Anton Fischer auf einem Maturafest

Das ist ein Maturabild aus dem Jahre 1938, aufgenommen in Budapest. Auf diesem Bild sind aber nur die Juden aus meiner Klasse zu sehen.

Zu dieser Zeit wurde schon ein großer Unterschied zwischen Juden und Nichtjuden gemacht.

Das war keine jüdische Schule, das war eine obere Handelsschule, und die Juden waren in einer Extraklasse.

Der mit den großen Ohren, der zweite von links sitzend, das bin ich.

In der Zeit kurz vor der Matura in der oberen Handelsschule kamen zwei oder drei Pfeilkreuzler in Uniform zum Unterricht. Es passierte nichts, aber man sah und man wusste, was das bedeutete.

Einer hieß Kornel Kis. Der bekam in der Schulpause immer mein Gänseleberbrot. Er wurde sofort nach der Matura Partisanenjäger. Er wurde Fähnrich, weil er zu den Partisanenjägern ging.

Den erwischten später die Partisanen und sie führten ihn seiner gerechten Strafe zu: sie ermordeten ihn.

Nach der Matura absolvierte ich einen Uhrmacher- und Goldschmiedelehrgang und legte die Gesellenprüfung ab.

Danach wollte ich auf der Wirtschaftsuniversität studieren, war schon angemeldet, musste aber kurz darauf einrücken.

Das war 1940. Ich unternahm alles, um vom Militärdienst befreit zu werden, aber ich wurde nicht befreit.

Unter uns waren solche, die zwölf Dioptrien Augengläser hatten oder hinkten, auch die wurden einberufen.

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