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Mit 18 Jahren musste mein Vater zum K.u.K. Militär einrücken, und als er die normale Pflichtzeit hinter sich hatte, fing der erste Weltkrieg an, und er wurde gleich weiter verpflichtet. Er kam zu einem Tiroler Regiment, welches in Steyr stationiert war. Als er noch in seiner Zivilkleidung dort ankam, sah man aus seinen Papieren, dass er Jude ist, und fragte ihn deswegen, ob er gut rechnen kann. Als er bejahte, in der Hoffnung, dadurch vielleicht einen besseren Job zu bekommen , führte man ihn in den Pferdestall und befahl ihm zu zählen, wie viele Rossknödel in seinem Zivilhut Platz hätten!
Mein Vater konnte sich jedoch später gegen den Antisemitismus durchsetzen, er wurde auch mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Bei Kriegsende war er für die Handkasse des Regimentes verantwortlich. Das hatte zur Folge, dass er erst viel später abrüsten konnte als alle anderen, denn er suchte in dem Wirrwarr der letzten Kriegstage jemanden, dem er die Kasse ordentlich übergeben konnte!
Mein Vater konnte sich jedoch später gegen den Antisemitismus durchsetzen, er wurde auch mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Bei Kriegsende war er für die Handkasse des Regimentes verantwortlich. Das hatte zur Folge, dass er erst viel später abrüsten konnte als alle anderen, denn er suchte in dem Wirrwarr der letzten Kriegstage jemanden, dem er die Kasse ordentlich übergeben konnte!
Interview
Edith Landesmann