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1939 warf man uns eine Petarde, das ist eine kleine Knallbombe, in den Keller. Da sagte mein Vater: "Kinder, ihr müßt weg, aber Mama und ich bleiben hier." Meine Schwester hatte Glück, sie bewarb sich als Krankenschwester in England und bekam die Einreise. Sie emigrierte am 28. August 1939, das ist ihr Geburtstag.
Ich wollte keine Krankenschwester sein, aber vielleicht mit Kindern arbeiten. Das wurde abgelehnt, also blieb ich in Pressburg. Damals hatten meine Schwester und ich nicht ein so enges Verhältnis zueinander, aber jetzt hat sich das verändert. Jetzt haben wir nur noch uns zwei und eine Cousine. Sonst haben wir eigentlich niemanden mehr.
Ich blieb mit den Eltern, der Tante Rosa, meinen Cousinen Maria und Anna Erdely und der Großmutter Hermine in der Villa in Pressburg.
Die Familie meines Vaters mußte auf alle Fälle weg. Wir hätten noch bleiben können, weil ein Teil des Hauses auf den Namen meiner Mutter geschrieben war. Dann wurde unsere Villa arisiert, und die Deutsche Luftwacht zog ein.
Wir zogen in eine Wohnung um. Auf der Universität besuchte ich einen Kurs für praktisches Französisch, legte eine Prüfung ab, danach besuchte ich einen Nähkurs, dann einen Konditoreikurs. Ich dachte, ich könnte das brauchen, Bonbons und kleine Bäckereien herstellen.
Ich glaube meine Eltern hatten keine Angst, sie sahen die Gefahr nicht. Mein Vater baute 1937 ein Haus und sagte, daran kann ich mich genau erinnern: "So, jetzt habe ich für meine Enkelkinder ausgesorgt", wie in dem Buch von Stefan Zweig "Die Welt von Gestern", da kommen fast die gleichen Worte vor.
Ich wollte keine Krankenschwester sein, aber vielleicht mit Kindern arbeiten. Das wurde abgelehnt, also blieb ich in Pressburg. Damals hatten meine Schwester und ich nicht ein so enges Verhältnis zueinander, aber jetzt hat sich das verändert. Jetzt haben wir nur noch uns zwei und eine Cousine. Sonst haben wir eigentlich niemanden mehr.
Ich blieb mit den Eltern, der Tante Rosa, meinen Cousinen Maria und Anna Erdely und der Großmutter Hermine in der Villa in Pressburg.
Die Familie meines Vaters mußte auf alle Fälle weg. Wir hätten noch bleiben können, weil ein Teil des Hauses auf den Namen meiner Mutter geschrieben war. Dann wurde unsere Villa arisiert, und die Deutsche Luftwacht zog ein.
Wir zogen in eine Wohnung um. Auf der Universität besuchte ich einen Kurs für praktisches Französisch, legte eine Prüfung ab, danach besuchte ich einen Nähkurs, dann einen Konditoreikurs. Ich dachte, ich könnte das brauchen, Bonbons und kleine Bäckereien herstellen.
Ich glaube meine Eltern hatten keine Angst, sie sahen die Gefahr nicht. Mein Vater baute 1937 ein Haus und sagte, daran kann ich mich genau erinnern: "So, jetzt habe ich für meine Enkelkinder ausgesorgt", wie in dem Buch von Stefan Zweig "Die Welt von Gestern", da kommen fast die gleichen Worte vor.
Interview
Susanne Zahradnik
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