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Das Jahr 1944 kam, die Amerikaner griffen endlich in das Kriegsgeschehen ein, und man sah einen Hoffnungsschimmer aufkommen. Und wirklich wendete sich das Kriegsgeschick nach der Landung in der Normandie, man hoffte wieder auf Frieden! In Palästina herrschte nicht wirklich Mangel an Lebensmitteln, es gab zwar keinen Reis, keinen Kakao und keinen weißen Zucker, aber ohne diesen konnte man leben! Doch mit Ende des Krieges kamen auch die ersten Nachrichten aus Europa! Die ganzen Jahre hatten wir keinen Kontakt mit unseren Familienmitgliedern, die in Europa geblieben waren, und nun sickerten Nachrichten durch, die wir nicht glauben, nicht fassen konnten! Es war die Rede von Konzentrationslagern, von Transporten in Viehwaggons und von GAS!! Langsam kamen Listen von Überlebenden, die sich an das Rote Kreuz in Genf wandten und ihre Verwandten oder Freunde suchten. Man hörte im Radio lange Namenslisten, und man las die Verzeichnisse des Roten Kreuzes, in der Hoffnung , einen bekannten Namen zu finden. Von den 40 Familien angehörigen, die wir in Europa hinterließen, war keiner dabei.
Am "D-day" Mai 1945, marschierte ich mit der Roten Fahne durch Tel Aviv und jubilierte mit tausenden Anderen, der Krieg in Europa war vorbei! Es war August, ich fuhr mit meinen Eltern nach Naharia auf Urlaub. Um meinen Urlaub noch zu verlängern, blieb ich als Stubenmädchen und Serviererin in der Pension und hatte dafür Kost und Quartier. Da kam die nächste schreckliche Nachricht. Die Atombombe auf Hiroshima. Obwohl die Japaner auch unsere Feinde waren, konnte man sich eine solche Massenvernichtung gar nicht vorstellen.
Am "D-day" Mai 1945, marschierte ich mit der Roten Fahne durch Tel Aviv und jubilierte mit tausenden Anderen, der Krieg in Europa war vorbei! Es war August, ich fuhr mit meinen Eltern nach Naharia auf Urlaub. Um meinen Urlaub noch zu verlängern, blieb ich als Stubenmädchen und Serviererin in der Pension und hatte dafür Kost und Quartier. Da kam die nächste schreckliche Nachricht. Die Atombombe auf Hiroshima. Obwohl die Japaner auch unsere Feinde waren, konnte man sich eine solche Massenvernichtung gar nicht vorstellen.
Interview
Edith Landesmann