Tag #117002 - Interview #78504 (Eva Köckeis-Stangl)

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Ich bin damals schon, in den Jahren davor, geheim zu einer Jugendgruppe gegangen, die hat sich „Jung Urania“ genannt und später unter dem Deckmantel, dass wir ‚Pfadfinder‘ sind, waren vielleicht 20 Leute, zweimal die Woche. Wir waren kommunistisch. Und zu links-sein hat dazugehört, sich für Psychoanalyse zu interessieren und meine Freundin hat da so Originalschriften von Freud mitgebracht. Was wir als 13-jährige davon verstanden haben, frag‘ ich mich. Sicher hab ich das kommunistische Manifest in einer Gruppensituation gelesen, aber es war außerordentlich schwierig, solche Schriften aufzutreiben. Und in den allerletzten Monaten in Wien, wie der Otto schon eingesperrt war, bin ich zu denen gegangen und hab‘ gesagt: So, jetzt ist mein Vater im Häfn, jetzt kann ich machen was ich will. Und da haben‘s mich in den Kommunistischen Jugendverband aufgenommen, das war eine Gruppe, die war mehr proletarisch.
Die sind immer zu Fuß gegangen, und da sind wir einmal zu Fuß zum Peilstein gegangen, ein ganz schöner Hatscher, und haben dort in einer Höhle geschlafen, war meine erste Begegnung mit Bergsteigen. Hat sich sehr gehalten.
Interview
Eva Köckeis-Stangl