Rachelle Muzicant mit ihren Freunden

Das bin ich im Kreise meiner Freundinnen und Freunde. Als der Krieg begann, wurden die jüdischen Kinder aus der katholischen Schule rausgeschmissen. Es wurde eine jüdische Schule für Mädchen eröffnet, in die ich dann gegangen bin. Das war kein Problem, denn Kinder gewöhnen sich schnell um. Wir haben uns alle angefreundet, und wir konnten uns sogar ganz normal in den Strassen bewegen. Wir haben uns oft bei mir getroffen, zusammen gespielt und als wir älter waren auch Schallplatten gehört und getanzt. Wenn zu den Feiertagen meine Eltern im Tempel waren, zum Beispiel zu Jom Kippur, waren immer viele jüdischen Burschen und Mädchen bei mir. Meine Eltern waren den ganzen Tag im Tempel, und wir haben machen können, was wir wollten. Sie haben das auch gewusst und hatten nichts dagegen. Zu Purim haben wir uns verkleidet und zusammen gefeiert, wir hatten viel Spaß miteinander. Wir hatten in Galatz wirklich Glück! Mein Vater hat immer BBC London gehört, und dadurch hat er gewusst, dass man die Juden deportiert. Aber das ganze Ausmaß über die Ermordung der europäischen Juden haben wir erst nach dem Krieg erfahren.

Photos from this interviewee