Tag #116323 - Interview #78548 (Emilia Ratz)

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Die Männer und die jungen Leute versuchten zu fliehen. Auch ich wollte weg, weil ich ahnte, dass es schlimm werden würde.

Ich war hundertprozentig davon überzeugt, dass man fliehen muss. Die polnische Regierung sagte: ‚Wir sind stark, wir werden kämpfen und wir werden siegen!’ Und in meinem kleinen Gehirn - damals glaubte ich allerdings, ich sei wahnsinnig erwachsen und weiß schon alles - wusste ich in dieser Zeit, dass der Kampf gegen die Deutschen verloren war. Warschau fiel nach drei Wochen in die Hände der Deutschen.

Mein Vater - das war eine Katastrophe - wollte mich nicht gehen lassen. ‚Du verlässt die Familie?’ sagte er, und ich blieb. Ich war die einzige Person Lebensmittel besorgte - meine Schwester war 12 Jahre alt, meine Mutter dicklich und keine Anstrengungen gewöhnt, mein Vater war wahrscheinlich Herz- und Nierenkrank und schwitzte immer- und sich nach Wasser anstellte, denn es gab keines mehr.
Interview
Emilia Ratz
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