Selected text
Eva war von Anfang an ein sehr künstlerisch begabtes und interessiertes Kind. Sie war ein Kind, das Bücher liebte und sich viel mit sich selbst beschäftigt hat - malend und schreibend.
Im Gymnasium, in der Fichtnergasse in Hietzing [13. Benzirk], war sie das einzige jüdische Kind. Was sie sehr entrüstet hat ist, dass sie bei jeder Gelegenheit als lebendes Beweisstück aus der Klasse geholt wurde und in irgendwelchen Klassen Auskunft über Judentum geben sollte.
Sie maturierte und in dem Abgangsbuch der Schule steht, das habe ich erst viel später erfahren, dass sie damals schon gesagt hat, dass sie vorhat, in Jerusalem Psychologie zu studieren. Unmittelbar nach der Matura, beschloss sie in Amerika zu studieren. Aber ich habe sie dann dazu gebracht, sich zu überlegen, ob sie nicht in Israel studieren möchte. Es wäre näher und nicht ganz so kostspielig. Sie hat die Mechina, das ist der Vorbereitungslehrgang für das Studium in Israel, bestanden und wollte nicht mehr nach Wien zurückkehren. Dann kam sie doch für zwei Jahre nach Wien, studierte Psychologie und ging für elf Jahre wieder zurück nach Israel. An der Universität in Barilan studierte sie Psychologie und Linguistik, beendete das Studium und machte in Haifa das MA in Psychologie. Nachdem sie mit dem Chef der Jerusalemer Psychologieabteilung gesprochen hatte, beschloss sie, nach Europa zu gehen, um in ihrer Muttersprache ihr Doktoratsstudium zu absolvieren. Seitdem ist sie in Deutschland an der Marburger Universität und hat dieses Jahr das Doktoratsstudium dort beendet. Wo sie ihr Weg hinführen wird, ist noch nicht ganz klar. Ich glaube, es gibt nur drei oder vier Universitäten auf der Welt, die sich mit diesem sehr speziellen Gebiet beschäftigen.
Im Gymnasium, in der Fichtnergasse in Hietzing [13. Benzirk], war sie das einzige jüdische Kind. Was sie sehr entrüstet hat ist, dass sie bei jeder Gelegenheit als lebendes Beweisstück aus der Klasse geholt wurde und in irgendwelchen Klassen Auskunft über Judentum geben sollte.
Sie maturierte und in dem Abgangsbuch der Schule steht, das habe ich erst viel später erfahren, dass sie damals schon gesagt hat, dass sie vorhat, in Jerusalem Psychologie zu studieren. Unmittelbar nach der Matura, beschloss sie in Amerika zu studieren. Aber ich habe sie dann dazu gebracht, sich zu überlegen, ob sie nicht in Israel studieren möchte. Es wäre näher und nicht ganz so kostspielig. Sie hat die Mechina, das ist der Vorbereitungslehrgang für das Studium in Israel, bestanden und wollte nicht mehr nach Wien zurückkehren. Dann kam sie doch für zwei Jahre nach Wien, studierte Psychologie und ging für elf Jahre wieder zurück nach Israel. An der Universität in Barilan studierte sie Psychologie und Linguistik, beendete das Studium und machte in Haifa das MA in Psychologie. Nachdem sie mit dem Chef der Jerusalemer Psychologieabteilung gesprochen hatte, beschloss sie, nach Europa zu gehen, um in ihrer Muttersprache ihr Doktoratsstudium zu absolvieren. Seitdem ist sie in Deutschland an der Marburger Universität und hat dieses Jahr das Doktoratsstudium dort beendet. Wo sie ihr Weg hinführen wird, ist noch nicht ganz klar. Ich glaube, es gibt nur drei oder vier Universitäten auf der Welt, die sich mit diesem sehr speziellen Gebiet beschäftigen.
Interview
Franziska Smolka
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