"Zwischen Sowjetstern und Davidstern" - eine halbe Million jüdischer Soldaten kämpften im Zweiten Weltkrieg an der Seite der Sowjetunion, von denen mehr als 200.000 ihr Leben verloren. Arnold Fabrikant, geboren in Odessa am Schwarzen Meer, ist einer dieser Veteranen, die dazu beitrugen, das nationalsozialistische Deutschland zu besiegen.
Von den Anfängen des Krieges im Osten mit dem Überfall auf die Sowjetunion im Jahre 1941 bis zur Befreiung Berlins im April und Mai 1945 nimmt uns Arnold Fabrikant mit auf eine Reise durch die Geschichte des Zweiten Weltkriegs.
Nach dem Krieg heiratete er und ließ sich wieder in seiner Heimatstadt Odessa nieder, wo er bis zu seiner Pensionierung in einer Wodkafabrik arbeitete.
Study Guides
Familiengeschichte
Arnold Fabrikants Erzählung beginnt in der Stadt Pinsk, in der sein Großvater Naum Fabrikant Schneider war. Auf dieser Karte kannst du nachsehen, wo Pinsk genau liegt. Um historische Bilder aus der weißrussischen Stadt Pinsk zu sehen, besuche die Website von Eilat Gordin Levitan.
Arnolds Vater, Jefim Fabrikant, besuchte in Wosnessensk, das in der heutigen Ukraine liegt, die Militärakademie.
Arnold Frabrikants Vater beteiligte sich nach der Revolution von 1917 als Angehöriger der Roten Armee am Kampf um die Ukraine. Isaak Babel schildert den Kampf um Odessa zu Beginn der 1920er Jahre in seinem Werk "Die Reiterarmee".
In den 1920er Jahren studierte Jefim Fabrikant in der urkrainischen Stadt Odessa, die am Schwarzen Meer liegt, Medizin.
Am 22. Juni 1941 überfiel das Nationalsozialistische Deutschland die Sowjetunion. Eine Einführung zum Überfall auf die Sowjetunion findet sich auf der Seite des Deutschen Historischen Museums. Auf dieser Karte siehst du, wo um 1941 die Ostfront der deutschen Truppen verlief.
Jefim Fabrikant kämpfte 1941 in der Schlacht um Kiew und kam dabei ums Leben. Eine Darstellung dieser Schlacht und ihrer Folgen stellt das Deutsche Historische Museum bereit. Hier siehst du ein Foto von Kiew nach dem Großbrand, den die deutschen Truppen im Zuge der Schlacht um die Stadt entfacht hatten.
Arnolds Mutter floh nach Ausbruch des Krieges von Odessa nach Kirgisistan, wo sie in einem Krankenhaus arbeitete. Hier findest du detaillierte Informationen zu diesem Land.
Kindheit
Arnold Fabrikant wuchs in Odessa auf, wo er 1923 auf die Welt kam, und lebt noch heute in dieser Stadt. Informationen zu Odessa finden sich in dem Fachportal "Enzyklopädie des europäischen Ostens".
Hier kannst du dich über die jüdische Geschichte der Ukraine, vom 16. Jahrhundert bis in die 1990er Jahre informieren.
Seit 2002 gibt es in Odessa, der Geburtsstadt von Arnold Fabrikant, ein Jüdisches Museum. Hier findest du Informationen zum Jüdischen Museum in Odessa.
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Zweiter Weltkrieg
Am 22. Juni 1941 überfiel das Nationalsozialistische Deutschland die Sowjetunion. Eine Einführung zum Überfall auf die Sowjetunion findet sich auf den Seiten des Deutschen Historischen Museums und des Arbeitskreises Shoa.de.
Arnold Fabrikant kämpfte an der Seite der Roten Armee gegen die Wehrmacht. Eine Übersicht der Geschichte des Zweiten Weltkriegs findet sich auf dieser Seite des Arbeitskreises Shoa.de.
Im Film wird der Begriff des "Großen Vaterländischen Krieges" verwendet, das ist die Bezeichnung für den Zweiten Weltkrieg in Russland.
Nachdem Arnold Fabrikant 1941 zum Militätdienst eingezogen wurde, war er als Frontsoldat bis Kriegsende laufend unterwegs. In Dnipropetrowsk (Fotos und deutsche Website) musste Arnold Fabrikant gemeinsam mit seinen Kameraden Gräber schaufeln. Diese Karte zeigt den Vormarsch der deutschen Truppen an der Ostfront von Juni bis Dezember 1941 und deren Rückzug aus Rostow am Don, wo Fabrikant kämpfte. Hier kannst du die englische Website der Stadt besuchen. Nach Rostow wurde Arnold Fabrikant weiter westlich nach Donezk (geographische Lage und Information) geschickt und kämpfte schließlich auch auf der Halbinsel Taman, am Schwarzen Meer.
Arnold Fabrikant beteiligte sich an der Schlacht um Berlin im April und Mai 1945. Weitere Informationen zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Berlin finden sich unter Shoa.de, eine Chronik des Kampfes um Berlin bei SPIEGEL Online.
Im April 1945 erreichte Arnold Fabrikant mit der ukrainischen Armee Potsdam. Das Haus der Geschichte bietet einen genauen Überblick über die Postdamer Konferenz der alliierten Siegermächte.
Eine museale Aufarbeitung erfährt der Kampf um Berlin im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst.
Ein Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zur Hissung der sowjetischen Flagge auf dem Reichstag 1945 und zur Entstehung eines der berühmtesten Bilder des Krieges.
Etwa hundert jüdische Veteranen der Roten Armee leben heute in Berlin. Ein Artikel des Portals "einestages" auf Spiegel-online.de berichtet über ihr Leben in Deutschland.
Jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion Deutschland schildern ihre Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg 60 Jahre nach Kriegsende bei SPIEGEL online.
Mitglieder des Jüdischen Antifaschistischen Komitees der Sowjetunion wurden nach dem Zweiten Weltkrieg verfolgt und hingerichtet. Dieser Artikel informiert über die Prozesse und Verfolgungen unter Stalin.
Im Berliner Centrum Judaicum widmete sich eine Ausstellung dem Thema "Zwischen Sowjetstern und Davidstern - jüdische Veteranen der Roten Armee 1945 und heute in Berlin".