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Diesmal mieteten wir eine sehr schöne Wohnung und konnten sogar ein Zimmer untervermieten. Mein Papa hatte Verbindungen zu Geschäften und meine Mutter buk kilometerweise Strudel, die mein Vater verkaufte. Es gab viele Emigranten in Nizza, die an die französische Küche nicht gewöhnt waren, und meine Eltern kamen auf die Idee und haben einen Mittagstisch für diese Leute eröffnet. Das Essen war billig und gut und so hatten wir bis zu 40 Leute zum Mittagessen. Meine Eltern haben gekocht, ich habe nach der Schule serviert und das Geschirr gewaschen. Sonntags blieben die Leute länger, es gab sehr viele alleinstehende Männer, und mein Vater hat auf der Geige Wiener Lieder und alte Schlager gespielt, und es wurde sogar getanzt. Das waren echte 'Wiener Nachmittage' für die Emigranten.
Interview
Erika Rosenkranz