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Er fuhr nach Paris, in Paris lebte noch sein Bruder Leopold, die anderen Geschwister waren nach Lyon übersiedelt. Sein Bruder gab ihm Kleidung, und mein Vater fuhr zur großen Demarkationslinie. Frankreich war halb besetzt, halb frei und bis dahin kam er. Sein Ziel war Nizza, weil er sich sagte, meine Frau und mein Kind sind in Nizza, nur da kann ich sie treffen. Um die Demarkationslinie passieren zu dürfen, brauchte man Papiere, die er aber nicht bekommen hatte. Er sah auch keine Möglichkeit, sie sich zu beschaffen. So nahm er einen Schubkarren, der am Rande stand, krempelte sich die Ärmel hoch und war Franzosen beim herüberbringen ihrer Koffer über die Demarkationslinie behilflich. Die Wachposten interessierten sich nicht für ihn. Er hatte Mut und Glück, so war mein Vater! Im unbesetzten Frankreich stieg er in den Zug nach Nizza.
Interview
Erika Rosenkranz
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