Selected text
In Wien habe ich mich sofort sehr gut gefühlt. Ich habe sehr viel Glück gehabt im Leben. Ich habe einen Posten mit einem unglaublichen Gehalt für damalige Verhältnisse bekommen.
Zuerst, als ich noch kein Geld in Österreich hatte, sind meine Frau und ich in der Innenstadt spazieren gegangen. Bei der Oper wurde Eis verkauft, und ich habe Eis sehr gerne gehabt. Ein Becher kostete einen Schilling. Und ich habe so geschaut und wieder geschaut, da hat meine Frau gesagt:
‚Geh kauf dir Eis!’ Sagte ich:
‚Aber das kostet doch einen Schilling.’ Sagte sie: ‚Macht nichts, wir werden woanders sparen.’
Eine Langstreckenkarte mit der Tramway hat drei Schilling gekostet und eine Kurzstrecke einen Schilling. Da pflegten wir einen Teil zu Fuß zu gehen, so dass wir nur einen Schilling zahlen mussten. Das ging zwei Monate so. Dann habe ich mich bei einem kleinen Unternehmen, einem Likörerzeuger, vorgestellt. Ich habe gesagt was ich kann und schlug vor, ich würde einen oder zwei Monate auf Probe arbeiten, und er könnte sehen, was ich kann; dann würden wir über das Gehalt reden. Das hat ihm sehr gut gefallen und er hat gesagt:
‚Beginnen Sie sofort!’ Ich habe am Montag begonnen, am Ende der Woche hat er mich ins sogenannte Chefzimmer eingeladen.
‚Also Herr Ingenieur, man muss ja wissen, wovon man lebt.’ Und er fragte mich wie viel ich mir vorstelle und ich sagte:
‚Schauen Sie, jedes Gehalt, dass sie mir anbieten, nehme ich. Denn ich möchte Ihnen ein zwei Monate zeigen was ich kann.’
Hier in Wien gibt es Spezialisten für Liköre, Spezialisten für Weine, ein Dritter macht Champagner und so weiter. Und er wollte auch eine Weindestillerie. Und diese Weindestillerie war ein Kessel. Ich hatte von solchen Kesseln in Bukarest in der Fabrik zwanzig im Alteisen. Auf einmal war ich der Chefingenieur von diesem kleinen Kessel.
Ein Kollege aus Bukarest, der mich in Wien in der Fabrik besuchte, hat mich bedauert, aber ich hatte hier ein Gehalt im Monat, das hatte ich in einem ganzen Jahr in Rumänien nicht bekommen.
Vier Jahre arbeitete ich in der Firma. Der Chef und ich hatten auch eine Firma für Weinimporte gegründet. Ich fuhr mit ihm nach Spanien und habe dort Weine eingekauft. Dann gab es mit der Frau meines Chefs Probleme. Ich habe gehört, dass sie antisemitische Bemerkungen machte. Ich sagte, dass ich die Firma verlasse. Mein Chef wollte, dass ich etwas Gutes finde, denn wir mochten uns sehr. Er sprach mit seinem Konkurrenten, der Inhaber der Likörfirma ‚Mozart’ war. Der wollte gerade seine Fabrik verkaufen. Als er hörte, dass ich bei den Leuten, die seine Firma kaufen wollen, der Geschäftsführer sein werde, sagte er: ‚Ich muss die Firma nicht verkaufen, übernehmen Sie die Leitung der Fabrik. Ich gebe Ihnen 25%.’ So wurde ich Mitbesitzer einer Fabrik und verdiente viel Geld. Also hatte ich es wieder wunderbar getroffen.
Zuerst, als ich noch kein Geld in Österreich hatte, sind meine Frau und ich in der Innenstadt spazieren gegangen. Bei der Oper wurde Eis verkauft, und ich habe Eis sehr gerne gehabt. Ein Becher kostete einen Schilling. Und ich habe so geschaut und wieder geschaut, da hat meine Frau gesagt:
‚Geh kauf dir Eis!’ Sagte ich:
‚Aber das kostet doch einen Schilling.’ Sagte sie: ‚Macht nichts, wir werden woanders sparen.’
Eine Langstreckenkarte mit der Tramway hat drei Schilling gekostet und eine Kurzstrecke einen Schilling. Da pflegten wir einen Teil zu Fuß zu gehen, so dass wir nur einen Schilling zahlen mussten. Das ging zwei Monate so. Dann habe ich mich bei einem kleinen Unternehmen, einem Likörerzeuger, vorgestellt. Ich habe gesagt was ich kann und schlug vor, ich würde einen oder zwei Monate auf Probe arbeiten, und er könnte sehen, was ich kann; dann würden wir über das Gehalt reden. Das hat ihm sehr gut gefallen und er hat gesagt:
‚Beginnen Sie sofort!’ Ich habe am Montag begonnen, am Ende der Woche hat er mich ins sogenannte Chefzimmer eingeladen.
‚Also Herr Ingenieur, man muss ja wissen, wovon man lebt.’ Und er fragte mich wie viel ich mir vorstelle und ich sagte:
‚Schauen Sie, jedes Gehalt, dass sie mir anbieten, nehme ich. Denn ich möchte Ihnen ein zwei Monate zeigen was ich kann.’
Hier in Wien gibt es Spezialisten für Liköre, Spezialisten für Weine, ein Dritter macht Champagner und so weiter. Und er wollte auch eine Weindestillerie. Und diese Weindestillerie war ein Kessel. Ich hatte von solchen Kesseln in Bukarest in der Fabrik zwanzig im Alteisen. Auf einmal war ich der Chefingenieur von diesem kleinen Kessel.
Ein Kollege aus Bukarest, der mich in Wien in der Fabrik besuchte, hat mich bedauert, aber ich hatte hier ein Gehalt im Monat, das hatte ich in einem ganzen Jahr in Rumänien nicht bekommen.
Vier Jahre arbeitete ich in der Firma. Der Chef und ich hatten auch eine Firma für Weinimporte gegründet. Ich fuhr mit ihm nach Spanien und habe dort Weine eingekauft. Dann gab es mit der Frau meines Chefs Probleme. Ich habe gehört, dass sie antisemitische Bemerkungen machte. Ich sagte, dass ich die Firma verlasse. Mein Chef wollte, dass ich etwas Gutes finde, denn wir mochten uns sehr. Er sprach mit seinem Konkurrenten, der Inhaber der Likörfirma ‚Mozart’ war. Der wollte gerade seine Fabrik verkaufen. Als er hörte, dass ich bei den Leuten, die seine Firma kaufen wollen, der Geschäftsführer sein werde, sagte er: ‚Ich muss die Firma nicht verkaufen, übernehmen Sie die Leitung der Fabrik. Ich gebe Ihnen 25%.’ So wurde ich Mitbesitzer einer Fabrik und verdiente viel Geld. Also hatte ich es wieder wunderbar getroffen.
Period
Interview
Siegfried-Buby Schieber