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Ich habe aus der Schweiz meinem Vater ein falsches Visum für Frankreich besorgt. Es hat so Möglichkeiten dort durch die Kultusgemeinde gegeben, ich habe das Visum kaufen können, das war nicht so teuer. Es war wunderschön, da hat einer gekrixelt und Marken draufgeklebt, und ich habe das nach Wien geschickt. Mein Onkel, der Christ, ist damit zur Gestapo gegangen und hat gesagt: 'Hören Sie, der Jakob Steiner hat ein Visum, er verschwindet sofort.' Dadurch wurde mein Vater aus dem KZ Dachau entlassen. Er ist dann auch illegal in die Schweiz gekommen, und ich habe ihn eine Woche bei einem Schweizer untergebracht. Mein Vater hat fürchterlich ausgeschaut nach dem KZ. Ich war erschüttert, als ich ihn gesehen habe, er war kaum wiederzuerkennen. Er hat sehr viel mitgemacht damals.
Interview
Wilhelm Steiner