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Alle Juden aus Czernowitz mussten ins Ghetto.
Das Ghetto waren praktisch ein paar Straßen in Czernowitz, die abgeriegelt wurden. Wir hatten Glück, weil meine Mutter war eine sehr philanthropische Person war. Auf der Seite, wo das Ghetto eingerichtet wurde, lebte eine Dame mit drei oder vier Kindern, deren Mann gestorben war.
Sie besaß ein kleines Lebensmittelgeschäft. Um ihr in ihrer schlechten finanziellen Situation behilflich zu sein, ging meine Mutter immer den weiten Weg mit mir, um dort einzukaufen. Die Wohnung dieser Frau lag nun direkt im entstandenen Ghetto, und wir durften bei ihr wohnen. Acht oder neun Leute waren wir in einer kleinen Kellerwohnung, aber anderen ging es schlechter.
Während des Krieges, als die Deutschen da waren, übernahm zuerst Chile und dann die Schweiz den Schutz der polnischen Staatsbürger, wir standen plötzlich unter ihrer Obhut. Wir bekamen einen Zettel mit einem großen Stempel der chilenischen Botschaft, durften das Ghetto verlassen und wieder nach Hause gehen.
Der Zettel wurde dann an unserer Tür befestigt. Die Deutschen hielten sich wirklich daran, denn nach außen hin wollten sie immer das freundliche Gesicht zeigen. Dieser Zettel an der Wohnungstür rettete unser Leben. Dadurch wurden wir nicht, wie die meisten Juden aus der Bukowina, nach Transnistrien [13] deportiert. Viele verloren in Transnistrien unter den unmenschlichen Bedingungen ihr Leben.
Wir durften nur zu bestimmten Zeiten auf die Strasse, und eine Begebenheit habe ich bis zum heutigen Tag nicht vergessen.
Das Ghetto waren praktisch ein paar Straßen in Czernowitz, die abgeriegelt wurden. Wir hatten Glück, weil meine Mutter war eine sehr philanthropische Person war. Auf der Seite, wo das Ghetto eingerichtet wurde, lebte eine Dame mit drei oder vier Kindern, deren Mann gestorben war.
Sie besaß ein kleines Lebensmittelgeschäft. Um ihr in ihrer schlechten finanziellen Situation behilflich zu sein, ging meine Mutter immer den weiten Weg mit mir, um dort einzukaufen. Die Wohnung dieser Frau lag nun direkt im entstandenen Ghetto, und wir durften bei ihr wohnen. Acht oder neun Leute waren wir in einer kleinen Kellerwohnung, aber anderen ging es schlechter.
Während des Krieges, als die Deutschen da waren, übernahm zuerst Chile und dann die Schweiz den Schutz der polnischen Staatsbürger, wir standen plötzlich unter ihrer Obhut. Wir bekamen einen Zettel mit einem großen Stempel der chilenischen Botschaft, durften das Ghetto verlassen und wieder nach Hause gehen.
Der Zettel wurde dann an unserer Tür befestigt. Die Deutschen hielten sich wirklich daran, denn nach außen hin wollten sie immer das freundliche Gesicht zeigen. Dieser Zettel an der Wohnungstür rettete unser Leben. Dadurch wurden wir nicht, wie die meisten Juden aus der Bukowina, nach Transnistrien [13] deportiert. Viele verloren in Transnistrien unter den unmenschlichen Bedingungen ihr Leben.
Wir durften nur zu bestimmten Zeiten auf die Strasse, und eine Begebenheit habe ich bis zum heutigen Tag nicht vergessen.
Location
Czernowitz
Ukraine
Interview
Bruno Bittmann
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