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Nachdem wir drei Frauen waren, kein Geld hatten, also ziemlich hilflos waren, stiegen wir in diesen Zug. Der Zug wurde hinter Marseille plombiert und wir fuhren direkt in das Internierungslager Gurs [7] in den Pyrenäen.
Gurs war ein ganz schreckliches Lager, wir wateten bis zu den Knöcheln im Schlamm, zu Essen gab es nichts, und wir mussten auf Stroh schlafen. Da waren Baracken mit 120 Frauen. Meine Omama war überzeugt davon, der Opapa würde uns herausholen. Das Lager bestand aus vielen Inseln mit Baracken darauf, die mit Stacheldrahtzäunen voneinander getrennt waren. Nur ein kleiner Zug, der die Latrinen leerte, durfte die Stacheldrahtzäune passieren. Ein Spanier fuhr diesen Zug und ich bin mit ihm bekannt geworden. Jesus hieß er, das klingt vielleicht komisch, entspricht aber der Wahrheit. Er hat Brot, Zucker und Zigaretten gebracht, die ich für ihn im Lager verkauft habe, und dadurch hatten wir etwas zu essen. Am nächsten Tag, wenn er wieder mit dem Zug kam, haben wir abgerechnet. Er hatte großes Vertrauen zu mir, und so konnte ich das erstemal für meine Familie sorgen.
Gurs war ein ganz schreckliches Lager, wir wateten bis zu den Knöcheln im Schlamm, zu Essen gab es nichts, und wir mussten auf Stroh schlafen. Da waren Baracken mit 120 Frauen. Meine Omama war überzeugt davon, der Opapa würde uns herausholen. Das Lager bestand aus vielen Inseln mit Baracken darauf, die mit Stacheldrahtzäunen voneinander getrennt waren. Nur ein kleiner Zug, der die Latrinen leerte, durfte die Stacheldrahtzäune passieren. Ein Spanier fuhr diesen Zug und ich bin mit ihm bekannt geworden. Jesus hieß er, das klingt vielleicht komisch, entspricht aber der Wahrheit. Er hat Brot, Zucker und Zigaretten gebracht, die ich für ihn im Lager verkauft habe, und dadurch hatten wir etwas zu essen. Am nächsten Tag, wenn er wieder mit dem Zug kam, haben wir abgerechnet. Er hatte großes Vertrauen zu mir, und so konnte ich das erstemal für meine Familie sorgen.
Location
France
Interview
Erika Rosenkranz