen Mogen Dovid. Ich besitze silberne Lampen, die ich aus den Schabbat - Leuchtern [5] meiner Eltern hab anfertigen lassen.
Der Onkel Mannheim nahm die Schabbat - Leuchter meiner Eltern zuerst in die Emigration nach Jugoslawien mit, dann nach Amerika. 1949 kam er mit den Schabbat - Leuchtern wieder zurück.
Inzwischen hatten meine Eltern andere, und ich hatte meine eigenen Schabbat - Leuchter. Und so ließ ich mir aus den Schabbat - Leuchtern meiner Eltern Lampen machen. Diese Lampen werden einmal meine Tochter und später ihre Tochter erben.
Der silberne Kiddusch Becher mit kleinen Hasen darauf hat eine Widmung eingraviert: Für Renate von Onkel Mannheim. Als Onkel Mannheim geheiratet hat, war ich in der zweiten Volksschulklasse und durfte auf der Hochzeit die Blumen streuen. Es gab einen großen Empfang im Hotel Metropol.
Das Metropol wurde später das Gestapohauptquartier. Ich hatte Korkenzieherlocken und trug ein schönes rosa Kleid mit Rüschen. Ich durfte bis in die Nacht aufbleiben und tanzte Hora [Volkstanz].
Onkel Mannheim sagte, dass ich ein Geschenk bekommen muss und wollte wissen, was ich mir wünsche. Ich wünschte mir einen Mogen Dovid [Davidstern], und er schenkte mir einen goldenen Mogen Dovid. Ich besitze silberne Lampen, die ich aus den Schabbat - Leuchtern [5] meiner Eltern hab anfertigen lassen.
Der Onkel Mannheim nahm die Schabbat - Leuchter meiner Eltern zuerst in die Emigration nach Jugoslawien mit, dann nach Amerika. 1949 kam er mit den Schabbat - Leuchtern wieder zurück.
Inzwischen hatten meine Eltern andere, und ich hatte meine eigenen Schabbat - Leuchter. Und so ließ ich mir aus den Schabbat - Leuchtern meiner Eltern Lampen machen. Diese Lampen werden einmal meine Tochter und später ihre Tochter erben.
Interview
Renate Jeschaunig