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1938 bin ich mit meinem Bruder Karl und mit unseren Freunden Hugo Preis und Gertrud Heber in die Schweiz geflüchtet. Zuerst sind wir nach Salzburg gefahren, dann nach Innsbruck, und an der Schweizer Grenze bekamen wir Hilfe durch die sozialdemokratische Partei, deren Mitglied ich war. Ein sozialdemokratischer Funktionär aus der Schweiz ist nach Österreich gekommen, ich glaube das war in Dornbirn, und hat uns gefälschte Schweizer Grenzübertrittsscheine auf unsere richtigen Namen für die Grenze gebracht. Wir haben uns dann getrennt, aber mein Bruder und ich sind zusammen geblieben. Alles hat geklappt, aber wir durften nicht in der Schweiz bleiben. Die Schweizer Polizisten haben uns erklärt, wo wir in der nächsten Nacht die Grenze illegal nach Frankreich passieren konnten. Nachdem wir in der Schweiz wieder mit unseren Freunden zusammen gewesen waren, haben wir uns wieder getrennt und in Paris verabredet.
Year
1938
Location
France
Interview
Erwin Weiss
Tag(s)